Mai 1963 – Schnellste Frau der Welt

Es war noch nicht alltäglich, dass Frauen mit ihren Leistungen für Superlative in den Schlagzeilen sorgten. Doch der US-amerikanischen Fliegerin Jacqueline Codran war es gelungen. Sie hatte sich mit einem Lockheed-Super-Starfighter vom Typ „F 104“ den Titel „Schnellste Frau der Welt“ geholt. Die 56-jährige Pilotin hatte auf ihrem Flug eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 1926,3 km/h erreicht. Auch dem früheren britischen Premierminister Sir Winston Churchill ging es um internationale Bedeutung und Stärke, allerdings für sein Land, nicht für seine Person. Darum hatte er erklärt, dass Großbritannien um jeden Preis eine selbständige Atommacht bleiben müsste. Und in der Bundesrepublik hatte der ehemalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß verlautbaren lassen, dass er nicht in ein Kabinett unter Ludwig Erhard einzutreten beabsichtigte. Die Neuigkeit aus West-Berlin war ganz anderer Art. Dort wurde erstmals Joghurt in einem schalenähnlichen Becher aus Kunststoff verkauft. Die Besonderheit: Der Becher konnte nach dem Verzehr weggeworfen werden.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1963

10. Mai
West-Berlin 1963 – In West-Berlin hatten Gedenkfeiern zum 30. Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten stattgefunden.
10. Mai
BRD 1963 – Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens, Karl Holzamer, hatte ein Memorandum über Finanzhilfe an die Ministerpräsidenten der Länder angekündigt. Nach bisherigen Schätzungen belief sich das Finanzdefizit des ZDF bis zum Jahresende auf 70 Millionen DM.
10. Mai
West-Berlin 1963 – Zum ersten Mal war in West-Berlin Joghurt in einer Packung verkauft worden. Der schalenähnliche Becher bestand aus Kunststoff. Nach dem Verzehr konnte der Verbraucher diesen Becher wegwerfen.
10. Mai
Boxen 1963 – Im (West-)Berliner Sportpalast hatte der Schwergewichtler Karl Mildenberger gegen den US-Amerikaner Cassius Clay vor 6.000 begeisterten Zuschauern durch einen unerwarteten Punktsieg gewonnen.
11. Mai
Osteuropa 1963 – Die Delegierten hatten am zweiten Tag der bis 13. Mai dauernden sechsten Sitzung der Wirtschaftsvereinigung der Ostblockstaaten (COMECON) in Warschau wichtige Beschlüsse für die Schaffung einer COMECON-Bank gefasst.
11. Mai
Tischtennis 1963 – Die Mannschaft der Bundesrepublik hatte in München vor 3.000 Zuschauern im Tischtennis-Länderkampf 2:5 gegen die Volksrepublik China verloren. Jedoch hatte Erich Arndt mit seinem Sieg über den amtierenden Weltmeister Chuang Zedong für eine Sensation gesorgt.
12. Mai
BRD 1963 – Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hatte in der Stadthalle Hannover (Niedersachsen) ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. In seiner Festansprache hatte Carlo Schmid die SPD als älteste Partei Deutschlands bezeichnet und zugleich als die jugendkräftigste zugleich. Schmid hatte außerdem die Wandlungsfähigkeit seiner Partei betont.
12. Mai
DDR 1963 – Am Berliner Grenzübergang Invalidenstraße scheiterte ein spektakulärer Fluchtversuch: Ein Bus, der mehr als zehn Menschen an Bord hatte und versuchte, die Kontrollanlagen zu durchbrechen, wurde von allen Seiten beschossen. Kurz vor dem letzten Schlagbaum kam er zum Stehen. Bei dem Manöver waren mehrere Menschen schwer verletzt worden.
12. Mai
Schweden 1963 – Mit großer Mehrheit hatte der schwedische Reichstag beschlossen, ab dem Frühjahr 1967 den Rechtsverkehr auf den Straßen einführen wie er in Kontinentaleuropa üblich war.
13. Mai
BRD 1963 – Gegen Joseph Paur, Wilhelm Wacker und Otto Köllner hatte der Prozess im alten Nürnberger Gerichtsgebäude begonnen. Den drei Männern war gemeinschaftliche Beihilfe zum Mord an 2.400 Juden im Jahr 1942 zur Last gelegt worden.
13. Mai
Sowjetunion 1963 – Im Schauprozess gegen westliche Agenten, der am 7. Mai in Moskau gegen westliche Agenten begonnen hatte, war der Sowjetrusse Oleg Penkowski zum Tode verurteilt worden. Der Brite Grewill Wynne hatte acht Jahre Gefängnis bekommen.
13. Mai
USA 1963 – Weil die blutigen Rassenunruhen inzwischen bürgerkriegsähnliche Zustände angenommen hatten, entsandte US-Präsident John F. Kennedy Bundestruppen in den Bundesstaat Alabama.
14. Mai
Dänemark/BRD 1963 - Die Flugroute arktischer Wasservögel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien gab der direkten Verkehrsverbindung zwischen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und der Hansestadt Hamburg ihren Namen – Vogelfluglinie. Die 290 km lange Verkehrsverbindung wurde vom dänischen König Frederik IX. (1899-1972) gemeinsam mit dem deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke (1894-1972) eingeweiht hatten.
14. Mai
UNO 1963 – Kuwait war Mitglied der Vereinten Nationen geworden. Der vorderasiatische Staat hatte am 19. Juni 1961 seine Unabhängigkeit erlangt.
14. Mai
CSSR 1963 – Von Radio Prag war die Rehabilitierung von ehemals politischen Verfolgten und die Amtsenthebung stalinistischer Funktionäre bekanntgegeben worden. U. a. war der Erste Sekretär der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei, Karol Bacilek, abgelöst worden.
15. Mai
DDR 1963 – Das Zentralkomitee der SED und des Ministerrates der DDR hatten mit der Schaffung der Arbeiter- und Bauerninspektion (ABI) ein neues Kontrollsystem eingeführt. Dieses soll die unbedingte Erfüllung der Partei- und Regierungsbeschlüsse sichern.
15. Mai
BRD 1963 – Das erste deutsche senkrecht startende Düsenflugzeug war auf dem Flugplatz Manching bei München (Bayern) der Öffentlichkeit präsentiert worden.
15. Mai
BRD 1963 – Bei der ersten Inbetriebnahme im Dezember 1962 blieb die Gondel wegen eines beschädigten Relais auf halber Höhe stecken. Nun hatte die wiederaufgebaute Zugspitz-Seilbahn ihre Premiere zum zweiten Mal erlebt.
15. Mai
Fußball 1963 – In Rotterdam (Niederlande) fand vor 70.000 Zuschauern das Europacup-Endspiel der Pokalsieger im ausverkauften Feijenoord Stadion statt. Pokalverteidiger Atletico Madrid hatte gegen die britischen Tottenham Hotspurs chancenlos 1:5 verloren.
15. Mai
USA 1963 – Mit dem Start des Raumschiffes „Faith 7“ wurde die Mission MA-9 (Mercury-Atlas 9) beendet. Es war der letzte bemannte Flug dieser Mission. An Bord befanden sich neun Astronauten, u. a. Gordon Cooper (1927-2004), der bereits mit Gemini 5 ins All geflogen war. Als erster Astronaut „übernachtete“ Cooper in der Schwerelosigkeit.
16. Mai
BRD 1963 – Der am 22. Januar in Paris abgeschlossene deutsch-französischen Vertrag war vom Bundestag in Bonn mit nur fünf Gegenstimmen ratifiziert worden.
16. Mai
Italien 1963 – Die Regierung unter Amintore Fanfani war zurückgetreten.
16. Mai
West-Berlin 1963 – Der Sender Freies Berlin hatte seinen neuen Sendemast in Betrieb genommen. Mit seinen 230 Metern ist er das war er das höchste Bauwerk Berlins, das den Funkturm um 77 Meter überragte.
16. Mai
BRD 1963 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) hatten die Ruhrfestspiele mit der Aufführung des Schauspiels „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller begonnen. Die Festspiele dauerten bis zum 26. Mai.
17. Mai
Sowjetunion/Frankreich/BRD 1963 – Den Botschaften der Bundesrepublik und Frankreichs hatte die Sowjetunion offizielle Noten übermittelt. Darin protestierte die Sowjetunion gegen den deutsch-französischen Vertrag als „Mittel der indirekten Kernaufrüstung“ der Bundesrepublik.
17. Mai
Marokko 1963 – Zum ersten Mal hatten in Marokko freie Parlamentswahlen stattgefunden, bei denen die Front für die Verteidigung der verfassungsmäßigen Rechte die absolute Mehrheit erhalten hatte.
17. Mai
USA/Raumfahrt 1963 – Mit seiner „Mercury“-Kapsel war der US-amerikanische Astronaut nahe der Midway-Insel im Pazifik gelandet.
17. Mai
DDR/International 1963 – In Würdigung seiner konsequenten pazifistischen Bemühungen hatte der Deutsche Friedensrat der DDR dem britischen Mathematiker und Philosophen, Lord Bertrand Russel, die Carl-von-Ossietzky-Friedensmedaille verliehen.
18. Mai
USA 1963 – Beim Obersten amerikanischen Gerichtshof hatte der Gouverneur des US-Bundesstaates Alabama, George Wallace, eine Verfassungsklage gegen US-Präsident John F. Kennedy eingereicht, weil die Entsendung von Bundestruppen zur Beilegung der Rassenunruhen gegen die Verfassung verstoßen hätte.
18. Mai
Schweden/Sowjetunion 1963 – Der schwedische Außenminister Torsten Nilsson hatte seinen zwölftägigen Besuch in der Sowjetunion beendet. In einem Abschlusskommuniqué war auf die traditionelle Neutralitätspolitik Schwedens hingewiesen worden, die ein Garant der Ruhe und Sicherheit in Nordeuropa war.
18. Mai
Schweiz 1963 – Der deutsche Schriftsteller Peter Weiss, der in Stockholm lebte, war in Ouchy (Schweiz) mit dem Charles-Veillon-Preis für seinen autobiographischen Roman „Fluchtpunkt“ geehrt worden.
19. Mai
BRD 1963 – Die SPD hatte bei den Landtagswahlen in Niedersachsen die größten Stimmengewinne verzeichnen können. Die SPD hatte 44,9 Prozent erhalten. Die CDU erreichte 37,7 Prozent und die FDP konnte 8,8 Prozent für sich verbuchen.
19. Mai
Indonesien 1963 – Durch Verfassungsänderung hatte die Beratende Vollversammlung des Landes Staats- und Regierungschef Achmed Sukarno zum Staatspräsident auf Lebenszeit bestimmt. 0yxvoxw23

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