September 1982 - Düsseldorf
teuerste Stadt?
Die Studie „Preise und
Löhne rund um die Welt“, die
am 22. September 1982
von der schweizerischen Bankgesellschaft in Zürich
veröffentlicht wurde, nannte Tokio, Abu Dhabi und
Oslo als die teuersten Städte der Welt. Düsseldorf,
als erste und scheinbar teuerste deutsche Stadt, stand auf Platz 28. Die
höchsten Gehälter wurden in Zürich, Genf und
US-amerikanischen Großstädten gezahlt. Die
geringsten Einkommen hatten die Einwohner von
Manila, Jakarta und Bombay.
Was geschah im September 1982
1. September
US-Präsident Ronald Reagan stellte Vorschläge zu
einer en Lösung des Nahostproblems vor, die
im Wesentlichen auf dem Prinzip Land gegen Frieden
basierten. Er forderte Israel auf, als ersten
Schritt den Bau weiterer Siedlungen in den besetzten
Gebieten sofort zu stoppen.
2. September
Der Selbstwahltelefonverkehr zwischen der
Bundesrepublik und Moskau wurde nach zwei Jahren aus
„technischen Gründen“ eingestellt. Auch die
Gespräche aus Moskau in andere westliche Länder
mussten wieder Hand-vermittelt werden. Es wurde
vermutet, dass die Sowjetunion so Kontrolle über
Westkontakte von Regimegegnern gewinnen wollte.
3. September
In Dänemark trat die sozialdemokratische
Minderheitsregierung unter Anker Jorgensen zurück,
nachdem ihr Haushaltsentwurf im Parlament keine
Mehrheit gefunden hatte. Neuer Regierungschef wurde
am 10. September der Konservative Poul Schlüter, der
eine bürgerliche Vier-Parteien-Koalition führte.
4. September
Die Einrichtung von Athletenfonds, die von den
nationalen Organisationen verwaltet wurde und in die
alle finanziellen Zuwendungen aus Sport- und
Werbetätigkeiten fließen sollten, wurde von
Internationalen Leichtathletik-Verband beschlossen.
5. September
In Lüttich in Belgien gewann die bundesdeutsche
Springreiter-Mannschaft beim Preis der Nationen den
Präsidenten-Cup und sicherte sich die Gesamtwertung
aller Nationen Preise der Saison mit 40 Punkten
Vorsprung auf das Team aus Großbritannien.
6. September
Rudolf Kirchschläger, der Bundespräsident
Österreichs, besucht die Bundesrepublik für vier
Tage. Er verzichtete ausdrücklich auf einen Besuch
in West Berlin, um die gegenwärtig ruhige Lage um
Berlin nicht zu stören.
7. September
In Bonn demonstrierten rund 50.000 Beamte gegen die
dreimonatige Verschiebung ihrer
Besoldungserhöhungen, die von der Regierung
beschlossen worden waren. Am 11. September
protestierten etwa 40.000 Beschäftigte des
öffentlichen Dienstes gegen die verspätete
Lohnanhebung.
8. September
Beim Filmfestival in Venedig wurde der Film „Der
Stand der Dinge“ von Wim Wenders mit dem „Goldenen
Löwen“ ausgezeichnet.
9. September
In Marokko ging das Gipfeltreffen der arabischen
Liga zu Ende. Dabei wurde die „Charta von Fes“, ein
Friedensplan für den Nahen Osten verabschiedet.
10. September
In Argentinien vereinbarten die Oberkommandierenden
der drei Waffengattungen, die Militärjunta in der
Form, in der sie bis zum 22. Juni bestanden hatte,
wiederherzustellen. Die Junta hatte die
Kontrollfunktion über die Regierung und war
berechtigt, Grundsatzentscheidungen zu fällen.
11. September
In Frankfurt am Main demonstrierten 25.000 türkische
Staatsangehörige aus allen Teilen der Bundesrepublik
gegen die Militärregierung und die politische
Verfolgung in ihrer Heimat.
12. September
In der
Schweiz prallte ein deutscher Reisebus mit
einem Nahverkehrszug zusammen. Dabei kamen 39
Ausflügler aus Baden-Württemberg ums Leben.
13. September
Monaco 1982 – Die ehemalige US-amerikanische Schauspielerin und derzeitige
Fürstin von Monaco, Grace Kelly, starb an den Folgen eines Autounfalls mit 52
Jahren.
14. September
Bei einem Bombenanschlag auf das Büro der
Phalange-Partei in Beirut kam der designierte
libanesische Staatspräsident Béchir Gemayel ums
Leben.
15. September
Jasir Arafat, der Führer der palästinensischen
Befreiungsorganisation PLO, wurde von der
Interparlamentarischen Gesellschaft zu einem Besuch
von drei Tagen nach Italien eingeladen. Während
dieses Besuchs wurde er auch von Papst Johannes Paul
II. empfangen.
16. September
In Ägypten wurden 180 Mitglieder der
fundamentalistischen Organisation Al Jihad
festgenommen. Sie hatten angeblich die Befreiung
inhaftierter Gesinnungsgenossen vorbereitet.
17. September
BRD 1982 – Im Zuge der sogenannten Bonner Wende kam es in der BRD zum Bruch der
sozial-liberalen Koalition.
18. September
Bei einem Gottesdienst anlässlich des jüdischen
Neujahrsfestes feuerte ein Mann mit einer
Maschinenpistole auf eine vor der Synagoge in
Brüssel versammelte Gruppe von Menschen und
verletzte vier Personen schwer. Der Täter konnte
unerkannt entkommen.
19. September
Bei den Reichstagswahlen in Schweden kamen die
Sozialdemokraten unter Olof Palme nach sechs Jahren
in der Opposition wieder an die Regierung zurück.
20. September
Oppositionsführer Helmut Kohl wird von der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Kanzlerkandidaten für
das auf dem 1. Oktober angesetzte Misstrauensvotum
gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) nominiert.
21. September
Der 40-jährige Amin Gemayel wurde anstelle seines
ermordeten Bruders zum libanesischen
Staatspräsidenten gewählt.
23. September
Der politische Ausschuss des Europa-Parlamentes
lastete mit großer Mehrheit Israel „politisch und
moralisch“ die Schuld an dem Massaker in zwei
Beiruter Palästinenserlager an.
24. September
Die Enquetekommission Energiepolitik, die vom
Bundestag eingesetzt worden war, empfahl
mehrheitlich die Inbetriebnahme des schnellen
Brutreaktors in Kalkar.
25. September
Auf dem Flug von Algier nach Rom entführte ein
offenbar geistesgestörter Mann russischer Herkunft
eine Boeing 727 der italienischen Fluggesellschaft
Alitalia mit 109 Personen an Bord. Bei einer
Zwischenlandung auf Sizilien konnte der Kidnapper
überwältigt werden.
26. September
In Hessen verfehlte die CDU mit 45,6 Prozent der
Stimmen die sicher geglaubte absolute Mehrheit bei
den Landtagswahlen. Die FDP, die bisher
Koalitionspartner der SPD war, scheiterte an der
Fünfprozenthürde. Die SPD erreichte 42,8 Prozent,
die Grünen 8 Prozent der Stimmen. Ministerpräsident
Holger Börner blieb bis zur Bildung einer
mehrheitsfähigen Regierung kommissarisch im Amt. Der
hessische CDU-Vorsitzende Alfred Dregger trat
zurück. Sein Nachfolger wurde Walter Wallmann.
27. September
Abu al Walid, einer der führenden Militärstrategen
der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO,
wurde im
Libanon aus dem Hinterhalt erschossen.
28. September
CDU/CSU und FDP schlossen in Bonn eine
Koalitionsvereinbarung. Die FDP-Fraktion stimmte mit
32 gegen 20 Stimmen zu.
29. September
FDP-Generalsekretär Günter Verheugen trat aus
Protest gegen den Koalitionswechsel seiner Partei
zurück.
30. September
Die Hoechst AG gab bekannt, dass das Emirat Kuwait
knapp 25 Prozent ihres Grundkapitals erworben hatte.
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