Dezember 1969 - Die Olympiade in München rückte bedrohlich näher

Kalender Dezember 1969
Noch zwei Jahre, das mag viel klingen. Aber für all die Bauvorhaben und Vorbereitungen, die die Herausforderung der Olympischen Spiele in München mit sich brachten, war es ein erschreckend kurzer Zeitraum. Ganz abgesehen von den ständig Kosten, die ständig höher wurden. Das war der Grund, warum in der bayerischen Landeshauptstadt München Politiker des Bundes, des Landes Bayern und der Stadt München zu einem Spitzengespräch über die Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 zusammengekommen waren. Nach Angaben von Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel war eine Neuaufteilung der bisher gedrittelten Kosten beschlossen worden. Danach hatte der Bund 50 Prozent zu tragen. Das Land und die Stadt übernahmen jeweils 25 Prozent der Kosten. Diese waren nach neuesten Schätzungen auf 1,15 Milliarden DM angestiegen. Sowohl für München als auch für das Land Bayern wäre der ursprüngliche Drittel-Anteil nach den enormen Kostensteigerungen nicht mehr finanzierbar gewesen. Nun waren die Kosten neu verteilt, die Bauarbeiten konnten beginnen, Olympia konnte kommen. Diesen Optimismus konnte der weltberühmte „Star-Club“ in Hamburg-St. Pauli leider nicht teilen. Der durch u. a. Auftritte der „Beatles“ bekannt gewordene Club musste aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende schließen.
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Wichtige Ereignisse im Dezember 1969

1. Dezember
Australien 1969 – Im australischen New South Park, etwa 270 km von Sydney entfernt, war der Barrington-Tops-Nationalpark entstanden.
1. Dezember
China 1969 – Das Außenministerium der Volksrepublik China hatte die meisten der bei Ausländern beliebten Ausflugsziele im Großraum Peking zum Sperrgebiet erklärt. Dazu gehörten u. a. die historischen Gräber der Ming-Kaiser. Bisher hatte man die Plätze innerhalb der Sperrzone rund um die Hauptstadt auf besonders markierten Straßen noch ohne besondere Genehmigung besuchen können.
1. Dezember
Frankreich 1969 – In Frankreich hatte der Gangsterfilm „Der Clan der Sizilianer“ von Henri Verneuil Premiere.
2. Dezember
Europa 1969 – In Den Haag (Niederlande) war eine zweitägige Gipfelkonferenz der EWG-Mitgliedsstaaten zu Ende gegangen. Das wichtigste Thema war die Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft, u. a. durch Großbritannien gewesen.
3. Dezember
NATO 1969 – In Brüssel (Belgien) hatten sich die NATO-Verteidigungsminister auf neue Grundsätze zur atomaren Verteidigung geeinigt. Die Nukleare Planungsgruppe der NATO hatte in zweijährigen geheimen Beratungen das Konzept zur Regelung des „Ersteinsatzes von Nuklearwaffen im taktischen Bereich“ ausgearbeitet.
3. Dezember
Warschauer Pakt 1969 – In der sowjetischeHauptstadt Moskau hatte eine zweitägige Gipfelkonferenz der Warschauer-Pakt-Staaten begonnen. Das Verhältnis zur Bundesrepublik zählte zu den Hauptthemen des Treffens.
4. Dezember
Großbritannien 1969 – Mit der „Revenge“ war in der englischen Hafenstadt Birkenhead das vierte und vorläufig letzte Atom-U-Boot der britischen Kriegsmarine vom Stapel gelaufen, das 1970 in Dienst gestellt werden sollte.
5. Dezember
Syrien/Israel 1969 – Syrien hatte nach 99 Tagen die letzten beiden israelischen Passagiere des am 28. August entführten TWA-Flugzeugs freigelassen. Zugleich war die Freilassung von 13 Syrern bekanntgegeben worden. Diese befanden sich in israelischen Gefängnissen.
5. Dezember
USA/Vietnam 1969 – Das US-Magazin „Life“ hatte über das Massaker von My Lai in Südvietnam berichtet und damit die Weltöffentlichkeit schockiert.
5. Dezember
Sport/International 1969 – Von der internationalen Sportpresse waren Liesel Westermann (Leichtathletik, BRD) und Eddy Merckx (Radrennsport, Belgien) zu „Weltsportlern des Jahres“ gewählt worden.
6. Dezember
BRD/USA 1969 – Nach Gesprächen mit der Bundesregierung in Bonn hatte US-Außenminister William P. Rogers eine Unterstützung der sozialliberalen Ostpolitik durch die Vereinigten Staaten versprochen.
6. Dezember
Europa 1969 – Die Wissenschaftsminister der EG-Staaten hatten eine Erweiterung des Aufgabenfeldes der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) beschlossen. U. a. sollte die Euratom-Forschungsstelle künftig auch für nicht-nukleare Arbeiten zum Einsatz kommen und Drittländern zur Verfügung gestellt werden. Im Verlauf des Jahres drohte bereits ein Zerfall der Euratom.
6. Dezember
BRD 1969 – Die bekannte Frauenzeitschrift „Constanze“ erschien nicht mehr unter diesem Titel, sondern war mit der vom Verlag „Gruner und Jahr“ herausgegebenen „Brigitte“ vereinigt worden, das hatte der Hamburger Verlag angekündigt. Den Verlagsangaben zufolge war es seit 1961 nicht gelungen, die einst führende Position des Blattes zurückzugewinnen, die es auf dem Markt der Frauenzeitschriften inne gehabt hatte.
6. Dezember
USA 1969 – Während eines Free Concerts der „Rolling Stones“ auf dem Altamont-Speedway in der Nähe von San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) hatten die als Ordner angeheuerten „Hells Angels“ in Notwehr einen 18-jährigen farbigen Zuschauer erstochen. Bei Unfällen waren drei weitere Menschen ums Leben gekommen.
6. Dezember
Boxen 1969 – In Kiel war der 29-jährige Neumünsteraner Peter Weiland durch einen K. o.-Sieg über den Franzosen Bernard Thebault vor 6.000 Zuschauern Box-Europameister im Schwergewicht geworden.
7. Dezember
BRD 1969 – In der bayerischen Landeshauptstadt war der Bundeskongress der Jungsozialisten zu Ende gegangen. Neuer Vorsitzender der SPD-Nachwuchsorganisation war Karsten Voigt geworden.
7. Dezember
Schweiz 1969 – Bei zwei getrennten Volksabstimmungen über die Wiedervereinigung der beiden Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Land (Basel-Landschaft) war die Wiedervereinigung an der Ablehnung der Wähler in Basel-Land gescheitert.
8. Dezember
BRD/Sowjetunion 1969 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau hatten Gespräche zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik über die Frage von Gewaltverzichtserklärungen begonnen.
8. Dezember
Großbritannien/Gibraltar 1969 – Großbritannien und Gibraltar hatten sich auf ein Wirtschaftshilfe-Programm geeinigt. Dadurch sollte das britische Dominion ökonomisch unabhängig von Spanien werden. Die von Großbritannien zugesicherten finanziellen Hilfen hatten sich vor allem auf infrastrukturelle Maßnahmen bezogen.
8. Dezember
USA 1969 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) war es um das Büro der „Black Panther“ zu schweren Kämpfen zwischen „Panther“-Anhängern und der US-Polizei gekommen.
9. Dezember
BRD 1969 – Der erste einsatzbereite Raketenzerstörer der Bundeswehr („Lütjens“) war in seinen Heimathafen Kiel eingelaufen. Das Ende März in Dienst gestellte Kriegsschiff war in einem US-Kriegsmarine-Zentrum auf seine Einsatzbereitschaft überprüft worden.
9. Dezember
Schweiz 1969 – Eine Kommission des Schweizer Bundesrates zur Überprüfung von Waffenfabrikation und -export hatten ihren Bericht in Bern der Öffentlichkeit übergeben. Der entsprechende Verfassungsartikel bedurfte keiner Änderung. Jedoch sollten u. a. die Ausführungsbestimmungen modifiziert und die Kontrollen verschärft werden. Die Kommission war nach der Aufdeckung von Waffengeschäften des Bührle-Konzerns eingesetzt worden.
Alte Zeitungen
10. Dezember
Dahomey 1969 – Der Staatspräsident des westafrikanischen Landes, Emile Derlin Zinsou, war durch einen Militärputsch gestürzt worden. Im Anschluss an diesen sechsten Staatsstreich in Dahomey (heute Benin) seit der Unabhängigkeit des Landes 1960 hatte die Armee unter Generalstabschef Maurice Kouandété die Macht übernommen.
10. Dezember
Italien/Sowjetunion 1969 – Der italienische Staatskonzern ENI und das sowjetische Außenhandelsministerium hatten in der Hauptstadt Rom ein Erdgas-Röhren-Abkommen unterzeichnet. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren hatte es u. a. die Lieferung sowjetischen Erdgases an Italien bzw. von Röhren und anderen technischen Gerät für die Erdgasindustrie der Sowjetunion vorgesehen.
10. Dezember
Nobelpreise 1969 – In Stockholm (Schweden) bzw. Oslo (Norwegen) waren die Nobelpreise überreicht worden. U. a. hatte Samuel Beckett den Literaturnobelpreis erhalten.
10. Dezember
USA 1969 – Im New Yorker City Center war das Ballett in einem Akt „Churchyard“ von Cosmos Saage durch die Paul Taylor Dance Company zur Uraufführung gelangt. Die Choreografie hatte Paul Taylor besorgt, für die Ausstattung war Alec Sutherland verantwortlich.
11. Dezember
CSSR/Ungarn 1969 – Nach Gustav Husák, dem Ersten Sekretär der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei, hatte auch die Führung der ungarischen KP ihren Wunsch nach verbesserten Beziehungen zur Bundesrepublik zu erkennen gegeben. Von Husák war am Vortag u. a. die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages durch die Bundesrepublik als positives Signal gewertet worden.
11. Dezember
Syrien/Israel 1969 – Über Syrien und dem Suezkanal hatten im Rahmen des Konflikts im Nahen Osten wieder heftige Luftkämpfe stattgefunden. U. a. hatten starke israelische Luftwaffenverbände syrische Militäranlagen und Flughäfen angegriffen.
11. Dezember
USA/China 1969 – In der polnischen Hauptstadt Warschau hatten zwischen den Vereinigten Staaten und China erstmals seit dem 8. Januar 1968 wieder Botschaftergespräche stattgefunden. Mit Walter Stoessel hatte dabei zum ersten Mal ein US-Botschafter eine diplomatische Mission der Volksrepublik China betreten.
11. Dezember
Leichtathletik 1969 – Bei einem Zehnkampf in Santa Barbara (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der US-amerikanische Leichtathlet Bill Toomey mit 8417 Punkten einen Weltrekord erzielt.
12. Dezember
Griechenland 1969 – Das griechische Militärregime hatte seinen Austritt aus dem Europarat erklärt und war damit einem Ausschluss zuvorgekommen.
12. Dezember
BRD 1969 – Das Konzil der Hamburger Universität hatte den 37-jährigen Theologen Peter Fischer-Appelt zum neuen Rektor der Universität gewählt. Fischer-Appelt, der als Assistent an der evangelisch-theologischen Fakultät in Bonn arbeitete, war im fünften von sechs Wahlgängen gewählt worden. Er war nach Rolf Kreibich bereits der zweite wissenschaftliche Assistent, der an die Spitze einer bundesdeutschen Universität gerückt war.
12. Dezember
Italien 1969 – In Mailand waren bei einem Bombenattentat auf eine Bank 14 Menschen ums Leben gekommen.
12. Dezember
Europa 1969 – Die Pläne für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland im Rahmen einer Zollunion (Nordek) waren vorerst auf Eis gelegt worden. Dies war das Ergebnis eines zweitägigen Gipfeltreffens der nordischen Regierungschefs gewesen. Zur Begründung waren die Beschlüsse der EWG-Gipfelkonferenz angeführt worden, die neue Voraussetzungen für beitrittswillige Staaten geschaffen hatten. Am 5. Dezember gab Finnland seinen vorläufigen Rückzug von den Nordek-Verhandlungen bekannt.
13. Dezember
BRD 1969 – In verschiedenen bundesdeutschen Städten war es zu Protestdemonstrationen gegen den Vietnamkrieg gekommen. Trotz polizeilichen Verbots war es in Hamburg rund 2.000 Teilnehmern gelungen, in der vom Weihnachtsgeschäft bestimmten Innenstadt, Protestdemonstrationen durchzuführen.
13. Dezember
BRD 1969 – Am Cuvilliés-Theater in München (Bayern) fand die Uraufführung der Oper „Die Geschichte von Aucassin und Nicolette“ von Günter Bialas statt.
13. Dezember
BRD 1969 – Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Erich Kästner war der erste bundesdeutsche Zeichentrickfilm „Die Konferenz der Tiere“ in den bundesdeutschen Kinos angelaufen.
14. Dezember
Skisport 1969 – Der Australier Malcolm Milme hatte beim ersten Ski-Weltpokal-Abfahrtsrennen der Saison 1969/70 im französischen Val d'Isère für eine Sensation gesorgt. In Anwesenheit der gesamten Welt-Elite hatte er den Schweizer Jean-Daniel Daetwyler und den Österreicher Karl Schranz auf die Plätze zwei und drei verwiesen. Damit hatte zum ersten Mal ein australischer Skiläufer ein bedeutendes internationales Rennen gewonnen.
15. Dezember
Israel 1969 – Das neue israelische Sechs-Parteien-Kabinett hatte nach den Knesset-Wahlen vom 28. Oktober unter der bisherigen Ministerpräsidentin Golda Meir seine Arbeit aufgenommen. Als bedeutendste Veränderung hatten die Aufnahme des früheren stellvertretenden Verteidigungsministers Shimon Peres und des bisherigen stellvertretenden Generalstabschefs Ezer Weizman in die als „Kabinett der nationalen Einheit“ bezeichnete Regierung gegolten.
15. Dezember
Panama 1969 – In Panama war es zu einem Militärputsch gegen die Junta von General Omar Torrijos Herrera gekommen. Bereits einen Tag später hatte Herrera, der zwischenzeitlich von einer Mexiko-Reise zurückgekehrt war, den von seinem Stellvertreter Oberst Ramiro Silvera initiierten Putsch niederschlagen können. Führende Putschisten waren verhaftet worden. Am 18. Dezember waren bei einer Umbesetzung zwei Zivilisten in die Junta aufgenommen worden.
16. Dezember
International 1969 – Im Rahmen der seit Juli laufenden, vom sowjetischen Außenminister Andrei A. Gromyko angeregten Berlin-Sondierungen hatten die USA, Großbritannien und Frankreich die Sowjetunion zu „frühestmöglichen“ Viermächte-Gesprächen über den Berlin-Status aufgefordert.
16. Dezember
Österreich 1969 – Das Parlament hatte dem sogenannten Südtirol-Paket zugestimmt. Es hatte den Status der zwischen Österreich und Italien umstrittenen Grenzregion Südtirol geregelt.
16. Dezember
Sowjetunion 1969 – Die Sowjetunion hatte im Plan für 1970 den anteilsmäßig seit Jahren niedrigsten Verteidigungshaushalt veranschlagt. Er hatte 12,4 Prozent des Gesamtetats betragen (1969: 13,2 Prozent).
16. Dezember
Belgien 1969 – Im Kulturzentrum der Stadt Mechelen war eine Ausstellung zu dem Thema „Der Fauvismus in Europa“ zu Ende gegangen. André Derain, Maurice de Vlaminck, Georges Braque und Raoul Dufy zählten zu den wichtigsten Vertretern des sich nach 1900 entwickelnden Stils in der Malerei.
17. Dezember
BRD/Irak 1969 – Das sogenannte Komitee der Solidarität mit der kurdischen Revolution hatte auf einer Pressekonferenz in Bonn die Behauptung der irakischen Regierung zurückgewiesen, dass in Kurdistan Frieden herrsche. Nach Angaben der kurdischen Organisation waren die Kurden im Irak weiterhin systematisch von der Zentralregierung verfolgt worden.
17. Dezember
Großbritannien 1969 – Das britische Unterhaus hatte die Abschaffung der Todesstrafe bestätigt.
17. Dezember
Luxemburg/Sowjetunion 1969 – Als erstes luxemburgisches Regierungsmitglied hatte Außenminister Gaston Thorn der Sowjetunion einen offiziellen Besuch abgestattet. Dabei hatten beide Staaten ein Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit unterzeichnet.
17. Dezember
Chile 1969 – Parteien und Gruppierung des politisch linken Spektrums hatten sich zum Wahlbündnis Unidad Popular zusammengeschlossen, das einen Machtwechsel anstrebte.
17. Dezember
Großbritannien 1969 – Das britische Unterhaus hatte mit überraschend knapper Mehrheit die Vollmachten für die Labour-Regierung zur Preis- und Lohnkontrolle gebilligt. Rund 20 Labour-Abgeordnete hatten mit den oppositionellen Konservativen und Liberalen gegen die Vorlage gestimmt. Nach Angaben von Arbeitsministerin Barbara Castle sollten die Lohn- und Preiskontrollen sobald wie möglich schrittweise wieder aufgehoben werden.
17. Dezember
BRD 1969 – In der bayerischen Landeshauptstadt München waren Politiker des Bundes, des Landes Bayern und der Stadt München zu einem Spitzengespräch über die Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 zusammengekommen. Nach Angaben von Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel war eine Neuaufteilung der bisher gedrittelten Kosten beschlossen worden. Danach hatte der Bund 50 Prozent, das Land und die Stadt je 25 Prozent der Kosten übernommen, die nach neuesten Schätzungen auf 1,15 Milliarden DM angestiegen waren. Sowohl für München als auch für das Land Bayern wäre der ursprüngliche Drittel-Anteil nach den enormen Kostensteigerungen nicht mehr finanzierbar gewesen.
18. Dezember
DDR/BRD 1969 – DDR-Staatschef Walter Ulbricht hatte Verhandlungen über die Aufnahme „gleichberechtigter Beziehungen“ zwischen der DDR und der Bundesrepublik vorgeschlagen.
18. Dezember
BRD 1969 – Ein Happening des Wiener Aktionskünstlers Otto Muehl hatte für heftige Proteste und zahlreiche Anzeigen wegen Tierquälerei gesorgt. Muehl hatte in der Braunschweiger Hochschule für Bildende Künste in einem weißbezogenen Bett ein Schwein geschlachtet.
18. Dezember
Olympia/International 1969 – Nach Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien), Montreal (Kanada) und Florenz (Italien) hatte sich auch die sowjetische Hauptstadt Moskau um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 1976 beim Internationalen Olympischen Komitee in Lausanne (Schweiz) beworben.
19. Dezember
USA/China 1969 – Das US-amerikanische Außenministerium hatte die teilweise Aufhebung des seit 1950 bestehenden Handelsembargos gegen die Volksrepublik China bekanntgegeben. Verboten waren allerdings weiterhin Ein- oder Ausfuhren durch US-amerikanische Firmen.
19. Dezember
BRD 1969 – Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes hatte Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Dieser hatte damit die Nachfolge des im Januar zurückgetretenen Edmund Rehwinkel angetreten.
19. Dezember
DDR 1969 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war an der Deutschen Staatsoper die Oper in 15 Bildern, „Lanzelot“, von Paul Dessau zur Uraufführung gelangt. Das Libretto hatte der DDR-Dramatiker Heiner Müller nach Motiven von Hans Christian Andersen, Jewgenij L. Schwarz und Glinka Tscholakowa verfasst.
19. Dezember
BRD/Film 1969 – In den Kinos der Bundesrepublik hatte der Spielfilm „Easy Rider“ von und mit Dennis Hopper und Peter Fonda seine Erstaufführung. Die Premiere war am 8. Mai bei den Filmfestspielen im französischen Cannes gewesen.
20. Dezember
Europa 1969 – Nach starken Schneefällen waren zahlreiche Ortschaften in Österreich, Ungarn, der CSSR und Jugoslawien von der Außenwelt abgeschnitten. In der nördlichen Adria war durch orkanartige Stürme der gesamte Schiffsverkehr lahmgelegt worden.
20. Dezember
BRD 1969 – Die erste Folge der federführend vom ORF (Österreich) gestalteten Spielshow „Wünsch Dir was“ mit dem Moderatorenpaar Dietmar Schönherr und Vivi Bach wurde im Fernsehen ausgestrahlt. Die Zuschauer konnten mit dem Lichttest aktiv teilnehmen.
21. Dezember
Skisport 1969 – Im Spezialslalom bei den Weltcup-Skirennen im österreichischen Lienz in Tirol hatte der Franzose Jean-Noël Augert den Sieg errungen vor dem Österreicher Herbert Huber und dem US-Amerikaner Spider Sabich. Bester Bundesdeutscher war der Mittenwalder Max Rieger auf dem 13. Platz geworden.
22. Dezember
BRD 1969 – Das Parteipräsidium der FDP hatte dem früheren Parteivorsitzenden und Vertreter des rechtsliberalen Flügels, Erich Mende, seine „einmütige Missbilligung“ ausgesprochen. Mende sprach in Presseinterviews von einer nach seiner Ansicht fatalen außenpolitischen „Preisgabe-Politik“ der FDP.
22. Dezember
International 1969 – In der finnischen Hauptstadt Helsinki war die erste Runde der seit dem 17. November geführten SALT-Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten zu Ende gegangen. Beide Delegationen hatten sich darauf geeinigt, den Beginn der Hauptverhandlungen auf den 16. April 1970 in Wien zu legen.
22. Dezember
BRD/Rumänien 1969 – In Bonn hatten die Bundesrepublik und Rumänien ein Abkommen unterzeichnet, das die Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen ab 1970 vorsah, u. a. waren für die Agrarwirtschaft die Einfuhrkontingente erhöht worden.
23. Dezember
Arabische Gipfelkonferenz 1969 – In der marokkanischen Hauptstadt Rabat war ohne Einigung auf eine gemeinsame Front gegen Israel die fünfte arabische Gipfelkonferenz zu Ende gegangen, die am 19. Dezember begonnen hatte. Die 14 Teilnehmerstaaten hatten eine militärische und finanzielle Stärkung der palästinensischen Untergrundorganisation beschlossen.
23. Dezember
Libyen/USA 1969 – Libyen und die USA hatten sich auf eine Auflösung der US-amerikanischen Militärbasis Wheelus in Libyen bis zum 30. Juni 1970 verständigt. Die neue libysche Regierung hatte die Vereinigten Staaten am 30. Oktober um entsprechende Verhandlungen gebeten.
24. Dezember
Frankreich/Israel 1969 – Fünf in Frankreich für Israel gebaute Kriegsschiffe, die unter das Waffenembargo fielen, waren unter mysteriösen Umständen von Cherbourg ins israelische Haifa gelangt.
24. Dezember
BRD 1969 – In seiner von Funk und Fernsehen übertragenen Weihnachtsansprache war Bundeskanzler Willy Brandt u. a. auf Fragen der Friedenspolitik eingegangen. Außerdem hatte er auf die Hilfsbedürftigkeit derjenigen hingewiesen, die im „Schatten der Wohlstandsgesellschaft“ lebten.
25. Dezember
Europa 1969 – Zu Weihnachten waren weite Teile Europas von einer Grippewelle erfasst worden, durch die zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
26. Dezember
Israel/Ägypten 1969 – Israelische Militärkommandos hatten eine ägyptische Radarstellung am Golf von Suez besetzt. Anschließend hatten sie die Anlage demontiert und nach Israel ausgeflogen.
27. Dezember
Japan 1969 – Die regierenden Liberaldemokraten hatten bei Parlamentswahlen einen Zugewinn von 20 Mandaten (einschließlich den Übertritten einzelner Abgeordneter jetzt 300) zu verzeichnen. Einen Rückschlag hatten die Sozialisten hinnehmen müssen (minus 51, jetzt 90 Mandate).
27. Dezember
Radrennsport 1969 – Im Sportpalast von Antwerpen (Belgien) hatte der französische Radprofi Jacques Anquetil seine aktive Laufbahn beendet.
28. Dezember
DDR 1969 – Die Thüringische Landeskirche hatte als erste Kirche der DDR jeden Hinweis auf die bisherige Zugehörigkeit zu gesamtdeutschen kirchlichen Vereinigungen aus ihrer Verfassung gestrichen. Damit hatte sie die letzte formelle Bindung an die alte Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gelöst.
29. Dezember
BRD 1969 – Die Berufung von Bernhard Grzimek, Zoodirektor in Frankfurt am Main (Hessen) und Honorarprofessor an der Universität Gießen (Hessen), zum Naturschutzbeauftragten der Bundesregierung war öffentlich bekanntgemacht worden. Unter anderem hatte sich der 60-jährige Tierforscher mit vielen Fernsehsendungen einen Namen gemacht.
30. Dezember
Vietnam-Konferenz 1969 – Auch nach der ergebnislos verlaufenen 48. Sitzung der Pariser Vietnam-Konferenz – es war die letzte Sitzung des Jahres – waren die Gegensätze zwischen den Verhandlungsparteien unüberbrückbar erschienen. Nordvietnam hatte den Abzug aller US-amerikanischen Truppen gefordert, während die US-Delegation eine Liste aller US-amerikanischen Gefangenen in Nordvietnam verlangt hatte.
30. Dezember
Israel 1969 – Ein Jerusalemer Gericht hatte die Einweisung des 28-jährigen Australiers Denis Michael Rohan in eine psychiatrische Anstalt beschlossen. Rohan, der am 21. August die Al-Aksa-Moschee in Brand gesteckt hatte, war nach Ansicht der Richter für sein Tun strafrechtlich nicht verantwortlich zu machen.
30. Dezember
USA 1969 – New Yorker Filmkritiker hatten Constantin Costa-Gavras‘ „Z“ zum Film des Jahres gewählt.
31. Dezember
Republik Kongo 1969 – Der Staatschef der Republik Kongo (Brazzaville), Marien Ngouabi, hatte die Volksrepublik Kongo proklamiert. Zugleich war die Nationalversammlung aufgehoben worden. Ihre legislativen und Kontrollbefugnisse waren vom Zentralkomitee der neugegründeten Kongolesischen Partei der Arbeit (bisher Mouvement National Révolutionnaire) übernommen worden. Auf Gemeinde-, Bezirks- und Regionalebene amtierten Volksräte, wobei den Regionen größere Befugnisse als bisher zukamen. Nach Ansicht von Ngouabi hatte sich das Land mit diesem Schritt, der auf einem Parteikongress der Arbeitspartei (29. Bis 31. Dezember) beschlossen worden war, in die „weltweite Bewegung der proletarischen Revolution“ eingereiht.
31. Dezember
BRD 1969 – Der weltberühmte „Star-Club“ in Hamburg-St. Pauli hatte aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen. Legendär geworden war der „Star-Club“ durch die Auftritte der Popband „The Beatles“.

Dezember 1969 in den Nachrichten

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