1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
Das Autojahr 1914 - Maserati kam, sah und siegte
1914 markierte den Beginn des italienischen
Sportwagen-Herstellers Maserati, dessen Fahrzeuge
bis heute den Inbegriff an Luxus auf vier Rädern
darstellen. Am 1. Dezember jenes Jahres gründeten
die fünf Brüder Maserati in Bologna das Unternehmen
Società Anonima Officine Alfieri Maserati. Der
Dreizack des Neptunbrunnens in Bologna wurde das
Vorbild für das Firmenlogo.
Erste Siege bei
wichtigen Autorennen wie Targa Florio und
Indianapolis 500 stellten sich ab Mitte der
zwanziger Jahre ein. Bis nach dem
Zweiten Weltkrieg
baute Maserati, abgesehen von ein paar wenigen
Sonderanfertigungen aus den dreißiger Jahren,
ausschließlich Rennfahrzeuge. Erst im Jahr 1946 kam
mit dem luxuriösen, 160 km/h schnellen Maserati A6
das erste Straßenfahrzeug des Unternehmens auf den
Markt, das in mehreren Ausfertigungen bis in die
frühen fünfziger Jahre erfolgreich verkauft wurde.
In den sechziger Jahren entwickelte Maserati mit
Sportwagen wie dem Mistral, dem Ghibli und dem
Maserati Mexico die schnellsten Autos jener Zeit,
die große kommerzielle Erfolge wurden. In den
achtziger Jahren war das Sportcoupé Biturbo als der
„kleine“ Maserati kurz nach seinem Erscheinen sehr
begehrt, die Verkaufszahlen gingen jedoch zurück,
als sich Probleme mit der hohen Besteuerung und
Mängel wie Motorschäden oder gerissene Zahnriemen
feststellen ließen, was den Ruf von Maserati
kurzfristig schädigte. In der jüngeren
Automobilgeschichte wurde das italienische
Traditionsunternehmen vor allem durch seine
viertürigen Sportlimousinen-Modelle bekannt. Der
sogenannte Quattroporte erschien erstmals im Jahr
1963 und war neben
Jaguar jahrelang das einzige
Fahrzeug weltweit, das als das ultimative
Statussymbol erfolgreicher Geschäftsleute in der
Werbe- und Marketingbranche galt.
Chevrolet brachte im Jahr 1914 zwei Automobile auf
den Markt. Der Royal Mail Roadster wurde das
berühmteste Modell der H-Serie, der Baby Grand
Touring bot erstmals Platz für fünf Passagiere.
Weitere Modelle, die in den USA 1914 herauskamen,
hatten klingende Namen wie Dudley Bug Cycle Car,
Turmbull Runabout oder O-We-Go Cyclecar des
gleichnamigen Unternehmens, das im darauf folgenden
Jahr bereits die Produktion wieder einstellte und in
Konkurs ging. Das Unternehmen Blood Brothers Machine
Co. brachte in diesem Jahr den Cornelian Racer
heraus, Briggs-Detroiter den 1914 Detroiter.
Das Jahr 1914 markierte das Ende für eine Vielzahl
von US-amerikanischen Automobilherstellern, die der
harten Konkurrenz der US-Autoindustrie nicht
standhalten konnten. Firmen wie Hoover, Mercury,
Knox, Ramble, Great Southern oder American
Underslung schlossen in diesem Jahr ihre Fabriken.
Auch in Europa mussten einige Automobilhersteller im
ersten Kriegsjahr ihre Produktionsstätten schließen.
In Österreich gingen die 1914 gegründeten
Unternehmen KAN und Perfekt noch im selben Jahr in
Konkurs, ein Schicksal, das auch die belgischen
Marken Vivinus, Frenay und Nova traf. Der in
Belgien
in diesem Jahr gegründete Hersteller Alfa Legia
produzierte bis 1921 Autos, in Deutschland bedeutete
das Jahr 1914 für Konzerne wie Padeus, Westfalia und
Windhoff das Ende ihrer Existenz. In England
schlossen die Fabriken von Bradwell, Britannia,
Tysely und Utopia für immer ihre Tore. Die 1914
gegründeten britischen Hersteller Buckingham und
Projecta überlebten den Ersten Weltkrieg und
produzierten ihre Fahrzeuge bis in die frühen
zwanziger Jahre.
<<
Autojahr 1913
|
Autojahr 1915 >>