Oktober 1957 - Wem gehörte der Mond?
Die Eroberung des Weltalls, die schon ganz
allmählich zu einem Wettbewerb ausartete, machte
erste Schlagzeilen. Die Sowjetunion hatte am 4.
September mit dem Start des „Sputnik“, des ersten
künstlichen Erdsatelliten, die Ära der Raumfahrt
eröffnet. Vom Weltraumbahnhof Baikonur aus war der
kugelförmige Satellit gestartet worden. Die
Sowjetunion hatte damit ihre technologische
Ebenbürtigkeit gezeigt und im Westen eine Reaktion
ausgelöst, die als so genannter „Sputnikschock“
bezeichnet worden war. Nur wenige Tage später hatte
eine Gruppe von US-amerikanischen Völkerrechtlern
sich dazu geäußert. Die Gruppe vertrat die Ansicht,
dass kein Grund bestünde, eine Sowjetisierung des
Mondes zu befürchten, auch nicht nach dem
sowjetischen „Sputnik“-Erfolg. Die UdSSR müsste
Teile des Mondes über einen längeren Zeitraum hinweg
besetzt halten, damit sie Anspruch auf dieses Gebiet
erheben könnte. Ganz sicher würde die Sowjetunion
keinesfalls je den ganzen Mond in ihren Besitz
bringen können. Doch letztendlich standen die
Besitzverhältnisse gar nicht zur aktuellen Debatte.
Fest stand lediglich, dass der Mond der Erde gehört.
Es wäre also zu früh, sich schon jetzt darum zu
streiten. Dass die Erforschung des Weltraums und des
Mondes zur Debatte stand, das war ja eine
wissenschaftlich spannende Sache. Doch
Streitigkeiten waren unnötig.
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November
1957 >>
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1957
1. Oktober 1957
BRD 1957 – Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard
hatte sich bemüht, den Unternehmensverband Ruhrkohle
zur Verschiebung der Kohlepreis-Erhöhung auf den 1.
November zu bewegen. Mit diesen Bemühungen war
Erhard gescheitert.
1. Oktober 1957
International 1957 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien hatte die erste Generalkonferenz der
Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA)
begonnen, die bis zum 23. Oktober dauerte.
1. Oktober 1957
BRD 1957 – Die Chemie Grünenthal GmbH im
rheinländischen Stolberg (Nordrhein-Westfalen)
brachte das
Medikament Thalidomid (Contergan) in
Umlauf.
1. Oktober 1957
BRD/West-Berlin 1957 – Etwa zehn Millionen Arbeiter
und Angestellte waren nach einer tariflich
vereinbarten Wochenarbeitszeit von weniger als 48
Stunden beschäftigt. Damit hatte die Regelung mehr
als die Hälfte aller Beschäftigten betroffen.
1. Oktober 1957
Österreich 1957 – Das österreichische Bundesheer
hatte durch die Einberufung von 15.600 Rekruten
seine vorläufige Sollstärke von 35.000 Mann
erreicht.
1. Oktober 1957
BRD 1957 – Im Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt hatte
sich ein Zugunglück ereignet. Dabei waren zehn
Menschen ums Leben gekommen. Weitere 30 Menschen
waren verletzt worden.
2. Oktober 1957
UNO/Polen 1957 – In einer Rede vor der
UN-Vollversammlung in New York hatte der polnische
Außenminister Adam Rapacki eine kernwaffenfreie Zone
in Europa vorgeschlagen. Umfassen sollte diese Zone
Polen, die Bundesrepublik und die DDR.
2. Oktober 1957
Großbritannien 1957 – Der Kriegsfilm „Die Brücke am
Kwai“ („The Bridge on the River Kwai“) war in den
Kinos Großbritanniens angelaufen. In der Folgezeit
war die Filmmusik mit dem „March from the River Kwai“
und dem gepfiffenen „Colonel Bogey March“ ein
Ohrwurm geworden.
3. Oktober 1957
West-Berlin 1957 – Für den am 30. August 1957
verstorbenen Regierenden Bürgermeister von (West-)Berlin
war
Willy Brandt mit großer Mehrheit als Nachfolge
gewählt worden. Die SPD/CDU-Koalition blieb
bestehen.
3. Oktober 1957
USA/BRD 1957 – Nach einem Nonstop-Flug von mehr als
11.000 km war das erste von vier Flugzeugen des Typs
„Lockheed Super-Star“ aus Kalifornien kommend in
Hamburg eingetroffen. Die viermotorige Maschine
sollte bei der Lufthansa zum Einsatz kommen. Ihre
Kosten hatten 2,3 Millionen US-Dollar (9,5 Millionen
DM) betragen.
3. Oktober 1957
BRD 1957 – Das Drama „Vinzenz und die Freundin
bedeutender Männer“ des österreichischen
Schriftstellers Robert Musil war 33 Jahre nach
seiner Uraufführung zum ersten Mal wieder von den
Städtischen Bühnen Köln aufgeführt worden.
4. Oktober 1957
Raumfahrt 1957 – Die
Sowjetunion hatte mit dem Start
des „Sputnik“, des ersten künstlichen Erdsatelliten,
die Ära der Raumfahrt eröffnet. Der kugelförmige
Satellit war vom Weltraumbahnhof Baikonur aus
gestartet worden. Der Westen hatte darauf mit dem so
genannten „Sputnikschock“ reagiert, weil die UdSSR
damit ihre technologische Ebenbürtigkeit gezeigt
hatte.
4. Oktober 1957
Polen 1957 – In der Hauptstadt Warschau hatten
Studenten gegen die Einstellung der Zeitschrift „Po
Prostu“ („Ohne Umschweife“) protestiert. Die
Zeitschrift hatte wesentlich dazu beigetragen, dass
es in
Polen zu einem Regimewechsel und zur Wahl
Wladyslaw Gomulkas zum Parteisekretär gekommen war.
4. Oktober 1957
BRD/Film 1957 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
wurde der US-amerikanische Spielfilm „In 80 Tagen um
die Welt“ von Michael Todd erstmals in deutscher
Fassung gezeigt.
5. Oktober 1957
BRD 1957 – Die erste 380-kV-Hochspannungsleitung
Deutschlands war in Betrieb genommen worden. Sie
befand sich zwischen den Umspannwerken
Ludwigsburg-Hoheneck und Rommerskirchen
(Nordrhein-Westfalen).
5. Oktober 1957
Sowjetunion/USA 1957 – In Washington hatten sich die
Außenminister der Sowjetunion, Andrei A. Gromyko und
der US-amerikanische Amtskollege, John Foster
Dulles, zu einem Gespräch getroffen. Es hatte knapp
vier Stunden gedauert.
5. Oktober 1957
Jugoslawien 1957 – In einem Geheimverfahren war der
ehemalige jugoslawische Parteisekretär Milovan
Djilas zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt worden
wegen seines Buches „Die neue Klasse“, das in den
Vereinigten Staaten erschienen war.
5. Oktober 1957
BRD/International 1957 – In Frankfurt am Main
(
Hessen) war die 9. Internationale Buchmesse
eröffnet worden. Präsentiert wurden etwa 60.000
Buchtitel von 1384 Verlagen. Darunter befanden sich
737 ausländische Verlage.
6. Oktober 1957
BRD 1957 – Für die Bürgerschaftswahlen am 10.
November beabsichtigte die Hamburger FDP die
Aufstellung einer eigenen Liste. Damit war sie aus
dem Hamburg-Block von CDU, FDP und D ausgebrochen,
der die Regierung gebildet hatte. Zu einer eigenen
Liste hatte sich daraufhin auch die CDU
entschlossen.
6. Oktober 1957
Norwegen 1957 – Die Sozialdemokraten hatten bei den
Wahlen erneut die absolute Mehrheit mit 78 der 150
Parlamentssitze errungen. Die Sozialdemokraten
hatten seit 1935 die Regierung gestellt.
6. Oktober 1957
BRD 1957 – Die Allgemeine Nahrungs- und
Genussmittelausstellung in Köln war von fast 300.000
Interessenten besucht worden. Die Ausstellung hatte
neun Tage gedauert.
6. Oktober 1957
BRD/International 1957 – Der US-amerikanische
Dramatiker Thornton Wilder hatte in einer
Feierstunde in der Frankfurter Paulskirche den
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten.
6. Oktober 1957
BRD 1957 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München wurden auf dem traditionellen Oktoberfest
2,71 Millionen Liter
Bier ausgeschenkt.
Das
Oktoberfest hatte am 21. September begonnen.
7. Oktober 1957
DDR 1957 – Die Abgeordneten der Volks- und der
Länderkammer der DDR hatten die Verlängerung der
Amtszeit des 81-jährigen Staatspräsidenten Wilhelm
Pieck in dessen Abwesenheit beschlossen.
8. Oktober 1957
West-Berlin 1957 – Die Berliner Festwochen waren
nach einer Dauer von zweieinhalb Wochen zu Ende
gegangen. Im Rahmen der Festwochen hatte es 200
Veranstaltungen auf den Gebieten Theater, Oper,
Tanz, Musik, Literatur und Bildende Kunst gegeben.
8. Oktober 1957
Fußball 1957 – Die Fußball-Mannschaft von Eintracht
Frankfurt hatte durch besseres Eckenverhältnis das
Endspiel der Flutlichtrunde der west- und
süddeutschen Oberligavereine gegen Schalke 04
gewonnen. In zwei Begegnungen hatten die
Mannschaften jeweils unentschieden gespielt.
8. Oktober 1957
BRD 1957 – In Bayern war die Viererkoalition
zerbrochen. Ministerpräsident Wilhelm Hoegner von
der SPD war zurückgetreten, nachdem der GB/BHE und
die Bayernpartei ihre Minister aus dem Kabinett
zurückgezogen hatte. Fortan wurde das Bundesland von
der CSU regiert.
9. Oktober 1957
International 1957 – Die Generalkonferenz der
Internationalen Atomenergie-Organisation hatte die
Einrichtung des Sitzes ihrer Behörde in Wien
(Österreich) beschlossen.
10. Oktober 1957
Äthiopien 1957 – Erstmals hatten in dem
ostafrikanischen Land allgemeine Wahlen
stattgefunden. Gewählt worden waren aus 491
Kandidaten 210 Abgeordnete. Darunter befanden sich
zwei Frauen. Die Macht im Land übte allerdings
weiterhin Kaiser Haile Selassie aus. Er hatte bei
der Eröffnung des Parlaments in seiner Rede einen
Fünfjahresplan angekündigt, um die allgemeine
wirtschaftliche Entwicklung des Landes
voranzubringen.
10. Oktober 1957
Großbritannien 1957 – Im englischen Nuklearkomplex
Windscale (heute Sellafield) war es zu einem Brand
gekommen, bei dem große Mengen radioaktiver
Materialien freigesetzt worden waren. Diese Mengen
verbreiteten sich über Großbritannien und über das
europäische Festland.
11. Oktober 1957
San Marino/Italien 1957 – Die Volksfront-Regierung
der Enklave San Marino hatte mit der Auflösung des
Parlaments am 18. September eine Staatskrise
herbeigeführt. Diese Volksfront-Regierung hatte nun
unter italienischem Druck die Macht an die
Gegenregierung der bürgerlichen Opposition
übergeben.
11. Oktober 1957
BRD 1957 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war der 6. Gewerkschaftstag der Deutschen
Angestellten-Gewerkschaft zu Ende gegangen. Die
Delegierten hatten u. a. ein Mitbestimmungsrecht der
Betriebsräte bei der Einführung von Automatisierung
gefordert.
11. Oktober 1957
Österreich 1957 – Zur Versorgung der
österreichischen Hauptstadt Wien war ein
Trinkwasserspeicher in Neusiedl am Steinfeld in
Betrieb genommen worden. Es handelte sich dabei um
den bisher größten Trinkwasserspeicher Europas.
11. Oktober 1957
BRD 1957 – In der Städtischen Galerie München war
eine Ausstellung mit dem Titel „Aktiv-abstrakte Neue
Malerei in Deutschland“ eröffnet worden. Präsentiert
worden u. a. Werke von Julius Heinrich Bissier, Rolf
Cavaeg, Karl Otto Götz, Hans Platschek und Emil
Schumacher.
12. Oktober 1957
BRD 1957 – In Wiesbaden (
Hessen) war die Neufassung
der Operette „Hopsa“ von Paul Burkhard uraufgeführt
worden.
12. Oktober 1957
USA 1957 – Nachdem sich der US-amerikanische
Jazzmusiker geweigert hatte, auf eine von der
Regierung veranstaltete Reise in die Sowjetunion zu
gehen, um gegen die Ereignisse in Little Rock
(US-Bundesstaat Arkansas), entschloss sich Armstrong
nun doch, diese Reise anzutreten. Er hatte
mittlerweile den Eindruck gewonnen, dass sich
Präsident
Dwight D. Eisenhower für den
Rassengemeinschaftsunterricht in den Schulen der
Südstaaten einsetzte und diesen auch gewillt war,
durchzusetzen.
13. Oktober 1957
DDR 1957 – In der DDR waren innerhalb eines
Zeitraumes von zehn Stunden alle Banknoten gegen
neue eingetauscht worden. Die alten Banknoten waren
ab sofort für ungültig erklärt worden.
13. Oktober 1957
Ägypten/Syrien 1957 – Um Syrien gegen angebliche
Angriffspläne von Seiten der Türkei und Israels
Unterstützung zu gewähren, waren ägyptische Truppen
in Syrien gelandet.
13. Oktober 1957
Österreich 1957 – In der Hauptstadt Wien war das
Läuten der berühmtesten Glocke der Stadt, der „Pummerin“,
zum ersten Mal nach ihrer Rückkehr in den
Stephansdom wieder zu hören gewesen.
14. Oktober 1957
International 1957 – Eine Gruppe von
US-amerikanischen Völkerrechtlern hatte die Ansicht
vertreten, dass keine Grund bestünde, eine
Sowjetisierung des Mondes zu befürchten, auch nicht
nach dem „Sputnik“-Erfolg. Die UdSSR müsste Teile
des Mondes über einen längeren Zeitraum hinweg
besetzt halten, damit sie Anspruch auf dieses Gebiet
erheben könnte. Die Sowjetunion würde keinesfalls je
den ganzen Mond in ihren Besitz bringen können.
15. Oktober 1957
BRD/West-Berlin 1957 – In West-Berlin war der dritte
Deutsche Bundestag zu seiner konstituierenden
Sitzung zusammengetreten. Zum Bundestagspräsidenten
war zum wiederholten Mal Eugen Gerstenmaier gewählt
worden.
15. Oktober 1957
Sowjetunion/China 1957 – Die Sowjetunion hatte der
Volksrepublik durch einen geheimen Vertrag
zugesichert, das Land bei der Entwicklung von
Kernwaffen zu unterstützen.
15. Oktober 1957
BRD/Justiz 1957 – Der ehemalige Generalfeldmarschall
Ferdinand Schörner wurde vom Münchner Schwurgericht
zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wegen
Totschlags und versuchten Totschlags. Schörner hatte
während des Zweiten Weltkriegs in drei Fällen
Erschießungsbefehle gegen Soldaten gegeben. Diese
waren jedoch zuvor nicht vor ein Kriegsgericht
gestellt worden.
16. Oktober 1957
BRD 1957 – Der CSU-Politiker Hanns Seidel war zum
neuen Ministerpräsidenten Bayerns gewählt worden.
17. Oktober 1957
Pakistan 1957 – Der Führer der Moslem-Liga, Ismail
Ibrahim Chundrigar, war nach dem Rücktritt der
Regierung unter Hussein Shrawardi neuer
Ministerpräsident geworden. Er hatte eine
Koalitionsregierung gebildet mit der
Republikanischen Partei und der Arbeiter- und
Bauernpartei.
17. Oktober 1957
USA/Großbritannien 1957 – In der US-amerikanischen
Hauptstadt Washington waren die britische Königin
Elisabeth II. und ihr Mann, Prinz Philip, zu einem
Besuch eingetroffen. Sie waren vier Tage zu Gast in
den USA.
17. Oktober 1957
BRD/Kino 1957 – In den bundesdeutschen Kinos war
Filmdrama „Die Frühreifen“ angelaufen. Der Film
entstand unter der Regie von Josef von Báky. In den
Hauptrollen waren Heidi Brühl und Peter Kraus zu
sehen.
17. Oktober 1957
Radsport 1957 – Das Berliner Sechstagerennen hatten
die Belgier Rik van Steenhagen/Emile Severeyns
gewonnen. Den zweiten und dritten Platz hatten das
italienische-australische Team Fernando Terruzzi/Stig
Arnold und die niederländisch-deutsche Paarung
Gerrit Schulte/Klaus Bugdahl belegt.
18. Oktober 1957
Frankreich 1957 – Der Unabhängige Republikaner
Antoine Pinay war mit der Regierungsbildung an der
französischen Nationalversammlung gescheitert.
18. Oktober 1957
BRD 1957 – In der Villa Hügel in Essen
(Nordrhein-Westfalen) war ein Ausstellung eröffnet
worden, die mehr als 100 Bilder des niederländischen
Malers Vincent van Gogh zeigte.
19. Oktober 1957
DDR/Jugoslawien/BRD 1957 – Jugoslawien hatte die DDR
anerkannt. Daraufhin hatte die Bundesrepublik ihre
diplomatischen Beziehungen zu Belgrad abgebrochen.
19. Oktober 1957
Finnland 1957 – Die Regierung unter
Ministerpräsident Väinö Johannes Sukselainen war
zurückgetreten. Sie war erst am 27. Mai gebildet
worden. Der Grund war die Annahme eines
Tadelsantrags gegen die Wirtschaftspolitik der
Regierung. Dieser war vom Parlament mit einer Stimme
Mehrheit angenommen worden.
19. Oktober 1957
International 1957 – In einem Krieg zwischen den
Vereinigten Staaten und der Sowjetunion zog die
Bevölkerung der meisten westlichen Staaten
Neutralität vor. Jedoch wurde die Besetzung durch
die UdSSR einem Krieg nicht vorgezogen. Dies war das
Ergebnis einer Umfrage. Sie war in neun europäischen
Staaten, Australien und Brasilien durchgeführt
worden.
19. Oktober 1957
West-Berlin 1957 – Gemäß dem Beschluss von 1949 zum
Wiederaufbau der Deutschlandhalle, der allerdings
erst in der Mitte der 1950er Jahre wegen der
Finanzierung realisiert werden konnte, war nun die
Deutschlandhalle wiedereröffnet worden. Die
Innenraumgestaltung war der ursprünglichen ähnlich.
Die Eingangshalle war umgestaltet worden.
19. Oktober 1957
BRD 1957 – Der Schriftsteller Erich Kästner, der
seit 1945 in München lebte, hatte den mit 5.000 DM
dotierten Georg-Büchner-Preis erhalten.
19. Oktober 1957
BRD 1957 – Der russisch-französisch-US-amerikanische
Komponist Igor Strawinsky hatte die deutsche
Erstaufführung seines Balletts „Agon“ bei den
Donaueschinger Musiktagen dirigiert.
20. Oktober 1957
Ägypten 1957 – Der oberste ägyptische
Militärgerichtshof hatte elf Personen verurteilt.
Diese waren im April an einem angeblichen Komplott
zur Ermordung von Präsident Gamal Abd an Nasser
beteiligt. Neun der Angeklagten waren zu
Zwangsarbeit zwischen fünf Jahren und lebenslänglich
verurteilt worden. Zwei der Angeklagten wurden zu
sieben Jahren Gefängnis verurteilt und für zwei der
Angeklagten hatte es jeweils Freisprüche gegeben.
20. Oktober 1957
BRD 1957 – Im Zeitraum eines knappen halben Jahres
hatten mehr als vier Millionen Besucher die erste
Bundesgartenschau Nordrhein-Westfalens in Köln
gesehen, die zu Ende gegangen war.
21. Oktober 1957
BRD 1957 – In der Bundesrepublik betrug 1957, den
Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums
zufolge, die Ernte 13,47 Millionen Tonnen Getreide.
Im Vergleich zum Vorjahr war das 2,7 Prozent mehr.
21. Oktober 1957
Türkei 1957 – In der Nähe von Istanbul war der
Simplon-Orient-Express in einen Lokalzug gerast. Bei
dem Unglück waren 89 Menschen ums Leben gekommen. Es
hatte mehr als 100 Verletzte gegeben.
22. Oktober 1957
BRD 1957 – Von der Mehrheit des Deutschen
Bundestages war Konrad Adenauer erneut zum
Bundeskanzler gewählt worden.
22. Oktober 1957
BRD 1957 – Der Sozialminister von
Schleswig-Holstein, Hans Adolf Asbach (GB/BHE) war
zurückgetreten, mit der Begründung, dass er seine
politische Überzeugung nicht verleugnen wolle. Seine
Nachfolge hatte Lena Ohnesorge von der gleichen
Partei angetreten.
22. Oktober 1957
BRD 1957 – Angaben des bayerischen Innenministeriums
zufolge, waren allein in Bayern seit Mitte September
337.000 Menschen von der asiatischen Grippe
betroffen. Bereits 244 Menschen waren der Krankheit
erlegen.
23. Oktober 1957
USA 1957 – Um sich verstärkt seiner privaten
Anwaltspraxis zu widmen, war US-Justizminister
Herbert Brownell von seinem Amt zurückgetreten. Sein
bisheriger Stellvertreter William P. Rogers hatte
die Nachfolge angetreten.
23. Oktober 1957
San Marino/Italien 1957 – Das Parlament der Enklave
San Marino, der Große Rat der Republik, hatte den
Sozialdemokraten Marino Valdes Franciosi und den
unabhängigen Sozialisten Federico Micheloni zu
Regierenden Kapitänen ernannt.
23. Oktober 1957
BRD 1957 – Die Züchtigungsbefugnis der Lehrer
gegenüber ihren Schülern war vom Bundesgerichtshof
grundsätzlich anerkannt worden. Wenngleich derartige
Maßnahmen nur in Ausnahmefällen Anwendung finden
sollten, so handelte es sich doch um ein 150 bis 200
Jahre altes Gewohnheitsrecht.
24. Oktober 1957
USA 1957 – Den Vereinigten Staaten war der erste
erfolgreiche Probeabschuss einer Rakete gelungen,
die im Jahr 1958 den geplanten Erdsatelliten „Vanguard“
starten sollte.
24. Oktober 1957
Guatemala 1957 – Unter der Führung von Oberst Oscar
Mendoza Azurdia hatte in dem zentralamerikanischen
Land eine Militärjunta die Macht übernommen. Diese
hatte die Präsidentschaftswahlen vom 20. Oktober für
ungültig erklärt. Oberst Guillermo Flores Avendano
war interimistischer Präsident geworden.
24. Oktober 1957
Sowjetunion/Österreich 1957 – Die Sowjetunion und
Österreich hatten einen Handelsvertrag mit einer
Laufzeit von drei Jahren vereinbart. Die Sowjetunion
hatte sich hauptsächlich zur Lieferung von
Rohstoffen verpflichtet, währen Österreich im
Gegenzug Fertigwaren und Walzmaterial in die
Sowjetunion liefern wollte.
25. Oktober 1957
BRD/West-Berlin 1957 – Zum neuen Präsidenten des
Bundesrates war einstimmig der Regierende
Bürgermeister von West-Berlin,
Willy Brandt, gewählt
worden. Der bisherige Präsident, Kurt Sieveking,
hatte bereits bei seiner Wiederwahl am 6. September
angekündigt, dass er zurücktreten werde, sobald es
in West-Berlin einen Nachfolger für den verstorbenen
Otto Suhr geben würde.
26. Oktober 1957
Sowjetunion 1957 – In der
Sowjetunion war es
überraschend zur Ablösung des Verteidigungsministers
Marschall Georgi K. Schukow gekommen. Als Nachfolger
war Marschall Rodion J. Malinowski eingesetzt
worden.
26. Oktober 1957
Polen 1957 – Das X. Plenum des Zentralkomitees der
Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei hatte eine
Säuberung der eigenen Reihen beschlossen. Es sollten
„Revisionisten“ und „Dogmatiker“ (Stalinisten) aus
den Reihen der Partei entfernt werden.
26. Oktober 1957
Türkei 1957 – Die regierende Demokratische Partei
hatte bei den Wahlen zum türkischen Parlament mit
424 der 620 Sitze ihre Position behaupten können.
Der bisherige Präsident Celal Bayar war von der
neuen Nationalversammlung erneut zum Staatsoberhaupt
gewählt worden.
27. Oktober 1957
Sowjetunion/International 1957 – Der sowjetische
Außenminister Andrei A. Gromyko hatte vorgeschlagen,
eine ständige Abrüstungskonferenz aller
UN-Mitglieder einzurichten.
27. Oktober 1957
BRD 1957 – In der Bundesrepublik war der Bund der
Vertriebenen gegründet worden. Dazu hatten sich die
Vertreter der Landsmannschaften, der Landesverbände
des Bundes der vertriebenen Deutschen und des
Berliner Landesverbandes der Vertriebenen
zusammengeschlossen.
27. Oktober 1957
Österreich 1957 – Die Österreichische Volkspartei
(ÖVP) hatte bei den Landtagswahlen in Tirol 23 Sitze
(wie bisher) erzielt. Auf die Sozialistische Partei
Österreichs (SPÖ) entfielen elf (bisher neun) Sitze.
Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hatte
zwei (vorher 4) Mandate erhalten. Damit hatte die
Tiroler Landesregierung aus sechs Vertretern der ÖVP
und zwei Sozialisten bestanden.
28. Oktober 1957
BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in
der Bundeshauptstadt Bonn sein neues Kabinett
vorgestellt. Davon gehörten 15 Minister der CDU/CSU
an. Zwei Minister gehörten zur DP.
28. Oktober 1957
Israel 1957 – In Jerusalem hatte das israelische
Parlament den bisherigen Amtsinhaber Isaak Ben Zwi
erneut zum Staatspräsidenten gewählt.
28. Oktober 1957
Italien/Österreich 1957 – Das italienische
Außenministerium hatte mitgeteilt, dass Italien
nicht bereit sei, mit Österreich über Südtirol zu
verhandeln. Es handelte sich bei dem
Südtirol-Problem um eine rein interne Angelegenheit.
28. Oktober 1957
USA 1957 – Die Liste der reichsten Männer der
Vereinigten Staaten, die das US-Magazin „Fortune“
veröffentlicht hatte, wurde von dem Ölmagnaten J.
Paul Getty angeführt. Er besaß ein geschätztes
Vermögen von 700 Millionen bis eine Milliarde
US-Dollar.
29. Oktober 1957
BRD 1957 – Als zwei wichtige Ziele der kommenden
Legislaturperiode hatte Bundeskanzler Konrad
Adenauer in seiner Regierungserklärung die
Fortführung der Sozialreform und eine breite
Streuung des Eigentums benannt.
29. Oktober 1957
USA/BRD 1957 – Zum ersten planmäßigen Nonstop-Flug
nach New York war eine US-amerikanische
Verkehrsmaschine vom Flughafen Frankfurt am Main
gestartet. Dazu hatte man die Startbahn auf 3300 m
verlängern müssen.
29. Oktober 1957
USA/BRD 1957 – Ein viermotoriges Linienflugzeug
hatte für die Strecke New York-Frankfurt am Main
einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Für
die 6380 km lange Route hatte das Linienflugzeug
10:15 Stunden benötigt. Damit hatte es die bisherige
Bestzeit um eine Viertelstunde unterboten.
30. Oktober 1957
Schweden 1957 – Nachdem die Bauernpartei ihre
Minister aus dem früheren Kabinett zurückgezogen
hatte, wurde vom schwedischen Ministerpräsidenten
Tage Erlander eine sozialdemokratische
Minderheitsregierung gebildet.
30. Oktober 1957
Frankreich 1957 – Der Sozialist Guy Mollet, der mit
der Regierungsbildung beauftragt worden war und der
bereits von Juli 1955 bis Mai 1957 französischer
Ministerpräsident war, war mit seinem geplanten
Programm an der Nationalversammlung gescheitert.
31. Oktober 1957
UNO 1957 – In der UN-Vollversammlung war der
Grenzkonflikt zwischen Syrien und der Türkei
erörtert worden. Zunächst waren zwei
Resolutionsentwürfe vorgelegt worden. Diese
forderten den Einsatz einer UN-Kommission im
Konfliktgebiet bzw. eine Vermittlungsaktion durch
den UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld. Beide
Entschließungen gelangten nicht zur Abstimmung.
31. Oktober 1957
BRD/West-Berlin 1957 – Bisher waren rund 117.000
Deutsche aus dem Osten in der Bundesrepublik und in
West-Berlin eingetroffen. Deren Eintreffen war
aufgrund der Verhandlungen des Deutschen Roten
Kreuzes mit osteuropäischen Ländern über eine
Familienzusammenführungen zustande gekommen.
31. Oktober 1957
BRD 1957 – Die Zahl der Arbeitslosen in der
Bundesrepublik war im Oktober geringfügig um 1160
auf 368.637 angestiegen. Die Zahl setzte sich aus
187.904 Männern und 180.733 Frauen zusammen.
31. Oktober 1957
Österreich 1957 – In Österreich war im Rechnungsjahr
1956/57 ein Anstieg um 18 Prozent auf 16,8 Millionen
ausländischer Gäste bei der Zahl der Übernachtungen
verzeichnet worden. Damit waren die Deviseneinnahmen
um 25 Prozent auf 3,7 Milliarden Schilling (616
Millionen DM) gewachsen.
31. Oktober 1957
BRD 1957 – Als erstes bundesdeutsches Kernkraftwerk
war in Garching bei München der Forschungsreaktor
München in Betrieb gegangen.
Oktober 1957 in den
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