Mai 1947 - Doppelte Sommerzeit und mehr
Während in der sowjetischen Besatzungszone die
Verstaatlichung der Bodenschätze voranging, gab es
für alle vier Besatzungszonen eine deutschlandweite
Neuerung: Nachdem bereits am 6. April die Uhren um
eine Stunde vorgestellt worden waren, war diese
Prozedur am 11. Mai um drei Uhr morgens noch einmal
vorgenommen worden. Der alliierte Kontrollrat hatte
die doppelte Sommerzeit angeordnet. Was hielt wohl
die Bevölkerung davon? Klar war jedenfalls, dass
eine Umfrage der US-amerikanischen Besatzungsmacht
ergeben hatte, dass große Teile der deutschen
Bevölkerung immer noch antisemitisch eingestellt
war. Doch es waren nicht alle. Immerhin war in allen
Bremer Betrieben mittags eine Arbeitsruhe von fünf
Minuten eingetreten, womit die Arbeitnehmer gegen
das milde Urteil im Prozess gegen die Brüder Ernst
und Wilhelm Behring protestierten. Die ehemaligen
Truppführer der SA waren des Mordes an dem jüdischen
Produktionshändler Heinrich Rosenblum angeklagt
worden. Sie hatten lediglich zu 6 bzw. 8 Jahren Haft
verurteilt worden.
Wichtige Ereignisse im Mai
1985
1. Mai
Duisburg 1947 – Bei einer Betriebsrätekonferenz in
Duisburg war die Einführung des Sechs-Stunden-Tages
gefordert worden. Die Entkräftung der Arbeiterschaft
durch Unterernährung war die Begründung für das
Anliegen.
1. Mai
Britische Zone 1947 – Die Leitung der
Kohlenproduktion in der britischen Besatzungszone
war ab sofort in deutsche Hände übergeben worden.
Ursprünglich war der 1. April vorgesehen gewesen.
Doch der Termin hatte sich nicht einhalten lassen.
1. Mai
Tschechoslowakei 1947 – In der Hauptstadt Prag hatte
ein Gericht den ehemaligen Kommandanten des
jüdischen Ghettos von Theresienstadt, Karl Rahn, zum
Tode verurteilt.
1. Mai
UNO 1947 – Die UN-Vollversammlung hatte die
Schaffung eines Komitees zur Erörterung der
Palästina-Frage beschlossen. Ein Antrag der Staaten
der Arabischen Liga, Palästina für unabhängig zu
erklären, war nicht auf die Tagesordnung gekommen.
1. Mai
Deutschland/Sowjetunion 1947 – Die teilweise von der
UdSSR demontierten Zeiss-Werke, waren an
verschiedenen Orten der Sowjetunion wiederaufgebaut
worden. Beschäftigt worden waren dort auch deutsche
Arbeiter zu gleichen Lohnbedingungen wie sowjetische
Arbeiter.
1. Mai
Berlin 1947 – Zum ersten Mal hatte die
Sozialistische Einheitspartei (SED) nach Moskauer
Vorbild eine Maikundgebung veranstaltet mit
Vorbeimarsch im Berliner Lustgarten.
1. Mai
Deutschland 1947 – Baden und Sachsen schlossen ein
Warenabkommen miteinander, das von den
Militärregierungen genehmigt worden war. Von Baden
wurden Apfelpulver, Nähseide und Medikamente
geliefert. Sachsen lieferte Textil- und Steingut.
2. Mai
Rheinland-Pfalz 1947 – In Rheinland-Pfalz war ein
Allgemeiner Gewerkschaftsbund gegründet worden.
2. Mai
Britische Zone 1947 – Der stellvertretende
Militärgouverneur der britischen Besatzungszone, Sir
Brian Robertson, hatte eine Umbildung des
Zonenbeirates bekanntgegeben. Dieser sollte sieben
Mitglieder haben. Sie waren durch die Landtage in
der britischen Zone bestellt worden.
2. Mai
Japan 1947 – Auf Befehl des US-amerikanischen
Militärgouverneurs, General Douglas MacArthur,
durfte man in
Japan wieder die Landesflagge hissen.
3. Mai
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Militärregierung hatte einen Antrag der KPD auf
Zulassung der SED in Bayern abgelehnt. Den Antrag
hatte nur die KPD Bayerns gestellt, nicht die SPD.
Diese war gegen eine Verschmelzung mit der KPD. So
hatte es in der Begründung der Ablehnung geheißen.
3. Mai
Deutschland 1947 – Die französische Militärregierung
in Deutschland hatte eine Amnestie aller seit dem 1.
Januar 1919 geborenen Deutschen hinsichtlich ihrer
politischen Vergangenheit beschlossen. Ehemalige
Mitglieder der SS, der Gestapo, des
Sicherheitsdienstes und Kriegsverbrecher waren davon
ausgeschlossen.
3. Mai
Deutschland 1947 – In Nürnberg hatten 24 Direktoren
der I. G.-Farben vor einem US-amerikanischen
Militärgericht gestanden. Sie waren beschuldigt
worden, an der Vorbereitung eines Angriffskrieges
beteiligt gewesen zu sein. Außerdem wurde ihnen die
Beschäftigung von Sklavenarbeitern im Zweiten
Weltkrieg vorgeworfen.
3. Mai
Deutschland 1947 – In Berlin hatten
sozialdemokratische Mitglieder des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) die Bildung einer
Oppositionsgruppe des von der SED dominierten FDGB
beschlossen.
3. Mai
Japan 1947 – Die am 3. November 1946 proklamierte
neue Verfassung war in Japan in Kraft getreten.
3. Mai
Hamburg 1947 – Der Lessing-Preis der Hansestadt
Hamburg war dem Dichter Rudolf Alexander Schröder
(1878-1962) überreicht worden. Schröder war der
bisher sechste Träger seit der Stiftung des Preises
im Jahr 1929 gewesen.
3. Mai
Deutschland 1947 – Ab sofort verkehrte zwischen
München und Wesermünde der Alpen-Norsee-Express auch
für die deutsche Zivilbevölkerung. Er war bisher nur
für Besatzungsmitglieder im Einsatz gewesen. Für die
Strecke von 820 km benötigte der Zug 23 Stunden.
4. Mai
Sowjetische Zone 1947 – Der Mecklenburger Landtag
hatte den Ausbau der Häfen von Wismar, Rostock und
Stralsund beschlossen.
4. Mai
Deutschland 1947 – Einer Umfrage der
US-amerikanischen Besatzungsmacht zufolge, waren
große Teile der deutschen Bevölkerung immer noch
antisemitisch eingestellt.
4. Mai
Frankreich 1947 – Die vier kommunistischen Minister
waren aus dem Kabinett im Streit um die Lohnpolitik
ausgeschieden. Unter den Ausgeschiedenen befand sich
auch der Stellvertreter des sozialistischen
Premierminister Paul Ramadier, Maurice Thorez.
4. Mai
Trier 1947 – Die SPD hatte zur Rückgabe des
wiederhergestellten Geburtshauses von
Karl Marx
anlässlich seines 129. Geburtstages Feiern
veranstaltet.
4. Mai
Bonn 1947 – In Bonn hatte das XVI. Beethovenfest
begonnen, an dem als Gastorchester die „Rheinische
Philharmonie“ aus Koblenz teilgenommen hatte.
4. Mai
Kambodscha 1947 – Die von der Nationalversammlung
des Landes angenommene neue Verfassung war von
Staatsoberhaupt Norodom Sihanouk in Kraft gesetzt
worden.
4. Mai
Fußball 1947 – Im Berliner Olympia-Stadion war das
erste Interzonen-Fußballspiel zwischen Düsseldorf
und Berlin (2:2) ausgetragen worden.
4. Mai
USA/Sowjetunion 1947 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatte der Kandidat der
Republikanischen Partei für das Amt des
US-Präsidenten, Harold Stassen, ein 80-minütiges
Gespräch mit dem sowjetischen Partei- und
Regierungschef Josef W. Stalin geführt.
4. Mai
Israel 1947 – Die jüdische Terrororganisation Irgun
Tzwa‘i Le‘umi hatte in Akko 189 Mitglieder ihrer
Organisation aus einem britischen Gefängnis befreit.
4. Mai
Schwimmen 1947 – Die US-Amerikanerin Ann Curtis
hatte in Seattle (US-Bundesstaat Washington) einen
Weltrekord im 440-Yards-Freistilschwimmen
aufgestellt.
5. Mai
Britische Zone 1947 – Die Zeitungen in der
britischen Besatzungszone Deutschlands hatten
erhebliche Auflagenkürzungen um zehn Prozent wegen
Papierknappheit hinnehmen müssen.
5. Mai
USA/Panama 1947 – Die US-amerikanische Regierung
hatte Panama einen Vertragsentwurf übermittelt.
Dieser sah die Errichtung von US-Militärstützpunkten
außerhalb der Kanalzone vor.
6. Mai
Italien/Großbritannien 1947 – Der ehemalige deutsche
Feldmarschall Albert Kesselring war von einem
britischen Militärgericht in Venedig zum Tode durch
Erschießen wegen Geiselerschießungen verurteilt
worden.
6. Mai
Deutschland 1947 – Von französischen Pionieren waren
die unterirdischen Anlagen der Domier-Flugzeugwerke
in Überlingen am Bodensee gesprengt worden.
7. Mai
Brasilien 1947 – Zu den Parlamentswahlen war die
Kommunistische Partei nicht zugelassen worden. Zudem
waren die von den Kommunisten kontrollierten
Gewerkschaften verboten worden.
7. Mai
UNO/Italien 1947 – Italien hatte seine Aufnahme in
die Vereinten Nationen beantragt.
7. Mai
Argentinien/Paraguay 1947 – Zwischen zwei
paraguayanischen Kanonenbooten war es im Hafen von
Buenos Aires zu einer Schießerei gekommen. Die
Besatzung eines der beiden Boote wollte den
Anschluss der Mannschaft des anderen Bootes an die
Aufständischen in
Paraguay verhindern.
7. Mai
Augsburg 1947 – In Augsburg (Bayern) war die
Ausstellung „Das Schweizer Buch 1933 – 1946“
eröffnet worden.
7. Mai
Bremen 1947 – In allen Bremer Betrieben war mittags
um 12:00 Uhr eine Arbeitsruhe von fünf Minuten
eingetreten, womit die Arbeitnehmer gegen das milde
Urteil im Prozess gegen die Brüder Ernst und Wilhem
Behring protestierten. Die ehemaligen Truppführer
der SA waren des Mordes an dem jüdischen
Produktionshändler Heinrich Rosenblum angeklagt
worden. Sie erhielten lediglich 6 bzw. 8 Jahre Haft.
8. Mai
Braunschweig 1947 – Die Braunschweiger
Stadtverordneten waren aus Protest gegen die
schlechte Ernährungslage in Streik getreten.
8. Mai
Südafrika 1947 – Ministerpräsident Jan Christiaan
Smuts hatte in einer Rede der schwarzen Bevölkerung
eine entgegenkommende Politik in Aussicht gestellt.
8. Mai
China 1947 – Zum Abschluss des Zhengtai-Feldzuges im
Chinesischen Bürgerkrieg war der kommunistischen
Volksbefreiungsarmee die Sicherung der
Zhengtai-Eisenbahn südwestlich von Peking gelungen.
8. Mai
Schweiz/Berlin 1947 – Zum ersten Mal waren Berliner
Kinder im Rahmen einer Schweizer Hilfsorganisation
zur Erholung in die Schweiz verschickt worden.
8. Mai
USA 1947 – In der Öffentlichkeit hatte sich der
stellvertretende Außenminister Dean Acheson für den
Wiederaufbau Deutschlands als „der großen Werkstatt
Europas“ eingesetzt.
8. Mai
Deutschland 1947 – Die französische Militärregierung
hatte den Gewerkschaftsvertretern ihrer Zone die
Teilnahme an der Interzonenkonferenz der deutschen
Gewerkschaften in Garmisch verboten.
8. Mai
Berlin 1947 – Nachdem im Zuge von Diskrepanzen in
der Stadtverordnetenversammlung und im Magistrat der
erste gewählte Berliner Nachkriegs-Oberbürgermeister
Otto Ostrowski zurückgetreten war, übernahm Louise
Schroeder kommissarisch dessen Amt. Sie blieb bis
zum 7. Dezember 1948 im Amt, weil der im Juni 1947
gewählte Ernst Reuter wegen des sowjetischen
Einspruchs sein Amt nicht antreten konnte.
8. Mai
Sowjetische Zone 1947 – In Sachsen waren Bergwerke
und Bodenschätze verstaatlicht worden.
8. Mai
USA 1947 – In New York wurde u. a. der Moskauer
Korrespondent der US-amerikanischen
Nachrichtenagentur Associated Press, Edward Gilmore,
mit dem Pulitzer-Preis geehrt.
9. Mai
Deutschland 1947 – In mehreren deutschen Städten
waren Hunderttausende in den Streik getreten, um
sich gegen die unzureichende Ernährung zu wehren.
9. Mai
Frankreich/International 1947 – Die Weltbank hatte
in ihrem ersten Kreditvertrag Frankreich 250
Millionen US-Dollar zum Wiederaufbau seiner
Wirtschaft gegeben.
9. Mai
Köln 1947 – Der ehemalige Reichskanzler, Heinrich
Brüning von der Zentrumspartei, hatte an der Kölner
Universität eine Gastprofessur angenommen.
9. Mai
Deutschland 1947 – Wegen „Missachtung aller
Kriegsregel und der Ermordung von 100.000 von
Nichtkombattanten“ hatte der Chef des alliierten
Rates für die Verfolgung von Kriegsverbrechern,
General Talford Taylor, auf dem Balkan 12 deutsche
Generale angeklagt: Wilhelm List, Maximilian von
Weichs, Wilhelm Rendulic, Walter Kuntze, Hermann
Förtsch, Franz Böhme, Helmuth Felmy, Hubert Lanz,
Ernst Dettner, Ernst von Leyer, Wilhelm Speider und
Kurt Ritter von Gretner.
10. Mai
Großbritannien/Deutschland 1947 – Im britischen
Unterhaus In
London war mitgeteilt worden, dass bis
dato 3633 britische Besatzungssoldaten einen Antrag
auf Heirat mit einer Deutschen gestellt hatten. Alle
114 Anträge waren bewilligt worden.
10. Mai
Deutschland 1947 – Der ehemalige
Reichswirtschaftsminister von 1933 bis 1939, Hjalmar
Schacht, war in Stuttgart von einer
Entnazifierungsspruchkammer zu acht Jahren
Arbeitslager verurteilt worden. Bis auf 10.000 RM
war sein Vermögen beschlagnahmt worden.
10. Mai
Sowjetische Zone 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland hatte eine
Generalamnestie für die deutsche Jugend in ihrer
Zone erlassen.
10. Mai
Deutschland 1947 – Im Vorhof der Berliner
Universität hatte eine Kundgebung stattgefunden zum
Gedenken an die Goebbelschen Bücherverbrennungen vom
10. Mai 1933. Auf der Kundgebung sprachen u. a. die
Schriftstellerin Anna Seghers und der Verleger Peter
Suhrkamp. Geplant war, die Veranstaltung alljährlich
an dieser Stelle zu wiederholen.
11. Mai
Sowjetische Zone 1947 – Die sowjetische
Militärverwaltung in der Ostzone hatte ein Gesetz
bestätigt, wonach jugendliche Mitglieder der NSDAP
amnestiert wurden.
11. Mai
Fußball 1947 – Die englische
Fußball-Nationalmannschaft hatte in Hampdon Park in
Glasgow (Schottland) eine Europa-Auswahl 6:1
besiegt.
11. Mai
Boxen 1947 – In der Berliner Waldbühne fand der
erste Boxkampf um die deutsche
Mittelgewichtsmeisterschaft statt. Der
Herausforderer Erich Campe aus Berlin hatte gegen
Dieter Hucks aus Duisburg nach Punkten verloren.
Damit war Hucks Deutscher Meister im
Mittelgewichtsboxen geblieben.
11. Mai
Großbritannien 1947 – Die britische Königsfamilie
war nach einer rund dreimonatigen Weltreise wieder
in der Hauptstadt London eingetroffen.
11. Mai
Deutschland 1947 – In den vier deutschen
Besatzungszonen war um drei Uhr morgens die doppelte
Sommerzeit eingeführt worden. Die Uhren, die bereits
am 6. April vorgestellt worden waren, wurden noch
einmal um eine weitere Stunde vorgestellt. Dies war
auf Anordnung des Kontrollrats geschehen.
11. Mai
Berlin 1947 – In Berlin hatte unter dem Motto „quer
durch Berlin“ der erste Langstreckenlauf
stattgefunden.
12. Mai
Frankreich/Vietnam 1947 – Über alle strategisch
wichtigen Punkte in Vietnam hatte das französische
Expeditionskorps die Kontrolle gewonnen.
12. Mai
USA 1947 – Der stellvertretende US-Außenminister
Dean Acheson hatte seinen Rücktritt erklärt. Von
Präsident Harry S. Truman war der New Yorker Bankier
Robert A. Lovett zum Nachfolger ernannt worden.
12. Mai
Großbritannien 1947 – Bei der Londoner
Versicherungsgesellschaft Lloyds war es zu einem
ungewöhnlichen Vertragsabschluss gekommen. Die
22-jährige irische Schauspielerin Maureen Harley
hatte sich ihr Sex-Appeal versichern lassen.
13. Mai
Frankreich/Deutschland 1947 – Die französische
Regierung hatte einen Stufenplan zur Entlassung der
deutschen Kriegsgefangenen veröffentlicht. Er betraf
rund 630.000 Kriegsgefangene aus Deutschland.
13. Mai
Italien 1947 – Nach anhaltenden Spannungen mit den
Regierungsmitglieder der Linksparteien war das
Kabinett des christdemokratischen
Ministerpräsidenten Alcide De Gasperi
zurückgetreten.
13. Mai
Polen/Deutschland 1947 – Polen würde keine Deutschen
wieder aufnehmen, weil es einen Ein-Nationen-Staat
anstrebe. Dies hatte der Chef der polnischen
Militärmission in Berlin mitgeteilt.
13. Mai
Nordrhein-Westfalen 1947 – Das Vorgebirge bei Köln
war von der Militärregierung wegen der
Gemüsediebstähle zum Sperrgebiet erklärt worden.
14. Mai
Bayern 1947 – Anstelle von Wilhelm Högner war
Waldemar von Knoeringen zum bayerischen
SPD-Vorsitzenden gewählt worden.
14. Mai
Britische Zone 1947 – Den Vorsitzenden der
Sozialistischen Einheitspartei (SED), Wilhelm Pieck
und Otto Grotewohl, war von der britischen
Militärregierung die Einreise in die britische Zone
verweigert worden.
14. Mai
Deutschland 1947 – Erstmals nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs hatte in Bevensen (seit 1976 Bad
Bevensen, Niedersachsen) ein Kongress deutscher
Röntgenologen begonnen.
14. Mai
Deutschland 1947 – Der bayerische Ministerpräsident
Hans Ehard war im Zuge der Vorbereitung auf die
Münchener Konferenz in einer Rundfunkansprache
vorsichtig von einer politischen Thematik abgerückt.
Er wollte die Diskussion auf wirtschaftliche Themen
eingrenzen.
14. Mai
Deutschland 1947 – Um die Teilnahme der
Regierungschefs der britische Zone an der Münchener
Ministerpräsidentenkonferenz abzusichern, war der
bayerische Vertreter beim Länderrat, Gebhard Seelos,
in die britische Zone gereist. Mit der gleichen
Absicht hatte der Generalsekretär des Länderrats,
Erich Rossmann, die sowjetische Besatzungszone
besucht.
15. Mai
Finnland/Sowjetunion 1947 – In der finnischen
Hauptstadt Helsinki hatten unbekannte Täter ein
Bombenattentat auf die sowjetische Botschaft verübt.
15. Mai
Literatur/International 1947 – In Hamburg war eine
internationale Jugendbuchausstellung zu Ende
gegangen. Sie war am 15. April eröffnet worden.
Insgesamt hatten 63.000 Besucher die Ausstellung
besucht.
15. Mai
Französische Zone 1947 – Die Zulassung der
Zentrumspartei war von der französischen
Militärregierung in ihrer Zone abgelehnt worden.
15. Mai
Fußball 1947 – Zum ersten Mal nach dem Krieg war
wieder ein süd-norddeutsches Fußballspiel
ausgetragen worden. Die Mannschaft 1860 München
hatte dabei den Hamburger SV mit 1:0 besiegt.
15. Mai
Automobilrennsport 1947 – Mit einem neukonstruierten
Rennwagen hatte der Rennfahrer Hans Stuck das Große
Rennen von Hockenheim gewonnen.
15. Mai
UNESCO 1947 – Presseberichten zufolge hatte die
UNESCO die Absicht, ihre Tätigkeit im Bereich des
Erziehungswesens auf Deutschland auszuweiten. Dafür
hatte die UNESCO bei den Regierungen der USA,
Großbritanniens und Frankreichs um deren
Einverständnis ersucht. Die Sowjetunion war nicht
befragt worden, weil sie nicht Mitglied der UNESCO
war.
15. Mai
Bremen 1947 – Die SPD hatte in Bremen eine
Großkundgebung veranstaltet, die unter dem Motto
„Kampf dem Hunger“ gestanden hatte.
15. Mai
Britische Zone 1947 – Die Auflagen aller Zeitungen
in der britischen Zone waren noch einmal wegen der
Papierknappheit um 25 Prozent gekürzt worden.
15. Mai
Vatikan 1947 – Der Schweizer Theologe und Mönch,
Nikolaus von Flüe (1417-1487) war von Papst Pius
XII. heiliggesprochen worden.
15. Mai
Polen 1947 – Gemäß den Abmachungen des
polnisch-sowjetischen Vertrages hatte Polen 19
ehemalige deutsche Handelsschiffe erhalten, deren
Gesamt-Tonnage 60.000 BRT betragen hatte.
15. Mai
Westzonen/Französische Zone 1947 – Für das 2.
Quartal 1947 war zwischen den Vereinigten Westzonen
und der französischen Zone ein
Warenaustauschabkommen in Höhe von 92 Millionen RM
abgeschlossen worden.
15. Mai
Düsseldorf 1947 – In einer Entschließung zur
Ernährungslage hatten 400 Düsseldorfer Betriebsräte
betont, dass sie die Verantwortung für kommende
Ereignisse ablehnten, wenn keine Besserung der
Ernährungslage einträte.
15. Mai
USA/Deutschland 1947 – Der Militärgouverneur der
US-amerikanischen Besatzungszone in Deutschland,
General Lucius D. Clay, und das Mitglied des
Alliierten Kontrollrats in Deutschland, der
britische General Brian Hubert Robertson, hatten in
einem gemeinsamen Telegramm in Washington die
schwierige Ernährungslage in Deutschland
geschildert. Die Vereinigten Staaten erwarteten die
bisher größte Weizenernte von ca. 27,2 Millionen
Tonnen. Die Roggenernte war auf 32 Prozent über dem
Vorjahresertrag geschätzt worden.
16. Mai
Nordrhein-Westfalen 1947 – Als Vorsitzender der
Landesleitung war auf dem Landesparteitag der KPD
Nordrhein-Westfalens Max Reimann wiedergewählt
worden.
16. Mai
Italien 1947 – Der Führer der Liberalen Partei,
Francesco Nitti, hatte sich erfolglos um die Bildung
einer neuen Regierung bemüht.
16. Mai
Österreich/USA 1947 – Generalleutnant Geoffrey Keys
war zum US-amerikanischen Hochkommissar im
Alliierten Kontrollrat für
Österreich ernannt
worden. Gleichzeitig hatte er das Oberkommando der
US-Besatzungstruppen übernommen.
16. Mai
Deutschland/USA 1947 – Deutsche Wissenschaftler, die
nach Kriegsende ihre Forschungsarbeiten in den
Vereinigten Staaten fortgesetzt hatten, brachten die
USA auf dem Gebiet der Forschung um zehn Jahre
voran. Die hatte das US-amerikanische Hauptquartier
in Frankfurt am Main festgestellt.
17. Mai
Deutschland 1947 – Der bayerische Ministerpräsident
Hans Ehard hatte seine Amtskollegen aus den Ländern
aller vier Besatzungszonen Deutschlands zu einer
Interzonenkonferenz in die bayerische
Landeshauptstadt München eingeladen.
17. Mai
Ceylon 1947 – Auf der Insel Ceylon (seit 1972 Sri
Lanka) war eine neue Verfassung beschlossen worden.
Diese sah ein Zweikammersystem mit Senat und
Parlament vor.
17. Mai
Sowjetische Zone 1947 – Weil das sowjetische
Tendenzstück „Die russische Frage“ von Konstantin
Simonow beim Berliner Publikum durchgefallen war,
mussten sich die deutschen Schauspieler bei
sowjetischen Offizieren rechtfertigen. Dies hatten
amerikanische Angaben besagt.
18. Mai
Deutschland 1947 – Die Bevölkerung in den Ländern
der französischen Besatzungszonen, Baden,
Württemberg-Hohenzollern und Rheinland-Pfalz hatten
über die neuen Länderverfassungen abgestimmt.
Gleichzeitig hatten Landtagswahlen stattgefunden.
Aus denen war die CDU als stärkste politische Kraft
hervorgegangen.
18. Mai
UNO 1947 – In der UNO hatte eine Antrag der
Arabischen Liga auf Abzug der britischen Truppen aus
Palästina und Errichtung eines palästinensischen
Staates keine Mehrheit errungen.
18. Mai
Motorrennsport 1947 – Am Norisring war erstmalig ein
Motorradrennen ausgetragen worden.
18. Mai
Bremen 1947 – Auf der Konferenz der Bremer KPD war
die Bildung einer Sozialistischen Einheitspartei
gefordert worden, die nach dem Vorbild der
sowjetischen Zone gebildet werden sollte.
18. Mai
Deutschland 1947 – Von der britischen
Militärregierung waren 13.000 Kirchenglocken an ihre
Herkunftsorte zurückgeführt worden. Sie waren
während des Zweiten Weltkrieges zur Einschmelzung
beschlagnahmt worden.
18. Mai
Deutschland 1947 – Zwischen der Bizone und
Frankreich einerseits sowie zwischen den
Niederlanden und der sowjetischen Zone andererseits
waren Handels- und Zahlungsabkommen unterzeichnet
worden.
19. Mai
USA/Türkei 1947 – Die ersten 20 Mitglieder einer
US-amerikanischen Militärmission waren nach Istanbul
abgereist. Sie waren mit der Durchführung des
US-Hilfsprogramms für die Türkei beauftragt.
19. Mai
USA/Deutschland 1947 – Als Grundstock für eine
deutsche Handelsflotte hatten die Vereinigten
Staaten 75 Frachtschiffe des Typs „Liberty“
geliefert.
19. Mai
Hessen 1947 – Das hessische Wirtschaftsministerium
hatte mitgeteilt, dass seit April 1946 insgesamt
95.000 Eisenbahngüterwagen aus der britischen und
amerikanischen Zone verlorengegangen waren. Beladene
Güterwagen sollten künftig nur noch bei
gleichzeitiger Rückgabe von leeren Waggons über die
Zonengrenzen gelassen werden.
19. Mai
Nordrhein-Westfalen 1947 – In Düsseldorf hatte sich
nach den Wahlen vom 20. April 1947 der erste
gewählte Landtag Nordrhein-Westfalens konstituiert.
Landtagspräsident war Josef Gockeln von der CDU
geworden. Mit 92 Abgeordneten hatte die
CDU unter
dem Vorsitz von Konrad Adenauer die stärkste
Fraktion unter den 216 Mitgliedern des Landtags
gestellt.
19. Mai
Deutschland/Japan/USA 1947 – Der US-amerikanische
Handelsminister W. A. Harriman hatte in einer Rede
in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) die
Notwendigkeit einer Wieder-Erholung Deutschlands und
Japans betont. Für Europa und den Fernen Osten wäre
ein friedlicher Wiederaufbau Deutschlands und Japans
wichtig.
19. Mai
Berlin 1947 – In der sowjetischen Besatzungszone
hatte die erste Delegiertenkonferenz des
Kulturbundes (KB) zur demokratischen Erneuerung
begonnen. Dabei war bekanntgegeben worden, dass die
Zahl der Ortsgruppen des Kulturbundes von 200
(Dezember 1945) auf 580 gestiegen war. Die Zahl der
Mitglieder hatte sich von 22.000 auf 93.000 erhöht.
Die Konferenz hatte noch einmal die formell
„demokratischen und humanistischen“ Zielsätze des KB
mit der Forderung nach enger Zusammenarbeit mit der
Sowjetunion und der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD)
verknüpft.
20. Mai
Dänemark 1947 – Das Parlament hatte ein Gesetz zur
Zulassung von weiblichen Pfarrern angenommen.
20. Mai
Amerikanische Zone 1947 – Von den
Ministerpräsidenten der amerikanischen Länder war
ein „Entwurf eines Vertrages über die Bildung eines
Verbandes deutscher Länder“ vorgelegt worden.
20. Mai
Japan/International 1947 – Die Fernostkommission
hatte eine Regelung über die japanischen
Reparationsleistungen getroffen. Der Kommission
gehörten Vertreter aus den USA, Großbritannien, der
Sowjetunion und acht weiteren Ländern an.
20. Mai
Deutschland 1947 – Von den Briten und Amerikanern
war das „Abkommen über die Neugestaltung der
zweizonalen Wirtschaftsstellen“ geschlossen worden.
Das neue Organisationsschema hatte für die Bizone
einen Wirtschaftsrat (Economic Council), einen
Exekutivausschuss und sechs statt bisher fünf
Direktoren vorgesehen. Der Rat (faktisch das
Parlament der amerikanischen und britischen Zone)
sollte gemäß dem Parteienproporz aus 54 Mitgliedern
bestehen. Das bedeutete: 16 CDU, 5 CSU, 2 Zentrum, 3
FDP, 2 NLP, 1 LDP, 1 DVP, 1 WAV, 20 SPD und 3 KPD.
21. Mai
Bizone/Frankreich 1947 – Zwischen der deutschen
Bizone und Frankreich war in Paris ein
Handelsabkommen abgeschlossen worden.
21. Mai
Großbritannien/Deutschland 1947 – In London hatte
das britische Verteidigungsministerium
bekanntgegeben, dass die Besetzung Deutschlands im
Finanzjahr 1946747 Großbritannien insgesamt 48
Millionen Pfund Sterling gekostet hatte.
21. Mai
USA 1947 – Im US-Bundesstaat South Carolina hatte
ein weißes Geschworenengericht 28 weiße Angeklagte
freigesprochen, denen vorgeworfen worden war, einen
Schwarzen gelyncht zu haben.
21. Mai
Österreich 1947 – Innenminister Oskar Helmer hatte
mitgeteilt, dass bisher 823.000 Österreicher aus der
Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt waren. Davon
waren 112.000 aus der Sowjetunion gekommen.
21. Mai
USA/Griechenland/Türkei 1947 – US-Präsident Harry S.
Truman hatte das Gesetz über die Hilfe der USA an
Griechenland und an die Türkei unterzeichnet. Darin
war die Zahlung von 450 Millionen US-Dollar sowie
eine weitere Anleihe von 350 Millionen US-Dollar
vorgesehen.
22. Mai
Hessen 1947 – Durch eine Regierungsverordnung war in
Hessen das Schulgeld abgeschafft worden.
22. Mai
Deutschland/USA 1947 – Um die Lebensmitteltransporte
von Amerika nach Deutschland durchzuführen, waren 75
Getreideschiffe (frühere „Liberty“-Schiffe) mit
deutschen Seeleuten bemannt worden.
22. Mai
China 1947 – Die Hauptstadt der Mandschurei,
Tschangtschun, war von den chinesischen
kommunistischen Truppen von
Mao Zedong besetzt
worden.
22. Mai
Sowjetische Zone 1947 – An dem 2. Parlament der
Freien Deutschen Jugend (FDJ), das in Meißen
(Sachsen) stattfand, hatten 841 Delegierte
teilgenommen. Zum ersten Vorsitzenden war Erich
Honecker wiedergewählt worden.
22. Mai
Tschechoslowakei 1947 – Das Umsiedlungsbüro der
Tschechoslowakei hatte über die Umsiedlung in den
tschechoslowakischen Grenzgebieten mitgeteilt, dass
in diesen Gebieten derzeit 2,5 Millionen Tschechen
und Slowaken lebten und nur noch 160.000 Deutsche.
Von den ansässigen Deutschen war die Ausweisung von
noch etwa 100.000 geplant.
22. Mai
Sowjetische Zone 1947 – In Leipzig (Sachsen) hatte
die große Landmaschinenfabrik Rudolf Sack KG ihre
Arbeit wieder aufgenommen. Ihre Anlagen waren
demontiert worden. Die Fabrik befasste sich nun mit
der Reparatur und Neuanfertigung von Landmaschinen.
Davon waren 75 Prozent für das Reparationskonto und
25 Prozent für den inländischen Bedarf bestimmt.
Bislang war fast die gesamte Produktion von der
sowjetischen Besatzungsmacht beansprucht worden.
23. Mai
Niedersachsen/Sowjetische Zone 1947 – Einer
Mitteilung des niedersächsischen
Landtagsabgeordneten Pastor Heinrich Albertz
zufolge, waren monatlich bis zu 15.000 illegale
Grenzgänger aus der Ostzone nach Niedersachsen
gekommen.
23. Mai
Ungarn 1947 – Ministerpräsident Ferenc Nagy war von
einem Aufenthalt in der Schweiz nicht in sein
Heimatland zurückgekehrt.
23. Mai
Italien 1947 – Die verfassungsgebende
Nationalversammlung hatte einen Verfassungsartikel
angenommen, in dem die Einführung der
obligatorischen Militärdienstpflicht vorgesehen war.
23. Mai
Indien 1947 – Offiziellen Angaben zufolge kamen in
den letzten sechs Monaten 4014 Menschen bei Unruhen
ums Leben. Weitere 3616 Menschen wurden verletzt.
23. Mai
Japan 1947 – Der Führer der Sozialdemokratischen
Partei, Tetsu Katayama, war vom Parlament zum
Premierminister des Landes gewählt worden.
23. Mai
Deutschland 1947 – Zwischen Berlin und allen vier
Besatzungszonen in Deutschland war wieder der
Paketdienst aufgenommen worden. Im Vergleich zu 1945
waren die Gebühren doppelt so hoch.
23. Mai
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Militärregierung hatte die Lizenzierung der
Oberammergauer Passionsspiele angekündigt. Sie waren
im Jahr 1934 letztmalig aufgeführt worden. Zum
ersten Mal nach dem Krieg sollte es 1950 wieder eine
Aufführung geben.
23. Mai
Sowjetische Zone/Schweden/Niederlande 1947 –
Zwischen der sowjetischen Besatzungszone und den
Niederlanden sowie Schweden waren Handelsabkommen
abgeschlossen worden.
23. Mai
Berlin 1947 – Vom ehemaligen Berliner Forstbestand
im Umfang von 3 Millionen fm waren nur noch rund 1,4
Millionen fm übrig. Der Grund waren die ständigen
Abholzungen in den beiden Nachkriegswintern.
24. Mai
Berlin 1947 – In der Städtischen Oper Berlin war
anlässlich einer bis zum 8. Juni dauernden
Veranstaltungsreihe „Englische Musik“ zum ersten Mal
die Oper „Peter Grimes“ von Benjamin Britten
aufgeführt worden.
24. Mai
Deutschland 1947 – Hamburg und das Ruhrgebiet waren
zu Notstandsgebieten erklärt worden.
24. Mai
Deutschland 1947 – Anlässlich einer in Hof (Bayern)
abgehaltenen Besprechung mit seinem bayerischen
Amtskollegen Hans Ehard hatte der sächsische
Ministerpräsident Rudolf Friedrich zugesagt, dass
die Ministerpräsidenten der fünf Länder und
Provinzen der Ostzone ihre Teilnahme an der in
München vorgesehenen Ministerpräsidentenkonferenz
zusicherten.
25. Mai
Berlin 1947 – Erstmals nach dem Krieg hatte der
Dirigent Wilhelm Furtwängler im Berliner
Titania-Palast wieder das Berliner Philharmonische
Orchester dirigiert. Das Konzert, das Ludwig van
Beethoven gewidmet war, wurde noch dreimal
aufgeführt. Am 23. Januar 1945 hatte Furtwängler zum
letzten Mal die Philharmoniker geleitet.
25. Mai
Bremen 1947 – Zum ersten Mal hatte Radio Bremen die
spätere Erfolgssendung „Hafenkonzert“ übertragen,
das auf der „Princeton Victory“ im Bremer
Überseehafen stattfand.
25. Mai
Köln 1947 – In Köln war der Zoo wieder eröffnet
worden.
26. Mai
Großbritannien 1947 – Die Labour Party hatte im
britischen Seebad Margate mit ihrem zweitägigen
Parteitag begonnen.
26. Mai
Nicaragua 1947 – Eine Armee-Revolte hatte zum Sturz
der Regierung unter Präsident Leonardo Arguello,
einem ehemaligen Drogenhändler, geführt. Er hatte
sein Amt am 1. Mai angetreten. Zum vorläufigen neuen
Präsidenten war Benjamin Lescayo Sacasa ernannt
geworden.
26. Mai
Vietnam/Frankreich 1947 – Die vietnamesische
Regierung hatte in einem Schreiben an die
französische Regierung einen Antrag auf
Waffenstillstand gestellt. Erreicht werden sollte
damit eine friedliche Lösung des Konflikts.
26. Mai
Sowjetische Zone 1947 – Das 2. Parlament der Freien
Deutschen Jugend (FDJ), das am 23. Mai in Meißen
begonnen hatte, war zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt
hatte die Rede Otto Grotewohls (Vorsitzender der
SED) gestanden, in der er den Einsatz und den
Gemeinschaftswillen der Jugend für die SED gefordert
hatte. Der 1. Vorsitzende der FDJ,
Erich Honecker,
hatte erklärt, dass die demokratischen und
pazifistischen Hoffnungen aus den Jahren vor 1945
durch das Wirken der SED erfüllt seien. Eine
„Botschaft an die deutsche Jugend“ war zum Abschluss
des 2. Parlaments beschlossen worden.
27. Mai
Deutschland 1947 – In Landsberg am Lech (Bayern)
waren 22 Todesurteile gegen Angeklagte des
Mauthausen-Prozesses vollstreckt worden.
27. Mai
Sowjetunion 1947 – Mit sofortiger Wirkung war in der
Sowjetunion die Todesstrafe aufgehoben worden.
Nunmehr sollten Verbrechen mit 25 Jahren
Arbeitslager geahndet werden, die bisher mit dem
Tode bestraft worden waren.
27. Mai
USA/Deutschland/Japan 1947 – Pressemitteilungen
zufolge hatte der frühere US-Präsident, Herbert
Hoover, den Abschluss eines Separatfriedens mit
Deutschland und Japan befürwortet.
27. Mai
Nordrhein-Westfalen 1947 – Durch den Zusammenschluss
der Landesverbände Westfalen und Nordrhein hatte
sich in Düsseldorf der FDP-Landeverband
Nordrhein-Westfalen konstituiert. Zunächst war
Gustav Altenhain, der dem linken Parteiflügel
zugerechnet wurde, Vorsitzender geworden. Am 16.
August 1947 übernahm der Parteirechte Friedrich
Middelhauven das Amt, nachdem Altenhain in einer
Kampfabstimmung abgelöst worden war.
27. Mai
USA 1947 – Der Oberbefehlshaber der US-Luftwaffe,
General Carl Spaatz, hatte vor dem
Bewilligungsausschuss des Kongresses den Aufbau von
Verteidigungsanlagen in der Arktis gefordert.
28. Mai
China 1947 – Die chinesische Regierung hatte die
Führer der Kommunisten zur Entsendung einer neuen
Friedensdelegation nach Nanking eingeladen.
28. Mai
Bremen 1947 – Die Bremer SPD hatte sich ablehnend
gegen die Bildung einer Sozialistischen
Einheitspartei gewandt.
28. Mai
Deutschland 1947 – Die Ministerpräsidenten der
sowjetischen Besatzungszone hatten dem bayerischen
Ministerpräsidenten Hans Ehard in einem Schreiben u.
a. die Verlegung des Tagungsortes nach Berlin wegen
des gesamtdeutschen Interesses an der Konferenz
vorgeschlagen, zumal Berlin der Sitz der vier
Besatzungsmächte und des Kontrollrates war.
29. Mai
Deutschland 1947 – In der US-amerikanischen und in
der britischen Besatzungszone (Bizone) hatten die
Militärgouverneure und Oberbefehlshaber eine
Neugestaltung der bizonalen Wirtschaftsverwaltung
durch die Errichtung eines Wirtschaftsrates mit Sitz
in Frankfurt am Main beschlossen. Dessen
Hauptaufgabe bestand darin, die Versorgungslage in
den beiden Besatzungszonen zu verbessern.
29. Mai
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Militärregierung hatte mitgeteilt, dass seit der
Aufhebung des Heiratsverbots zwischen US-Soldaten
und Deutschen etwa 1.200 Anträge auf Eheschließung
eingegangen waren.
29. Mai
Bayern 1947 – In der bayerischen Landeshauptstadt
war die Ehefrau des ehemaligen Reichsmarschalls
Hermann Göring, Emmy Göring, verhaftet worden. Dies
war auf Antrag des bayerischen Ministers für
Entnazifizierung, Alfred Loritz, erfolgt.
30. Mai
Sowjetische Zone 1947 – In Sachsen-Anhalt und in
Sachsen hatten die jeweiligen Landtage Gesetze über
die Enteignung der Bodenschätze verabschiedet.
30. Mai
Berlin 1947 – Die SPD-Politikerin Louise Schroeder
war vorläufige Oberbürgermeisterin der Stadt
geworden.
30. Mai
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Militärregierung in Deutschland hatte für Bayern ein
totales Bierbrauverbot ausgesprochen. Außerdem hatte
Bayerns Landwirtschaft die Anweisung zur Lieferung
von 5.000 Tonnen Kartoffeln nach Nordrhein-Westfalen
erhalten.
30. Mai
Berlin 1947 – Aus Protest gegen Manöver sowjetischer
Kampfflugzeuge im Berliner Raum hatten amerikanische
Flugzeuge Berlin in der Formationsbildung „US“
überfliegen.
30. Mai
Deutschland 1947 – Die während des Krieges in ein
hessisches Kalibergwerk verlagerten Teile der
ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek (ca. 3
Millionen Bände, darunter 100.000 Musikmanuskripte)
wurden auf Anordnung der US-amerikanischen
Militärregierung nach Marburg gebracht.
30. Mai
Deutschland 1947 – In Gelsenkirchen
(Nordrhein-Westfalen) wurde die erste
Reichskonferenz der Jungsozialisten Deutschlands
abgehalten.
30. Mai
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Entsprechend des
sächsischen Enteignungsgesetzes hatte auch der
Landtag von Thüringen das „Gesetz zur Überführung
der Bodenschätze und der Bergbaubetriebe in die
Hände des Volkes“ beschlossen.
30. Mai
Britische Zone 1947 – Für die britische Zone hatten
die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen,
Niedersachsen, Schleswig-Holstein und die
Bürgermeister von Hamburg und Bremen die Bildung
eines Länderrates beschlossen.
31. Mai
Deutschland 1947 – Von der britischen
Besatzungsmacht hatte der Deutsche Pressedienst die
Erlaubnis erhalten, sich als Deutsche
Nachrichtenagentur in der britischen Zone
konstituieren vom 1. Juli an.
31. Mai
Italien 1947 – Ministerpräsident Alcide De Gasperi
hatte ein neues Kabinett aus Christdemokraten und
Unabhängigen gebildet. Die Kommunisten waren damit
aus der Regierung ausgeschlossen worden.
31. Mai
Ungarn 1947 – Ministerpräsident Ferenc Nagy hatte
offiziell seinen Rücktritt erklärt. Zuvor war sein
Sohn von Kommunisten entführt worden. Sein
Nachfolger war Lajos Dinnyes von der
Kleinbauernpartei geworden.
31. Mai
Marokko 1947 – Der marokkanische Emir Abd Al Karim,
der seit 1926 auf der Insel Reunion im Indischen
Ozean festgehalten worden war, wurde freigelassen.
Er war der Führer des Rifkabylen-Aufstandes gegen
die Franzosen 1921 in Marokko gewesen.
31. Mai
Deutschland 1947 – Allein in Berlin waren wegen
Verstößen gegen die Strom und
Gasverbrauchsbestimmungen monatlich bis zu 300
Gefängnisstrafen verhängt worden.
31. Mai
Berlin 1947 – Der Alliierte Kontrollrat (AKR) hatte
die alliierte Kommandantur zur Durchführung der Wahl
eines neuen Oberbürgermeisters beauftragt.
31. Mai
Deutschland 1947 – Das Meteorologische Institut in
Quickborn (
Schleswig-Holstein) hatte festgestellt,
dass der Mai 1947 der heißeste war, der im 20.
Jahrhundert bisher verzeichnet worden war.
31. Mai
Bayern 1947 – Der bayerische Kultusminister Alois
Hundhammer hatte das Abstimmungsergebnis einer
Elternbefragung über die Einführung der körperlichen
Züchtigung an den Volksschulen bekanntgegeben.
Danach hatten sich 28.336 Eltern gegen die
Einführung der körperlichen Züchtigung
ausgesprochen. Es hatten 25.556 Eltern dafür
gestimmt.
31. Mai
München 1947 – Mit 3.000 Bänden aus allen Gebieten
der französischen Kultur hatte die
Arbeitsgemeinschaft „Frankreich“ in der Kulturliga
München eine französische Bibliothek eröffnet.
Mai 1947 Deutschland in den Nachrichten
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