April 1920 - Gründung der KAPD

Kalender April 1920
Die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) wurde am 3. April 1920 in Berlin gegründet. Sie setzte sich vorwiegend aus Mitgliedern der ehemaligen Linksopposition der KPD zusammen. Sie lehnte eine Mitarbeit im Parlament und in den bestehenden Gewerkschaften ab. Am 1.. April fand in Berlin fand die erste Versammlung der neu gegründeten Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands  statt. Dabei bezichtige die Partei die Gewerkschaften des Verrats an den Zielen des Proletariats und sprachen sich für die Aufstellung einer Roten Armee im Deutschen Reich aus.


Wichtige Ereignisse im April 1920

1. April
Auf Beschluss der Reichsregierung marschieren Reichswehreinheiten in das Ruhrgebiet ein. Die Mitglieder des Kabinetts beraten über die möglichen Folgen dieses Vorgehens für die entmilitarisierte Zone, da Frankreich den Einmarsch nicht erlaubt hatte.
1. April
In Essen fand eine Konferenz mit Delegierten der Arbeiterräte statt. Der KPD-Politiker Wilhelm Pieck empfahl den Abbruch der Kämpfe im Ruhrgebiet, um blutige Auseinandersetzungen zu vermeiden. Die Delegierten wollten die Rote Ruhr auflösen und stattdessen eine Volksarmee bilden.
1. April
Das Reichskolonialministerium wurde aufgelöst.
1. April
Adolf Hitler verließ den Militärdienst und widmete sich ausschließlich der Arbeit in der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (NSDAP).
1. April
Ein neues Einkommensteuergesetz als Teil einer Finanzreform des früheren Reichsfinanzministers Matthis Erzberger trat in Kraft.
1. April
In den deutschen Ländern wurden die sieben Staatseisenbahnen aufgelöst und in ein einheitliches Reichsbahnsystem umgewandelt. Gleichzeitig wurden die Post- und Fernmeldeverwaltungen von der Reichsverwaltung übernommen.
1. April
Der Eisenwirtschaftsbund nahm seine Arbeit auf. Es handelte sich dabei um ein Organ für die Selbstverwaltung von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern der Eisenindustrie. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind gleichermaßen vertreten.
2. April
Truppen der Roten Armee zwangen den Zentralrat in Essen zur Flucht.
2. April
Im Ruhrgebiet begann der Einmarsch der Reichswehr. Laut Reichsregierung hatte sie die Vollmacht, alles zu tun, was die Lager erforderte, um die Rote Ruhrarmee aufzulösen.
2. April
Der Verband der Fachpresse Deutschlands richtete „einen Notschrei“ an die Regierung aufgrund der Postgebühren und der Erhöhungen des Papierpreises.
2. April
Im Tauentzienpalast in Berlin wurde der Film „Können Gedanken töten?“ von Adolf Paul in der Regie von Carl Böse mit Otto Gebühr als Friedrich II. und Harry Liedtke, Rosa Valetti und Reinhold Schünzel in weiteren Rollen uraufgeführt.
3. April
In Bottrop fand ein Gefecht zwischen Freikorpstruppen und Ruhrarmee statt. Von allen Teilen des Deutschen Reiches aus besetzten Regierungstruppen Teile des Ruhrgebietes.
3. April
Der Kommunistenführer Max Hölz besetzte das Rathaus von Plauen und durchzog in den folgenden Tagen Sachsen mit einer bewaffneten Gruppe.
3. April
Experten besprachen das Projekt einer Stadtbahn Essen-Bochum-Dortmund, wobei der Bau einer Untergrundbahn wegen des Bergbaus nicht möglich erscheint.
3. April
Am Deutschen Theater in Berlin wurde das Stück „Dame Kobold“ von Calderón in der Bearbeitung von Hugo von Hofmannsthal von Max Reinhardt inszeniert.
4. April
In Jerusalem kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern. Von den britischen Behörden wurde der Belagerungszustand verhängt.
4. April
In Weimar lief das Mysterienspiel „Vom Tode und der Auferstehung des Herrn“ von Franz Herwig.
5. April
Der aus Essen geflohene Zentralrat der Arbeiterräte im Ruhrgebiet wies von Barmen aus die Angehörigen der Roten Armee an, sich ins besetzte Gebiet in Sicherheit zu bringen.
5. April
In Moskau endete der 9. Kongress der Kommunistischen Partei Sowjetrusslands, der seit dem 29. März tagte. Der Volkskommissar für Verteidigung, Leo D. Trotzki, sprach sich für ein Milizsystem bei der Armee aus. Er war der Meinung dadurch könnte verhindert werden, dass die Arbeiterklasse vom Heer geschieden wird.
6. April
Als Antwort auf den Einmarsch von Reichswehrtruppen in die entmilitarisierte ostrheinische Zone wurden französische Armee-Einheiten in die Städte Frankfurt am Main, Darmstadt, Hanau und Dieburg und am 7. April auch nach Homburg verlegt.
6. April
Die Reichswehrtruppen eroberten in den folgenden Tagen die Städte Dortmund, Essen und Bochum.
7. April
Auf Forderung der Alliierten sollte die deutsche Regierung die Einwohnerwehren auflösen. Diese waren nach dem Ende des Weltkrieges aus Freiwilligen entstanden und waren meist militärisch organisiert.
7. April
General Anton I. Denikin trat vom Oberkommando der antibolschewistischen „weißen“ Truppen in Russland zurück. Sein Nachfolger wurde General Pjotr N. Baron von Wrangel.
8. April
In Berlin fanden Verhandlungen zwischen Reichskanzler Hermann Müller (MSPD), Vertretern der einzelnen Ministerien und Abgesandten politischer Parteien statt, um über die Besetzung des Gebietes südlich der Ruhr durch Reichswehrtruppen zu beraten.
8. April
Die Zuständigkeit des Reichsgerichts bei Streitigkeiten über die Vereinbarkeit der Ländergesetze mit dem Reichsrecht wurde durch ein Gesetz geregelt.
8. April
Hermann Kasack veröffentlichte die Erzählung „Die Heimsuchung“, Hanns Johst das Drama „Der König“ und Hans Fallada „Der junge Gondschal“.
9. April
Das US-amerikanische Repräsentantenhaus verabschiedete mit 243 gegen 150 Stimmen einen Entschluss, den Kriegszustand mit dem Deutschen Reich zu beenden. Der US-Senat beriet am 15. März über den modifizierten Entschluss.
9. April
Der US-Senat billigte mit 46 gegen 8 Stimmen den Gesetzentwurf über freiwillige Anwerbung von US-Militär anstatt einer Dienstpflicht. Männer zwischen 18 und 28 Jahren sollten demnach eine viermonatige Ausbildung erhalten. Das Gesetz wurde erst 1922 wirksam.
10. April
Bei einer süddeutschen Ministerkonferenz unter Beteiligung von Bayern, Württemberg, Bade, Sachsen und Hessen wurde die Auflösung der Einwohnerwehren, die von den Alliierten am 7. April gefordert worden war, abgelehnt. Der französische Einmarsch wurde verurteilt.
10. April
Um den Konflikt zwischen dem Landtag und der Regierung von Gotha zu lösen, setzte der Reichspräsident einen Reichskommissar ein und verhängte den Ausnahmezustand.
10. April
Der Gesamtbund der Christlichen Gewerkschaften gab auf einer Tagung in Köln angesichts des Kapp-Putsches vom 13. März eine Erklärung zugunsten der Weimarer Verfassung ab. Von diesen Gewerkschaften wurden rund 1,08 Millionen Mitglieder im Deutschen Reich vertreten.
10. April
In den USA begann ein siebentägiger Eisenbahnerstreik. Die US-Regierung stand den Arbeitern die Einrichtung eines Eisenbahnamtes zur Schlichtung von Arbeitskonflikten zu.
11. April
Der Groß-Berliner Verband der KPD beschloss, an den bevorstehenden Reichstagswahlen teilzunehmen. Die Kommunisten wollten dabei für die Einführung des Rätesystems im Deutschen Reich eintreten.
12. April
Erstmals nach dem Kapp-Putsch trat die Nationalversammlung wieder in Berlin zusammen. Sie verabschiedete eine Reihe wichtiger Gesetze wie das Reichswahlgesetz und das Gesetz über die Wahl des Reichspräsidenten.
12. April
Der deutsche Politiker Adolf Köster (MSPD) wurde Reichsaußenminister.
12. April
In Paris fand in der französischen Abgeordnetenkammer eine Debatte über neue Steuergesetze statt. Es wurden eine Erhöhung der Einkommenssteuer, eine Vermögensübertragungsgebühr und verschiedene indirekte Steuern vorgesehen. Da Parlament nahm am 29. April diese Gesetze mit 535 gegen 69 Stimmen an.
12. April
In Irland fand ein viertägiger Generalstreik gegen die schlechten Haftbedingungen der in London inhaftierten irischen Unabhängigkeitskämpfer statt. Der Streik endete am 15. April, nachdem die britische Regierung Zugeständnisse gemacht hatte.
12. April
Das Schauspiel „Der Geschlagene“ von Wilhelm Schmidtbonn wurde am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt.
13. April
Der deutsche Jurist und Politiker Otto Meißner wurde Leiter des Büros beim Reichspräsidenten Friedrich Ebert (MSPD). Später wurde Meißner, der 1923 Staatssekretär wurde, Chef der Präsidialkanzlei Adolf Hitlers (1934-1945)
13. April
Der Landtag von Braunschweig beschloss seine Auflösung und Neuwahlen zum 16. Mai.
13. April
In Berlin wurde die Nordstern-Transportversicherung AG gegründet. Sie hatte ein Aktienkapital von 5 Millionen Mark.
13. April
In den Kammerspielen in Berlin führte Max Reinhardt das Bühnenstück „Stella“ von Johann Wolfgang von Goethe mit Helene Thimig und Agnes Strauf in den Hauptrollen auf.
14. April
Auf Anregung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) wurde ein Reichsausschuss für Handel, Industrie und Gewerbe gebildet unter dem Vorsitz des Unternehmers Carl Friedrich von Siemens und dem Bankier Hjalmar Schacht, der später Reichsbankpräsident wurde.
14. April
Der Präsident des Reichsverbandes der Industrie, Dr.-Ing. e.h. Kurt Sorge, eröffnete in Berlin die erste Jahresversammlung des 1919 gegründeten Reichsverbandes der Industrie. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Sozialisierungsfrage im Deutschen Reich und die Import- und Exportprobleme.
14. April
In Bremen begann der 7. Deutsche Seeschifffahrtstag.
14. April
Wegen der unsicheren politischen Lage wurde die Danziger Herbstmesse abgesagt.
14. April
Die Brotpreise stiegen wegen der Erhöhung des Mehlpreises um etwa 70 Prozent.
15. April
Der österreichische Außenminister Karl Renner (SPÖ) kehrte von einem elftägigen Italienbesuch zurück. Bei seinen Gesprächen mit der italienischen Regierung ging es um die Aufnahme von Friedensbeziehungen und die Umsetzung des Vertrages von St. Germain.
15. April
Das Deutsche Reich zahlte im laufenden Haushaltsjahr 7,75 Milliarden Mark an Zuschüssen für Lebensmittel.
15. April
Bei den Wahlen zur konstituierenden Versammlung in Litauen erreichten die Christlichen Demokraten mit 59 von 112 Sitzen die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurden die Volkssozialisten mit 29 Sitzen vor den Sozialdemokraten mit 14 Sitzen. Die nationale Rechte um Staatspräsident Antanas Smetona konnte keinen Sitz erringen.
15. April
Die britischen Bergarbeiter sprachen sich in einer Urabstimmung gegen einen Streik aus. Die britische Regierung hatte in London einen 20 prozentigen täglichen Lohnvorschuss für alle Arbeiter über 18 Jahre zugestanden.
15. April
Ein Lohngeldraub in South Braintree im US-Bundesstaat Massachusetts, bei dem zwei Männer ermordet wurden, führte zum sogenannten Sacco-Vanzetti Fall, der weltweit Aufsehen erregte.
16. April
Der rechtsradikale deutsche Politiker Wolfgang Kapp, der den nach ihm benannten Putsch vom 13. März mitgetragen hatte und der sich selbst zum Reichskanzler ernannt hatte, wurde in Schweden verhaftet, aber nicht ausgeliefert.
17. April
Zufolge eines in Paris veröffentlichten Dekrets stellt Frankreich die Handelsfreiheit mit den Ländern Mitteleuropas, die dem allgemeinen Zolltarif unterworfen sind, wieder her.
18. April
Odin Hannover gewann das Endspiel um die deutsche Rugby Meisterschaft gegen den Sportklub Frankfurt am Main 1880 mit 8:0 Punkten. Die drei Treffer für Hannover fielen erst kurz vor Schluss.
18. April
Am Großen Schauspielhaus in Berlin inszenierte Karl- Heinz Martin das Schauspiel „Antigone“ von Walter Hasenclever mit Gertrud Eysoldt und Emil Jannings in den Hauptrollen.
19. April
Das Deutsche Reich und Sowjetrussland unterzeichneten ein Abkommen über die Rückführung von Kriegsgefangenen. Es war das erste offizielle Abkommen zwischen den beiden Staaten.
19. April
In San Remo fand eine achttägige Konferenz des Obersten Rats der Alliierten statt. Die Mandatsgebiete im Nahe Osten wurden aufgeteilt. Großbritannien erhielt ein Mandat für Palästina, das es 1917/18 erobert hatte. Die Teilnehmer der Konferenz stellte fest, dass die deutsche Regierung die Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag bei der Entwaffnung und den Reparationsleistungen nicht erfüllt hatte.
19. April
Die deutsche Nationalversammlung billigte das Gesetz über die Grundschulen und die Aufhebung der Vorschulen. Danach war die Volksschule in den ersten vier Jahrgängen die für alle gemeinsame Grundschule, über die der Weg in die mittleren und höheren Schulen führte.
20. April
In Berlin fand die 48. Vollversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrates statt. Der Vorsitzende, der frühere preußische Landwirtschaftsminister, Klemens von Schorlemer-Lieser, wandte sich bei der Begrüßung gegen dirigistische Eingriffe in die Landwirtschaft.
20. April
Vor der Reichstagswahl forderte die USPD unter anderem die Entwaffnung und Auflösung aller gegenrevolutionären Formationen, die Bestrafung aller am Kapp-Putsch Beteiligten, die Durchführung von Sozialisierungsmaßnahmen und ein hartes Vorgehen gegen Lebensmittelwucher.
20. April
Im Eispalast von Antwerpen in Belgien begannen die inoffiziellen Winterwettbewerbe der Olympischen Spiele. Hier fanden bis Ende des Monats die Eiskunstlauf-Wettbewerbe und ein Eishockey-Turnier statt, das gleichzeitig die erste Weltmeisterschaft im Eishockey war. Die offizielle Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele sollte am 14. August, dem Beginn der Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden.
20. April
In Köln fand die erste Dada-Veranstaltung mit Arp, Baargeld und Max Ernst statt. Die Ausstellung „Dada-Vorfrühling“ wurde von der Polizei geschlossen. Nach Protesten wurde sie wieder eröffnet.
21. April
In Rosenheim gründete Adolf Hitler die erste NS-Ortsgruppe außerhalb Münchens.
21. April
Der polnische Staatspräsident Josef Klemens Pilsudski schloss mit Simon W. Petljura, dem nominalen Regierungschef der antibolschewistischen Ukrainischen Volksrepublik, einen Angriffspakt zur Eroberung der Ukraine. Das Abkommen zusammen mit einer Militärkonvention, die drei Tage später vereinbar wurde, diente der Vorbereitung des Polnisch-Russischen Krieges.
21. April
In Linz begann die zweite österreichische Länderkonferenz. Sie sollte eine Verständigung über die Richtlinien für die künftige österreichische Verfassung herbeiführen. Ein neuer Entwurf, der vom Minister für Verfassung- und Verwaltungsreform, Michael Mayr, aufgearbeitet worden war, sah eine Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk für fünf Jahre vor. Bei der Erörterung des Entwurfs kam es erneut zu tief greifenden Differenzen zwischen den Sozialdemokraten und den Christlich Sozialen.
21. April
Im Deutschen Theater in Berlin wurde die Tragödie „Himmel und Hölle“ von Paul Kornfeld in der Regie von Ludwig Berger mit Agnes Straub und Werner Krauss in den Hauptrollen uraufgeführt.
21. April
In Düsseldorf wurde das ernste Spiel „Die Liebe Gottes“ von Hermann von Boetticher uraufgeführt.
22. April
Der sächsische Ministerpräsident Georg Gradnauer (MSPD) trat nach Meinungsverschiedenheiten innerhalb seiner Partei zurück. Sein Nachfolger wurde am 4. Mai der MSPD-Politiker Wilhelm Buck. Die USPD lehnte auf einem Landesparteitag in Leipzig am 26. April eine Beteiligung an der Regierung ab.
22. April
Im Staatstheater in Berlin wurde die Tragödie „Alkestis“ von Robert Prechtel uraufgeführt. Sie wurde nach einem Monat und nur sechs Vorstellungen wieder abgesetzt.
23. April
Zwischen Deutschland und Belgien wird eine Vereinbarung zur Überleitung der Rechtspflege in Eupen und Malmedy unterzeichnet.
23. April
Die Große Nationalversammlung des Osmanischen Reichs bildete in Ankara eine türkische Gegenregierung und verkündete eine vorläufige Verfassung. Mustafa Kemal Pascha (Seit 1934 als Kemal Atatürk bekannt) wurde zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt.
23. April
Die deutsche Nationalversammlung verabschiedete in Berlin das Reichswahlgesetz, die Reichswahlordnung und das Gesetzt über die Wahl des Reichspräsidenten. Die Weimarer Reichsverfassung sieht eine Wahl des Reichspräsidenten durch das ganze Volk für eine Amtszeit von sieben Jahren vor. Der am 11. Februar 1919 von der Nationalversammlung gewählte Friedrich Ebert blieb aufgrund von Reichstagsbeschlüssen bis zu seinem Tod im Jahr 1925 im Amt.
23. April
Die deutsch Reichsregierung ließ aufgrund der sogenannten Reichsexekution die Landesversammlung von Sachsen-Gotha durch Reichskommissar Wilhelm Holle auflösen.
23. April
In Paris wurde der französische Finanzwissenschaftler und Politiker Joseph Caillaux wegen „Begünstigung defätistischer Stimmungen“ während des Weltkrieges zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte auf eine Beendigung des Krieges gedrängt und war 1918 auf Betreiben von Ministerpräsident George Clemenceau verhaftet worden.
23. April
In Prag wurde die Oper „Die Ausflüge des Herrn Broucek“ des tschechischen Komponisten Leoš Janácek uraufgeführt.
24. April
Das preußische Kabinett billigte den Berlin einen Gesetzesentwurf über die Aufhebung der Standesvorrechte. Damit entfielen die Adelsprivilegien. Die Adeligen wurden künftig dem allgemeinen öffentlichen und bürgerlichen Recht unterstellt.
24. April
In Berlin wurde ein Entwurf des preußischen Kultusministeriums zur Neuregelung des Studentenrechts veröffentlicht. Aufgrund demokratischer Elemente wurde er von der deutschnationalen Presse heftig kritisiert.
24. April
Deutschland und Frankreich schließen Abkommen zur Überleitung der Verwaltungsübergabe in Elsass-Lothringen.
24. April
In Darmstadt wurde das Lustspiel „Der Trostpreis“ von Otto Stockhausen uraufgeführt.
24. April
In München wurden erstmals Werke des deutschen Malers und Grafikers George Grosz ausgestellt. Der 26-jährige Dadaist veröffentlichte außerdem 1920 sein Mappenwerk „Gott mit uns“.
25. April
Der deutsche Flugzeugkonstrukteur Claude Dornier musste auf Forderung der Alliierten das Verkehrsflugboot GS I vernichten. Er hatte zuvor die Maschine in Amsterdam präsentiert.
25. April
Im thüringischen Kleinstaat Schwarzburg-Sondershausen erhielt die USPD bei einer Volksabstimmung ein Vertrauensvotum.
25. April
In Berlin erschien die Illustrierte Zeitschrift „dada 3“ und in Köln „Die Schammade“, an der als Dadaisten Max Ernst und Erwin Hoerle mitwirkten.
26. April
Die polnische Armee begann unter Führung von Marschall Josef Klemens Pilsudski den Einmarsch in die Ukraine.
26. April
Die sächsische SPD beschloss auf einem Landesparteitag in Meißen, an der bisherigen Koalition festzuhalten. Die USPD lehnte in Leipzig eine Beteiligung an der Regierung ab.
27. April
Vom preußischen Landtag wurde das Gesetz über die Schaffung von Groß-Berlin gebilligt. Die Städte Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Neukölln, Schöneberg, Spandau und Wilmersdorf, 59 Dörfern und 29 Gutsbezirken bildeten die Reichshauptstadt Berlin mit rund 3,86 Einwohnern und einer Fläche von 878 km².
28. April
Die Lebensmittelversorgung von Hamburg, Berlin und Dresden wurde durch einen Streik der Binnenschiffer auf Elbe und Oder beeinträchtigt.
28. April
Das US-amerikanische Repräsentantenhaus und der Senat sprachen sich für eine Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit dem Deutschen Reich aus, die durch den Weltkrieg unterbrochen worden waren.
28. April
In Dresden wurde die heitere Oper „Schirin und Gertraude“ von Paul Graener uraufgeführt.
29. April
Der Reichsrat gab seine Zustimmung für die Bildung des Reichswirtschaftsrates.
29. April
Die Nationalversammlung billigte das Reichsheimstättengesetz und das Tumultschädengesetz.
29. April
Alle Parteien waren mit der Wiederaufnahme der Verfahren der außerordentlichen Kriegsgerichte einverstanden.
29. April
In Aserbaidschan wurde nach einem erfolgreichen bolschewistischen Aufstand eine Sowjetverfassung eingeführt. Am 27. April wurde Aserbaidschan, in dem bisher Mehmet Emin Resulzade als Präsident des Nationalrates regiert hatte, Sowjetrussland angegliedert.
30. April
Alle betroffenen Parlamente ratifizierten das Gesetz zur Bildung des Landes Thüringen, das zum 1. Mai in Kraft trat.
30. April
Die preußische Gesandtschaft im Vatikan wurde von der deutschen Reichsregierung in eine Reichsbotschaft umgewandelt. Diego von Bergen, seit Mai 1919 preußischer Gesandter beim Vatikan, wurde auch erster Botschafter des Deutschen Reiches.
30. April
Der Termin für die Reichstagswahl wurde vom Reichspräsidenten auf den 6. Juni festgelegt.
30. April
In Frankfurt am Main wurde ein zweitägiger Wirtschaftskongress eröffnet, um über Probleme mit der Rohstoffversorgung und der wirtschaftlichen Konsolidierung Europas zu beraten.

Wer hat im April 1920 Geburtstag >>


April 1920 in den Nachrichten
.... >>>

Werbung




<< Das geschah 1919   |   Das geschah 1921 >>