Die Nissan Geschichte

Der Vorläufer der Nissan Motor Company wurde im Jahr 1911 von dem japanischen Maschinenbauingenieur Hashimoto Masujiro in Tokio gegründet. Die Kaishinsha Motorcar Works produzierten im Jahr 1914 den ersten japanischen Pkw, den der Firmengründer nach den Nachnamen-Initialen der Investoren Den, Aoyama und Takeuchi „DAT“ nannte. Die niedrigen Verkaufszahlen dieses Automobils zwangen Kaishinsha jedoch, sich auf die Produktion von Lkws für das japanische Militär zu konzentrieren, für die die nötigen Subventionierungen von der japanischen Regierung zur Verfügung gestellt wurden. Nach einer Fusion mit dem Lkw-Produzenten Jitsuyo Motors entstand das Unternehmen DAT Automobile Manufacturing Co. Ltd, das 1930 den ersten Datsun auf den Markt brachte.
Im Jahr 1928 war eine Unternehmens-Holding namens Nihon Sangyo gegründet worden, die auf der Börse unter dem Namenskürzel Nissan angeführt wurde.
Der Gründer dieser Holding, der Unternehmer Aikawa Yoshisuke, entwickelte nach dem Kauf eines großen Geländes im Tokioter Stadtteil Yokohama den Plan, eine hochmoderne Automobilfabrik zu errichten und in weiterer Folge für den Massenmarkt zu produzieren. Er plante die Herstellung von 10.000 bis 15.000 Fahrzeugen pro Jahr und machte sich daran, seine ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen. Im Juni 1934 wurde Nihon Sangyo Hauptanteilseigner des Datsun-Herstellers, und der Automobilkonzern wurde am 1. Juni dieses Jahres zu Nissan Motor Car., Ltd, mit Aikawa Yoshisuke an der Führungsspitze des Unternehmens, umbenannt.
Bereits im darauf folgenden Jahr verließ der erste Datsun im neuen Kleinwagen-Format die Nissan-Fabrik in Yokohama, und der Export nach Australien wurde aufgenommen. Der Datsun repräsentierte in den dreißiger Jahren das rapide Wirtschaftswachstum und die fortschrittliche Industrialisierung Japans und wurde schnell zum bevorzugten Automobil der Japaner. Im Jahr 1936 kaufte Nissan Entwürfe und Produktionsstätten des US-amerikanischen Herstellers Graham-Paige Motors Corp., um die Produktion von Pkws zu verbessern und die Geschäfte weiter anzukurbeln. Mit dem Näherrücken des Zweiten Weltkrieges konzentrierte sich das Unternehmen jedoch erneut auf die Herstellung von Pkws für den Militärgebrauch.
Die Nachkriegszeit bedeutete auch für Nissan Materialknappheit und schwere Einbußen in Verkauf und Gewinn, jedoch begann das Unternehmen im Jahr 1947 erneut mit der Produktion der kleinen Datsuns. Im Jahr 1953 erschütterte ein 100 Tage andauernder Streik der Arbeiter den Konzern, änderte jedoch langfristig die Unternehmenspolitik Nissans zugunsten der Einführung moderner Arbeitsbedingungen.
Eine Zusammenarbeit mit der britischen Marke Austin brachte Mitte der fünfziger Jahre den von Nissan produzierten Austin A50 Cambridge hervor.
Die Unternehmensgeschichte der sechziger Jahre war durch die Übernahmen des Mikroauto-Herstellers Aichi Machine Industry Co. und des Luxusauto-Produzenten Prince Motor Company sowie die Expansion des Exporthandels und die Fertigstellung weiterer Produktionsstätten weltweit geprägt.


Vom Wirtschaftsboom der achtziger Jahre konnte auch Nissan profitieren. Weitere Fabriken wurden in den Vereinigten Staaten, in Mexico, Australien und Spanien errichtet. Weltweit konnte Nissan mit dem Pickup Datsun 720, dem auch unter dem Namen Nissan Safari bekannten Patrol sowie dem Mittelklassewagen Bluebird große Verkaufserfolge verzeichnen.
Die japanische Finanzkrise und die durch Kredite finanzierte Expansion Nissans führte das Unternehmen in den neunziger Jahren beinahe zum Bankrott und in weiterer Folge mit dem ebenfalls krisengebeutelten französischen Autohersteller Renault zu einer Partnerschaft, die Nissan im Jahr 1999 einging. Durch den Aktienaustausch wurde zwischen Nissan und Renault eine Allianz gebildet, die Eigenständigkeit beider Partner gewahrt und die Erwirtschaftung neuer Gewinne bereits ab dem Jahr 2001 gewährleistet. Die Verbindung dieser beiden Konzerne brachte nach der Jahrtausendwende unter anderem Fahrzeuge hervor, die als Resultat einer ständigen technischen Kooperation entstanden. So nutzten beispielsweise die beiden Lieferwagen, der Renault Trafic und der Nissan Primastar oder die Kleinwagen Renault Clio III und Nissan Mikra K12 die gleichen Plattformen.
Im Jahr 2009 verlegte Nissan nach vierzig Jahren seinen Hauptsitz wieder nach Yokohama und stellte mit dem Nissan LEAF das erste Großserien-Elektroauto der Öffentlichkeit vor.
Im Jahr 2014 führte Nissan unter dem wieder aufgenommenen Markennamen Datsun ein Schrägheckmodell und eine Stufenhecklimousine auf dem russischen Markt ein.