16. Internationalen Filmfestspiele

 Die 16. Internationalen Filmfestspiele im südfranzösischen Cannes, die am 8. Mai begonnen hatten, waren mit der Verleihung der Goldenen Palme am 24. Mai zu Ende gegangen. Die Goldene Palme hatte der Film „Der Leopard“ erhalten, der unter der Regie des italienischen Regisseurs Luchino Visconti nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa entstanden war. Die internationalen Filmfestspiele fanden erstmals 1946 statt und gehören zu den wichtigsten Veranstaltungen der Filmbranche
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Weitere Chronik im Mai 1963

20. Mai
BRD/Sowjetunion 1963 – Zu Fragen der Repatriierung deutscher Staatsangehörige aus der UdSSR hatte die Bundesregierung der Sowjetunion eine Note übermittelt. Diese war abgeschlossen aus sowjetischer Sicht. Jedoch hatte die Bundesregierung festgestellt, dass erst 60 Prozent aller betroffenen Personen in die Heimat zurückgekehrt waren.
20. Mai
Schach 1963 – Der 33-jährige Armenier Tigran W. Petrossjan hatte im Moskauer Estradentheater vor 1.600 Zuschauern den um 19 Jahre älteren mehrmaligen Meister Michail M. Botwinnik im Titelkampf um die Schachweltmeisterschaft besiegt.
21. Mai
BRD 1963 – Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hatte in Düsseldorf auf einem außerordentlichen Kongress am 20./21. Mai den Entwurf eines neuen Grundsatzprogramms vorgelegt. Dieses trat an die Stelle des Programms, das 1949 in München unter Hans Böckler verabschiedet worden war.
21. Mai
Sowjetunion/USA 1963 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau hatten der Vorsitzende der US-amerikanischen Atomenergiekommission, Glenn Seaborg, und der Vorsitzende der Staatskommission des sowjetischen Ministerrates für die Nutzung der Atomenergie, Andronik Petrosyants, ein Memorandum über die Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie unterzeichnet.
21. Mai
Türkei 1963 – Da sich ihm nur die Kadetten der Kriegsakademie und 50 Offiziere der unteren Ränge angeschlossen hatten, war ein Militärputsch des ehemaligen Oberst Talat Aydemir gescheitert. Noch am gleichen Tag war Aydemir verhaftet worden.
21. Mai
Europa/USA 1963 – In Genf (Schweiz) war die Sitzung der internationalen Zollkonferenz GATT nach einer Dauer von fünf Tagen zu Ende gegangen. Eine Senkung der Zölle zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den Vereinigten Staaten war das Thema der Konferenz gewesen.
22. Mai
DDR/Jugoslawien 1963 – Zwischen der DDR und Jugoslawien war ein Abkommen geschlossen worden. Darin hatte sich die DDR verpflichtet, ihren Anteil an den deutschen Vorkriegsschulden in Höhe von 100 Millionen DDR-Mark zu begleichen.
22. Mai
Afrika 1963 – In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hatte bis zum 26. Mai die Gipfelkonferenz der unabhängigen Staaten Afrikas stattgefunden, auf der die Charta der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) unterzeichnet worden war.
22. Mai
Fußball 1963 – Im Berliner Olympia-Stadion in West-Berlin hatte die brasilianische Nationalmannschaft vor 50.000 Zuschauern die West-Berliner Stadtmannschaft 3:0 besiegt. Zum Ärger der Besucher waren die Brasilianer ohne den Fußballstar Pelé angetreten.
22. Mai
Fußball 1963 – Im Londoner Wembley Stadion war der vorjährige italienische Fußballmeister AC Mailand vor 50.000 Zuschauern durch ein 2:1 über den Titelverteidiger Benfica Lissabon der neue Europapokalsieger geworden.
23. Mai
BRD/Großbritannien 1963 – In Anwesenheit von 1.000 Ehrengästen hatte der britische Lordsiegelbewahrer und Europaminister Edward Heath den 1949 gestifteten Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen erhalten.
23. Mai
DDR 1963 – Der Ministerrat der DDR hatte ein Gesetz verabschiedet, in dem den Staatsbürgern der DDR Kontakte zu ausländischen Botschaften oder zu Diplomaten ohne vorherige Genehmigung der zuständigen Behörde untersagt wurde.
23. Mai
Sowjetunion/Kuba 1963 – Zu Ehren des kubanischen Partei- und Regierungschefs Fidel Castro hatte im Moskauer Lenin-Stadion eine Freundschaftskundgebung stattgefunden. Als erster Ausländer hatte Castro die Auszeichnung „Held der Sowjetunion“ erhalten.
24. Mai
Österreich 1963 – Der Verwaltungsgerichtshof in Wien hatte entschieden, dass die Erklärung von Otto Habsburg-Lothringen, auf die Mitgliedschaft zum Hause Habsburg-Lothringen zu verzichten, für eine Aufhebung des Landesverweises ausreichend war.
25. Mai
BRD 1963 – In Rendsburg (Schleswig-Holstein) war das größte Schulschiff der Bundesmarine in Dienst gestellt worden. Die „Deutschland“ mit einer Größe von 5.000 BRT sollte dazu dienen, jeweils 250 Seeoffiziere auszubilden.
25. Mai
Italien 1963 – Mit der Bildung einer neuen Regierung hatte Staatspräsident Antonio Segni den Generalsekretär der Christlich-Demokratischen Partei, Aldo Moro, beauftragt.
25. Mai
Argentinien 1963 – Die kommunistische Partei des Landes und alle ihr angeschlossenen Organisationen waren von der Regierung verboten worden.
25. Mai
Niger 1963 – Die westafrikanische Republik Niger, die im Jahr 1921 französische Kolonie geworden war, wurde 1958 eine autonome Republik und errang zwei Jahre später ihre Unabhängigkeit. In die am 25. Mai 1963 gegründete Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) trat die Republik Niger gleich am Tag ihrer Unabhängigkeit bei. Die OAU bestand bis zum Jahr 2002 und ging dann in die Nachfolgeorganisation „Afrikanische Union“ über.
26. Mai
BRD/Frankreich 1963 – In Bad Godesberg (Nordrhein-Westfalen) hatte Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard auf der deutsch-französischen Konferenz den deutsch-französischen Vertrag als eine „bewegende Kraft in Europa“ gewürdigt.
26. Mai
Schweiz 1963 – In einer Volksabstimmung hatten die wahlberechtigten männlichen Schweizer Bürger mehrheitlich dafür plädiert, Regierung und Parlament frei über eine Ausrüstung der Armee mit Atomwaffen entscheiden zu lassen. Das bedeutete eine Entscheidung ohne Bindung an Volksentscheide.
27. Mai
BRD/Israel 1963 – Der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß war zu einem elftägigen Besuch auf dem Zentralflughafen in Tel Aviv eingetroffen. Die Polizei hatte angesichts angekündigter Protestdemonstrationen ein ungewöhnlich starkes Aufgebot an Sicherheitskräften bereit gestellt.
27. Mai
USA 1963 – Die Klage des Gouverneurs des US-Bundesstaates Alabama, George Wallace, gegen den US-Präsidenten John F. Kennedy im Zusammenhang mit den Rassenunruhen in Birmingham (Alabama) war vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten verworfen worden.
27. Mai
Im tschechischen Schloss Liblice (Liblitz) im gleichnamigen Ort nördlich von Prag begann die internationale Kafka-Tagung, die auch Liblice-Konferenz genannt wurde. Diese Tagung des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes befasste sich u. a. mit dem Wirken des im Ostblock verpönten Literaten Franz Kafka (1883-1924) und wurde anlässlich des 80. Geburtstages des Schriftstellers ins Leben gerufen. Sie hatte wichtige Impulse für den Prager Frühling gegeben.
28. Mai
Schweden/Frankreich 1963 – In der französischen Hauptstadt Paris war der schwedische König, Gustav VI. Adolf, zu einem mehrtägigen Staatsbesuch eingetroffen. Der schwedische Wunsch nach einer Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft war Gegenstand der Gespräche.
28. Mai
BRD 1963 – Die Sicherstellung des Stärkungsmittels „Bioprotein“ war vom Bundesgesundheitsministeriums in Bonn veranlasst worden. Das Medikament, das aus Österreich importiert wurde, rief Gesundheitsschäden hervor.
29. Mai
USA 1963 – Auf einer Pressekonferenz hatte der US-amerikanische Außenminister Dean Rusk die Unverzichtbarkeit des US-amerikanischen Vetorechts bei allen Entscheidungen über Einsatzbefehle innerhalb der geplanten multinationalen Atomstreitmacht des Nordatlantikpaktes (NATO) betont.
29. Mai
BRD 1963 – In der bayerischen Landeshauptstadt München hatten wolkenbruchartige Regenfälle zu Straßenüberflutungen und Überschwemmungen zahlreicher Keller und Hausflure geführt.
29. Mai
Norwegen 1963 – In der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde das Munch-Museum eröffnet. Das Kunstmuseum bewahrt Werke des weltberühmt gewordenen Malers Edvard Munch (1863-1944) auf, die der Künstler im Jahr 1940 der Stadt Oslo und damit seinem Heimatland übereignet hatte.
30. Mai
Europa 1963 – In Brüssel (Belgien) hatte die Ministerratstagung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bis zum 31. Mai stattgefunden. Diskutiert worden war über eine mögliche Assoziierung Österreichs mit der EWG.
30. Mai
Österreich 1963 – Die 785 Meter lange Europabrücke bei Innsbruck war nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Sie ist das wichtigste Autobahn-Bindeglied zwischen der BRD, Österreich und Italien und war am 17. November 1963 eingeweiht worden.
31. Mai
BRD/DDR 1963 – Zwei Journalisten, der Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“ und der Chefredakteur des „Deutschlandssenders“ aus der DDR waren bei dem in Solingen stattfindenden Knorr-Prozess gegen ein Mitglied der Deutschen Friedens-Union (DFU) verhaftet worden.
31. Mai
Frankreich 1963 – Das Notstandsregime, das seit dem Generalputsch am 22. April 1961 herrschte und das dem Staatspräsidenten besondere Vollmachten gewährte, war um Mitternacht zu Ende gegangen.