Oktober 1982 - Visumspflicht
für Ausländer
Die Bundesregierung beschloss am 20. Oktober 1982 eine Visumspflicht für
Ausländer, die für mehr als drei Monate in die
Bundesrepublik einreisen wollten. Die Neuregelung
sollte verhindern, dass Ausländer als Touristen
einreisen, dann aber eine längerfristige
Erwerbstätigkeit aufnahmen. Die Visumpflicht galt
nicht für Bürger der EG-Staaten und einiger anderer
Länder wie z.B. die Türkei. Später kamen noch einige
Staaten hinzu. So bestand für nach Deutschland
einreisende Türken ab 1987 ebenfalls eine
Visumspflicht ab dem 15. Lebensjahr.
Was geschah im Oktober 1982
1. Oktober
BRD 1982 – Die Regierung Helmut Schmidt wurde durch ein konstruktives
Misstrauensvotum von der
FDP und der
CDU gestürzt. Neuer Regierungschef wurde
Helmut Kohl.
2. Oktober
In Spanien wurde ein für den 27. Oktober geplanter
Putschversuch aufgedeckt. Drei hohe Offiziere, die
einen militärischen Umsturz vorbereitet haben
sollten, wurden in Madrid festgenommen.
3. Oktober
Bei den Landtagswahlen im Burgenland in Österreich
erreichte die SPÖ die absolute Mehrheit und auch ihr
bestes Ergebnis seit 1945. Die Einwohner des
Burgenlandes billigten auch eine neue
Landesverfassung, in der erstmals Instrumente der
direkten Demokratie festgeschrieben wurden.
4. Oktober
Drei Tage nach seiner Wahl zum Bundeskanzler reiste
Helmut Kohl zu einem Kurzbesuch nach Frankreich. Er
betonte das Interesse der neuen Regierung, die engen
Beziehungen zum Nachbarland fortzusetzen.
5. Oktober
Bolivien erhielt nach zwei Jahren Militärherrschaft
wieder einen zivilen Staatspräsidenten. Das seit
1980 aufgelöste Parlament trat zum ersten Mal wieder
zusammen und wählte den linksorientierten Politiker
Hernan Siles Zuazo, der schon von 1956 bis 1960
Präsident war, zum Staatsoberhaupt. Er kehrte am 8.
Oktober aus seinem Exil in
Peru zurück und trat am
10. Oktober die Nachfolge von General Guldo Vildoso
Calderón an.
6. Oktober
Die USA und die Bundesrepublik Deutschland
unterzeichneten in Brüssel ein Abkommen über eine
engere Zusammenarbeit bei der Beseitigung von
Atommüll.
7. Oktober
In Ost Berlin wurde der 33. Jahrestag der
Staatsgründung der DDR mit der traditionellen
Militärparade begangen. Wie in den Vorjahren wurde
sie von den westlichen Stadtkommandanten als
„Verletzung des entmilitarisierten Status der Stadt“
verurteilt.
8. Oktober
Polen 1982 – Die unabhängige Gewerkschaft „Solidarität“ wurde durch das
Inkrafttreten eines neuen Gewerkschaftsgesetzes in der
Volksrepublik Polen
verboten.
9. Oktober
In Wiesbaden starb der ehemalige Bischof von
Limburg, Wilhelm Kempf, im Alter von 76 Jahren. Er
hatte als reformfreudiger Mann der Toleranz und des
Ausgleichs seine Hauptaufgabe darin gesehen,
zwischen den Meinungen, Richtungen und Gruppen zu
vermitteln.
10. Oktober
Bolivien 1982 – Zum neuen Regierungschef des südamerikanischen Binnenstaates
Bolivien wurde Siles Zuazo gewählt.
11. Oktober
Aus Jarkarta wurde gemeldet, dass in den letzten
drei Monaten in Indonesien und Bangladesch
mindestens 300 Menschen an der Cholera gestorben
waren.
12. Oktober
Die Präsidenten von
Ägypten und Sudan, Mohammed
Hosni Mubarak und Djafar Muhammad An Numairi,
unterzeichneten eine „Charta der Integration“. Sie
beinhaltete eine schrittweise Verflechtung der
beiden Länder in den Bereichen Außenpolitik,
Verteidigung, Wirtschafts- und Sozialpolitik.
13. Oktober
Musik 1982 – An der New York City Opera hatte die komische Oper in zwei Akten,
„Candide“ von Leonard Bernstein ihre Uraufführung.
14. Oktober
Der Landtag in Kiel wählte den bisherigen
Innenminister
Uwe Barschel (
CDU) zum
Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein. Sein
Vorgänger Gerhard Stoltenberg war als Finanzminister
ins Bundeskabinett berufen worden.
15. Oktober
Der US-amerikanische Baptistenprediger Billy Graham
begann auf Einladung des Bundes
Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinen eine einwöchige
Tournee durch die DDR.
16. Oktober
Auf dem Welternährungstag, der in Rom stattfand,
wurden die Industriestaaten dazu aufgeFordert,
vermehrte Anstrengungen zu machen, um den Hunger in
der Welt bis zum Jahr 2000 zu beseitigen.
17. Oktober
Bundespräsident Karl Carstens beendete einen
einwöchigen Staatsbesuch in der Volksrepublik China.
Es war der erste Staatsbesuch eines deutschen
Staatsoberhauptes. Bei den Gesprächen ging es um die
deutsch chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Am 15.
Oktober eröffnete Carstens das erste Generalkonsulat
der Bundesrepublik in Schanghai.
18. Oktober
Um die Drogenszene besser kontrollieren zu können,
wurde im Jugendzentrum der Stadt Enschede in den
Niederlanden der begrenzte Verkauf von Haschisch
zugelassen.
19. Oktober
Bundeskanzler Helmut Kohl traf zu ersten Gesprächen
mit der britischen Premierministerin Margaret
Thatcher in London zusammen. Beide Politiker
betonten im Anschluss, dass sie in wesentlichen
Fragen ein hohes Maß an Übereinstimmung erzielt
hätten.
21. Oktober
Der Stahlstreit zwischen der Europäischen
Gemeinschaft und den USA wurde beigelegt. Es wurde
sich darauf geeinigt, dass der EG-Anteil am
US-Stahlmarkt auf 5,75 Prozent und am Röhrenmarkt
auf 5,9 Prozent beschränkt wurde. Die amerikanischen
Stahlproduzenten zogen ihre Dumping-Klagen gegen die
europäische Konkurrenz zurück.
22. Oktober
Der jugoslawische Dinar wurde um 20 Prozent
abgewertet. Nach Regierungsangaben sollte die
Maßnahme im Rahmen eines langfristigen
wirtschaftlichen Sanierungsprogramms dazu dienen,
die Lücke zwischen Inlands- und Weltmarktpreisen zu
schließen.
23. Oktober
Mehr als 200.000 Arbeitnehmer protestierten in
mehreren bundesdeutschen Städten gegen die
Sparmaßnahmen der neuen Regierung im Sozialbereich
und gegen die Massenarbeitslosigkeit.
24. Oktober
In Osaka demonstrierten eine halbe Million Japaner
für Abrüstung, Frieden und die völlige Abschaffung
der Atomwaffen.
25. Oktober
Die fünf führenden westdeutschen
Konjunkturforschungsinstitute kritisierten die
Sparpläne der neuen Bundesregierung in ihrem
Herbstgutachten. Sie Forderten ein „grundsätzliches
Umdenken“ in der Wirtschaftspolitik. Für 1983 sagten
sie einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit auf
2,5 Millionen, ein Nullwachstum für die Wirtschaft
sowie eine Inflationsrate von 3,5 Prozent voraus.
Aufschwung werde es erst in der zweiten Hälfte des
Jahres 1983 geben.
26. Oktober
Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD)
erklärte seinen Verzicht auf eine erneute
Kanzlerkandidatur.
27. Oktober
Der Haushaltsentwurf 1983 wurde vom Bonner Kabinett
verabschiedet. Die Gesamtausgaben erhöhten sich
gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent. Die
Nettokreditaufnahme erreichte 41,5 Milliarden DM. Im
sozialen Bereich waren Einsparungen von insgesamt
5,65 DM vorgesehen.
28. Oktober
Die Sozialisten unter Felipe González Márquez
erreichten bei Parlamentswahlen in Spanien die
absolute Mehrheit.
29. Oktober
Friedrich Wetter, der Bischof von Speyer, wurde zum
neuen Erzbischof von München und Freising ernannt.
Sein Vorgänger, Kardinal Joseph Ratzinger, war in
die Glaubenskongregation der römischen Kurie berufen
worden.
30. Oktober
Bei religiösen Unruhen in Nigeria kamen fast 500
Menschen ums Leben. Die Auseinandersetzungen hatten
begonnen, als die Polizei Mitglieder der radikalen
Moslem-Sekte Maiduguri festnehmen wollte.
31. Oktober
Auf dem Landesparteitag der schleswig-holsteinischen
SPD in Timmendorfer Strand wurde der ehemalige
Bundesbildungsminister
Björn Engholm zum
Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 13. März
1983 nominiert.
Wer
hat im Oktober 1982 Geburtstag >>>
Nachrichten Oktober 1982 in der Presse Deutschland
....
>>>
<< Das
geschah
1981
|
Das geschah 1983 >>