November 1960 - Wohnverhältnisse in der
Bundesrepublik
Gastarbeiter waren für das bundesdeutsche
Wirtschaftssystem unerlässlich. Doch sie sollten
nicht nur arbeiten, sie hatten auch das Recht auf
angemessenen Wohnraum. Deshalb hatten sich die
Arbeitsminister der Bundesländer für bessere
Wohnverhältnisse der Gastarbeiter eingesetzt. Das
war auch dringend nötig, denn ein erheblicher Teil
der 300.000 ausländischen Arbeitnehmer hauste in
provisorischen Baracken. Die Bundesbürger waren
allerdings auch noch nicht alle mit guten
Wohnverhältnissen ausgestattet. Der Gesamtverband
gemeinnütziger Wohnungsbauunternehmen in Köln hatte
mitgeteilt, dass etwa 48 Prozent der bundesdeutschen
Wohnungen mit Bad oder Dusche ausgestattet waren.
Nicht einmal ganz die Hälfte! In kleineren Gemeinden
sah es noch schlechter aus. Dort gab es nur in 25,8
Prozent aller Wohnungen diesen Komfort. Für alle,
die schon in guten Wohnverhältnissen lebten, war es
interessant zu wissen, dass die Mode der
Teakholz-Möbel allmählich gänzlich „out“ war. Im
Trend lagen nun altdeutsche Stilmöbel und helle
skandinavische Möbel.
Wichtige Ereignisse im
November 1960
1. November
BRD 1960 – Der Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen, Franz Meyers, war turnusgemäß
zum Präsidenten des Bundesrates in Bonn gewählt
worden. Damit trat er die Nachfolge des
saarländischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Röder
an.
1. November
Großbritannien 1960 – In der britischen
Öffentlichkeit war die Einrichtung eines
US-Stützpunktes für Atom-U-Boote vor der
schottischen Küste auf Ablehnung gestoßen.
1. November
BRD 1960 – Das Jahr 1960 war mit 7,43 Millionen
Hektolitern eine deutsche Rekord-Weinernte geworden.
Zur Aufbewahrung wurden u. a. Schwimmbäder verwendet
wegen Mangel an ausreichender Lagerkapazität. Sogar
durch Notverkäufe war ein Teil der Ernte veräußert
worden.
1. November
Spanien 1960 – In Madrid war die Tragödie „Yerma“
des spanischen Dramatikers Federico García Lorca
unter Polizeibewachung aufgeführt worden, die 1934
entstanden war.
2. November
BRD 1960 – Für das am 16. März privatisierte
Volkswagenwerk in Wolfsburg hatte das Bundeskabinett
in Bonn den Emissionskurs der Aktien auf 350 Prozent
festgelegt. Gezahlt werden musste für eine VW-Aktie
im Nennwert im Nennwert von 100 DM 350 DM. Für
Käufer mit geringem Einkommen waren Sozialrabatte
gewährt worden.
2. November
BRD 1960 – Seit Kriegsende waren den Angaben des
Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden zufolge etwa
700.000 Bundesbürger ausgewandert. Rund die Hälfte
der Ausgewanderten hatte sich in den Vereinigten
Staaten niedergelassen. Nach Australien waren
200.000 emigriert.
2. November
Großbritannien/Literatur 1960 – Nachdem der Verlag
Penguin Books von der Anklage freigesprochen worden
war, weil er angeblich Obszönitäten veröffentlicht
hatte, durfte der Roman „Lady Chatterley’s Lover“
nun unzensiert in den Verkauf gehen.
2. November
Italien 1960 – In Oberitalien hatte ein Hochwasser
an der Mündung des Flusses Po weite Landstriche
überschwemmt.
3. November
BRD 1960 – Ab 1. Januar 1961 hatten Beamte eine
Erhöhung ihrer Bezüge in Höhe von 8 Prozent nach
einem Beschluss des Bundeskabinettes in Bonn
erhalten.
3. November
BRD/Frankreich 1960 – Zum ersten Mal seit dem Ende
des
Zweiten Weltkriegs waren deutsche Soldaten in
Frankreich eingetroffen. In der Nähe von Reims
erhielten 2.200 Fallschirmjäger und Panzergrenadiere
gemäß dem Abkommen vom 25. Oktober über die Nutzung
französischer Übungsplätze durch die Bundeswehr ihre
Ausbildung. Ein Teil der Bevölkerung hatte darauf
mit Missfallenskundgebungen reagiert und die
deutsche Invasion im Zweiten Weltkrieg erinnert.
3. November
Frankreich/Algerien 1960 – In Paris hatte unter
erheblichen Sicherheitsvorkehrungen der Prozess
gegen Pierre Lagaillarde und andere Urheber des
„Barrikadenputsches“ in Algerien begonnen.
3. November
Polen 1960 – In Breslau (Wrocław) hatte die Polizei
eine weitverzweigte Zuhälterbande verhaftet. Von
dieser waren Hunderte von minderjährigen Mädchen als
Prostituierte vermittelt worden.
4. November
Frankreich/Algerien 1960 – Staatspräsident Charles
de Gaulle hatte erklärt, dass er die Durchsetzung
eines „algerischen Algeriens“ auch ohne Zustimmung
des Parlament bewerkstelligen werde.
4. November
BRD 1960 – Auf einer Tagung in Hamburg hatten sich
die Arbeitsminister der Bundesländer für bessere
Wohnverhältnisse der Gastarbeiter eingesetzt. Ein
erheblicher Teil der ca. 300.000 Ausländer wohnten
in provisorischen Baracken.
5. November
BRD 1960 – In Rendsburg (
Schleswig-Holstein) hatte
die Frau des Bundespräsidenten Heinrich Lübke,
Wilhelmine Lübke, den bisher größten Neubau des
Bundesmarine auf den Namen „Deutschland“ getauft.
Das Schulschiff diente dazu, den Offiziersnachwuchs
auszubilden.
5. November
BRD 1960 – Etwa 48 Prozent der bundesdeutschen
Wohnungen waren mit Bad oder Dusche ausgestattet.
Das war aus einer Mitteilung des Gesamtverbandes
gemeinnütziger Wohnungsbauunternehmen in Köln
hervorgegangen. Diesen Komfort gab es nur in 25,8
Prozent aller Wohnungen in kleineren Gemeinden.
5. November
BRD/Film 1960 – In Frankfurt am Main waren die
19-jährige Sabine Sinjen und der 22-jährige Peter
Kraus als beliebteste Nachwuchs-Filmschauspieler
ausgezeichnet worden.
6. November
Italien 1960 – Die Democrazia Cristiana war mit 40,3
Prozent bei den Wahlen für die Provinz- und
Gemeindeparlamente stärkste Partei geworden. Mit
24,5 Prozent folgten die Kommunisten.
6. November
Sowjetunion 1960 – In der Stadt Kiew war der erste
Teilabschnitt der Untergrundbahn in Betrieb genommen
worden.
7. November
Sowjetunion 1960 – Anlässlich des 43. Jahrestages
der Oktoberrevolution war auf dem Roten Platz in der
Hauptstadt Moskau eine Truppenparade mit mehr als
10.000 Soldaten abgehalten worden. Der
Staatspräsident der
Volksrepublik China, Liu Shao
ch’i, hatte trotz der Differenzen mit der
Sowjetunion über die friedliche Koexistenz gegenüber
den Westmächten an der Massenveranstaltung
teilgenommen.
7. November
Pakistan 1960 – Nachdem schon am 10. Oktober bei
einer Flutwelle 6.000 Menschen ums Leben gekommen
waren, hatte ein erneuter Wirbelsturm in Ostpakistan
noch einmal 4.000 Menschenleben gefordert. Etwa
200.000 Personen hatten ihr Obdach verloren.
7. November
UNESCO 1960 – Der westafrikanische Staat Mali war
Mitglied in der UNESCO geworden.
7. November
Schach 1960 – In der Messestadt Leipzig (DDR) war
die Sowjetunion zum fünften Mal hintereinander
Mannschaftsweltmeister im Schach geworden. Die
Bundesrepublik hatte vor der DDR den achten Rang
belegt.
8. November
BRD 1960 – Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter
Nellen war aus seiner Partei ausgetreten. Er war in
die SPD-Fraktion gewechselt. Nellen hatte wiederholt
Kritik geübt an der Außen- und Verteidigungspolitik
von Bundeskanzler Konrad Adenauer.
8. November
BRD 1960 – Künftig sollte, außer in der
Stahlindustrie, die Sonntagsarbeit für alle
Produktionszweige beseitigt werden. Dies hatte
Bundesarbeitsminister Theodor Blank bekanntgegeben.
8. November
USA 1960 – John F. Kennedy war der erste Katholik,
der zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt
worden war. Der Demokrat hatte bei der
US-Präsidentschaftswahl in einer knappen
Entscheidung über den republikanischen
Vizepräsidenten Richard Nixon gewonnen.
8. November
Ecuador 1960 – Beim Absturz eines Verkehrsflugzeuges
aus Ecuador über den Anden waren alle 36 Insassen
ums Leben gekommen. Unter den Opfern hatten sich
zehn hohe ecuadorianische Regierungsbeamte befunden.
9. November
BRD 1960 – Das Bundeskabinett hatte den Grünen Plan
für 1961 verabschiedet. Dieser sah Zuschüsse und
Darlehen an die Landwirtschaft in Höhe von 1,6
Milliarden DM vor.
9. November
BRD 1960 – Der FDP-Vorsitzende Erich Mende hatte
bestätigt, dass er nach den Bundestagswahlen 1961 zu
einer Koalition mit der CDU/CSU bereit sei.
9. November
DDR 1960 – In Ost-Berlin war eine Sondernummer der
einzigen Satire-Zeitschrift der DDR, „Eulenspiegel“
beschlagnahmt worden. Darin war die Ärzteflucht aus
der DDR satirisch kommentiert worden.
9. November
International 1960 – In London hatte die 21-jährige
Argentinierin Gladys Cappagli die Wahl zur „Miss
World 1960“ gewonnen.
10. November
BRD 1960 – Der Zentralbankrat der Deutschen
Bundesbank hatte den Diskontsatz von 5 Prozent auf 4
Prozent gesenkt und mit der Kreditverbilligung die
Währungspolitik den Erfordernissen der
Außenwirtschaft angepasst.
10. November
BRD 1960 – Nach der Inbetriebnahme der siebten
Staustufe war die Mittelweser nun durchgehend
kanalisiert. Das Projekt war mit einem Kostenaufwand
von 340 Millionen DM realisiert worden.
10. November
Großbritannien 1960 – In der britischen Hauptstadt
waren ein 18-jähriger und ein 23-jähriger Mann
hingerichtet worden. Nach einem Raubüberfall hatten
die beiden dem Opfer durch Fußtritte tödliche
Verletzungen zugefügt.
10. November
Großbritannien 1960 – In der Choreographie von
Kenneth MacMillan war das Ballett in einem Akt „The
Invitation“ („Die Einladung“) von Matyas Seiber im
New Theatre in Oxford zur Uraufführung gelangt.
10. November
UNESCO 1960 – Neue Mitglieder der UNESCO waren
Madagaskar, Niger und Senegal geworden.
11. November
BRD 1960 – Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der
Bundeswehr hatte Bundesverteidigungsminister
Franz
Josef Strauß bekanntgegeben, dass derzeit 276.000
Soldaten ihren Dienst in der Bundeswehr
verrichteten.
11. November
Vietnam 1960 – In Südvietnam hatten regierungstreue
Truppen einen Putsch gegen Präsident Ngô Dinh Diêm
niedergeschlagen.
11. November
West-Berlin 1960 – In West-Berlin waren führende
Justizbeamte unter den Verdacht der Korruption
geraten.
11. November
BRD 1960 – In Bochum waren bei einem Grubenunglück
auf der Schachtanlage „Lothringen“ vier Menschen ums
Leben gekommen. Weitere zwei Menschen waren schwer
verletzt worden.
11. November
UNESCO 1960 – Die Zentralafrikanische Republik und
Kamerun waren Mitglieder der UNESCO geworden.
11. November
DDR 1960 – In Schwedt an der Oder (heute
Brandenburg) war der Grundstein für die Raffinerie
des Erdölverarbeitungswerkes Schwedt gelegt worden.
Die Raffinerie war 1970 der Stammbetrieb des VEB
Petrolchemischen Kombinats geworden.
12. November
Nicaragua 1960 – In dem zentralamerikanischen Land
war eine Rebellion gegen den Diktator Luis Somoza
Debayle niedergeschlagen worden. Man nahm an, dass
der kubanische Ministerpräsident
Fidel
Castro der
Urheber der Rebellion gewesen war.
12. November
BRD 1960 – Mit 15,4 Tonnen hatte die Getreideernte
in der Bundesrepublik die Vorjahresernte um etwa 1
Million Tonnen überstiegen, obwohl die Anbaufläche
um fast 2 Prozent zurückgegangen war. Dies war aus
Angaben der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“
hervorgegangen.
12. November
DDR/BRD 1960 – Der Kantor des Leipziger
Thomanerchores, Kurt Thomas, hatte erklärt, dass er
sein Amt niederlegen und ein Engagement in Köln
antreten werde.
13. November
Türkei 1960 – In Istanbul hatte Staatschef Cemal
Gürsel die Neubildung des seit dem Putsch vom 27.
Mai regierenden Komitees für Nationale Einheit
verkündet. Damit hatte er die Opponenten gegen
seinen gemäßigten Kurs ausgeschaltet.
13. November
USA 1960 – Die Filmschauspielerin Marilyn Monroe
hatte bestätigt, dass sie die Absicht hatte, sich
von ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Arthur Miller,
scheiden zu lassen.
13. November
USA 1960 – Die schwedische Schauspielerin May Britt
war die Ehe mit dem schwarzen Broadway-Star Sammy
Davis junior eingegangen.
13. November
Syrien 1960 – In der nordsyrischen Stadt Amuda waren
bei dem Brand eines Kinos 152 Kinder im Alter von 10
bis 15 Jahren umgekommen.
13. November
BRD 1960 – Das Versuchsatomkraftwerk Kahl in Bayern,
das erste deutsche Kernkraftwerk, war mit einer
15-Megawatt-Leistung in Betrieb genommen worden.
14. November
Nicaragua 1960 – Nachdem der Aufstandsversuch in
Nicaragua vom 12. November gescheitert war, hatte
man auch in Costa Rica und
Guatemala Aufstände von
kubafreundlichen Rebellen niedergeschlagen worden.
14. November
USA/Israel 1960 – Eine US-Fernsehgesellschaft hatte
mit der Regierung Israels einen Vertrag geschlossen
über die Filmaufzeichnung des Prozesses, der gegen
den ehemaligen
Obersturmbannführer Adolf Eichmann im
April 1961 begann.
14. November
UNESCO 1960 – Neue Mitglieder der UNESCO waren
Obervolta (seit 1984 Burkina Faso) und Nigeria
geworden.
15. November
BRD 1960 – Für die Opfer des Nationalsozialismus im
In- und Ausland waren seit dem Ende des Krieges fast
13 Milliarden DM an Wiedergutmachungszahlungen
geleistet worden. Dies war aus einem Bulletin der
Bundesregierung hervorgegangen.
15. November
Dänemark 1960 – Die Sozialdemokraten hatten bei den
Wahlen zum Parlament in Kopenhagen ihre Mehrheit um
sechs Sitze ausgebaut.
15. November
USA 1960 – Das US-amerikanische Atom-U-Boot „George
Washington“ war in eine geheimes Operationsgebiet im
Atlantik ausgelaufen. Vor Anker gehen sollte es 1961
vor der Küste Schottlands und einen Beitrag zur
nuklearen Verteidigung an der Nordflanke der NATO
leisten.
15. November
West-Berlin/BRD 1960 – Unter den Trümmern des
früheren Volksgerichtshofes hatten Bauarbeiter in
West-Berlin einen Tresor mit geheimen Prozessakten
des berüchtigten nationalsozialistischen
Sondergerichts gefunden. Die Dokumente waren dem
US-amerikanischen Document Center übergeben worden.
15. November
CSSR 1960 – Nach einem Zusammenstoß zweier
Personenzüge in der Nähe von Pardubice in Ostböhmen
waren bei dem bisher schwersten Eisenbahnunglück in
der Tschechoslowakei 110 Menschen umgekommen.
Weitere 106 Menschen waren verletzt worden.
15. November
UNESCO 1960 – Neues Mitglied in der UNESCO war der
ostafrikanische Staat Somalia geworden.
15. November
Basketball 1960 – Mit 71 Punkten gegen die New York
Knicks hatte der Basketballspieler Elgin Baylor
einen neuen NBA-Rekord erzielt.
16. November
Frankreich/Algerien 1960 – Über die Unabhängigkeit
Algeriens hatte der französische Ministerrat die
Durchführung einer Volksabstimmung beschlossen. Der
genaue Zeitpunkt war offengeblieben.
16. November
USA 1960 – Der US-amerikanische Filmschauspieler
Clark Gable war an den Folgen eines Herzinfarkts
gestorben.
16. November
UNESCO 1960 – Der zentralafrikanische Staat Gabun
war Mitglied in der UNESCO geworden.
17. November
Großbritannien 1960 – Letztmalig waren in
Großbritannien Wehrpflichtige eingezogen worden. Die
britischen Streitkräfte waren – wie vor 1939 – in
eine Freiwilligenarmee umgewandelt worden.
17. November
USA/Mittelamerika 1960 – Nach den kommunistischen
Rebellions-Versuchen in Nicaragua, Costa Rica und
Guatemala war ein US-amerikanischer Flottenverband
vor der Küste Mittelamerikas auf Patrouille.
17. November
UNESCO 1960 – Der westafrikanische Staat Togo war
Mitglied der UNESCO geworden.
17. November
USA 1960 – Die schwarzen Schulkinder mussten unter
Polizeischutz zum Unterricht gebracht nach der
Aufhebung der Rassentrennung in einer Grundschule in
New Orleans (US-Bundesstaat Louisiana). Der Grund
dafür war die Bedrohung durch weiße Demonstranten.
18. November
International/Justiz 1960 – Der seit 1906 bestehende
Streit zwischen Honduras und Nicaragua über ein
Teilgebiet der Moskitoküste war vom Internationalen
Gerichtshof in Den Haag (Niederlande) entschieden
worden.
18. November
UNESCO 1960 – Der vorderasiatische Staat Kuwait war
Mitglied der UNESCO geworden.
18. November
Zypern 1960 – Der Heidelberger Professor für Staats-
und Verwaltungsrecht, Ernst Forsthoff, war als
erster Präsident des Obersten Verfassungsgerichts
der Republik Zypern vereidigt worden.
19. November
China 1960 – Für politische Häftlinge, die
mindestens zehn Jahre ihrer Haftstrafe verbüßt
hatten, war eine Teilamnestie verkündet worden.
19. November
BRD 1960 – In der Nähe von Rendsburg
(
Schleswig-Holstein) waren bei einem
Eisenbahnunglück der Lokomotivführer und der Heizer
eines Güterzuges zu Tode gekommen.
20. November
Japan 1960 – Die regierende Liberal-Demokratische
Partei von Ministerpräsident Hajato Ikeda hatte mit
57,6 Prozent der Stimmen bei den Wahlen für das
Unterhaus wieder die Mehrheit erzielen können.
20. November
West-Berlin 1960 – Mit Hinweis auf den Totensonntag
war im Sportpalast die Durchführung eines
ausverkauften Konzertes mit ernster und sakraler
Jazzmusik kurzfristig verboten worden.
20. November
Fußball 1960 – In einem Qualifikationsspiel zur
Weltmeisterschaft 1962 in Chile hatte die deutsche
Fußballnationalmannschaft Griechenland im Athener
Panathinaikos-Stadion 3:0 besiegt.
20. November
Fußball 1960 – In einem Fußballländerspiel in der
ungarischen
Hauptstadt Budapest hatte die
österreichische Nationalmannschaft gegen
Ungarn 0:2
verloren.
20. November
Fußball 1960 – Das Fußballnational-Team der Schweiz
hatte in Brüssel 4:2 gegen die belgische Mannschaft
gewonnen.
21. November
NATO 1960 – Auf einem einwöchigen
Parlamentarier-Treffen der NATO-Mitgliedsländer in
Paris hatte der Oberbefehlshaber der westlichen
Verteidigungsallianz (NATO) in Europa, Lauris
Norstad, seinen Vorschlag zum Ausbau des westlichen
Bündnisses zur Atommacht bekräftigt.
21. November
BRD 1960 – In einer Resolution hatten 21
bundesdeutsche Schriftsteller, unter ihnen Heinrich
Böll und Günter Grass, zum Boykott der Mitarbeit an
dem von der Deutschland-Fernsehen-GmbH geplanten
zweiten Programm aufgerufen.
22. November
Ostblock 1960 – In den Ostblockstaaten hatten nach
einem Bericht der Deutschen Presseagentur (dpa)
Krawalle von „Halbstarken“ zugenommen. In Bulgarien
und Rumänien waren in besonders schweren Fällen,
etwa in Verbindung mit Vergewaltigung, bereits
Todesurteile vollstreckt worden.
22. November
USA 1960 – In New York war der US-amerikanische
Schriftsteller Norman Mailer verhaftet worden. Auf
einer Party hatte Mailer seine Frau mit mehreren
Messerstichen schwer verletzt.
23. November
BRD/USA 1960 – In Bonn waren dreitägige
Finanzverhandlungen zwischen Regierungsdelegationen
der USA und der Bundesrepublik zu Ende gegangen.
Seitens der Bundesrepublik war die Zahlung von
Stationierungskosten für die US-Armee verweigert
worden.
23. November
Italien/Großbritannien/International 1960 – Der
britische Premierminister Harold Macmillan hatte
einen dreitägigen Staatsbesuch in Italien beendet.
In diesem Land war es der erste Besuch eines
britischen Premiers seit 1939 gewesen. Gemeinsam mit
dem italienischen Ministerpräsidenten Amintore
Fanfani hatte sich Macmillan gegen den Vorschlag der
Sowjetunion gewandt, der für 1961 eine erneute
Konferenz der Großmächte beinhaltete.
23. November
Israel/BRD 1960 – Das israelische Parlament in
Jerusalem hatte ein Gesetz verabschiedet, das dem
Kölner Rechtsanwalt Robert Servatius die Erlaubnis
gab, die Verteidigung für den ehemaligen
SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann vor einem
israelischen Gericht zu übernehmen.
24. November
BRD 1960 – Der Gesamtdeutsche Block/Block der
Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) hatte
eine Fusion mit der Deutschen Partei (DP)
vereinbart.
24. November
BRD 1960 – Die Mode der Teakholz-Möbel war – einem
Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“
zufolge – zu Ende gegangen. Altdeutsche Stilmöbel
und helle skandinavische Einrichtungsgegenstände
hatten verstärktes Kaufinteresse gefunden.
25. November
BRD 1960 – Als ihren Kanzlerkandidaten für die
Bundestagswahl 1961 hatte die SPD Willy Brandt
nominiert.
25. November
Albanien/Jugoslawien 1960 – Wegen ideologischer
Differenzen um die Politik Jugoslawiens hatte die
albanische Delegation die vom 10. November bis zum
1. Dezember dauernde Konferenz der kommunistischen
Parteien in Moskau vorzeitig verlassen.
25. November
UNESCO 1960 – Kongo und Zaire (heute Demokratische
Republik Kongo) waren Mitglieder der UNESCO
geworden.
25. November
BRD 1960 – In Bonn hatte der Deutsche
Wissenschaftsrat dem Bundespräsidenten Heinrich
Lübke Empfehlungen für den Ausbau der Universitäten
vorgelegt. Vorgeschlagen worden waren darin 1.200
neue Lehrstühle an bestehenden Hochschulen sowie der
Neubau von vier Universitäten.
26. November
Neuseeland 1960 – Die konservative Nationalpartei
unter Keith J. Holyoake hatte bei den
Parlamentswahlen einen Sieg über die bisher
regierende Labour Party von Walter Nash erzielt.
26. November
BRD 1960 – Auf der Strecke von Hannover
(Niedersachsen) nach Hameln (Niedersachsen) waren
bei einem Eisenbahnunglück bei Bennigsen zehn
Menschen ums Leben gekommen. Weitere drei Menschen
waren schwer, weitere drei waren leicht verletzt
worden. Ein Güterzug hatte ein Haltesignal
überfahren und prallte auf einen Bauzug.
26. November
BRD 1960 – In der Nähe von Bad Reichenhall (
Bayern)
waren zwei Soldaten ums Leben gekommen, nachdem sie
ihr Stabsunteroffizier zum Abtreten aufgefordert
hatte. Sie waren unmittelbar danach bei Dunkelheit
in eine angrenzende 40 m tiefe Schlucht gestürzt.
Der Offizier und ein weiterer Soldat waren ihnen
nachgesprungen. Sie waren dabei schwer verletzt
worden.
27. November
Kongo 1960 – Der entmachtete Ministerpräsident
Patrice Lumumba war aus seiner Wohnung in
Léopoldville (Kinshasa) geflohen. Dort war er unter
Hausarrest gehalten worden. Die Suche nach ihm war
von Armee-Einheiten auf das ganze Land ausgeweitet
worden.
27. November
Spanien 1960 – In einem Schreiben an ihre Regierung
hatten 227 Intellektuelle und Wissenschaftler gegen
die scharfe Zensurbestimmungen in Spanien
protestiert. Sie hatten ein Einspruchsrecht gegen
Entscheidungen der anonymen Zensurbehörde gefordert.
27. November
Schweiz 1960 – In Basel waren mit einer
Durchschnittstemperatur von 13,8 Grad die wärmsten
Herbsttage seit 200 Jahren verzeichnet worden.
27. November
Trampolinspringen 1960 – In Frankfurt am Main waren
die ersten Deutschen Meisterschaften im
Trampolinspringen ausgetragen worden. Die Sportart,
die aus den USA gekommen war, wurde zunehmend
beliebter in der BRD.
28. November
Mauretanien/Frankreich 1960 – Frankreich gewährte
dem nordwestafrikanischen Staat Mauretanien, auf den
das Nachbarland Marokko Gebietsansprüche erhob,
seine Unabhängigkeit und hatte sich als islamische
Republik proklamiert.
28. November
Venezuela 1960 – Nachdem kommunistische Gruppen
gewaltsam gegen den linksorientierten Präsidenten
Rómulo Betancourt demonstriert hatten, verhängte das
Land den Ausnahmezustand.
29. November
DDR/BRD 1960 – Der Chefkonstrukteur der
DDR-Luftfahrtindustrie und technische Direktor der
Flugzeugwerke Dresden, Fritz Freitag, war einem
Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“
zufolge, in die Bundesrepublik geflüchtet.
29. November
BRD 1960 – Das Gesetz über die Errichtung von
Rundfunkanstalten des Bundesrechts war in Kraft
getreten.
30. November
BRD/DDR 1960 – Die Bundesregierung hatte die
Wiederaufnahme der Verhandlungen über das
Interzonenhandelsabkommen mit der DDR beschlossen,
das am 30. September gekündigt worden war.
30. November
Großbritannien/Europa 1960 – In Paris war auf einer
viertägigen Sitzung des Parlaments der
Westeuropäischen Union (WEU) die Aufnahme
Großbritanniens in die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) empfohlen worden.
30. November
Argentinien 1960 – Ein Aufstand von Anhängern des
1955 gestürzten Diktators Juan Domingo Perón war in
der Stadt Rosario niedergeschlagen worden.
30. November
BRD 1960 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war das Aktienkapital der Bayerischen
Motoren Werke (BMW) verdoppelt worden.
30. November
Großbritannien 1960 – Das Unterhaus hatte eine
verlängerte Öffnungszeit der Pubs um zwei Stunden
beschlossen. Sie durften wochentags von 11 bis 15
Uhr und von 17 bis 23 Uhr geöffnet haben. Eine
Entscheidung über die Ausdehnung der sonntäglichen
Betriebszeiten bis 15 Uhr war vertagt worden.
November 1960 in den Nachrichten
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