Februar 1964 - Der Kalte Krieg war in vollem
Gange
Die DDR versuchte, konsequent einen
eigenständigen politischen Weg zu gehen und war um
internationale Anerkennung bemüht. Das funktionierte
nicht so, wie es sollte. Länder, die die DDR
anerkannten und gar diplomatischen Beziehungen mit
ihr aufnahmen, wurden von der Bundesrepublik mit
Sanktionen in politischer und wirtschaftlicher
Hinsicht bedacht. Auch die USA verhielten sich so,
wenn es um Kuba ging. Der Kommunismus als Staatsform
wurde als feindlich angesehen, obwohl zu jener Zeit
die Ziele der Ostblock-Staaten noch von echtem
Engagement geprägt waren. Vom Missbrauch waren sie
noch ein Stück entfernt. Achtung erhielten dennoch
die Sportler der Sowjetunion und die der DDR. Ihre
Leistungen waren spitzenmäßig. Schade nur, dass die
DDR sie nicht in Dortmund zur
Eiskunstlaufweltmeisterschaft zeigen konnte. Da war
man auf Regierungsebene doch arg „verschnupft“, dass
man nicht mit einem eigenen Namen antreten durfte,
was dem
kalten Krieg förderlich war.
Konsequent war dann also der Rückzug der Mannschaft.
Ein Erfolg? Wohl kaum! Den wiederum hatte aber „The
Beatles“, die die Jugend zu Begeisterungstürmen
hinrissen, egal, wo sie auftraten.
Wichtige Nachrichen im
Februar 1964
16. Februar
Malerei 1964 – Im New Yorker „Jewish Museum“ wurde eine bis zum 12. April
dauernde Ausstellung eröffnet, in der Werke des bekannten Pop-art-Malers Jasper
Johns Jr. (*1930) präsentiert wurden.
16. Februar
Wintersport 1964 – Bei den Internationalen Skiflug-Tagen, die am 13. Februar
begonnen hatten, sprang der Italiener Nilo Zandanel (*1937) in Oberstdorf
(
Bayern) mit einer Weite von 144 Metern einen Weltrekord.
17. Februar
Griechenland 1964 – Die von dem liberalen Politiker Georgios Papanderou
(1888-1968) geführte „Zentrumsunion“ erzielte bei den Parlamentswahlen in
Griechenland die absolute Mehrheit mit 52,5 Prozent der Stimmen.
17. Februar
USA/Kuba 1964 – Weil die Staaten Großbritannien, Frankreich, Spanien,
Jugoslawien und Marokko immer noch Handelbeziehungen mit Kuba unterhielten,
erklärten die USA, dass sie sämtliche Auslandshilfen für diese Länder einstellen
werde. 0yxvoxw23
17. Februar
Malerei 1964 – Aus dem Museum für Alte Kunst in Brüssel (
Belgien) wurde das
Gemälde „Negerköpfe“ des flämischen Malers Peter Paul Rubens (1577-1640) im Wert
von etwa 4 Millionen DM gestohlen. Als Täter nahm die Polizei zwei Tage später
einen 16-jährigen Jungen fest, der den Versuch unternommen hatte, ein Lösegeld
zu erpressen.
18. Februar
Westafrika 1964 – Durch einen Militärputsch wurde der Präsident des
westafrikanischen Staates Gabun, Léon M‘ba (1902-1967), gestürzt. Nach dem
Eingreifen französischer Truppen konnte M‘ba sein Amt am 20. Februar wieder
antreten.
18. Februar
NS-Prozess 1964 – In Limburg (Hessen) begann der Prozess vor dem Schwurgericht
gegen Hans Hefelmann (1906-1986). Der Angeklagte wurde beschuldigt, während der
NS-Zeit an der Ermordung von 70.000 geisteskranken Erwachsenen und 3.000 Kindern
mitgewirkt zu haben.
18. Februar
Weltwirtschaft 1964 – Für besonders qualifizierte Leistungen auf dem Gebiet
weltwirtschaftlicher Forschung verlieh das Institut für Weltwirtschaft der
Universität Kiel den „Bernhard-Harms-Preis“ an den deutsch-amerikanischen
Nationalökonom Gerhard Cohn (1897-1968).
18. Februar
Literatur 1964 – Da er in seinen Werken Kritik am Staat übte, wurde dem
sowjetischen Lyriker Jossif A. Brodski (1940-1996) in seiner Heimat der Prozess
gemacht. Er wurde als „Parasit“ zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach 20
Monaten musste er aufgrund massiver weltweiter Proteste freigelassen werden.
18. Februar
Malerei 1964 – In der italienischen Hauptstadt Rom wurde anlässlich des 400.
Todestages des Malers, Bildhauers, Baumeisters und Dichters Michelangelo
(1475-1564) eine Ausstellung eröffnet, in der Werke des Künstlers in einer noch
nie dargebotenen Vollständigkeit präsentiert wurden. Die Ausstellung fand beim
Publikum reges Interesse.
19. Februar
BRD/Ceylon 1964 – Die gesamte Wirtschaftshilfe der Bundesrepublik für Ceylon
(heute Sri Lanka) wurde eingestellt, da das Land die Errichtung eines
DDR-Generalkonsulates gestattet hatte.
19. Februar
Erdbeben 1964 – Die Azoren wurden von heftigen Erdstößen erschüttert. Besonders
betroffen war die Insel São Jorge. Von der Insel wurden weite Teile schwer
verwüstet.
19. Februar
Literatur 1964 – Mit aller Entschiedenheit gegen die Bevormundung der
Schriftsteller und Wissenschaftler in Polen durch Kulturfunktionäre von Partei
und Staat protestierten 34 führende Intellektuelle des Landes mit ihrer
Unterschrift in einer Denkschrift, die als „Brief der 34“ an den polnischen
Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz (1911-1989) überreicht wurde.
19. Februar
Marokko/Algerien 1964 – Durch ein Abkommen wurde der Grenzkonflikt zwischen
Marokko und
Algerien vorläufig beigelegt. Am 11. Mai kam es zu einer
Vereinbarung über die endgültige Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden
Staaten.
19. Februar
Asien 1964 – Zum neuen Generalsekretär des Südostasiatischen Verteidigungspaktes
SEATO wurde der Thailänder Konthi Suphamongkhon (1916-2011) ernannt. Sein
Vorgänger Nai Pote Sarasin (1905-2000) hatte am 13. September 1963 seinen
Rücktritt erklärt.
20. Februar
Rauchen USA 1964 – In Eastland, einem 4.000 Einwohner zählenden Städtchen im
Bundesstaat Texas, trat eine Verordnung in Kraft, die bei Strafe das
Zigarettenrauchen im Stadtgebiet verbot. Die Stadtväter reagierten damit auf die
US-Studie, die am 16. Januar veröffentlicht worden war und die auf die
gesundheitsschädigende Wirkung des Rauchens eindringlich hingewiesen hatte.
20.Februar
Griechenland 1964 – In Griechenland wurde Kronprinz Konstantin (*1940) von dem
erkrankten König Paul I. (1901-1964) zum Regenten ernannt. Er nahm nach dem Tod
des Vaters, der am 6. März starb, als König Konstantin II. den Thron ein.
21. Februar
Kambodscha/Sowjetunion 1964 – Damit eine Garantieerklärung für die Neutralität
Kambodschas abgegeben werden könnte, forderte die Sowjetunion die Einberufung
einer internationalen Konferenz ein.
21. Februar
Türkei 1964 – Auf den 80-jährugen Ministerpräsidenten der Türkei, Ismet Inönü
(1884-1973), war ein Mordanschlag eines politischen Gegners verübt worden, dem
der Politiker unverletzt entging. Der Attentäter hatte drei Schüsse auf den
türkischen Regierungschef abgeben. Der Schütze wurde kurz nach dem Mordversuch
festgenommen.
21. Februar
Schweiz 1964 – Zur Begrenzung der Zahl ausländischer Arbeitnehmer verfügte der
Bundesrat der Schweiz eine Limitierung der Ausländerzahlen auf betrieblicher
Ebene.
21. Februar
Musik 1964 – In Hannover (Niedersachsen) wurde die „Canzonetta“ op. 62 für acht
Instrumente des russisch-französischen Komponisten Igor Strawinsky (1882-1971)
zum ersten Mal in Europa aufgeführt.
21. Februar
Kino BRD 1964 – Erstmals in den deutschen Kinos lief der US-amerikanische
Erfolgsfilm „Eine zuviel im Bett“ von Michael Gordon (1909-1993) an. In den
Hauptrollen waren
Doris Day (*1924) und James Garner (*1928) zu sehen.
22. Februar
USA/Südvietnam 1964 – Stationierte US-amerikanische Offiziere in Südvietnam
ersuchten in Washington um Erlaubnis nach, Störattacken und
Sabotageunternehmungen gegen Nordvietnam richten zu dürfen. Sie hatten erklärt,
dass nur auf diese Weise der Kampf gegen den in Südvietnam aktiven,
kommunistisch geführten Vietcong zu gewinnen sei.
22. Februar
Weltwirtschaft 1964 – Auf einer Tagung des „Konsultativen Interparlamentarischen
Rates“ der Benelux-Wirtschaftsunion vereinbarten Belgien, Luxemburg und die
Niederlande die Gründung eines Gerichtshofes in Brüssel (
Belgien), dessen
Aufgabe die Überwachung der Benelux-Abkommen sein solle.
23. Februar
Malerei 1964 – Nach einer Verlängerung wurde die am 15. Dezember 1963 im
italienischen Parma eröffnete Ausstellung, die das Gesamtwerk des italienischen
Malers und Grafikers Renato Guttuso (1911-1987) gezeigt hatte, endgültig
geschlossen.
23. Februar
Tennis 1964 – Bei den Internationalen Deutschen
Hallen-Tennisturniermeisterschaften in Bremen gewann die Britin Christine Truman
(*1941) den Titel im Dameneinzel. Das Herreneinzel wurde von ihrem Landsmann
Bobby Wilson (*1935) gewonnen.
24. Februar
BRD/DDR/Sansibar 1964 – Weil die am 18. Januar proklamierte Volksrepublik
Sansibar diplomatische Beziehungen zu der DDR unterhielt, erklärte die
Bundesregierung, dass sie die Volksrepublik nicht anerkennen werde.
24. Februar
UNO/DDR 1964 – Das „Kuratorium Unteilbares Deutschland“ übermittelte der
Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen bereits seine vierte Beschwerde
über Menschenrechtsverletzungen in der Deutschen Demokratischen Republik.
25. Februar
Boxen 1964 – Neuer Boxweltmeister im Schwergewicht wurde der US-Amerikaner
Cassius Clay (*1942), der sich nach seinem Übertritt zum Islam Muhammad Ali
nennt, in Miami Beach (US-Bundesstaat Florida). Sein Gegner und Landsmann, Sonny
Liston (*1932), gab in der Pause zur siebenten Runde auf.
25. Februar
Österreich 1964 – Als Folge innerparteilicher Meinungsverschiedenheit gab der
österreichische Bundeskanzler Alfons Gorbach (1898-1972) von der
Österreichischen Volkspartei (ÖVP) seinen Rücktritt bekannt. Daraufhin betraute
Bundespräsident Adolf Schärf (
1890-1965) den Bundesparteiobmann der ÖVP, Josef
Klaus (1910-2001) mit der Regierungsneubildung.
25. Februar
Eiskunstlauf/DDR 1964 – Die DDR zog ihre Mannschaft von der
Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in Dortmund zurück. Die Sportler durften nicht
unter der Bezeichnung „Deutschland-Ost“ an den Start gehen, sondern sollten
unter der Bezeichnung „Deutscher Eisläuferverband“ (DLV) antreten.
26. Februar
BRD/UdSSR 1964 – Der deutsche Bundeskanzler Ludwig Erhard (1897-1977) schickte
dem sowjetischen Partei- und Staatschef Nikita S. Chruschtschow (1894-1971) eine
Antwort auf dessen Gewaltverzichtsbotschaft vom 2. Januar. Darin wies Erhard
darauf hin, dass Friede, Gerechtigkeit und Selbstbestimmungsrecht in aller Welt
zu den allgemeinen Grundsätzen deutscher Politik zählen würden.
26. Februar
Theater/New York 1964 – Das umstrittene Schauspiel von Rolf Hochhuth (*1931),
„Der Stellvertreter“, wurde im Brooks-Atkinson-Theatre in New York zum ersten
Mal in den USA aufgeführt. Seit Anfang Februar waren die Karten für die
Aufführung bereits ausverkauft.
26. Februar
Eiskunstlauf 1964 – Die Eiskunstläufer Marika Kilius (*1943) und Hans-Jürgen
Bäumler (*1942) gewannen in der Dortmunder Westfalenhalle den Weltmeistertitel.
27. Februar
Finanzwirtschaft 1964 – Auf Weisung des britischen Schatzkanzlers setzte die
Bank von England den Diskontsatz von vier auf fünf Prozent herauf. Der
Hauptgrund dieser Maßnahme war die Drosselung des Expansionstempos der
Wirtschaft.
27. Februar
Elektrotechnik 1964 – Erstmals wurde der bislang größte Elektronenbeschleuniger
der Welt, DESY (Deutsches Elektronen-Synchroton), der in Hamburg-Bahrenfeld
errichtet worden war, mit Elektronen beschickt.
28. Februar
Wirtschaftsrat 1964 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau ging die 11. Tagung
des Exekutivkomitees des „Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) zu
Ende, die am 25. Februar begonnen hatte. Die neun Mitgliedsländer beschlossen
eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit.
28. Februar
Fußball 1964 – Die Urteile gegen fünf Vorstandsmitglieder des Gelsenkirchener
Fußballvereins
FC Schalke 04 ergingen vor der Ersten Großen Strafkammer des
Essener Landgerichts. Vier der Angeklagten waren der Hinterziehung von
Vergnügungssteuer in einem minder schweren Fall für schuldig befunden worden und
zu niedrigen Geldstrafen verurteilt worden.
29. Februar
Atomwaffen 1964 – Der Parteichef Polens, Wladyslaw Gomulka (1905-1982) richtete
an zahlreiche Staaten ein Memorandum über das Einfrieren von Kernwaffen im
Mitteleuropa. Das Memorandum wurde als „Gomulka-Plan“ bekannt.
29. Februar
Flugzeugunglück Österreich 1964 – Südöstlich der österreichischen Stadt
Innsbruck stürzte eine Turbopropmaschine der britischen Luftfahrtgesellschaft
„Eagle International Airways“ ab. Dabei kamen 83 Menschen ums Leben.
Februar 1964 Deutschland in den Nachrichten
Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio
Wall Street Journal Deutschland
Eine neue Schnellstraße vor dem Hintergrund moderner
Gebäude in Tokio im Februar 1964. Die Olympischen Spiele
in Tokio in diesem Jahr waren die ersten, die in Asien
stattfanden. Für
Japan bedeutete die Veranstaltung, dass
das Land von der ...
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