April 1988 -
Welternährungskonferenz
in Brüssel
In Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, begann am 17.
April 1988 eine
zweitägige Welternährungskonferenz. Daran nahmen
über 100 Staaten teil. Der OAU-Vorsitzende Kenneth
Kaunda hielt eine Rede, in der er den Teilnehmer
mitteilte, dass Entwicklungshilfe vor die
Selbsthilfe der Entwicklungsländer fördern müsse.
Lebensmittellieferungen könnten nur akute
Notsituationen überbrücken. Die dritten Welt Länder
griffen die Politik der Protektion der
Industrienationen heftig an, da diese den Absatz der
Produkte aus den Entwicklungsländern behinderte.
Was geschah im April 1988
1. April
Nach drei Tagen gewährte Israel wieder Zugang zum
Gazastreifen und zum Westjordanland. Während der
Sperrzeit durften die Palästinenser nicht zwischen
den besetzten Gebieten und Israel pendeln. Daher
konnten zehntausende Palästinenser nicht an zu ihrer
Arbeit fahren. Der Grund für die Maßnahme war der
Palästinenseraufstand in den besetzten Gebieten.
2. April
In Äthiopien meldete die Volksbefreiungsfront
Eritreas, die gegen die kommunistische Regierung
kämpfte, dass die Stadt Akordat erobert wurde und
dass die Regierungstruppen sich aus dem westlichen
Teil der Provinz Eritrea zurückzogen. Eritrea
bemühte sich um die Unabhängigkeit.
3. April
US-Außenminister George Shultz trat eine mehrtägige
Rundreise durch Staaten des Nahen Ostens an. Er
wollte durch seine intensive „Reisediplomatie“ dafür
sorgen, dass zwischen Israel und den Arabern wieder
Friedensverhandlung aufgenommen werden.
4. April
Rund 200.000 Menschen beteiligten laut Veranstalter
an den alljährlichen Märschen der Friedensbewegung
an Ostern.
5. April
Das
Nachrichtenmagazin RTL Aktuell ging erstmals
auf Sendung
5. April
Ein kuwaitisches Flugzeug, das von Bangkok in die
Golfregion flog, wurde von pro-iranischen
Terroristen in ihre Gewalt gebracht. Durch die
Flugzeugentführung sollten mehrere andere
Terroristen, die in Kuwait Bombenanschläge verübt
hatten und deswegen in Haft waren, freigepresst
werden. In Laufe der Flugzeugentführung wurden zwei
der im Flugzeug gefangenen Passagiere von den
Terroristen erschossen. In Algier ergaben sich am
20. April die Entführer ohne Erfüllung ihrer
Forderungen.
6. April
Die chinesische Regierung bestätigte in Peking
Raketenlieferungen nach Saudi-Arabien. China wollte
ebenfalls mit dem Iran, der sich mit dem
Irak im
Kriegszustand befand, umfangreiche Waffengeschäfte
abschließen.
8. April
In China übernahm General Yang Shangkun das Amt des
Staatspräsidenten als Nachfolger von Li Xianian.
9. April
Der Führer der palästinensischen
Befreiungsorganisation, Jasir Arafat, traf in Moskau
Gorbatschow, den sowjetischen Parteichef, um über
den Nahostkonflikt zu beraten. Gorbatschow
unterstützte die Forderung der Palästinenser nach
Selbstbestimmung, erwartete aber von der PLO die
Anerkennung des Existenzrechts Israels in
gesicherten Grenzen.
11. April
Die israelischen Behörden schoben acht Palästinenser
in den
Libanon ab. Ihnen wurde vorgeworfen, führende
Aktivisten des Palästinenseraufstandes in den
israelisch besetzten Gebieten zu sein.
12. April
In Washington in den USA wurde erstmals ein
gentechnisch manipuliertes Lebewesen, eine Maus,
patentiert.
13. April
In Rom stellte der Christdemokrat Criiaco de Mita
seine neue Regierung vor. Das vorherige Kabinett
unter Giovanni Goria war im März 1988 wegen interner
Streitigkeiten über die Wirtschaftspolitik
zurückgetreten.
15. April
In der UdSSR wurde mehreren Fußballprofis, die auch
international bekannt waren, wie beispielsweise der
Nationalspieler Wagis Chidijatulin, erlaubt, im
westlichen Ausland zu spielen. Vor wenigen Wochen
war der sowjetische Alt-Star Oleg Blochin bereits zu
dem österreichischen Zweitligisten Vorwärts Steyr
gewechselt.
16. April
In der britischen Hauptstadt London wurde die Oper „Beatrice Cenci“ von Berthold
Goldschmidt uraufgeführt.
17. April
Der portugiesische Staatspräsident Mario Soares
besuchte erstmals offiziell die Bundesrepublik
Deutschland. Bei seinen Gesprächen mit führenden
Politikern ging es um die Rolle Portugals in der EG.
Der Sozialist Soares hatte während der
faschistischen Diktatur in Portugal lange in der
Bundesrepublik im Exil gelebt.
18. April
Die als „Operation Praying Mantis“ bezeichnete Seeschlacht im persischen Golf
fand zwischen den
USA und dem
Iran statt.
19. April
In seiner Rede zur Eröffnung der Hannover-Messe
äußerte sich
Bundeskanzler Helmut Kohl (
CDU)
zuversichtlich über die wirtschaftliche Situation
der Bundesrepublik. Auf der Hannover-Messe zeigten
bis zum 27. April rund 5.800 Aussteller aus dem In-
und Ausland ihre Erzeugnisse.
20. April
In München wurde ein mit
Aids infizierter Mann zu
einer einjährigen Haftstrafe ohne Bewährung
verurteilt, weil er ohne Kondom mit einer
22-jährigen Frau Geschlechtsverkehr hatte. Die Frau
wurde nicht angesteckt. Der Mann wurde der
versuchten gefährlichen Körperverletzung für
schuldig befunden.
21. April
Während eines Hafturlaubs verübte Hans-Joachim Bohlmann ein
Schwefelsäure-Attentat auf drei Werke Albrecht Dürers in der Alten Pinakothek in
München. Er begoss das Triptychon „Paumgartner Altar“, „Die Beweinung Christi
für Albrecht Glimm“ und die „Mater Dolarosa“. Die Werke konnten nach 21 Jahren
Restauration 2010 wieder aufgestellt werden.
22. April
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Simbabwe wurde ein
Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen.
23. April
Staatspräsident Pieter Willem Botha gab vor dem
Parlament in Pretoria bekannt, dass er glaube, in
naher Zukunft könnten Schwarze in die
Regierungsarbeit einbezogen werden. Diese Äußerung
stieß beim Reformflügel der regierenden
Nationalpartei auf Zustimmung. Die rechtsextreme
Konservative Partei sprach dagegen von einem Verrat
der Interessen der Weißen in Südafrika.
24. April
Der Vorstand des sowjetischen Jugendverbandes
Komsomol teilte mit, dass der Jugendverband 1987
über 2,5 Millionen Mitglieder verloren hatte.
Zurzeit wären noch 38 Millionen Jugendliche im
Komsomol organisiert. Obwohl es keine Pflicht war,
Mitglied in der Komsomol zu sein, war die
Mitgliedschaft für eine berufliche und
gesellschaftliche Karriere unumgänglich.
25. April
Der Chef der palästinensischen
Befreiungsorganisation PLO, Jasir Arafat, besuchte
den syrischen Staatspräsidenten Hafis Asad in
Damaskus. Durch Gespräche sollte das gespannte
Verhältnis zwischen den beiden Politikern
normalisiert werden. Syrien hatte Arafat 1983 wegen
Streitigkeiten über das Vorgehen im Nahostkonflikt
ausgewiesen. Asad hatte zeitweise Arafat Gegner in
der PLO unterstützt.
26. April
Saudi-Arabien brach die diplomatischen Beziehungen
zum Iran ab. Es warf ihm eine Politik des Terrors
und der Sabotage vor.
27. April
Der Umweltminister von
Niedersachsen, Werner Remmers
(CDU) erteilte dem Kohlekraftwerk Buschhaus die
Erlaubnis, mehr Schadstoffe auszustoßen, als
ursprünglich geplant. Die
Restgasentschwefelungsanlage des Kraftwerks war
trotz aufwendiger Verbesserungsversuche nicht voll
funktionstüchtig.
28. April
Auf einem Flug über Hawaii wurde das Dach einer
Boeing Maschine teilweise abgerissen. Dem Piloten
gelang trotzdem eine Notlandung.
29. April
Der Bundesrat billigte in Bonn einem Vorschlag des
Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Ernst
Albrecht (CDU), dass der Bund sich zur Hälfte an den
Kosten der Sozialhilfe, die bisher ganz von den
Ländern aufgebracht werden musste, beteilige. Vor
allem die nördlichen Bundesländer erhofften sich
durch diese Umverteilung, eine Entlastung ihrer
Finanzhaushalte.
30. April
In der irischen Hauptstadt Dublin gewann die
Schweizerin Celine Dion den Schlagerwettbewerb
„Grand Prix Eurovision de la Chanson“.
Wer
hat im April 1988 Geburtstag >>>
Nachrichten April 1988 in der Presse Deutschland
Bargeld ist nicht so anonym, wie man meint
Der Bund
Am 6. April 1988 wurde Elsas gefasst. In den
Anfängen im 19. Jahrhundert wurden die Noten noch
von Hand nummeriert. Die Seriennummer macht ....
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geschah
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