August 1975 - Keine Scherze mit der Demokratie
in Brasilien
Auch die geringste Hoffnung auf eine politische
Kursänderung war in Brasilien im Keim erstickt
worden. Der brasilianische Staatspräsident, General
Ernesto Geisel, hatte alle Gerüchte dieser Art als
übergroße Fantasie oder gar als einen Teil einer
Intrige abgetan. Er hatte in einer Erklärung, die im
ganzen Land verbreitet worden war, deutlich gemacht,
dass eine Rückkehr zur Demokratie undenkbar sei.
Mehr als zehn Jahre herrschte in Brasilien bereits
eine Militärdiktatur. Die Hoffnung für
internationale Anerkennung hatte sich für die DDR
fast vollständig erfüllt, als sich nun auch Kanada
dazu entschlossen hatte, diplomatische Beziehungen
zu dem ostdeutschen Land aufzunehmen. Sämtliche
Länder des westlichen Militärbündnisses NATO hatten
damit diplomatische Beziehungen zur DDR. Einen
Erfolg in Glaubensdingen hatte Bulgarien errungen.
Dort waren nämlich die beiden römisch-katholischen
Bischofssitze vom Vatikan besetzt worden. Sie waren
seit 1944 frei gewesen. Dass sich der bulgarische
Staatsratsvorsitzende im Juni mit dem Papst in Rom
getroffen hatte, war der Grund dafür, dass zwei
Bischöfe für Bulgarien benannt werden konnten.
Wichtige Ereignisse im
August 1974
1. August
KSZE 1975 – Die Schlussakte von Helsinki wurde zum
Abschluss der Konferenz über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE) von den Staats- und
Regierungschef von 35 Ländern über die erzielten
Vereinbarungen unterzeichnet.
1. August
Kanada/DDR 1975 – Kanada hatte als letztes Land des
westlichen Militärbündnisses NATO diplomatische
Beziehungen zur DDR aufgenommen.
1. August
Brasilien 1975 – In einer landesweit verbreiteten
Erklärung hatte der seit 1974 amtierende
Staatspräsident Brasiliens, General Ernesto Geisel,
geäußert, dass die Berichte möglicherweise eine
Intrige seien, in denen behauptet wurde, dass er
eine Rückkehr zur Demokratie anstreben würde. Diese
Berichte seien das Ergebnis übergroßer Fantasie. Die
Herrschaft in Brasilien lag seit 1964 in den Händen
des Militärs.
1. August
Schweiz 1975 – Die Zahl der ausländischen
Arbeitnehmer war von der Schweiz auf 145.000 für das
Jahr 1976 festgesetzt worden. Im Vergleich zum Jahr
1974 waren das 21 Prozent weniger.
1. August
USA 1975 – Für lukrative Exportverträge hatte der
US-amerikanische Flugzeughersteller Lockheed
mindestens 22 Millionen
US-Dollar (ca. 58 Millionen
DM) gezahlt. Das Unternehmen hatte diese Zahlungen
zugegeben.
2. August
Panama 1975 – Vertreter aus 25 lateinamerikanischen
Staaten hatten in Panama die Wirtschaftsgemeinschaft
Sistema Economico Latinoamericano (SELA) gegründet.
Sie wollte unabhängig von den Vereinigten Staaten
gemeinsame Unternehmen schaffen zur besseren Nutzung
der wirtschaftlichen Ressourcen und zur Hebung des
Lebensstandards.
2. August
Automobilrennsport 1975 – Im Training für den Großen
Preis von Deutschland auf dem Nürburgring hatte der
österreichische Rennfahrer
Niki Lauda mit 6:58,6 min
als Erster die „7-Minuten-Schallmauer“ für eine
Runde auf der Nordschleife unterboten.
3. August
USA/Jugoslawien 1975 – US-Präsident Gerald Ford war
nach in die jugoslawische Hauptstadt Belgrad
gereist, um dort mit dem Staatschef Jugoslawiens,
Josip Broz Tito zusammenzutreffen. Erst wenn Israel
die besetzten arabischen Gebiete abtreten werde,
sagte Tito, könne es im Nahen Osten Frieden geben.
3. August
Marokko 1975 – Aus Frankreich kommend prallte ein
jordanisches Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 707 auf
einem Charterflug bei Agadir gegen einen Berg. Alle
188 Menschen, die an Bord gewesen waren, kamen ums
Leben. Es waren hauptsächlich marokkanische
Gastarbeiter gewesen. In der Geschichte der zivilen
Luftfahrt war dieses Unglück eines der größten.
3. August
Komoren 1975 – Auf den Komoren wurde Staatspräsident
Ahmed Abdallah entmachtet. Prinz Said Mohammed
Jaffar wurde neuer Präsident des Landes.
3. August
Automobilsport 1975 – Der argentinische Rennfahrer
Carlos Reuteman hatte auf Brabham den Großen Preis
von Deutschland auf dem Nürburgring vor 300.000
Zuschauern gewonnen.
4. August
Malaysia 1975 – In der malaysischen Hauptstadt Kuala
Lumpur hatten fünf bewaffnete Mitglieder der
linksextremen japanischen Roten Armee das
US-amerikanische Konsulat überfallen und 52 Geiseln
genommen. Damit hatten sie die Freilassung von fünf
in Japan inhaftierten Gesinnungsgenossen erzwungen.
Alle zehn Personen waren am 8. August in die
libysche Hauptstadt Tripolis ausgeflogen worden.
5. August
Vatikan/Bulgarien 1975 – Nachdem sich der
bulgarische Staatsratsvorsitzende Todor Schiwkow am
27. Juni mit Papst Paul VI. in Rom getroffen hatte,
benannte der Vatikan nun zwei Bischöfe für
Bulgarien. Damit waren erstmals seit 1944 die beiden
römisch-katholischen Bischofssitze in dem
sozialistischen Land besetzt worden.
5. August
BRD/Saudi-Arabien 1975 –
Saudi-Arabien hatte auf der
ersten Sitzung der deutsch-saudiarabischen
Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit
bundesdeutsche Firmen zur Beteiligung an der
Industrialisierung des Landes eingeladen. An
Investitionen für diesen Zweck waren bis 1980 rund
350 Milliarden DM vorgesehen. Die Sitzung dauerte
bis zum 6. August.
6. August
USA/Japan 1975 – US-Präsident Gerald Ford hatte bei
Gesprächen in Washington mit dem japanischen
Ministerpräsidenten Takeo Miki versichert, dass die
USA weiterhin eine führende Rolle in Asien spielen
werde, ungeachtet des kommunistischen Sieges in
Indochina.
6. August
Indien 1975 – Das Parlament Indiens hatte eine
Änderung des Wahlgesetzes beschlossen und damit den
Korruptions-Vorwurf gegen Regierungschefin Indira
Gandhi während des Wahlkampfes hinfällig gemacht.
7. August
BRD/Polen 1975 – In der bundesdeutschen Hauptstadt
Bonn hatten Vertreter der BRD und Polens
Vereinbarungen unterschrieben, wodurch unter anderem
125.000 Deutschstämmigen die Ausreise aus Polen
ermöglicht werden konnte.
7. August
Jordanien 1975 – Der jordanische König Hussein hatte
damit gedroht, Waffen von der Sowjetunion kaufen zu
wollen, wenn die USA sein Land nicht mit 14
Hawk-Flugkörpern ausrüsten würden.
7. August
BRD 1975 – Der Siemens-Konzern hatte deutsche
Angestellte aus Argentinien zurückgezogen, nachdem
mehrfach mit Entführungen gedroht worden war.
8. August
Ägypten 1975 – Die Regierung Ägyptens hatte einen
„Höheren Rat zur Nutzung der Kernenergie für alle
Zwecke“ gegründet.
8. August
Fußball 1975 – Zum „
Fußballer des Jahres“ war in der
BRD der Torwart von Bayern München, Sepp Maier,
gewählt worden.
8. August
China 1975 – Es brachen in der Volksrepublik China
62 Staudämme, darunter auch der Banqiao-Staudamm.
Insgesamt kamen 231.000 Menschen ums Leben.
9. August
Zypern 1975 – Zwischen dem griechischen und dem
türkischen Teil der Insel begann auf Zypern der
Bevölkerungsaustausch, gemäß der Vereinbarung, die
die Führer der beiden Volksgruppen, Rauf Denktas und
Glawko Kleridis am 2. August in der österreichischen
Hauptstadt Wien getroffen hatten.
9. August
Portugal 1975 – In Portugal war es zum Bruch
zwischen den Gemäßigten unter Führung des ehemaligen
Außenministers, Major Melo Antunes, und den
Progressiven unter dem Ministerpräsidenten, General
Vasco dos Santos Gonçalves, gekommen.
9. August
Zaire/Frankreich 1975 – Der französische
Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing hatte zum
Abschluss eines dreitägigen Besuch in Zaire (ab 1997
Demokratische Republik Kongo) erklärt, dass die
Politik der Apartheid in Südafrika von Frankreich
verurteilt werde. Außer den bereits unterzeichneten
Lieferverträgen, die noch erfüllt wurden, werde
Frankreich keine Boden- und Luftwaffen mehr nach
Südafrika ausliefern.
9. August
USA 1975 – Einer Mitteilung des US-amerikanischen
Verteidigungsministeriums zufolge, hatten die USA im
abgelaufenen Fiskaljahr für 9 Milliarden US-Dollar
(23,6 Milliarden DM) Waffen ins Ausland verkauft.
9. August
Musik 1975 – Im Alter von 68 Jahren war der
sowjetische Komponist Dmitrij Schostakowitsch in
Moskau gestorben.
10. August
Europa 1975 – In Hamburg waren 34,5 Grad Celsius am
heißesten Augusttag seit 1851 gemessen worden. Die
Londoner Bobbies durften wegen der Hitze zum ersten
Mal mit offenem Kragen und ohne Krawatte ihren
Dienst ausüben.
10. August
Reitsport 1975 – In Kiew waren die bundesdeutschen
Harry Boldt, Karin Schlüter und Ilsebill Becher
Mannschafts-Europameister im Dressur-Reiten
geworden. Die Schweizerin Christine Stückelberger
hatte auf „Granat“ vor Boldt auf „Woycek“ den
Einzeltitel gewonnen.
11. August
BRD/Griechenland/Türkei 1975 – Über die kostenlose
Abgabe von Überschussmaterial der Bundeswehr an
Griechenland und die Türkei war in der
Bundeshauptstadt Bonn ein Abkommen unterschrieben
worden.
11. August
BRD 1975 – Der Wissenschaftliche Beirat des
Bundesfinanzministers hatte für den staatlichen
Abbau der Defizite vor allem für die Einschränkung
der Ausgaben plädiert.
11. August
Großbritannien 1975 – Der britische Automobilkonzern
British Leyland Ltd. war verstaatlicht worden.
12. August
BRD 1975 – In einem Bericht hatte die Bundesanstalt
für Straßenwesen die Beibehaltung einer generellen
Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstraßen von 100
km/h empfohlen. Festgelegt worden war diese
Obergrenze bisher nur für eine Versuchsphase
gewesen.
12. August
Großbritannien 1975 – Von den britischen Behörden
war festgelegt worden, dass in der Zigarettenwerbung
nur noch Personen, die älter als 25 Jahre waren und
deren Äußeres dies auch deutlich machte, gezeigt
werden dürften. Die Attraktivität des Rauchens
sollte für Jugendliche durch diese Maßnahme
dezimiert werden.
13. August
Schweiz 1975 – Am 20. Todestag des Schriftstellers
Thomas Mann war im Thomas-Mann-Archiv der
Eidgenössischen Hochschule in Zürich mit der Öffnung
der Mann-Tagebücher begonnen worden. Sie umfassten
den Zeitraum zwischen 1933 und 1955.
13. August
Kambodscha 1975 – Mehrere pro-vietnamesische
Politiker hatten bei einer Regierungsumbildung in
Kambodscha wichtige Positionen erhalten.
13. August
Vatikan/BRD 1975 – Zum Vertreter des Vatikan in Bonn
war der Erzbischof Guido Del Mestri ernannt worden.
Dass er nur noch den Titel eines Nuntius bei der
Bundesrepublik Deutschland führte, war eine Folge
der intensivierten Kontakte, die zwischen der
katholischen Kirche und der
DDR bestanden.
13. August
USA 1975 – Die US-amerikanische Behörde zur
Erforschung und Entwicklung von Energieträgern hatte
in einem Bericht an den Kongress in Washington
erklärt, die Sonne würde den Energie bedarf der
Vereinigten Staaten abdecken können - bis zum Jahr
2000 sieben Prozent und bis 2020 rund 25 Prozent.
13. August
Hochseesegeln 1975 – Den Admiral's Cup, die
inoffizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft der
Hochseesegler hatte England von dem Titelverteidiger
BRD und den USA gewonnen.
14. August
Portugal/Angola 1975 – Erneut hatte die
portugiesische Führung beschlossen, in der Kolonie
Angola die Regierungsgewalt zu übernehmen. Angola
sollte am 11. November in die Unabhängigkeit
entlassen werden. Die Übergangsregierung der drei
Befreiungsbewegungen war zuvor erfolglos gewesen.
14. August
BRD 1975 – In
Stuttgart waren bei einem
Straßenbahnunglück sechs Menschen ums Leben
gekommen.
14. August
Hammerwerfen 1975 – Der bundesdeutsche Leichtathlet
Walter Schmidt hatte in Frankfurt am Main den
Weltrekord im Hammerwerfen auf 79,30 Meter
verbessert.
15. August
Bangladesch 1975 – In Bangladesch wurde Präsident
Sheikh Mujibur und dessen Familie bei einem
Staatsstreich ermordet.
15. August
Honduras 1975 – Zwei US-amerikanischen Firmen waren
von der Regierung von Honduras die Lizenzen für
Bananenplantagen entzogen worden. Sie hatten
unmoralisch und gegen die Interessen des Landes
gehandelt. Unter anderem hatten sie versucht, einen
hohen honduranischen Beamten zu bestechen.
15. August
BRD 1975 – Der Bundeswehr, der Feuerwehr und dem
Technischen Hilfswerk war es nach fast einwöchigen
Löscharbeiten gelungen, die Kontrolle über mehrere
Brände in der norddeutschen Heide zu erlangen, bei
denen sechs Menschen ums Leben gekommen waren.
Insgesamt waren etwa 8.000 ha Wald vernichtet
worden.
16. August
Südafrika/Paraguay 1975 – In Paraguay hatte der
südafrikanische Premierminister Balthazar Johannes
Vorster dem paraguayischen Präsidenten Alfredo
Stroessner einen Kredit in Höhe von 23,6 Millionen
DM für Wohnungsbau und landwirtschaftliche Projekte
zugesagt.
17. August
USA/DDR 1975 – Ein US-amerikanischer
Hubschrauberpilot hatte unter dem Beschuss von
tschechoslowakischen Grenzsoldaten drei DDR-Bürger
aus dem Grenzgebiet der ÇSSR nach Bayern
ausgeflogen. Sein Co-Pilot und eine Ostberlinern,
die zurückbleiben mussten, waren am 17. Oktober im
tschechischen Budweis zu mehrjährigen Haftstrafen
verurteilt worden.
17. August
Reitsport 1975 – In München wurde der Springreiter
Alwin Schockemühle Europameister. Die Bundesrepublik
Deutschland war Mannschafts-Europameister geworden.
18. August
Frankreich 1975 – Auf die gewalttätigen Aktionen der
Autonomiebewegung ARC auf Korsika antwortete die
französische Regierung mit dem Einsatz von
Sicherheitskräften vom Festland. Bei den blutigen
Auseinandersetzungen, zu denen es in den Folgetagen
gekommen war, hatten drei Menschen den Tod gefunden.
18. August
BRD/DDR 1975 – Nach Erkenntnissen der
Bundesregierung, die ein Sprecher des innerdeutschen
Ministeriums in Bonn mitgeteilt hatte, waren
insgesamt 443 Bundesbürger und Westberliner in der
DDR im Gefängnis. Die meisten von ihnen waren wegen
Fluchthilfe verurteilt worden, nur ein geringerer
Teil saß wegen schwerer Verkehrsdelikte oder
„ungesetzlichen Eindringens in die DDR“ in Haft.
18. August
BRD 1975 – Etwa 70 km nordwestlich von Helgoland war
die Plattform „Nordsee“ verankert, die
Bundesforschungsminister Hans Matthöfer eingeweiht
hatte.
19. August
Thailand 1975 – In der thailändischen Hauptstadt
Bangkok hatten aufgebrachte Polizisten den Palast
des Premierministers Kukrit Pramoj gestürmt und ihn
verwüstet. In Zivilkleidung hatten zuvor etwa 1.000
Polizisten gegen die Freilassung von neun
Mitgliedern einer Agrarorganisation protestiert. Von
diesen war ein Naturschutzgebiet im Norden Thailands
in Brand gesteckt worden. Das Verfahren gegen die
Brandstifter war niedergeschlagen worden.
19. August
USA 1975 – US-Präsident Gerald Ford hatte in einer
Rede in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) mit
einer Verstärkung der Nuklearrüstung der USA
gedroht, falls keine Einigung bei den
US-amerikanischen Abrüstungsverhandlungen in Genf
(Schweiz) zustande kommen würde.
19. August
BRD/Jusitz 1975 – Im Stuttgarter Prozess gegen die
mutmaßlichen Terroristen Andreas Baader, Ulrike
Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe war drei
Monate nach dessen Beginn die Anklageschrift
verlesen worden.
19. August
Theater 1975 – Das Theaterstück „Roulette“ des
tschechoslowakischen Autors Pavel Kohout war im
Rahmen der Internationalen Festwochen in Luzern
(Schweiz) uraufgeführt worden. Seit 1968 unterlag
der Schriftsteller einem Publikationsverbot in
seiner Heimat.
20. August
West-Berlin 1975 – Der Vorsitzende der jüdischen
Gemeinde in West-Berlin, Heinz Galinksi, war einem
Sprengstoffanschlag unverletzt entgangen.
20. August
Syrien 1975 – Nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus
waren beim Absturz eines tschechoslowakischen
Verkehrsflugzeuges 126 Menschen ums Leben gekommen.
20. August
Leichtathletik 1975 – Im Diskuswerfen hatte die
sowjetische Leichtathletin Faina Melnik als erste
Frau mit der Weltrekordweite von 70,20 m die
70-m-Marke übertroffen.
20. August
Weltraum 1975 – Die NASA startete in Cape Canaveral
die Mars-Sonde „Viking 1“. Sie sollte im Juni 1976
nach einem Flug von 750 Millionen km den Mars
erreichen und auf dessen Oberfläche landen.
21. August
USA/Israel 1975 – Zu einer neuen
Nahost-Friedensmission war US-Außenminister Henry
Kissinger nach Israel gereist. Ein
ägyptisch-israelisches Abkommen über eine
Truppenentflechtung auf der Sinai-Halbinsel war das
vorläufige Ziel des US-Politikers.
21. August
USA/Kuba 1975 – Das seit
1962 bestehende
Handelsembargo gegenüber Kuba war einer Mitteilung
des US-Außenministeriums zufolge teilweise
aufgehoben worden.
21. August
BRD 1975 – Um die Lieferzeiten zu verkürzen, hatte
das Volkswagenwerk in Wolfsburg angekündigt, dass
die Produktion in den Werken Wolfsburg und Emden
erhöht werden sollte. Erreicht werden sollte das
durch Überstunden von etwa 13.000 VW-Arbeitern. Um
den Konzern zu sanieren, hatte der VW-Vorstand erst
im Frühjahr den Abbau von 25.000 Arbeitsplätzen
beschlossen.
22. August
Syrien/Jordanien 1975 – Von Syrien und Jordanien war
die Einrichtung eines gemeinsamen Kommandorats für
politische und militärische Aktionen gegen Israel
vereinbart worden.
23. August
Griechenland 1975 – In Griechenland waren der
ehemalige Ministerpräsident Georgios Papadopoulos
und seine Stellvertreter, Stilianos Pattakos und
Nikolaos Makaresos als Verantwortliche für den
Militärputsch von 1967 zum Tode verurteilt worden.
Diese Strafe war später in eine lebenslange
Haftstrafe umgewandelt worden.
24. August
Schwimmen 1975 – Mit 50,59 sec über 100 m Freistil
war der US-amerikanische Schwimmer als erster
Schwimmer unter der 51-sec-Marke geblieben.
24. August
Reitsport 1975 – Die Equipe der Bundesrepublik
Deutschland hatte im niederländischen Rotterdam den
Preis der Nationen den Sieg davongetragen und hatte
damit auch den Präsidenten-Cup als erfolgreichste
Springreiter-Mannschaft des Jahres gewonnen.
25. August
BRD 1975 – Nachdem die Pocken Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) nahezu ausgerottet
worden waren, hatte das Bundeskabinett einen
Gesetzentwurf zur Aufhebung der Pockenimpf-Pflicht
bei Kleinkindern beschlossen.
25. August
Radsport 1975 – Bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften
in Lüttich (
Belgien) hatte der Dortmunder Dieter
Kemper den Titel bei den Berufsstehern gewonnen. Der
Verfolgungs-Vierer aus der BRD war zum neunten Mal
Weltmeister geworden.
26. August
Rhodesien 1975 – Die Gespräche zwischen der weißen
Minderheitsregierung von Rhodesien (Simbabwe) und
schwarzen Nationalistenführern waren gescheitert.
Für die Tatsache, dass keine Fortschritte über eine
Vereinbarung zur Aufnahme formeller Gespräche über
die Zukunft des Landes zustande gekommen waren,
machten sich beide Seiten gegenseitig
verantwortlich.
26. August
Sowjetunion 1975 – Von der sowjetischen
Parteizeitung „Prawda“ war gemeldet worden, dass bei
der Getreideernte in
Kasachstan und Sibirien auch
Militär zur Hilfe eingesetzt werden würde.
27. August
BRD 1975 – Die Bundesregierung hatte ein 5,75
Milliarden DM umfassendes Sonderprogramm zur
Förderung von Investitionen beschlossen. Diese
Investitionen hatten vor allem die Baubranche
betroffen.
27. August
Äthiopien 1975 – Im Alter von 83 Jahren war in Addis
Abeba der ehemalige äthiopische Kaiser Haile
Selassie I. gestorben. Er war 1974 vom Militär
abgesetzt worden.
27. August
Spanien 1975 – In
Spanien war ein neues
Terroristengesetz erlassen worden. Es sah unter
anderem die
Todesstrafe für Mord an
Staatsfunktionären und Polizisten vor. Das neue
Gesetz war mit der Zunahme der Gewalttaten im Land
begründet worden. Bei diesen
Gewaltauseinandersetzungen waren zwischen Januar und
August mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.
28. August
Dänemark 1975 – Ein Programm zur Stabilisierung der
Wirtschaft war vom dänischen Ministerpräsidenten
Anker Jörgensen vorgeschlagen worden. Am 8.
September wurde es von allen Parteien im Parlament
gebilligt. Vorgesehen war zur Anregung der
Investitionstätigkeit der Unternehmen die
Mehrwertsteuer für fünf Monate von 15 Prozent auf
9,25 Prozent zu reduzieren.
28. August
West-Berlin 1975 – Die Berliner Funkausstellung, die
bis zum 7. September dauerte, war eröffnet worden.
Mehr als 500.000 Menschen hatten die neuesten
Entwicklungen der Elektroindustrie gesehen.
28. August
Segeln 1975 – In der neuen olympischen
Tornado-Klasse hatten BRD-Segler Jörg Spengler und
Jörg Schmall die Segel-Weltmeisterschaft in
Kopenhagen (Dänemark) gewonnen.
29. August
Portugal 1975 – Der in den letzten Wochen heftig
attackierte Regierungschef Vasco dos Santos
Gonçalves war von Portugals Staatspräsident
Francisco da Costa Gomes entlassen worden. Er wurde
jedoch zum Generalstabschef der Armee ernannt. Das
Amt des Ministerpräsidenten hatte Admiral José
Baptista Pinheiro de Azevedo übernommen. Gonçalves
hatte sich am 5. September letztendlich aus all
seinen Ämter zurückgezogen.
29. August
Peru 1975 – Die Armee in Peru hatte den
linksgerichteten Staatschef Juan Velasco Alvarado
gestürzt. Der bisherige Ministerpräsident Morales
Bermudez wurde sein Nachfolger. Er galt unter den
Offizieren als Führer der Gemäßigten.
30. August
Peru 1975 – Die fünfte Konferenz der blockfreien
Staaten war in der peruanischen Hauptstadt Lima zu
Ende gegangen. Die UNO war in einer
Schlussresolution aufgefordert worden, Maßnahmen
gegen die israelische Aggression in die Wege zu
leiten.
30. August
Osttimor/Timor-Leste 1975 – Von der linksgerichteten
Revolutionären Front für die Unabhängigkeit von
Timor-Leste (FRETILIN) war erklärt worden, dass
Portugiesisch-Timor jetzt ganz unter ihrer Kontrolle
stünde. In der portugiesischen Überseeprovinz war es
in den Folgemonaten zu schweren Kämpfen gekommen.
Auch Indonesien griff in diese Kämpfe ein.
30. August
Theater 1975 – Im Hamburger Thalia-Theater war das
Stück „Jenseits von Gut und Böse oder Die letzten
Stunden der Reichskanzlei“ von Hartmut Lange zur
Uraufführung gekommen.
30. August
Rudern 1975 – In Nottingham (England) war der
Hamburger Peter Michael Kolbe Weltmeister im Einer
geworden. Erfolgreichster Verband bei den
Ruder-Weltmeisterschaften war die DDR bei den
Titelkämpfen mit fünf Siegen geworden.
31. August
DDR 1975 – Die Leipziger Herbstmesse, an der 6.000
Firmen aus 50 Nationen ihre Neuigkeiten vorstellten,
war von DDR-Außenminister Horst Sölle eröffnet
worden. Die Messe dauerte bis zum 7. September
31. August
Pakistan 1975 – In Pakistan hatten durch schwere
Überschwemmungen mehr als 100.000 Menschen ihr
Obdach verloren.
31. August
Radsport 1975 – Zwei Niederländer hatten die
Weltmeisterschaften der Straßenfahrer in Belgien für
sich entschieden. Bei den Profis hatte Hennie Kuiper
gewonnen. Bei den Amateuren errang Adrianus Gevers
den Sieg.
31. August
BRD 1975 – In der
Bundesrepublik Deutschland war die
Zahl der Arbeitslosen im August mit 1.031.100 leicht
zurückgegangen. Das hatte einer Quote von 4,5
Prozent entsprochen.
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