Autochronik 1972 - R5 kontra VW Käfer
Das Autojahr 1972 stand ganz im
Zeichen des Konkurrenzkampfes – die japanischen
Autoproduzenten hatten erneut Anlauf zum Sprung nach den
USA und nach
Europa genommen. Immerhin verkauften die
Verbandskastenpflicht
Ab 1. Januar 1972 besteht für Autofahrer die Pflicht,
einen Verbandskasten im Auto mitzuführen.
Japaner bei uns schon im Vorjahr knapp 4 Millionen
Exemplare und waren damit erfolgreicher als die
deutschen Autohersteller im
eigenen Lande! Die
europäischen Autounternehmen nahmen diesen Kampf als
Herausforderung an und schrieben sich u.a. „stärkere
Motoren“ auf ihre Fahnen. Damit wollten sie in der
nächsten Zeit wieder mehr Kunden für sich gewinnen.
Absoluter Pluspunkt für die japanischen Fahrzeuge war
allerdings, dass viele Extras schon serienmäßig
enthalten waren. Und das machte sich im Endverkaufspreis
oft stark bemerkbar. Allein für das Autojahr 1972 waren
mehr als 400 Autohäuser des japanischen Marktführers
Toyota und auch von
Nissan geplant.
Opel hielt mit einem
neuen „Rekord“ dagegen – der hatte größere Fenster und
war in drei
Opel Rekord Caravan
Motorversionen zu haben: mit 66, 83 und 97
PS. Opel bot den „Rekord“ als zwei- und viertürige
Variante an und gleichzeitig auch als sportliches Coupé
und geräumigen Caravan. Damals „kämpften“ vor allem die
deutschen Automobilhersteller
Mercedes-Benz und
BMW um
ihre erlesene Kundschaft. Die erste offizielle Baureihe
der neuen Mercedes-Benz S-Klasse ging im Autojahr 1972
in Produktion. Hier hatten die Autokonstrukteure
innovative Technik mit einem schnittigen Design und
super Fahrkomfort kombiniert – ganz klar, dass dies bei
den Kunden und Autofans ankam.
Starke Konkurrenz gab es auch in den Oberklassen.
Die S-Klasse stand bei Mercedes-Benz für absolute
Luxus-Limousinen und Sport-Coupés. Jetzt
BMW 3.0 CSL
war BMW an der
Reihe – das bayerische Autounternehmen schickte in einer
zweiten Ausbaustufe das sportlich attraktive Coupé 3.0
CSL ins Rennen. Der Sechszylinder von BMW hatte satte
200 PS und beschleunigte von 0 auf 100 km/h in knappen
6,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit lag beim BMW 3.0
CSL bei 220 km/h. Den luxuriösen und sportlichen
Fahrspaß gab es bei dem Coupé serienmäßig – ein echtes
Traumauto für damalige Zeiten! Als „kleiner Freund“
debütierte der
Renault 5 im Autojahr 1972 – und er wurde
zu einem der ganz großen Verkaufsschlager des
Unternehmens! Kurz nach seiner Premiere war der R5
überall auf den Straßen zu sehen. Der R5 war ein wahrer
„kleiner Freund“ - so wurde er bereits in der Werbung
immer wieder angepriesen. Er kam bei den Frauen genauso
gut an wie bei der männlichen Kundschaft. Ob das an
seinen großen Scheinwerfer-(Kuller)-Augen lag!? Gedacht
war der R5 vor allem als Stadt- und Zweitwagen –
außerdem war er auch mit seinen anfangs angebotenen
36-PS perfekt für alle Fahranfänger geeignet.
Der Konkurrent zum VW Käfer: der Renault R5.
Renault 5
Die Maße des R5 waren ideal für die Großstadt –
schließlich gab es hier nur begrenzte Angebote an
Parkplätzen. Auch der Preis konnte sich sehen lassen:
6.870 D-Mark sollte der R5 kosten –
damit lag er kaum über dem Preis des beliebten und mehr als
erfolgreichen Käfers - und damit war der R5 ein ernst
zunehmender Konkurrent. Und damit nicht genug:
Scheibenbremsen – Bremskraftverstärker – Gürtelreifen
und die beheizbare Heckscheibe gab es ab Werk
serienmäßig dazu. Einen weiteren „Bambino“ stellte der
italienische Autohersteller
Fiat dem Publikum im
Autojahr 1972 vor: den Fiat 126. Nach dem Motto „Klein –
aber oho!“ gehörte dieses Auto schon zu den
Kleinst-Wagen – Kritiker und Fans waren erstaunt
darüber, wie groß das Platzangebot des Miniaturautos
war. Gedacht war der Fiat 126 vor allem für die Fahrten
innerhalb der Stadt – hier war er der ungekrönte „König“
– denn weniger Parkplatzfläche nahm sonst kein anderer
PKW ein. Und der Wagen hatte weitere
Vorteile – u.a. wies er mit seinem geringen
Benzinverbrauch die anderen Automobilhersteller in ihre
Schranken! Und echte Anhänger des „Fiat 126“ waren und
sind der Meinung, dass sich der Mini-Fiat durchaus für
Fahrten über längere Strecken eignet. Übrigens: die
Beliebtheit des 126 hielt über Jahrzehnte an – die
Produktion lief immerhin bis ins Jahr 2000. Der
Benzinpreis
1972 lag bei 0,28 Euro.
Autopremieren des Jahres 1972
Welche Autos kamen 1972 auf den Mark?
Audi 80 1300ccm 55 PS
Ford Granada 3000 ccm 160 PS
Fiat X1/9 1300ccm 75 PS
Mazda RX-4 Wankel 105 PS
Mercedes 450 SLC 450ccm 225 PS
Renault R5 845ccm 36 PS
Weitere Modelle und
Preise 1972 >>
Wie viele Autos fuhren 1972 in Deutschland?
Zugelassen waren 16.054.966 Autos
Auto des Jahres 1972
Der Fiat 127 war Auto des Jahres 1972
Die silberne Zitrone 1972
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bekam die silberne Zitrone vom AD/AC
Autonachrichten 1972 in der Presse
Der Fiat Abarth 124 Rally: Mehr Sport als Komfort
Nau.ch
Am Genfer Autosalon 1972 wurde der Fiat Abarth 124
Rally erstmals vorgestellt. Das Auto überzeugt vor
allem mit seiner Sportlichkeit, der Komfort ...
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