März 1963 – Algerien gegen Atomwaffenversuche
Der am 18. März durchgeführte Atomwaffenversuch,
welcher
von Frankreich unterirdisch in der algerischen Wüste Sahara durchgeführt worden
war, veranlasste die Regierung Algeriens am 21. März, eine Änderung der Militärklausel des
Vertrages von Evian zu fordern. Künftig sollte Frankreich kein
Recht auf Atomwaffenversuche in den vereinbarten Militärstützpunkten erhalten.
Das Abkommen das den algerischen
Unabhängigkeitskrieg beendete, wurde am
18. Juli 1962 zwischen
Frankreich und Algerien unterzeichnet.
Weitere Chronik
im März 1963
20. März
Großbritannien/NATO 1963 – Der britische Außenminister Alexander Frederick
Douglas-Home (1903-1995) erläuterte vor dem Ständigen Rat des Nordatlantikpaktes
(NATO) die Notwendigkeit der Schaffung einer nuklearen Streitmacht der NATO nach
den Grundvorstellungen des Abkommens von Nassau vom Dezember 1962.
20. März
West-Berlin/BRD 1963 – Der Schriftsteller Hans Werner Richter (1908-1993) klagte
bei der 16. Zivilkammer in Berlin (West) gegen den geschäftsführenden
CDU-Vorsitzenden Hermann Dufhues (1908-1971). Dufhues sollte seine negativen
Äußerungen gegenüber der von ihm gegründeten Schriftstellervereinigung „Gruppe
47“ zurücknehmen.
20. März
Sowjetunion/Italien 1963 – Die in
Rom seit dem 11. März andauernden Gespräche
zwischen sowjetischen und US-amerikanischen Wissenschaftlern gingen zu Ende. Zum
Abschluss vereinbarten beide Seiten die Schaffung einer Funkbrücke mit
Wettersatelliten.
20. März
Indien 1963 – In Gangtok, der Hauptstadt des Königreiches Sikkim (indischer
Bundesstaat), fand die Heirat zwischen der 22-jährigen US-Amerikanerin Hope
Cooke (*1940) und der Reinkarnation eines buddhistischen Lamas, dem 39-jährigen
Kronprinzen von Sikkim, Palden Thondup Namgyal (1923-1982) statt.
20. März
Schweiz 1963 – Unter der Regie von Leonhard Steckel (1901-1971) fand im Zürcher
Schauspielhaus die Uraufführung der Komödie „Herkules und der Stall des Augias“
von Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) statt.
21. März
Lateinamerika 1963 – Die Regierungen von Bolivien, Brasilien, Chile und Ecuador
wurden vom mexikanischen Präsidenten Adolfo Lopez Mateos (1910-1969)
aufgefordert, Lateinamerika zu einer atomwaffenreichen Zone zu erklären.
21. März
BRD 1963 – Von der Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt am Main wurde
einstimmig der Beginn des U-Baus beschlossen. Gebilligt worden waren zunächst
die Pläne für den ersten Tunnelabschnitt über 400 Meter.
21. März
Tanganjika 1963 – In Daressalam, der Hauptstadt des ostafrikanischen Staates
Tanganjika (seit 1964 Tansania), schlossen die afrikanischen Staaten Tanganjika,
Ruanda, Burundi und Kongo (Zaire) ein Abkommen, dass die gemeinsame Verwaltung
und Nutzung der Häfen Daressalam und Kigoma (Tanganjika) zum Inhalt hatte.
22. März
Israel/BRD/Ägypten 1963 – Die Regierung von Israel äußerte die Erwartung an die
Regierung der Bundesrepublik Deutschland, dass sie ihre Techniker aus der
ägyptischen Hauptstadt Kairo zurückbeorderte, wo sie an der Entwicklung von
Angriffswaffen beteiligt gewesen sein sollen.
22. März
DDR/Sowjetunion 1963 – Vertreter der DDR und der Sowjetunion unterzeichneten in
Moskau ein Abkommen über einen Warenaustausch in Höhe von 10 Milliarden
DDR-Mark. Damit wurde die DDR zum bedeutendsten Außenhandelspartner der UdSSR.
22. März
Italien 1963 – Das Hauptverfahren gegen den italienischen Filmproduzenten Carlo
Ponti (1912-2007) und die Schauspielerin Sophia Loren (*1964) wurde in
Rom in
Abwesenheit der beiden Hauptangeklagten eröffnet.
23. März
Österreich 1963 – Die österreichischen Parteien SPÖ (Sozialdemokratische Partei
Österreichs) und ÖVP (Österreichische Volkspartei) einigten sich in Wien auf
eine Regierungskoalition.
23. März
DDR 1963 – Der in der DDR lebende deutsche Physiker, Hochschullehrer und
Regimekritiker Robert Havemann (1910-1982) wurde wegen eines Vortrages über
marxistische Philosophie in einem Artikel der DDR-Studentenzeitschrift „Forum“
heftig angegriffen. Auch seine Äußerungen über die DDR-Regierung waren
Gegenstand der Vorwürfe.
23. März
Kuba/Sowjetunion 1963 – Der kubanische Ministerpräsident
Fidel Castro (*1926)
äußerte sich in einem Interview mit der Pariser Tageszeitung „Le Monde“ kritisch
über die Handlungsweise des UdSSR-Regierungschefs Nikita S. Chruschtschow
(1894-1971) während der Kuba-Krise im Oktober 1962.
24. März
Schweiz/International 1963 – In Genf (
Schweiz) ging der 33. Genfer Autosalon zu
Ende, der am 14. März eröffnet hatte. Eine der Neuerscheinungen war der Mercedes
W 113 aus der SL-Serie. Dieses zweisitzige Faltdach-Cabriolet wurde unter dem
Spitznamen „Pagode“ bekannt.
24. März
Schweiz 1963 – Im Schweizer Wintersportort Zermatt wurden alle Hotels
geschlossen wegen der sich immer weiter ausbreitenden Typhus-Epidemie, an der
schon bis zum 18. März mindestens 100 Menschen erkrankt waren.
24. März
Skisport 1963 – Die Skispringer der DDR belegten bei der Internationalen
Skiflugwoche in Planica (Jugoslawien) die vier ersten Plätze.
24. März
USA 1963 – Der Streik der New Yorker Drucker, der am 8. Dezember 1962 begonnen
hatte, wurde mit dem Abschluss eines neuen Tarifvertrages beendet.
25. März
Sowjetunion 1963 – Der viertgrößte Fluss der Welt, der Jenissei in der UdSSR,
wurde in der Enge von Schumicha (Westsibirien) abgeriegelt. Die Maßnahme geschah
im Rahmen der Bauarbeiten an dem bisher größten Kraftwerk der Welt in
Krasnojarsk.
25. März
Europa 1963 – In Baden-Baden (
Baden-Württemberg) kamen die Finanzminister der
sechs Mitgliedsländer der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu ihrer
14. Konferenz seit
1958 zusammen. Frankreich trat dabei für eine Kontrolle der
Kapitalinvestitionen aus Drittländern ein, besonders die der USA.
26. März
USA/Sowjetunion 1963 – Ein Gespräch zwischen dem US-amerikanischen Außenminister
Dean Rusk (1909-1994) und dem sowjetischen Botschafter Anatoli F. Dobrynin
(1919-2010) leitete in Washington eine neue Phase der
Berlin-Sondierungsgespräche ein.
27. März
Großbritannien/USA 1963 – In London trafen der britische Lordsiegelbewahrer
Edward Heath (1916-2005) und der stellvertretende US-amerikanische Außenminister
George Wildmann Ball (1909-1994) zu Gesprächen zusammen. Gegenstand des Treffens
war das Röhrenembargo gegen die UdSSR, zu dem sich Großbritannien bisher nicht
bereit erklärt hatte.
27. März
Österreich 1963 – Das neue Kabinett der österreichischen Regierung unter Alfons
Gorbach (1898-1972) wurde vom Bundespräsidenten Österreichs Adolf Schärf
(1890-1965) vereidigt.
28. März
BRD 1963 – Der Justizminister Ewald Bucher (1914-1991) von der FDP legte dem
Bonner Bundestag den Entwurf eines neuen Strafgesetzbuches vor.
28. März
Großbritannien/Neuseeland/Australien 1963 – Von ihrer achtwöchigen Reise nach
Neuseeland und Australien kehrten die Königin von Großbritannien, Elisabeth II.
(*1926) und ihr Mann, Prinz Philip (*1921) nach London zurück.
28. März
USA/Film 1963 – In den amerikanischen Kinos hatte der Horror-Thriller „Die
Vögel“ Premiere. Regie hatte Alfred Hitchcock (1899-1980). Der Film war nach
einer Kurzgeschichte der englischen Schriftstellerin Daphne de Maurier
(1907-1989) gedreht worden.
29. März
West-Berlin 1963 – Im „Theater des Westens“ in Berlin (West) fand die 500.
Aufführung von „My fair Lady“ statt. Seit seiner Premiere am 25. Oktober 1961
besuchten fast eine Million Zuschauer das Musical.
29. März
Vatikan 1963 – Die Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ äußerte sich
vorwurfsvoll in einem Artikel über das Bühnenstück „Der Stellvertreter“ von Rolf
Hochhuth (*1931). Der Vatikan war Hochhuth polemische Geschichtsverfälschung
vor. Außerdem wurde Hochhuth die indifferente Haltung des Vatikans zur
Judenverfolgung in Deutschland und in Europa während der Zeit des
Nationalsozialismus vorgeworfen.
30. März
Guatemala 1963 – In Guatemala (Zentralamerika) übernahm der
Verteidigungsminister, Enrique Peralta Azurdía (1908-1997) nach einem
Militärputsch die Macht im Land. Dem bisher amtierenden Präsidenten Miguel
Ydigoras Fuentes (1895-1982) wurde vorgeworfen, gegen die Organisationen, die
mit
Fidel Castro (*1926) sympathisierten, nicht entschieden genug vorgegangen zu
sein.
30. März
Frankreich/Algerien 1963 – Das von französischen Siedlern verlassene Eigentum in
der einstigen nordafrikanischen Kolonie Algerien sollte kollektiviert werden.
Das gab die algerische Regierung in Algier bekannt.
31. März
BRD 1963 – Die
CDU verlor bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz ihre
absolute Mehrheit. Sie erhielt 44,4% der Stimmen, während die SPD 40,7% für sich
erreichen konnte.
31. März
BRD 1963 – In Wattenscheid kam es zur Stilllegung der Steinkohle-Zeche
„Centrum“. Sie war mehr als einhundert Jahre in Betrieb gewesen und fiel der
verminderten Kohlennachfrage zum Opfer.
31. März
Norwegen/USA 1963 – Eine Regierungsdelegation aus Norwegen machte während ihres
Besuches in Washington klar, dass ihr Land eine multilaterale oder auch
nationale Atomstreitmacht für überflüssig halte.
Werbung