August 1960 - Hunde im Weltraum, Olympiade in
Rom
Die Sowjetunion machte Schlagzeilen, als sie
einen großen Schritt in Richtung Weltraum
erfolgreich unternahm: Zwei Hunde, Strelka und Belka,
waren im Rahmen der „Sputnik“-Mission in den
Weltraum geschickt worden, umkreisten die Erde und
überstanden den Flug unbeschadet. Sie kehrten nach
einem Tag auf die Erde zurück, landeten weich und
verhalfen der Sowjetunion zu einem Fortschritt, der
viele weitere nach sich zog. Derweil machte sich
Kuba immer selbständiger zum Leidwesen der
Vereinigten Staaten. Dort hatte nämlich
Ministerpräsident
Fidel Castro veranlasst, das
gesamte Firmeneigentum der USA zu verstaatlichen. In
Rom hatten sich inzwischen die Delegierten des
Internationalen Fußballverbandes (FIFA) auf England
als Austragungsort für die WM 1966 geeinigt. Die
XVII. Olympischen Sommerspiele hatten ihren
Austragungsort längst gefunden. Sie begannen am 25.
August in der italienischen Hauptstadt Rom und
dauerten bis zum September. Es nahmen 83 Länder mit
ihren Athleten teil. Die Bundesrepublik und die DDR
traten in einer gesamtdeutschen Mannschaft an.
Wichtige Ereignisse im
August 1960
1. August
Frankreich/Benin 1960 – Die einstige französische
Kolonie Dahmey (ab 1975: Benin) war in die
Unabhängigkeit entlassen worden und aus der
französischen Gemeinschaft – Communauté –
ausgetreten.
1. August
BRD 1960 – In der Bundesrepublik war eine geänderte
Straßenverkehrs- und Zulassungsordnung in Kraft
getreten. Die neuen Regeln waren ab 1961 gültig,
sofern sie technische Veränderungen an den Kfz
erforderten.
1. August
Literatur/International 1960 – In Brasilien war der
am 23. Juli begonnene 31. Kongress der
internationalen Schriftstellervereinigung PEN-Club
zu Ende gegangen. Der italienische Schriftsteller
Alberto Moravia war der amtierende Präsident der
Organisation.
1. August
Indonesien/Niederland 1960 – Niederländische Schiffe
durften keine Häfen in
Indonesien mehr anlaufen
wegen Streitigkeiten.
2. August
Libanon 1960 – In der Hauptstadt Beirut war unter
Ministerpräsident Saib Sallam eine neue
Mehrheitsparteienregierung gebildet worden.
2. August
Österreich 1960 – In der Wiener Innenstadt waren bei
einem Straßenbahnunglück 18 Menschen ums Leben
gekommen. Weitere fast 100 Menschen waren teilweise
schwer verletzt worden. Bei einem Blutalkoholgehalt
von 2,6 hatte ein Zugführer bei hoher
Geschwindigkeit die Gewalt über seinen Wagen
verloren, so dass das Fahrzeug entgleist war und
gegen eine entgegenkommende Trambahn geprallt war.
3. August
Niger 1960 – Die zentralafrikanische Republik hatte
ihre Unabhängigkeit von Frankreich proklamiert.
3. August
Dominikanische Republik 1960 – Der Diktator des
Landes, Hector Bienvenido Trujillo, war
zurückgetreten.
3. August
Kongo 1960 – Um gegen die drohende Entsendung von
UNO-Truppen gewappnet zu sein, hatte Moische
Tschombé die allgemeine Mobilmachung ausgerufen.
Tschombé hatte am 11. Juli die Kongo-Provinz Katanga
einseitig für unabhängig erklärt.
3. August
Israel/Argentinien 1960 – Die Regierungen von Israel
und von Argentinien hatten in einer gemeinsamen
Erklärung den Konflikt beigelegt, der entstanden
war, nachdem der ehemalige SS-Obersturmbannführer
Adolf Eichmann aus Buenos Aires entführt worden war.
3. August
Fußball 1960 – Die deutsche Nationalmannschaft hatte
in Reykjavík die isländische Nationalmannschaft 5:0
im ersten Fußballländerspiel beider Verbände
besiegt.
4. August
BRD/Großbritannien 1960 – Das Auswärtige Amt in Bonn
hatte sich bereit erklärt, in Gesprächen mit der
britischen Regierung eine Reduzierung der
Manöverschäden in der Lüneburger Heide
voranzubringen. Durch ständige Panzerübungen,
vorwiegend der Briten, zwischen Lüneburg und Soltau
war in zunehmendem Maße die Landschaft zerstört
worden.
4. August
USA 1960 – Über dem Luftwaffenstützpunkt Edwards im
US-Bundesstaat Kalifornien hatte ein
US-amerikanisches Raketenflugzeug vom Typ X-15 mit
3460 km/h einen Geschwindigkeitsrekord für benannte
Flugzeuge erreicht. Die bisherige
Höchstgeschwindigkeit war
1956 mit 3350 km/h
geflogen worden.
5. August
Obervolta 1960 – Die Republik Obervolta (heute
Burkina Faso) hatte als Mitglied der Französischen
Gemeinschaft die Unabhängigkeit erhalten.
5. August
UNO/Kongo 1960 – Der Generalsekretär der Vereinten
Nationen (UNO), Dag Hammarskjöld, hatte einen
zehntägigen Aufenthalt im kongolesischen
Krisengebiet beendet. Weil er blutige
Kriegshandlungen erwartete, hatte er den Befehl zum
Einmarsch der UNO-Truppen in die abtrünnige
Kongo-Provinz Katanga zurückgezogen und den
Weltsicherheit einberufen.
5. August
BRD 1960 – Damit parteilose Gruppierungen an den
Gemeindewahlen teilnehmen konnten, hatte der
niedersächsische Landtag in Hannover das
Kommunalwahlgesetz geändert.
5. August
Radrennsport 1960 – Der Mannheimer Radsportler Rudi
Altig hatte in Leipzig das Verfolgungsfahren der
Profis gewonnen.
6. August
Bolivien 1960 – Der Vorsitzende der linksstehenden
Revolutionären Nationalbewegung (MNR), Victor Paz
Estenssoro, hatte das Amt des Staatspräsidenten
übernommen und damit die Nachfolge von Hernán Siles
Suazo angetreten.
7. August
Kuba 1960 – Das gesamte Firmeneigentum der
Vereinigten Staaten war von Ministerpräsidenten
Fidel Castro verstaatlicht worden.
7. August
Elfenbeinküste/Frankreich 1960 – Frankreich hatte
der Republik Elfenbeinküste die nationale
Souveränität gewährt.
7. August
BRD/International 1960 – In München war nach einer
Woche der 37. Eucharistische Weltkongress mit einem
Abschlussgottesdienst beendet worden.
8. August
BRD/DDR 1960 – Die Leichtathletikverbände der BRD
und der DDR hatten sich im thüringischen Erfurt auf
die Zusammensetzung der gemeinsamen deutschen
Mannschaft für die Olympischen Sommerspiele in
Rom
geeinigt. Die DDR nahm 46 Sportlern teil und von der
Bundesrepublik waren 47 Athleten geplant.
8. August
BRD 1960 – Von den Bundesbürgern waren 6,7
Milliarden DM für Tabakwaren ausgegeben worden, das
waren 300 Millionen DM mehr als im Jahr 1958. Als
Tabaksteuer waren 3,3 Milliarden DM von der Summe
vereinnahmt worden.
9. August
BRD 1960 – Im Bundesgesetzblatt war das
Jugendarbeitsschutzgesetz veröffentlicht worden. Für
eine Beschäftigung war das Mindestalter auf 14 Jahre
festgesetzt worden. Akkord- und Fließbandarbeit
wurde für Jugendliche unter 18 Jahren verboten.
9. August
UNO/Kongo 1960 – Der Präsident der abgefallenen
Provinz Katanga, Moische Tschombé, hatte sich
bereiterklärt, nach dem Beschluss des
Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO),
zur Duldung von UNO-Truppen auf seinem Territorium.
Die restlichen belgischen Truppen hatten aus dem
Kongo (Léopoldville) abziehen müssen.
9. August
Japan/International 1960 – In der japanischen
Hauptstadt Tokio war die vier Tage dauernde
Internationale Konferenz für ein Verbot von Atom-
und Wasserstoffwaffen zu Ende gegangen. Die mehr als
10.000 Teilnehmer aus 31 Ländern hatten eine
allgemeine Abrüstung und die Annullierung der
bestehenden Militärbündnisse gefordert.
9. August
BRD 1960 – Das Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der
Lokomotivführer“ von Michael Ende war veröffentlicht
worden.
10. August
BRD 1960 – Ein Fernsehinterview mit dem Philosophen
Karl Jaspers hatte in der Bundesrepublik für
politisches Aufsehen gesorgt.
10. August
Antarktis/International 1960 – In Washington war vom
US-amerikanischen Senat der Zwölf-Mächte-Vertrag von
1959 über die Entmilitarisierung der Antarktis
ratifiziert worden. Das Abkommen, das auch von der
Sowjetunion unterzeichnet worden war, hatte die
ausschließliche friedliche Nutzung der Südpolregion
festgelegt.
10. August
BRD 1960 – Ein Ballon zur Erforschung der
Stratosphäre war erstmals von deutschem Boden aus
gestartet worden. Der vom Max-Planck-Institut für
Stratosphärenforschung in Lindau am Harz entwickelte
Ballon hatte eine Höhe von 26 km erreicht.
10. August
USA/Raumfahrt 1960 – Der US-amerikanische Satellit „Discoverer
XIII“ war in eine Erdumlaufbahn geschossen worden.
Nördlich von Hawaii wurde zwei Tage später seine
Instrumentenkapsel aus dem Meer geborgen. Dies war
das erste Mal in der Geschichte der Weltraumfahrt.
11. August
Großbritannien/BRD 1960 – Der britische
Premierminister Harold Macmillian hatte einen zwei
Tage dauernden Staatsbesuch in Bonn beendet.
11. August
Tschad/Frankreich 1960 – Frankreich hatte dem
zentralafrikanischen Staat Tschad die Unabhängigkeit
gewährt. Die Feiern waren verschoben worden wegen
des tropischen Regens, der seit Tagen über der
Hauptstadt Fort-Lamy (heute N’Djamena) niederging.
12. August
Südkorea 1960 – Zum Nachfolger des am 27. April
zurückgetretenen Präsidenten Syngman Rhee hatte das
Parlament Yun Poson von der Demokratischen Partei
gewählt.
12. August
USA 1960 – Ein Ballon mit einer
Kunststoff-Aluminium-Hülle, „Echo I“, war als erster
passiver Kommunikationssatellit der Welt von den
Vereinigten Staaten gestartet worden.
12. August
BRD 1960 – Die Stadt Kassel (Hessen) hatte ein
Experiment von vierjähriger Dauer beendet. Dabei
waren sämtliche Vorfahrtsschilder durch die „Rechts-vor-links“-Regelung
ersetzt worden. Mit diesem Versuch sollte die
Geschwindigkeit der Fahrzeuge verringert werden. An
großen Kreuzungen hatte das Experiment zu
beträchtlichen Verkehrsstauungen geführt.
Mittlerweile war in Ortschaften die
Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf 50 km/h
gesenkt worden.
12. August
Leichtathletik 1960 – In Walnut (US-Bundesstaat
Kalifornien) hatte der US-Amerikaner Ralph Boston
mit 8,21 m den 25 Jahre alten Weitsprung-Weltrekord
von Jesse Owens verbessert. Auch Kugelstoßer Bill
Nieder (USA) hatte mit 20,06 m eine
Rekord-„Traumgrenze“ übertroffen ebenso wie sein
Landsmann, der Hammerwerfer Harold Connolly, der
70,33 m geworfen hatte.
13. August
Frankreich/Zentralafrikanische Republik 1960 – Die
Zentralafrikanische Republik hatte von Frankreich
seine Unabhängigkeit erhalten.
13. August
Albanien/Sowjetunion 1960 – Ein Gesprächsangebot des
sowjetischen Ministerpräsident Nikita S.
Chruschtschow war vom albanischen Parteichef Enver
Hodscha entschieden zurückgewiesen worden. Albanien
hatte eine Politik der Annäherung an China und der
Loslösung von der Sowjetunion verfolgt.
14. August
Automobilrennsport 1960 – Der australische
Rennfahrer Jack Brabham hatte mit seinem fünften
Grand-Prix-Sieg in Folge beim Großen Preis in
Portugal die Voraussetzungen für seine
Titelverteidigung als Weltmeister in der Formel I
geschafft.
15. August
Kongo/Frankreich 1960 – Frankreich hatte Kongo
(Brazzaville) in die Unabhängigkeit entlassen.
Präsident Abbé Fulbert Youlou hatte erklärt, seine
Politik werde eine der Anlehnung an das ehemalige
Mutterland sein.
15. August
Laos 1960 – Im
Königreich Laos hatte Prinz Suvanna
Phuma das Amt des Ministerpräsidenten übernommen.
Seine Politik war streng neutral. Am 9. August war
die erst im Mai gebildete prowestliche Regierung
durch einen Militärputsch gestürzt worden.
15. August
BRD 1960 – In Baden-Württemberg, der Pfalz und der
Eifel war ein Großteil der Tabakernte vernichtet
worden. Die Ursache war die Blauschimmelkrankheit
gewesen.
15. August
BRD 1960 – In
Frankfurt am Main hatte der Vorstand
der Deutschen Bundesbahn eine Bilanz über den
Wiederaufbau von Bahnhöfen in der Nachkriegszeit
vorgelegt.
15. August
Österreich 1960 – Bei den Salzburger Festspielen war
die Oper „Le Mystère de la Ntivité“ von Frank Martin
zur Uraufführung gelangt.
16. August
Zypern/Großbritannien 1960 – Als Staatspräsident
hatte Erzbischof Makarios III. die Unabhängigkeit
Zyperns von Großbritannien proklamiert.
16. August
Kongo 1960 – Über Kongo (Léopoldville) hatte
Ministerpräsident Patrice Lumumba einen
Ausnahmezustand von sechs Monaten verhängt. Es war
zu Ausschreitungen kongolesischer Soldaten gegen die
im Land stationierten UN-Truppen gekommen.
16. August
DDR/West-Berlin/BRD 1960 – Die Bundesrepublik und
die DDR hatten in West-Berlin das Abkommen über die
Neuregelung des Interzonenhandels unterzeichnet.
16. August
West-Berlin/BRD 1960 – Der Vorstandsvorsitzende Arno
Hauke war in West-Berlin vom Aufsichtsrat der
Universum Film AG (IJFA) entlassen worden. Der
größte deutsche Filmkonzern wurde in der
Nachkriegszeit von Hauke neu aufgebaut. Jedoch war
im Jahr
1959 ein Defizit von 5,4 Millionen DM
erwirtschaftet worden.
17. August
Gabun/Frankreich 1960 – Frankreich hatte den
westafrikanischen Staat Gabun in die Unabhängigkeit
entlassen. Gabun war jedoch in der Französischen
Gemeinschaft (Communauté) verblieben.
17. August
Fußball 1960 – In Leipzig (DDR) hatte die
sowjetische Elf im ersten offiziellen
Aufeinandertreffen 0:1 gegen die
Fußballnationalmannschaft der DDR verloren.
17. August
USA/Fallschirmspringen 1960 – Über dem Bundesstaat
New Mexico hatte ein US-amerikanischer
Luftwaffenhauptmann einen Weltrekord im
Fallschirmspringen aufgestellt.
17. August
Musik/International 1960 – In einem Nachtclub auf
der Hamburger Reeperbahn, im Musikclub „Indra“, fand
der erste Auftritt der Gruppe „The Beatles“ aus
Großbritannien statt.
18. August
USA 1960 – In den Vereinigten Staaten waren die
ersten Tabletten zur oralen Empfängnisverhütung für
Frauen, die Antibabypillen, auf den Markt gekommen,
die sich bald großer Beliebtheit erfreuten.
19. August
BRD 1960 – In einer Denkschrift an alle Einheiten
hatte der Führungsstab die Ausrüstung der Bundeswehr
mit Atomwaffen gefordert.
19. August
Sowjetunion/USA 1960 – Der Oberste Gerichtshof der
Sowjetunion verurteilte den US-Spion Francis G.
Powers zu zehn Jahren Gefängnis.
19. August
Raumfahrt 1960 – Zwei Hunde hatten an Bord des
sowjetischen Satelliten „Sputnik V“ die Erde
umkreist. Sie hatten den Versuch ohne Schaden
überstanden.
20. August
Senegal/Mali 1960 – In Westafrika war die am 20.
Juli gebildete Föderation Mal zerbrochen, nachdem
der senegalesische Staatspräsident Leopold Sédar
Senghor in der Hauptstadt Dakar die Loslösung des
Senegal von Soudan proklamiert hatte, das den Namen
Mali beibehalten hatte.
20. August
Amerika 1960 – In New York hatte die Organisation
der Amerikanischen Staaten (OAS) die Beteiligung von
Politikern aus der Dominikanischen Republik an dem
Attentat gegen den Präsidenten Venezuelas, Rómulo
Betancourt, am 24. Juni verurteilt. Die meisten
OAS-Staaten hatten die diplomatischen Beziehungen zu
dem diktatorisch regierten Land abgebrochen.
20. August
Raumfahrt 1960 – Die Instrumentenkapsel des am 18.
August gestarteten US-Satelliten „Discoverer XIV“
konnte vor dem Aufprall in der Luft geborgen werden.
20. August
Raumfahrt 1960 – Im Rahmen der sowjetischen „Sputnik
5“-Mission waren die ersten Lebewesen, die am Vortag
ins Weltall geschossenen worden waren, wohlbehalten
auf die Erde zurückgekehrt. Es waren die beiden
Hunde „Belka“ und „Strelka“ gewesen, die von der
Landekapsel zurückgebracht wurden.
21. August
BRD 1960 – In Hannover (Niedersachsen) war der
fünfte Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft
Bau, Steine, Erden nach einer Woche Dauer beendet
worden. Ihr Vorsitzender Georg Leber forderte, es
sollten nur Mitglieder der Gewerkschaften von den in
Tarifverhandlungen erzielten Verbesserungen
nutznießen.
21. August
USA/BRD 1960 – Zum ersten Mal war in Europa im
Heidelberger Hauptquartier der US-amerikanischen
Armee eine Mittelstreckenrakete vom Typ Pershing
präsentiert worden.
21. August
Leichtathletik 1960 – In Bern (Schweiz) hatte der
US-amerikanische Leichtathlet Lee Calhoun den von
Martin Lauer (BRD) aufgestellten Weltrekord über 110
m Hürden mit 13,2 sec eingestellt.
22. August
BRD 1960 – Das Volkswagenwerk war als
Aktiengesellschaft in das Handelsregister Wolfsburg
eingetragen worden. Der Beschluss des deutschen
Bundestages vom 16. März zur Privatisierung des
Automobilwerkes war damit rechtskräftig geworden.
22. August
Norwegen 1960 – In der Hauptstadt Oslo hatte König
Olaf V. von Norwegen den Betrieb des norwegischen
Fernsehens eröffnet. Verkauft hatte man bisher in
dem skandinavischen Land etwa 20.000 Fernsehgeräte.
22. August
Fußball/International 1960 – In der italienischen
Hauptstadt Rom hatten die Delegierten des
Internationalen Fußballverbandes (FIFA) die
Fußballweltmeisterschaft 1966 nach England vergeben.
Der Abstimmung über das Austragungsland war die
Bundesrepublik mit 27:34 Stimmen als zweiter
Bewerber unterlegen gewesen.
22. August
Tauchen 1960 – Im Lago Maggiore (Italien) hatte der
Schweizer Hannes Keller mit 155,65 m einen
Weltrekord im Tieftauchen aufgestellt. Er hatte sich
nach einem vierminütigen Abstieg ebenso lange in der
Rekordtiefe aufgehalten. Für den Aufstieg hatte
Keller 30 Minuten benötigt.
23. August
Sowjetunion/International 1960 – Das Amt des
sowjetischen Vertreters bei der Internationalen
Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien hatte der
ehemalige Außenminister der Sowjetunion,
Wjatscheslaw M. Molotow, übernommen.
23. August
DDR 1960 – Die Verantwortlichen für das
Eisenbahnunglück vom 15. Mai waren vom Leipziger
Bezirksgericht zu Zuchthausstrafen zwischen acht und
15 Jahren verurteilt worden.
24. August
BRD 1960 – Das Kabinett in Bonn hatte die
Einrichtung der Sendeanstalt für ein zweites
Fernsehprogramm als Bundesunternehmen beschlossen,
nachdem über die Gründung der
Deutschland-Fernsehen-GmbH mit den Bundesländern
keine Einigung erzielt werden konnte.
24. August
BRD/West-Berlin 1960 – Von den Führungsgremien der
SPD war der Regierende Bürgermeister von West-Berlin
einstimmig als Kanzlerkandidat für die
Bundestagswahlen am 17. September 1961 nominiert
worden.
24. August
Österreich 1960 – Der österreichische Dirigent
Herbert von Karajan hatte darauf verzichtet, die
künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele zu
übernehmen.
24. August
Sowjetunion 1960 – Auf der Beobachtungsstation
Wostok hatten sowjetische Wissenschaftler mit minus
88,3 Grad die bisher tiefste Temperatur in der
Antarktis gemessen.
25. August
BRD/West-Berlin 1960 – Mit einem Besuch im Ostteil
Berlins hatte der Regierende Bürgermeister von
West-Berlin,
Willy Brandt, dort lebende
Bundestagesabgeordnete seiner Partei unterstützt.
25. August
BRD 1960 – Das Vorprogramm in den bundesdeutschen
Kinos war zunehmend für die Meinungsbildung im Sinne
von Industrieverbänden und staatlichen Institutionen
benutzt worden. Die ging aus einem Bericht der
„Süddeutschen Zeitung“ hervor.
25. August
BRD 1960 – In Düsseldorf hatte der Hauptverband der
deutschen Schuhindustrie Billig-Importe aus Hongkong
beklagt. Während in der Bundesrepublik schon die
Herstellungskosten etwa 4,40 DM betrugen, waren die
Schuhe aus Asien zu einem Preis von 1,80 DM pro Paar
angeboten worden.
25. August
Olympiade 1960 – In der italienischen Hauptstadt Rom
waren die XVII. Olympischen Sommerspiele eröffnet
worden, die bis zum 11. September dauerten.
26. August
BRD 1960 – In Bonn war bekanntgegeben worden, dass
Verteidigungsminister Franz Josef Strauß der
eigentliche Urheber der umstrittenen Denkschrift des
Führungsstabes der Bundeswehr zur Atombewaffnung vom
19. August gewesen war.
26. August
BRD 1960 – In der Bundesrepublik hatte es
gegenwärtig etwa 16.000 Agenten aus den
Ostblockstaaten gegeben, einer Schätzung des
Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen
zufolge. Im ersten Halbjahr 1960 hatten 1270 Spione
ihre Tätigkeit zugegeben.
26. August
Niederlande 1960 – Der Verzehr einer bestimmten
Margarinesorte hatte landesweit zu einer massenhaft
auftretenden Hautkrankheit geführt.
27. August
Türkei 1960 – Die Militärregierung, die seit dem
Putsch vom 27. Mai unter Cemal Gürsel amtierte,
hatte zehn ihrer 19 Minister ausgetauscht und für
1961 Neuwahlen angekündigt.
27. August
USA 1960 – Zwischen der schwarzen
Bürgerrechtsbewegung und fanatischen Verfechtern der
Rassentrennung (Separation) war es zu blutigen
Auseinandersetzungen gekommen.
27. August
BRD 1960 – Für das erste deutsche Kernkraftwerk war
vom bayerischen Wirtschaftsministerium die
Betriebsgenehmigung erteilt worden. Der Atomreaktor
in Kahl am Main (
Bayern) nahm seinen Betrieb 1961
auf.
28. August
Amerika 1960 – In San José (Costa Rica) hatten die
Mitgliedsländer der Organisation der Amerikanischen
Staaten (OAS) einstimmig eine Resolution der USA
verabschiedet. Darin war Kuba aufgefordert worden,
sich von dem Einfluss der Sowjetunion zu lösen.
Während der Abstimmung hatte die kubanische
Delegation die Konferenz verlassen.
28. August
Polen 1960 – Der Anspruch der polnischen Katholiken
auf Eigenständigkeit innerhalb des sozialistischen
Staates war von Kardinal Stefan Wyszynski bekräftigt
worden.
28. August
BRD/International 1960 – In Frankfurt am Main hatte
die Internationale Herbstmesse begonnen.
29. August
BRD/West-Berlin/DDR 1960 – Die DDR-Behörden hatten
mit einem fünftägigen Einreiseverbot für
Bundesbürger nach West-Berlin einen Konflikt um den
Berlin-Reiseverkehr inszeniert.
29. August
Jordanien 1960 – Durch ein Bombenattentat war der
Ministerpräsident des Landes, Hazza Madschjali,
ermordet worden.
29. August
BRD 1960 – Das traditionsreiche
schleswig-holsteinische Landesgestüt Traventhal bei
Neumünster war versteigert worden. Aus dem
Bundesland waren 52 Hengste an Privatzüchter und
Zuchtverbände verkauft worden.
29. August
Senegal 1960 – Beim Landeanflug auf den Flughafen
von Dakar war ein viermotoriges Passagierflugzeug
der französischen Luftfahrtgesellschaft Air France
ins Meer gestürzt. Bei dem Unglück waren alle 63
Insassen umgekommen.
30. August
Südafrika 1960 – Der Ausnahmezustand, der seit den
Rassenunruhen im März bestand, war aufgehoben
worden. Während der Zeit des Ausnahmezustandes hatte
man 23.000 Menschen verhaftet, zumeist Schwarze.
30. August
BRD 1960 – In der Bundesrepublik verdienten
männliche Angestellte derzeit durchschnittlich 709
DM Brutto pro Monat. Ihre weiblichen Kolleginnen
bekamen nur 410 DM durchschnittlich. Dies hatte das
Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilt.
31. August
Kongo 1960 – Die Panafrikanische Konferenz der
bisher unabhängigen Staaten Afrikas hatte in
Léopoldville (Kinshasa) die Intervention der
UN-Truppen im Krisengebiet des Kongo (Zaire)
unterstützt.
31. August
BRD 1960 – Gegen die Pläne des niedersächsischen
Kultusministeriums, wegen des Lehrermangels
Hausfrauen nach einer pädagogischen Kurzausbildung
für den Dienst an den Volksschulen einzusetzen,
hatten sich verschiedene Lehrerverbände der
Bundesrepublik gewandt.
August 1960 in den Nachrichten
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