Dezember 1968 - Dem Mond schon so nahe...
Es waren sensationelle Schlagzeilen, die die
neuesten Weltall-Ereignisse zum Inhalt hatten: Mit
dem Start von „Apollo 8“ war die erste bemannte
Mondumkreisung erfolgreich durchgeführt worden. An
Bord waren die drei US-Astronauten William Anders,
James Lovell und Frank Borman. Sie waren am 21.
Dezember gestartet und drei Tage später, genau am
24. Dezember umkreisten sie bereits den Mond. Sie
fotografierten und unter anderem machte William
Anders ein Bild vom Erdaufgang, eine Szene, die
weltweite Berühmtheit erlangte. Und am ersten
Weihnachtsfeiertag beschenkten die drei Astronauten
die fernsehschauenden Erdbewohner mit einem ersten
Blick auf die kahle Mondoberfläche aus einer Höhe
von 112 Kilometern. Der Romantik, die der Mond aus
Erdsicht verströmte, taten diese rein
wissenschaftlichen Bilder keinen Abbruch. Die
Menschen waren begeistert, aus solcher „Nähe“ einen
Blick auf den Erdtrabanten werfen zu können. Am 27.
Dezember kamen die drei Astronauten um 4:51Uhr
Ortszeit /16:51 MEZ) nach 147 Stunden Flugdauer
sicher zur Erde zurück. „Apollo 8“ war rund 1.000
Meilen südwestlich von Hawaii im Pazifik gelandet.
Auch wenn es mit dieser Landung nichts zu tun hatte,
so war es doch für alle Weihnachtsreisenden gut zu
wissen, dass der Verband Deutscher Flugleiter
beschlossen hatte, seine Bummelstreik-Aktion für den
Weihnachtsflugverkehr auszusetzen.
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1968
1. Dezember
Kolumbien 1968 – Der liberale Präsident Carlos
Lleras Restrepo hatte sein Kabinett entlassen. Die
seit zehn Jahren regierende Koalition aus
Konservativen und Liberalen war an den Plänen des
Präsidenten zur Sozialreform zerbrochen.
1. Dezember
BRD 1968 – Erstmals war in den Gottesdiensten zu
Beginn des neuen Kirchenjahres in den evangelischen
Kirchen Deutschlands das Vaterunser nach dem von
Beauftragten der evangelischen, römisch-katholischen
und altkatholischen Kirchen erarbeiteten,
gemeinsamen Text gesprochen worden.
2. Dezember
Italien 1968 – Die italienische Polizei in der
sizilianischen Gemeinde Avola (Provinz Syrakus) war
mit Maschinengewehren gegen eine Demonstration
vorgegangen. Zwei Arbeiter kamen ums Leben, weitere
60 Menschen waren verletzt worden.
2. Dezember
USA 1968 – Durch Unachtsamkeit und Unaufmerksamkeit
verloren die Bürger der USA jedes Jahr zwei
Milliarden US-Dollar (etwa 8 Milliarden DM). Diese
Zahl hatte die Bundesbehörde für Statistik in New
York genannt.
3. Dezember
BRD 1968 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte einen Passus im Parteiengesetz vom 24. Juli
1967 für unzulässig erklärt, nach dem der Staat den
Parteien die Wahlkampfkosten erst dann erstatten
musste, wenn sie mindestens 2,5 Prozent der
Wählerstimmen erhielten. Es hatte die Grenze auf 0,5
Prozent festgelegt.
3. Dezember
Israel/Jordanien 1968 – Im nördlichen Jordantal
hatten sich jordanische und israelische Streitkräfte
am frühen Morgen ein mehrstündiges Artillerieduell
geliefert. Bei einem Bombenangriff der israelischen
Luftwaffe auf das jordanische Dorf Kfar Assad waren
13 Menschen ums Leben gekommen. Seit dem
Sechstagekrieg vom Juni 1967 waren dies die
schwersten militärischen Auseinandersetzungen
zwischen beiden Ländern gewesen.
4. Dezember
Italien 1968 – Im ganzen Land waren die Landarbeiter
in einen Ausstand getreten. Auf Sizilien und in
mehreren mittel- und norditalienischen Städten
hatten Arbeiter für eine Entwaffung der Polizei die
Arbeit niedergelegt.
4. Dezember
BRD 1968 – Die deutschen Pferdejournalisten hatten
den vierjährigen Hengst Luciano zum „Pferd des
Jahres 1968“ gewählt.
5. Dezember
Südkorea/BRD 1968 – Der Appellationsgerichtshof in
der Hauptstadt Seoul hatte die drastischen Strafen
gegen fünf im Sommer 1967 aus der BRD entführte
Südkoreaner bestätigt. Sie waren der Spionage
beschuldigt worden. Der Komponist Isang Yun hatte
zehn Jahre Zuchthaus erhalten. Der Physiker Chung
Kyao Myung war zum Tode verurteilt worden. Die
Bundesregierung hatte aus Protest ihren Botschafter
zurückgerufen.
5. Dezember
USA/CSSR 1968 – Die Vereinigten Staaten hatten dem
Ende Februar in die USA geflüchteten
tschechoslowakischen Generalmajor Jan Sejna
politisches Asyl gewährt. Der ehemals ranghöchste
Polit-Offizier der CSSR-Armee hatte angeblich einen
Putsch zugunsten des am 30. Januar entmachteten
KP-Chefs Antonín Novotný vorbereitet.
6. Dezember
BRD/DDR 1968 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatten die Bundesrepublik und die DDR ein Abkommen
über die Ausweitung des zinslosen
Überziehungskredits („Swing“) im innerdeutschen
Handel geschlossen.
6. Dezember
BRD/West-Berlin 1968 – In einem Revisionsverfahren
von einem Schwurgericht in West-Berlin war der
frühere Beisitzer am NS-Volksgerichtshof,
Hans-Joachim Rehse, von der Anklage des Mordes
freigesprochen worden.
6. Dezember
BRD 1968 – Bundesverkehrsminister Georg Leber hatte
in einer Antwort auf eine schriftliche
Abgeordnetenanfrage die Auffassung vertreten, dass
Autos nicht so grell bemalt sein durften, dass sie
Verkehrsteilnehmer in ihrer Aufmerksamkeit
behinderten. Gegen sogenannte Hippie-Autos war
Einschreiten seitens der Polizei gestattet.
7. Dezember
Sowjetunion/CSSR 1968 – Der sowjetische Parteichef
Leonid I. Breschnew hatte bei Verhandlungen zwischen
der Sowjetunion und der CSSR in Kiew die Lieferung
von Getreide, Erdgas und die Einräumung eines
Kredits von bis zu zwei Milliarden DM von der
endgültigen Entmachtung der in der KPC verbliebenen
Reformpolitiker abhängig gemacht. Das Ergebnis der
Verhandlungen (7. bis 8. Dezember) war zunächst
geheim geblieben.
7. Dezember
Österreich 1968 – In Salzburg hatte der 71-jährige
deutsche Schriftsteller Carl Zuckmayer das
Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst der Republik
Österreich erhalten. Die Auszeichnung entsprach der
Friedensklasse des Ordens Pour le mérite der
Bundesrepublik.
8. Dezember
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatten
linke Gruppierungen und Parteien unter dem Namen
„Aktion demokratischer Fortschritt“ (ADF) ein
Wahlbündnis für die Bundestagswahl 1969 geschlossen.
Die DKP, die Deutsche Friedens-Union (DFU), der
Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) und
weitere Organisationen wollten gemeinsam die
5-Prozent-Hürde „knacken“.
8. Dezember
Vietnam/USA 1968 – Zu den Gesprächen mit
Nordvietnam, der Nationalen Befreiungsfront
Südvietnams (Vietcong) und den USA über eine
Beendigung des Vietnamkrieges war eine Abordnung der
Regierung Südvietnams als letzte Delegation in Paris
eingetroffen. Zur Teilnahme an den Verhandlungen
hatte sich Südvietnam erst nach längerer Weigerung
entschieden.
9. Dezember
China 1968 – In der
Volksrepublik China war eine
großangelegte Massenumsiedlung angelaufen. Es
sollten viele 100.000 Menschen aufs Land geschickt
werden.
9. Dezember
BRD 1968 – Das Buch „Erinnerungen an die Zukunft“
des umstrittenen Schweizer Autors Erich Däniken
hatte Platz eins der „Spiegel“-Bestsellerliste für
Sachbücher erreicht.
9. Dezember
BRD/Musik 1968 – Die geplante Uraufführung des
Oratoriums „Das Floß der Medusa“ von Hans Werner
Henze in Hamburg hatte nicht stattgefunden.
10. Dezember
Nobelpreise 1968 – In Oslo (Norwegen) und Stockholm
(Schweden) waren die Nobelpreise für 1968 verliehen
worden.
10. Dezember
International 1968 – In Köln hatte „amnesty
international“ zum Internationalen Tag der
Menschenrechte bekanntgegeben, dass bisher etwa
1.900 politische Gefangene in allen Ländern der Welt
freigelassen wurden waren auf ihre Intervention hin.
10. Dezember
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte der
Verband Deutscher Flugleiter beschlossen, seine
Aktion „Dienst nach Vorschrift“ für den
Weihnachtsflugverkehr auszusetzen. Mit ihrem
Bummelstreik, der am 28. Oktober begonnen hatte,
wollten die Fluglotsen höhere Löhne und eine
Lockerung ihres beamtenähnlichen Status durchsetzen.
10. Dezember
International 1968 – Ein Kongress der
Weltgesundheitsorganisation in Beirut (Libanon)
machte auf die Gefahr aufmerksam, dass ein Drittel
der Welt malariaverseucht oder akut von Malaria
bedroht war.
11. Dezember
BRD 1968 – Mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit
hatte der Bundestag in Bonn verfassungsändernde
Gesetze zur Finanzreform beschlossen, die einen
Kompetenzzuwachs für den Bund auf Kosten der Länder
bedeuteten. Einige Mitglieder des Bundesrates, der
noch zustimmen musste, hatten bereits ihren
Widerstand angekündigt.
11. Dezember
USA 1968 – In Washington hatte der neugewählte
US-Präsident Richard M. Nixon seine künftige
Regierung vorgestellt. Darin hatte William P. Rogers
das Außenministerium übernommen und Melvin Laird
übernahm das Verteidigungsressort. Nixons Amtszeit
begann am 20. Januar 1969.
11. Dezember
Schweiz 1968 – In Bern waren jugendliche Angehörige
der Organisation „Belier“ (Sturmbock) in eine
Sitzung der Vereinigten Bundesversammlung
eingedrungen, die den Bundespräsidenten für das Jahr
1969 wählte. Nach einem Handgemenge waren die
Jugendlichen, die für die Errichtung eines
selbständigen Kantons Jura aus den französisch
sprechenden Teilen des Kantons Bern demonstrierten,
aus dem Saal gedrängt und verhaftet worden.
12. Dezember
BRD 1968 – In Bonn waren junge Menschen aus der
ganzen Bundesrepublik in einen bis zum 21. Dezember
befristeten Hungerstreik getreten. Sie wollten damit
auf das Massensterben im Kriegsgebiet von Biafra
aufmerksam machen.
12. Dezember
BRD 1968 – Im Mannheimer Nationaltheater war das
Schauspiel „Blues for Mister Charlie“ des US-Autors
James Baldwin zum ersten Mal in der BRD aufgeführt
worden.
12. Dezember
Großbritannien 1968 – Die britische Premiere des
Schauspiels „Die Soldaten“ von Rolf Hochhuth in
London hatte bei den Zuschauern nicht den erwarteten
Erfolg gehabt. Das umstrittene Drama das den
britischen Luftkrieg gegen deutsche Städte im
Zweiten Weltkrieg als Verbrechen darstellte, hatte
in Großbritannien erst nach der Aufhebung der
Theaterzensur aufgeführt werden können.
13. Dezember
Brasilien 1968 – Durch einen Staatsstreich war
Brasilien zur Militärdiktatur geworden.
Staatspräsident Arturo da Costa e Silva hatte sich
mit dem „Institutionellen Akt Nr. 5“ diktatorische
Vollmachten verliehen.
13. Dezember
Algerien 1968 – In einigen Bergdistrikten hatte ein
ungewöhnlich strenger Wintereinbruch in Nordafrika
zu Lawinengefahr geführt. Zwei Passstraßen im
Atlasgebirge mussten gesperrt werden.
14. Dezember
Hongkong 1968 – Bisher waren 32 Menschen an der
asiatischen Grippe gestorben, die seit Anfang Juli
in der britischen Kronkolonie grassierte. Jeder
fünfte der etwa vier Millionen Einwohner war von dem
Grippevirus befallen.
14. Dezember
Fußball 1968 – In einem Freundschaftsspiel in Rio de
Janeiro (Brasilien) hatten sich die
Fußball-Nationalmannschaften der BRD und Brasiliens
2:2 getrennt. Der Pausenstand war noch 2:0 für
Brasilien gewesen.
15. Dezember
BRD 1968 – Die Delegierten hatten auf dem Parteitag
der CSU in München (
Bayern) Bundesfinanzminister
Franz Josef Strauß mit 501 von 525 gültigen Stimmen
als Parteivorsitzenden bestätigt. Ein neues
Parteiprogramm war ohne Gegenstimme gebilligt
worden.
15. Dezember
Griechenland 1968 – König Konstantin II. hatte durch
ein Dekret der griechischen Militärregierung den
Oberbefehl über die Streitkräfte verloren, den er
formell noch ausgeübt hatte. Zunächst hatte der
König den Militärputsch vom 21. April 1967 begrüßt,
hatte aber nach seinem missglückten Gegenputsch am
13. Dezember 1967 ins Exil flüchten müssen.
16. Dezember
Italien 1968 – Zahlreiche Metzger Italiens hatten in
einem Fernsehbericht zugegeben, dass es allgemein
üblich wäre, Kälber mit Hilfe von
Drüsenextraktinjektionen zu mästen.
16. Dezember
BRD 1968 – Vor der norddeutschen Küste hatte „Radio
Nordsee“, der erste deutsche Piratensender, sein
Unterhaltungsprogramm gestartet.
16. Dezember
BRD 1968 – Der Roman „Deutschstunde“ von Siegfried
Lenz hatte Platz eins der „Spiegel“-Bestsellerliste
für Belletristik erreicht.
16. Dezember
BRD 1968 – In Anwesenheit von Bundespräsident
Heinrich Lübke war in Zuge der bundesdeutschen
Bildungsreform die Ruhr-Universität Dortmund
eröffnet worden. Während der Feier im Dortmunder
Stadttheater hatten Studenten der Pädagogischen
Hochschule Ruhr gegen den Dozentenmangel an den
Hochschulen in Nordrhein-Westfalen protestiert. Es
war dabei zu Handgreiflichkeiten gekommen.
17. Dezember
International/Vatikan 1968 – Etwa 40 international
bekannte katholische Theologen aus mehreren Ländern
hatten in einer an den
Vatikan gerichteten Erklärung
größere wissenschaftliche Freiheiten gefordert. Sie
hatten eine weitgehende Reform der römischen Kurie
und insbesondere auch der Kongregation für die
Glaubenslehre empfohlen.
17. Dezember
West-Berlin 1968 – Die „Ad-hoc-Gruppe Christliche
Weihnacht 1968“ hatte mit massiven Störungen der
Weihnachtsgottesdienste in West-Berlin gedroht. Die
APO-Anhänger hatten die Abschaffung der
Weihnachtsfeiertage und darüber hinaus Gottesdienste
gefordert, die die Probleme der Welt nicht
verschleierten.
18. Dezember
BRD/West-Berlin 1968 – Der neue Bundespräsident
sollte am 5. März 1969 in West-Berlin gewählt
werden. Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier hatte
nach einer Sitzung des Ältestenrates des Bundestages
bekanntgegeben, dass er die Bundesversammlung
einberufen werde, die den Nachfolger von Heinrich
Lübke wählen würde.
18. Dezember
BRD 1968 – Erstmals war in der Bundesrepublik der
britische Spielfilm „Oliver“ von Carol Reed gezeigt
worden. Er hatte den Oscar 1968 für die beste Regie
erhalten.
18. Dezember
BRD 1968 – Die Bundesregierung hatte sich offiziell
einverstanden erklärt mit den vom Internationalen
Olympischen Komitee aufgestellten Regeln für die
Olympischen Spiele 1972 in München. Danach nahm die
DDR mit eigener Mannschaft, eigener Flagge und
eigener Hymne an den Spielen teil. Bis 1964 gab es
eine gesamtdeutsche Mannschaft.
19. Dezember
Brasilien 1968 – Gegen die Umwandlung Brasiliens in
eine Militärdiktatur am 13. Dezember hatte sich
Widerstand formiert. In Sao Paolo hatten
Journalisten mit einem mehrstündigen Sitzstreik
gegen die von der Regierung verhängte Pressezensur
protestiert. In einer Erklärung warfen katholische
Geistliche der Regierung vor, dass sie eine
Kirchenverfolgung eingeleitet hatte.
19. Dezember
USA 1968 – Das Internationale
Fernmeldesatellitenkonsortium hatte drei Monate nach
dem Fehlstart von „Intelsat 3“ von Kap Kennedy aus „Intelsat
3a“, den bisher größten Nachrichtensatelliten, der
gleichzeitig 1000 Ferngespräche und ein Fernsehbild
übertragen konnte, gestartet.
19. Dezember
Niederlande/Belgien 1968 – Der ausgebaute und auch
für Seeschiffe geeignete Zeekanal Gent-Terneuzen war
von der niederländischen Königin Juliana und Baudoin
I., dem König der Belgier, eröffnet und für den
Verkehr freigegeben worden.
20. Dezember
BRD/Iran 1968 – Zwischen der Bundesrepublik und dem
Iran war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen
worden.
20. Dezember
BRD/Justiz 1968 – Im zweiten Frankfurter
Euthanasie-Prozess, der rund 20 Monate gedauert
hatte, war das Urteil ergangen. Der 64-jährige
Kaufmann Reinhold Vorberg war wegen Beihilfe zum
Mord an mehreren tausend Menschen zu zehn Jahren
Zuchthaus verurteilt worden. Der 58-jährige
Rechtsanwalt Dietrich Allers bekam acht Jahre
Zuchthaus.
20. Dezember
BRD 1968 – Ein Hamburger Schwurgericht hatte
Alexander Hembluck zu 15 Jahren Zuchthaus
verurteilt. Er war als Eisenbahnattentäter „Roy
Clark“ bekannt geworden.
20. Dezember
BRD/Sport 1968 – Franz Keller (Nordische
Kombination), Ingrid Becker (Fünfkampf) und der
Deutschland-Achter waren die bundesdeutschen
„Sportler des Jahres 1968“ geworden.
21. Dezember
UNO 1968 – In New York war die 23.
Generalversammlung der Vereinten Nationen zu Ende
gegangen. Sie hatte am 24. September begonnen und
während der Zeit 117 Resolutionen ausgearbeitet.
21. Dezember
Raumfahrt 1968 – Mit dem Start von „Apollo 8“ war
die erste bemannte Mondumkreisung durchgeführt
worden. Die Besatzung umfasste die drei
US-Astronauten William Anders, James Lovell und
Frank Borman.
21. Dezember
BRD 1968 – An der Hamburger Staatsoper gelangte die
Science-Fiction-Oper „Hilfe, Hilfe, die Globolinks“
von Gian Carlo Menotti zur Uraufführung. Sie wurde
vom Komponisten selbst inszeniert. Er hatte die Oper
eigens für die Hamburger Staatsoper komponiert.
22. Dezember
Österreich 1968 – Die Brenner-Autobahn zwischen
Innsbruck und dem Brennersee, kurz vor der
italienische-österreichischen Grenze konnte nun auf
36 km durchgehend befahren werden. Mit der
offiziellen Freigabe für den Verkehr entstand für
die Autofahrer künftig eine Fahrzeit-Ersparnis von
mehr als einer Stunde.
22. Dezember
Ungarn 1968 – Etwa 40 km südöstlich der Hauptstadt
Budapest waren bei einem Zugunglück 43 Menschen ums
Leben gekommen. Weitere 57 Menschen waren schwer
verletzt worden. Die meisten Opfer waren Kinder
gewesen.
22. Dezember
USA 1968 – In der New Yorker Marble Collegiate
Church hatten Julie Nixon, die jüngere Tochter des
künftigen US-Präsidenten Richard M. Nixon, und David
Eisenhower, ein Enkel des ehemaligen US-Präsidenten
Dwigth D. Eisenhower, im engeren Familienkreis
geheiratet.
23. Dezember
Nordkorea/USA 1968 – Nach längeren Verhandlungen mit
US-amerikanischen Unterhändlern hatte Nordkorea die
82 Besatzungsmitglieder des US-Nachrichtenschiffs „Pueblo“
freigelassen. Dieses war am 23. Januar von
nordkoreanischen Patrouillenbooten aufgebracht
worden. Es hatte angeblich die von Nordkorea
beanspruchte 12-Meilen-Zone verletzt.
23. Dezember
Italien 1968 – In der süditalienischen Stadt
Catanzaro waren 73 Männer zu Gefängnisstrafen
verurteilt worden. Damit hatte das Gericht den
Schlussstrich unter die blutigen Fehden gezogen, die
zwei Mafia-Gruppen in Palermo (Sizilien)
gegeneinander ausgetragen hatten. Die beiden
Anführer Pietro Toretta und Angelo la Barbera hatten
27 bzw. 22 Jahre Gefängnis bekommen.
24. Dezember
West-Berlin 1968 – In West-Berlin war es bei den
weihnachtlichen Gottesdiensten in der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu Störungen
gekommen. Jugendliche Demonstranten hatten eine
Christus-Statue umgestürzt und in Anschluss daran
Plakate mit der Aufschrift „Ihr Heuchler“ entrollt.
24. Dezember
USA 1968 – Unter den Weihnachtsgeschenken der
US-Bürger hatte sich ein neuer Puppentyp befunden.
Gefragt waren die farbigen „Soul Dolls“ mit krausen
Haaren. Die schwarze Puppe als Gegenstück zur weißen
gab es je nach Wunsch als Lach-, Sprech- oder
Laufpuppe.
24. Dezember
Raumfahrt 1968 – Zum ersten Mal hatte mit „Apollo 8“
eine menschliche Besatzung den Mond umkreist. Die
drei US-Astronauten Frank Borman, James Lovell und
William Anders waren am 21. Dezember gestartet.
William Anders fotografierte den Erdaufgang, eine
Szene, die Berühmtheit erlangte.
25. Dezember
Raumfahrt 1968 – Zum Weihnachtsfest hatten die
„Apollo 8“-Astronauten Frank Borman, James Lovell
und William Anders den Fernsehzuschauern auf der
Erde den ersten Blick auf die kahle Mondoberfläche
aus einer Höhe von 112 km ermöglicht.
25. Dezember
BRD 1968 – Nachdem die Weihnachtsfeiertag mit
nasskaltem, trübem und regnerischem Wetter begonnen
hatten, begann es am Abend zu schneien. Der
überwiegende Teil der Bundesbürger hatte einen
weißen zweiten Weihnachtsfeiertag erlebt.
26. Dezember
Griechenland/Israel 1968 – Auf dem Athener Flughafen
hatten zwei Mitglieder der palästinensischen
Untergrundbewegung „Al Fatah“ einen Anschlag auf ein
Passagierflugzeug vom Typ Boeing 707 der
israelischen Luftfahrtgesellschaft „El Al“ verübt.
Dabei war ein Passagier umgekommen, zwei weitere
waren verletzt worden.
26. Dezember
China 1968 – Der Vorsitzende der Kommunistischen
Partei Chinas, Mao Zedong, beging seinen 75.
Geburtstag. Die offizielle Gratulation des
nordvietnamesischen Staatspräsidenten Ho Chi Minh
war als Zeichen der Verbesserung der Beziehungen
zwischen Hanoi und Peking gewertet worden.
27. Dezember
Vietnam 1968 – Eine halbe Stunde nach Beendigung der
dreitägigen Waffenruhe über Weihnachten waren die
Kämpfe in Vietnam wieder aufgenommen worden. Auch
die vereinbarte Weihnachtswaffenruhe im Biafra-Krieg
war mit Kämpfen beendet worden, nachdem die
nigerianische Zentralregierung eine Verlängerung bis
zum Monatsende abgelehnt hatte.
27. Dezember
China 1968 – Über den westlichen Teil der
Volksrepublik China war die zweite chinesische
Wasserstoffbombe zur Explosion gebracht worden. Die
erste H-Bombe wurde am 17. Juni 1967 gezündet.
27. Dezember
Raumfahrt 1968 – Nach ihrem Flug zum Mond waren die
US-Astronauten Frank Borman, James Lovell und
William Anders um 4:51 Uhr Ortszeit (16:51 MEZ) nach
147 Stunden sicher zur Erde zurückgekommen. „Apollo
8“ war rund 1000 Meilen südwestlich von Hawaii im
Pazifik niedergegangen.
28. Dezember
Israel/Libanon 1968 – Ein israelisches Kommando
hatte einen Überraschungsangriff auf den
internationalen Flughafen der libanesischen
Hauptstadt Beirut verübt und dabei zahlreiche
Flugzeuge zerstört. Die Aktion war mit einem
Anschlag begründet worden, den zwei Araber am 26.
Dezember auf eine israelische Verkehrsmaschine
unternommen hatten.
28. Dezember
West-Berlin 1968 – Auf dem West-Berliner
Kurfürstendamm hatte das viertägige Straßenfestival
„Silvestival“ begonnen. Die „Non-stop-Fete“, die
finanziell vom Senat unterstützt wurde, hatte
mehrere hunderttausend Menschen angezogen.
29. Dezember
CSSR 1968 – Der tschechoslowakische Staatspräsident
Ludvík Svoboda hatte den bisherigen
Ministerpräsidenten Oldrich Cernik mit der Bildung
der neuen Bundesregierung beauftragt, der die
gleichfalls neu zu bildenden Regierungen der
Slowakei und der Tschechei untergeordnet werden
sollten.
29. Dezember
Skisport 1968 – In Oberstdorf (
Bayern) hatte der
Doppelweltmeister Björn Wirkola (Norwegen) zum
Auftakt der 17. Deutsch-Österreichischen
Vierschanzentournee vor 7.000 Zuschauern auf der
Schattenbergschanze das erste internationale
Skispringen der Saison gewonnen. Er hatte mit Weiten
von 78 m und 73 m gesiegt.
30. Dezember
CSSR 1968 – Weil er als führender Reformer der CSSR
von der Sowjetunion abgelehnt wurde, dauerte die
Kontroverse in der Tschechoslowakei um den
Parlamentspräsidenten Josef Smrkovský an. Zu den
schärfsten Gegnern Smrkovskýs zählte der slowakische
KP-Chef Gustav Husák. Er forderte die Besetzung des
Postens eines Parlamentspräsidenten mit einem
Solowaken.
30. Dezember
USA 1968 – Die Verhandlungen zur Beilegung des
US-amerikanischen Hafenarbeiterstreiks für höhere
Löhne war erneut ein Misserfolg gewesen. Infolge des
Streiks, an dem sich mehr als 75.000 Hafenarbeiter
beteiligten, hatten insgesamt mehr als 160 Schiffe
festgelegen, der größte Teil davon in den
Atlantikhäfen.
31. Dezember
BRD 1968 – Die Bundesbürger hatten schätzungsweise
55 Millionen DM für Feuerwerkskörper für die
Silvesternacht ausgegeben. Das hatte einer
Steigerung von knapp 7 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr entsprochen.
31. Dezember
Sowjetunion 1968 – Die Tupolew Tu-144, das erste
Überschall-Passagierflugzeug der Welt, war zu ihrem
Jungfernflug gestartet.
Dezember 1968 in den Nachrichten
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