März 1965 - Ärger zwischen der BRD und der DDR

Kalender März 1965
Die beiden deutschen Staaten machten sich immer mehr zum gegenseitigen Feinbild. Die Buchhandelsfunktionäre der DDR hatten sich über die Verunglimpfung der Buchproduktion echauffiert, dafür – und das war viel gravierender – stellte die Bundesrepublik ihre Wirtschaftshilfe für Ägypten ein. Warum? Der DDR-Staatsratsvorsitzende war in Kairo vorstellig geworden bei einem offiziellen Staatsbesuch. Als ob es eine DDR gäbe. Die war ja längst noch nicht weltweit anerkannt. Über den Besuch von Ulbricht in Kairo war man in Bonn arg verschnupft. In anderem Zusammenhang gab das Bundesinnenministerium bekannt, dass die Zahl rechtsradikaler Organisationen beständig zurückgehen würde. Und da angeblich die meisten Nazi-Verbrechen bereits völlig aufgeklärt seien, müsse die Verjährungsfrist deswegen nicht verlängert werden. Wurde sie aber doch. Letztendlich einigte man sich nach heftigen Streitigkeiten auf das Ende der Besatzungszeit im Jahr 1969.
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Wichtige Ereignisse im März 1965

1. März
Sowjetunion 1965 – In der sowjetischen Hauptstadt fand eine „Konsultativkonferenz“ von kommunistischen Parteien statt über die Festigung der kommunistischen Weltbewegung. Demonstrativ war die Kommunistische Partei Chinas der Konferenz ferngeblieben.
1. März
Botswana 1965 – Im britischen Protektorat Botswana erhielt die Botswanaland Democratic Party (BDP) unter dem früheren Stammeshäuptling Seretse Khama (1921-1980) bei den ersten allgemeinen Parlamentswahlen mit ihrem Programm eines gemischtrassischen Nationalstaates 90 Prozent der Sitze. Die Partei war durch die weißen Grundbesitzer unterstützt worden.
1. März
BRD 1965 – In einer Denkschrift rügte der Bundesrechnungshof in Frankfurt am Main das Auswärtige Amt für seine verschwenderische Gewährung von Zulagen an Beamte im Auslandsdienst.
1. März
DDR Buchhandel 1965 – In Leipzig kritisierten DDR-Buchhandelsfunktionäre die „Diffamierung“ der Buchproduktion der DDR in der Bundesrepublik.
1. März
Australien 1965 – Das Todesurteil für den 16-jährigen Tom Trantum aus Perth, der wegen des Mordes an der Ehefrau seines Arbeitgebers mit dem Tode bestraft worden war, führte in Australien zur Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe.
1. März
BRD/Karneval 1965 – Die „fünfte Jahreszeit“ erreichte in den Hochburgen des Karnevals an Rhein und Ruhr mit dem Rosenmontag ihren Höhepunkt. Die Karnevalsbegeisterung stieg einer Umfrage zufolge weiter an. Während 1962 nur 28 Prozent der Bevölkerung an den Veranstaltungen teilgenommen hatten, waren es 1965 bereits 31 Prozent.
2. März
BRD/Justiz 1965 – Die Bundesregierung behauptete in einem Bericht über die Verfolgung von Nazi-Verbrechen, dass ein großer Teil der Straftaten angeblich vollständig aufgeklärt sei.
2. März
USA/Vietnam 1965 – Durch die Entsendung von zwei Bataillonen Marineinfanterie, den sogenannten Ledernacken, verstärkten die Vereinigten Staaten ihr Engagement in Vietnam.
2. März
BRD/Gewerkschaft 1965 – Nach heftiger Diskussion nahm die große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall den Einigungsvorschlag der Schlichtungsstelle im Tarifkonflikt der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie an. Vom 1. Februar rückwirkend gab es 7,5 Prozent Lohnerhöhung, zwei weitere Urlaubstage und mindestens 40 Prozent des monatlichen Einkommens als jährliche Sonderzuwendung („Weihnachtsgeld“). Es gab aber keinen finanziellen Ausgleich für den Verzicht auf Arbeitszeitverkürzung.
2. März
BRD/Unfrage 1965 – Wegen vorzeitiger Veröffentlichung über das Projekt wurde eine laufende Befragung von 2.000 Studenten über ihr Sexualverhalten abgebrochen. Von den Forschern des Instituts für Sexualforschung an der Universität Hamburg wurden nun unwahre Aussagen der Befragten befürchtet aus Angst von Indiskretionen.
3. März
Europa 1965 – Vom Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wurde die Fusion der Kommissionen der EWG, der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG/Euratom) und der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, Montanunion) beschlossen.
4. März
UdSSR/USA 1965 – Ungefähr 2.000 Studenten aus asiatischen und afrikanischen Ländern demonstrierten vor der US-amerikanischen Botschaft in Moskau gegen die Angriffe der US-Luftwaffe auf Nordvietnam.
4. März
BRD 1965 – Die Zahl rechtsradikaler Organisationen sank nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums beständig.
4.März
Film 1965 – Der italienische Spielfilm „Hochzeit auf italienisch“ lief in den bundesdeutschen Kinos an. Regie hatte Vittorio De Sica (1901-1974) geführt. Die Hauptrollen waren mit Sophia Loren (*1934) und Marcello Mastroianni (1924-1996) besetzt.
4. März
Eiskunstlaufen 1965 – Das sowjetische Ehepaar Ludmilla Belousowa (*1935) und Oleg Protopopov (*1932) gewann in Colorado Springs (US-Bundesstaat Colorado) die Weltmeisterschaft im Eiskunst-Paarlauf. Der fünfte Platz ging an die deutschen Meister Sonja Pfersdorf und Günter Matzdorf.
5. März
BRD/Gewerkschaft 1965 – Der Arbeitgeberverband Bauindustrie und die Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden konnten sich auf den ersten Tarifvertrag in der Bundesrepublik einigen, der vermögenswirksame Leistungen zugunsten der Arbeitnehmer vorsah.
5. März
Syrien 1965 – Sechs syrische und drei westliche Mineralölvertriebsgesellschaften wurden von der syrischen Regierung verstaatlicht. Die gesamten Einrichtungen waren beschlagnahmt worden. Westliche Gesellschaften kontrollierten in Syrien 70 Prozent des Ölgeschäfts.
5. März
Bayern 1965 – In Bayern erlaubte die evangelisch-lutherische Landessynode ihren Gläubigen als erste evangelische Landeskirche die aktive Empfängnisverhütung, sofern diese nicht „sündigem Egoismus“ diente.
5. März
BRD/Umfrage 1965 – Das Bielefelder Emnid-Institut stellte in einer Meinungsumfrage fest, dass nur jedem zweiten Einwohner der BRD die Aufgabe des Deutschen Bundestages bekannt war. Mehrheitlich wurde der Bundestag mit der Regierung gleichgesetzt.
5. März
Film 1965 – Der Italo-Western „Für eine Handvoll Dollar“ kam als erster seiner Art in die bundesdeutschen Kinos. Bei dieser Co-Produktion BRD/Spanien/Italien hatte Sergio Leone (1929-1989) Regie geführt. In der Hauptrolle war der US-amerikanische Schauspieler Clint Eastwood (*1930) zu sehen.
5. März
Eiskunstlauf 1965 – Im US-amerikanischen Colorado Springs gewann die 18-jährige Kanadierin Petra Burka (1946) den Weltmeistertitel. Bei den Herren errang der französische Eiskunstläufer Alain Calmat (*1940) den Titel.
6. März
Großbritannien/BRD 1965 – Bei einem Staatsbesuch in West-Berlin bekräftigte der britische Premierminister Harold Wilson () die Sicherheitsgarantien seitens Großbritanniens für den Westteil der Stadt Berlin.
6. März
Luftfahrt international 1965 – Mit seinem Hubschrauber „Sikorsky SH-3 A“ flog Commander J. R. Willford einen Weltrekord.
7. März
USA/Vietnam 1965 – Gegen Nordvietnam und die vom Vietcong kontrollierten Gebiete in Südvietnam begannen US-amerikanische Streitkräfte einen systematischen Luftkrieg. Außerdem griffen US-Bodentruppen in den Krieg ein.
7. März
BRD/Ägypten 1965 – Wegen des Staatsbesuches des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht (1893-1973) in der ägyptischen Hauptstadt Kairo vom 24. Februar bis zum 2. März beschloss die Bundesregierung die Einstellung der Wirtschaftshilfe für die Vereinigte Arabische Republik (VAR/Ägypten).
7. März
Chile 1965 – Bei den Parlamentswahlen in Chile errang mit dem Sieg der Christdemokraten zum ersten Mal eine Partei die absolute Mehrheit.
7. März
USA 1965 – Die Staatspolizei stoppte außerhalb der Stadt Selma (US-Bundesstaat Alabama) den ersten von drei Protestmärschen. Zum Einsatz kamen dabei Knüppel und Tränengas. Ungefähr 600 Bürgerrechtsdemonstranten hatten in Alabamas Hauptstadt Montgomery ziehen wollen. In dem Marsch sah Gouverneur George Wallace (1919-1998) ein Bedrohung der öffentlichen Sicherheit.
8. März
Vietnamkrieg 1965 – Für ihren Einsatz im Vietnam-Krieg trafen in Da Nang (vordem Tourane) die US-Eliteeinheiten ein.
8. März
BRD/Studentenbund 1965 – Vom Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) wurde nach dem „Honnefer Modell“ eine Erhöhung des monatlichen Förderungsbetrages von 250 DM auf 320 DM gefordert. Dadurch sollte die Werksarbeit für die Studierenden überflüssig werden.
8. März
Moskau 1965 – Die Kritik an Josef W. Stalin (1878-1953) unter dem 1964 gestürzten Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow (1894-1971) wurde auf der Abschlusstagung des Schriftstellerkongresses in der sowjetischen Hauptstadt Moskau als ungerechtfertigt zurückgewiesen.
8. März
BRD/Umfrage 1965 – Für 52 Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik war die Tageszeitung das beliebteste Informationsmedium. Das ergab eine Umfrage der Wickert-Institute in Tübingen. Es folgten das Fernsehen mit 27 Prozent, das Radio mit 18 Prozent und dann die Illustrierte mit 3 Prozent auf der Beliebtheitsskala der Informationsmedien.
9. März
Ägypten 1965 – Um ihre Pläne zur Umlenkung der Quellflüsse des Jordan gegen israelische Drohungen durchsetzen zu können, setzte die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) ihre Streitkräfte in Alarmbereitschaft.
9. März
Erdbeben 1965 – Auf der griechischen Sporadeninsel Alonnisos zerstörte ein Erdbeben in der gleichnamigen Inselhauptstadt 85 Prozent der Gebäude. Die Einwohner siedelten nach Patitiri um.
9. März
BRD 1965 – Zur Erhöhung der Sturmflutsicherheit wurde im Ruhrgebiet mit der Verladung von 150.000 Tonnen Hochofenschlacke und anderer Verhüttungsrückstände für den Deichbau bei Campen (Niedersachsen) begonnen.
Alte Zeitungen
10. März
Nordsee 1965 – Als erste Anrainerstaaten unterzeichneten Großbritannien und Norwegen ein Abkommen über die Grenzziehung zwischen beiden Ländern auf dem Meeresboden in der Nordsee.
10. März
Ägypten/BRD 1965 – Für den Fall der diplomatischen Anerkennung Israels durch die BRD drohte der ägyptische Staatspräsident Gamal Abdel Nasser (1918-1970) mit der Anerkennung der DDR durch sein Land. Er drohte außerdem mit der Zwangsverwaltung deutscher Vermögen in Ägypten, dem Abzug aller arabischen Botschafter aus Bonn und dem Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen aller arabischen Länder zur Bundesrepublik.
10. März
USA 1965 – In Selma im Bundesstaat Alabama kam es erneut zu Rassenunruhen.
10. März
Literatur 1965 – Die Bundesprüfstelle setzte den Erotik-Klassiker „Memoiren der Fanny Hill“ auf die Liste der jugendgefährdenden Schriften.
11. März
BRD/Bundesbahn 1965 – Von der Deutschen Bundesbahn wurde die Abschaffung aller Kontrollen an Bahnsteigzugängen beschlossen.
11. März
UNESCO 1965 – Als neues Mitglied wurde Portugal in die UNESCO aufgenommen.
12. März
BRD/Bundestag 1965 – Gegen die Stimmen der SPD verabschiedete der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt 1965 mit einem Gesamtvolumen von 63,9 Milliarden DM.
12. März
Jugoslawien 1965 – Der jugoslawische Schriftsteller und Hochschullehrer Mihajlo Mihajlov (1934-2010) wurde wegen seiner Berichte über die Einrichtung von Konzentrationslagern in der Sowjetunion unter Josef W. Stalin (1878-1953) verhaftet. Er hatte in der bedeutendsten jugoslawischen Literaturzeitschrift „Delo“ behauptet, dass es in der Sowjetunion KZs bereits früher als im Deutschen Reich gegeben hätte.
12. März
Bayern 1965 – Von der Anklage der Beihilfe zum Mord an Geisteskranken während des NS-Regimes wurden vom Münchner Landgericht 14 ehemalige Pflegerinnen der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde freigesprochen.
12. März
Reitsport 1965 – In der Dortmunder Westfalenhalle gewann der Springreiter Kurt Jarasinski (1938-2005) im Großen Preis der BRD auf Torro mit null Fehlern beim 13. Internationalen Reitturnier.
13. März
USA 1965 – Eine Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h sollte mit dem von den Lockheed-Werken in Burbank (US-Bundesstaat Kalifornien) vorgestellten Düsenantriebssystem für Schiffe erreicht werden können. Das System war vor allem für Tragflügelboote gedacht.
13. März
Fußball 1965 – Im Hamburger Volksparkstadion trennten sich die Mannschaften der BRD und Italien mit einem 1:1 nach einem mit großer Härte geführten Länderspiel.
14. März
BRD/Israel 1965 – Das Angebot der Bundesrepublik zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen beschloss die israelische Regierung unter Ministerpräsident Levi Eschkol (1895-1969) anzunehmen.
14. März
Eishockey 1965 – Im finnischen Tampere gewann die UdSSR bei den 14. Eishockey-Weltmeisterschaften den Titel zum dritten Mal hintereinander und zum fünften Mal insgesamt
15.März
Vietnamkrieg 1965 – Bei dem nordvietnamesischen Ort Phu Qui, ungefähr 160 km südlich von Hanoi, wurde ein großes Munitionslager von mehr als 100 US-Flugzeugen bombardiert. Bei diesem Einsatz wurden zum ersten Mal Napalm-Brandbomben eingesetzt. Daraufhin kam es in den USA zu den ersten Studenten-Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg.
15. März
Ägypten 1965 – In einer von der Verfassung vorgeschriebenen Volksabstimmung wurde der seit 1954 amtierende Staatspräsident des Landes, Gamal Abdel Nasser (1918-1970), mit 99,999 Prozent der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt.
15. März
England 1965 – Von den Badeeinrichtungen des englischen Seebades Clacton war nach Bandenkämpfen zwischen Rockern und Halbwüchsigen auf Motorrollern (Mods) nur ein Haufen Trümmer übriggeblieben.
16.März
Großbritannien 1965 – Der im Jahr 1936 verhängte Hofbann gegen die Herzogin von Windsor wurde von der britischen Königin Elisabeth II. (*1926) beendet.
16. März
Literatur 1965 – Für sein Hörspiel „Nachtprogramm“ wurde der 38-jährige Autor Richard Hey (1926-2004) mit dem 14. Hörspielpreis der Kriegsblinden gewürdigt.
17. März
BRD/Beamte 1965 – Künftig sollten befähigte Beamte auch ohne weitere Qualifikation in den mittleren und gehobenen Dienst aufsteigen können. Das hatte die Bundesregierung Bonn beschlossen.
17. März
USA/Rassendiskriminierung 1965 – Von US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) wurde dem Kongress ein Gesetz gegen die Rassendiskriminierung vorgelegt.
17. März
Irak/Jemen 1965 – Die bundesdeutschen Botschaften in der irakischen Hauptstadt Bagdad und der Hauptstadt des Jemen, Sana, wurden aus Protest gegen die Anbahnung diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland gestürmt.
18. März
BRD/Ostblock 1965 – Um den Außenhandel mit den Ostblockländern zu erleichtern, gewährte die Bundesregierung ab sofort Bundesbürgschaften mit Kreditlaufzeiten bis zu fünf Jahren.
18. März
Italien 1965 – Zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Überwindung der Arbeitslosigkeit wurde von der italienischen Regierung unter Ministerpräsident Aldo Moro (1916-1978) ein entsprechendes Gesetz erlassen.
18. März
Weltraum 1965 – Etwa 20 Minuten schwebte der sowjetische Kosmonaut Alexei A. Leonow (*1934) frei im Weltraum. Er war der erste Mensch, der sein Raumschiff für einen Weltraumspaziergang verlassen hatte.
18. März
Italien/Ägypten 1965 – Der ägyptische Ex-König, Faruk I. (1920-1965), der seit seinem Sturz am 23. Juli 1952 durch General Ali Muhammad Nagib (1901-1984) in Rom lebte, starb in seinem italienischen Exil.
19. März
BRD/Gewerkschaft 1965 – Vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurde ein neues Aktionsprogramm verabschiedet. Fragen der betrieblichen Mitbestimmung sowie der Vermögensbildung bei Arbeitnehmern waren darin die Schwerpunkte.
19. März
BRD/Öffentlicher Dienst 1965 – Die Altersversorgung der Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst wurde nach langen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern aus Bund, Ländern und Gemeinden wurde reformiert.
19. März
Österreich 1965 – Von der Regierung Österreichs wurden Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) aufgenommen.
19. März
BRD/DDR 1965 – Die Erste Große Strafkammer des Landgerichts Frankfurt am Main verurteilte den 35-jährigen Kurt Langguth zu vier Jahren Zuchthaus. Er hatte 1958 einen von den Staatsorganen der DDR gesuchten Bundesbürger unter einem Vorwand an die Zonengrenze gelockt und dem Staatssicherheitsdienst der DDR zugespielt.
19. März
Malerei 1965 – Rembrandts Portrait seines Sohnes Titus wurde im Londoner Auktionshaus Christie’s für umgerechnet 8,8 Millionen DM versteigert.
20. März
USA 1965 – Um eine geplante weitere Demonstration von Bürgerrechtskämpfern zu schützen, verfügte US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) die Unterstellung der Nationalgarde des US-Bundesstaates Alabama unter Bundesbefehl. Außerdem legte Johnson dem Kongress einen Gesetzentwurf vor zur Beseitigung aller Beschränkungen des Wahlrechts für farbige Bürger.
20. März
Musik 1965 – Der US-amerikanische schwarze Jazzmusiker Louis Armstrong (1900-1971) gastierte mit seinen „All Stars“ in der DDR. Es war das erste Mal, dass ein US-Show-Star zu einem Gastspiel in der DDR weilte.
21. März
USA 1965 – In Selma im US-Bundesstaat Alabama begannen weiße und schwarze Bürgerrechtler einen Protestmarsch. Er richtete sich die Rassendiskriminierung in ihrem Bundesstaat.
21. März
Großbritannien 1965 – Eine Versicherung gegen Lungenkrebs wurde von einer britischen Versicherungsgesellschaft eingeführt. Der Jahresbeitrag für Versicherungsnehmer betrug umgerechnet 16,80 DM. Im Krankheitsfall würden 5600 DM ausgezahlt werden. Vor Eintritt in die Versicherung fand keine ärztliche Untersuchung statt.
22. März
Rumänien 1965 – Nicolae Ceausescu (1918-1889) wurde zum Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Rumäniens gewählt. Bis zu seinem Sturz im Jahr 1989 blieb Ceausescu im Amt.
22. März
UdSSR/Frankreich 1965 – Von der UdSSR und Frankreich wurde die gemeinsame Verwendung des in Frankreich entwickelten Farbfernseh-Systems SECAM vereinbart.
23. März
Raumfahrt 1965 – Von Cape Kennedy (Cape Canaveral) aus starteten die Vereinigten Staaten die „Gemini-III“-Kapsel. An Bord war der Astronaut Virgil Grissom (1926-1967). Er war als erster Mensch zu zweiten Mal im Weltraum.
23. März
BRD/Justiz 1965 - Beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe wurde gegen den früheren „Sachbearbeiter für Spionageabwehr“ im Bundesamt für Verfassungsschutz, Werner Paetsch (*1926), Anklage wegen Geheimnisverrats erhoben. Paetsch hatte 1963 die Öffentlichkeit von den Telefonabhörpraktiken seiner Behörde informiert.
23. März
BRD Gewerkschaft 1965 – Vom Deutschen Gewerkschaftsbund wurde das zweite Aktionsprogramm verabschiedet. Darin wurden u. a. das 13. Monatsgehalt, ein vierwöchiger Mindesturlaub, die Herabsetzung der Altersgrenze in der Rentenversicherung, die Einführung eines zehnten Schuljahres und bezahlter Bildungsurlaub gefordert.
24. März
Österreich 1965 – Wegen nationalsozialistischer Äußerungen leitete die österreichische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Wiener Hochschullehrer und Historiker Taras Borodajkewycz (1902-1984) ein. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen, als Sympathie- und Protestdemonstranten aufeinandertrafen.
24. März
USA/Raumfahrt 1965 – In einer Direktübertragung von der Raumsonde „Ranger IV“ zeigte das US-amerikanische Fernsehen Nahaufnahmen von der Mondoberfläche.
24. März
Fußball 1965 – Der 1. FC Köln schied nach drei unentschiedenen Spielen gegen den FC Liverpool durch das Los im Viertelfinale des Fußball-Europapokals der Landesmeister aus.
24. März
Bergsteigen 1965 – Im Territorium Yukon (Kanada) erstieg der US-amerikanische Senator Robert F. Kennedy den nach seinem 1963 ermordeten Bruder John F. Kennedy Mount Kennedy.
25. März
Bundestag 1965 – Für Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus wurde vom Deutschen Bundestag die Verlängerung der Verjährungsfrist beschlossen.
25. März
UdSSR/West-Berlin 1965 – Die Sowjetunion schickte an die drei alliierten Westmächte Protestnoten gegen die für den 7. April in West-Berlin geplante Bundestagssitzung.
25. März
Ceylon (Sri Lanka) 1965 – Bei den Parlamentswahlen am 22. März in Ceylon (Sri Lanka) ging die westlich orientierte United National Party als Sieger über die sozialistische Regierungspartei hervor. Als neuer Ministerpräsident wurde Parteichef Dudley Shelton Senanayake (1911-1973) vereidigt.
25. März
BRD/Indonesien 1965 – Für den Ausbau der Schifffahrt und für den Aufbau eines Stahlwerkes auf Sumatra gewährte die BRD Indonesien einen Kredit in Höhe von 154,5 Millionen DM.
25. März
BRD/Contergan 1965 – Die zuständige Staatsanwaltschaft Aachen wurde von der „Interessengemeinschaft für Contergangeschädigte“ beschuldigt, die Schadenersatzforderungen von Eltern contergangeschädigter Kinder bewusst schleppend abzuwickeln. Die Gemeinschaft drang auf eine Beschleunigung des Verfahrens.
25. März
BRD/Justiz 1965 – Der Deutsche Bundestag beschloss nach heftigen Debatten über die Verlängerung der Verjährungsfrist für nationalsozialistische Verbrechen einen Kompromiss. Die Verjährungsfrist werde erst mit dem Ende der Besatzungszeit zu Ende sein. Sie dauerte demnach bis 1969.
26. März
USA/Ku-Klux-Klan 1965 – Vier Mitglieder des Ku-Klux-Klan, die unter dem Verdacht standen, eine weiße Bürgerrechtlerin ermordet zu haben, wurden im US-Bundesstaat Alabama verhaftet.
26. März
Theater 1965 – Das Schauspiel „The homecoming“ („Die Heimkehr“) des 34-jährigen britischen Dramatikers Harold Pinter (1930-2008) erlebte in Cardiff (Wales) seine Uraufführung.
27. März
Großbritannien 1965 – Mehr als 100 Arbeiter wurden nach der Stilllegung des Wochenendverkehrs auf dem Verschiebebahnhof von Kingsmoor nur für die Anwesenheit zur „Geisterschicht“ von Samstag 22.00 Uhr bis Sonntag 6.oo Uhr bezahlt.
27. März
Ärmelkanal 1965 – Der norwegische Tanker „Nora“ und die unter liberianischer Flagge fahrende „Otto N. Miller“ stießen bei dichtem Nebel im Ärmelkanal zusammen. Durch die Beschädigung beider Schiffe kam es zu einer 120 km langen Ölspur, die die südenglischen Badestrände mit einer Ölpest bedrohte.
28. März
China/Vietnam 1965 – Die Volksrepublik China bot dem Vietcong (südvietnamesische kommunistische Guerillakämpfer) militärische Hilfe an.
28. März
Chile 1965 – Ein Dammbruch des El-Cobre-Absetzbeckens in Chile forderte mindestens 200 Todesopfer.
29. März
BRD/Bergbau 1965 – In Willroth (Rheinland-Pfalz) gingen mit der Schließung der Grube „St. Georg“ 2.000 Jahre Erzbergbau im Siegerland zu Ende.
29. März
Literatur 1965 – Der Dichter Johannes Bobrowski (1917-1965) wurde von der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin (Ost) mit dem Heinrich-Mann-Preis für den Roman „Levins Mühle. 34 Sätze über meinen Großvater“ geehrt.
30. März
Vietnam 1965 – Mehr als 20 Menschen kamen bei einem Autobombenanschlag auf die US-amerikanische Botschaft in der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon ums Leben. Weitere 188 Personen wurden verletzt.
30. März
Frankreich/Film 1965 – Die Pariser Lichtspielhäuser öffneten aus Protest gegen die hohe Besteuerung der Filmproduktion im Land ihre Türen zum kostenlosen Kinobesuch.
31. März
Österreich 1965 – Auf Antrag der beiden Regierungsparteien ÖVP und SPÖ verabschiedete das österreichische Parlament ein Gesetz, das die geltende Verjährungsfrist von 20 Jahren für Mord aufhob. Das neue Gesetz ermöglichte die weitere Verfolgung von NS-Verbrechen.
31. März
BRD/Automobilindustrie 1965 – Mit 283.680 Kraftwagen stellte die bundesdeutsche Automobilindustrie einen neuen Rekord für die Monatsproduktion auf. Sie übertraf die Bestmarke vom Oktober 1964 um 7.400 Fahrzeuge.
März 1965 Deutschland in den Nachrichten
Trennungen in Zeiten des Alters
Berliner Morgenpost
Liebe auf den ersten Blick! Er oder keiner! Für immer! Wenn Helga heute an die Begegnung mit ihrem Mann Günter im März 1965 denkt, dann sind es .... >>>  
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