16. Juli
London 1964 – Die Konferenz der Präsidenten und Premierminister des
Commonwealth, die am 8. Juli in London begonnen hatte, endete.
16. Juli
Vereinigte Staaten 1964 – In San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) wählte
der republikanische Parteikonvent den rechtskonservativen Senator von Arizona,
Barry Morris Goldwater (1909-1998), mit großer Mehrheit zum
Präsidentschaftskandidaten.
16. Juli
Rassendiskriminierung 1964 – Der 15-jährige schwarze James Powell wurde im New
Yorker Stadtteil Manhattan im Verlauf einer Streiterei von dem weißen Polizisten
Thomas Gilligan erschossen. Daraufhin kam es in den schwarzen Bezirken New Yorks
zu gewalttätigen Protestaktionen gegen das Vorgehen der „Killercops“.
16. Juli
Italien 1964 – Ein Schwurgericht in Mailand (Italien) fällte die Urteile in dem
Prozess gegen 19 deutschsprachige Südtiroler und Österreicher, die des Anschlags
auf die Einheit des italienischen Staates und der politischen Verschwörung
angeklagt worden waren.
16. Juli
Bundeswehr 1964 – Der 20-jährige Bundeswehrrekrut Anton Deigel erlitt während
eines Marsches bei Eßlingen (Baden-Württemberg) einen Hitzschlag, an dessen
Folgen er Stunden später starb. Der Marsch war bei größter Hitze durch eine
Laufschritteinlage verschärft worden.
17. Juli
Äthiopien 1964 – In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba wurde die 2.
Konferenz der Organisation für die afrikanische Einheit (OAU) eröffnet. Die
Staatschefs der 33 Nationen, die in der OAU zusammengeschlossen waren, lieferten
sich scharfe Auseinandersetzungen über Grenzfragen und politische Zielsetzungen.
17. Juli
USA 1964 – Zum Abschluss einer dreitägigen Delegiertenkonferenz in Washington
(USA) vereinbarten die Vereinigten Staaten und die UdSSR einen
Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Meerwasserentsalzung.
17. Juli
Forschung BRD 1964 – Auf einer Rede auf der Jahresversammlung der Deutschen
Forschungsgemeinschaft in West-Berlin Forderte Bundespräsident Heinrich Lübke
(1894-1972) das deutsche Volk zu größeren Leistungen und mehr Opferbereitschaft
im Bereich der wissenschaftlichen Forschung auf.
17. Juli
Fernmeldeturm West-Berlin 1964 – Auf dem West-Berliner Schäferberg wurde der 212
Meter hohe Postfernmeldeturm seiner Bestimmung übergeben. Mit diesem
Fernmeldeturm war West-Berlin vollständig an den Selbstwählferndienst des
Bundesgebietes angeschlossen.
17. Juli
Musikfestspiele 1964 – Die Bayerische Staatsoper eröffnete die Münchner
Festspiele 1964 mit einer Neuinszenierung der Oper „Lohengrin“ von Richard
Wagner (1813-1883). Die Festspiele in München dauerten bis zum 16. August. In
dieser Zeit standen 40 Opernaufführungen, sieben Liederabende und zwei Serenaden
auf dem Programm.
18. Juli
Rassendiskriminierung 1964 – In dem New Yorker Stadtteil Harlem, der überwiegend
von Schwarzen bewohnt wurde, kam es zu blutigen Rassenkrawallen zwischen
schwarzen Demonstranten und der Polizei.
18. Juli
Kultur BRD 1964 – Die Ruhrland-Halle in Bochum (Nordrhein-Westfalen) wurde
eröffnet. Die Halle dient als Mehrzweckgebäude für sportliche und kulturelle
Veranstaltungen.
18. Juli
Richard-Wagner-Festspiele 1964 – In Bayreuth (Bayern) wurden die
Richard-Wagner-Festspiele eröffnet. Sie dauerten bis zum 21. August.
19. Juli
Film 1964 – Das 14. Internationale Filmfestival in Karlsbad (ÇSSR) ging zu Ende.
Es waren 28 Spielfilme aus 22 Ländern gezeigt worden, die alle nach dem 1.
Januar 1963 gedreht worden waren.
19. Juli
Reitsport 1964 – In Hamburg errang Hermann Schridde (1937-1985) auf seinem
neunjährigen Fuchswallach „Dozent“ das Blaue Band der Springreiter. Schridde
blieb als einziger Reiter im Finale des Deutschen Derbys vor 25.000 Zuschauern
fehlerfrei.
20. Juli
Vietnamkrieg 1964 – Die Vietcong eroberten in Südvietnam die Provinzhauptstadt
Cai Be, 80 km südwestlich von Saigon. Bei den Gefechten kamen 60 Menschen ums
Leben. Die Stadt wurde größtenteils zerstört.
20. Juli
Umfrage BRD 1964 – Das Institut für angewandte Sozialwissenschaften in Bad
Godesberg stellte bei einer repräsentativen Umfrage fest, dass mehr als die
Hälfte der in der BRD lebenden jungen Menschen nicht wusste, was der Gedenktag
„20. Juli“ für eine Bedeutung hat. Nur 46,7 Prozent der Befragten in der
Altersgruppe bis 20 Jahre dachten bei diesem Datum an den Widerstand gegen das
Hitler-Regime.
20. Juli
Literatur/Justiz BRD 1964 – Vom Amtsgericht München (Bayern) wurde dem Verlag
Kurt Desch ein Schreiben zugeleitet, in dem die Beschlagnahme des Romans „Die
Memoiren der Fanny Hill“ von John Cleland (1709-1789) wegen seines
„groß-unzüchtigen“ Charakters angeordnet wurde.
21. Juli
Vietnam/Frankreich 1964 – In der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon kam es in
der Zeit bis zum 28. Juli wiederholt zu anti-französischen Demonstrationen, bei
denen unter anderem die französische Botschaft angegriffen wurde. Die Proteste
richteten sich gegen die Pläne der Regierung Frankreichs zur Neutralisierung
Vietnams.
21. Juli
FBI 1964 – Die US-Bundeskriminalbehörde (FBI) wurde von US-Präsident Lyndon B.
Johnson angewiesen, die seit mehren Tagen anhaltenden Rassenunruhen im New
Yorker Stadtteil Harlem zu untersuchen.
22. Juli
Marktverordnungen BRD 1964 – Grundsätzlich billigte die Bundesregierung den vom
Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ausgearbeiteten
Paketvorschlag über neue Marktverordnungen für Milcherzeugnisse, Rindfleisch und
Reis. Lediglich für die Einfuhr von Tilsiter Käse aus Dänemark wurde noch eine
Ausnahmeregelung erteilt.
23. Juli
Großbritannien/Postgewerkschaft 1964 – Um ihre LohnForderungen durchzusetzen
rief die britische Postgewerkschaft zu einem neuerlichen Streik auf. Die
Postzustellung in Großbritannien stand mittlerweile vor dem Zusammenbruch. Rund
35 Millionen Briefe stapelten sich allein in den Postämtern Londons.
23. Juli
Algerien 1964 – Im Hafen der algerischen Stadt Bône (heute Annaba) explodierte
der ägyptische Frachter „Star of Alexandria“, der mit Munition beladen war. Das
anschließende Großfeuer zerstörte die gesamte Umgebung. Mehr als 100 Menschen
kamen ums Leben. Es gab etwa 160 Verletzte. Der Schaden wurde auf 20 Millionen
US-Dollar beziffert.
24. Juli
Frankreich/Vietnam 1964 – Den Vorschlag des französischen Staatspräsidenten
Charles de Gaulle (1890-1970), eine internationale Konferenz zur Lösung des
Vietnamkonflikts einzuberufen, lehnte der US-Präsident Lyndon B. Johnson
(1908-1973) ab.
24. Juli
Musik 1964 – Im Teatro Colón in Buenos Aires (Argentinien) wurde die Oper „Don
Rodrigo“ des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera (1916-1983)
uraufgeführt.
25. Juli
Ku-Klux-Klan 1964 – Wegen der Haltung in der Rassenfrage des republikanischen
Präsidentschaftskandidaten Barry Morris Goldwater (1909-1998) kündigte der
Führer der radikalen weißen rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan um
US-Bundesstaat Georgia, Calvin Craig (Großer Drache), seine volle Unterstützung
im Wahlkampf an.
25. Juli
Musik 1964 – In Hitzacker (Niedersachsen) wurden die „Sommerlichen Musiktage“
eröffnet. Sie dauerten bis zum 2. August. Veranstaltungsschwerpunkt waren selten
zu hörende Werke aus der Barockzeit, der europäischen Klassik und des modernen
Musikschaffens. Musikalischer Stargast war der Komponist Ernst Krenek
(1900-1991).
26. Juli
USA/Kuba 1964 – Auf ihrer Außenministerkonferenz in Washington (USA) beschloss
die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), wirtschaftliche und diplomatische
Sanktionen über Kuba zu verhängen.
26. Juli
Salzburger Festspiele 1964 – Mit einer Aufführung des „Jedermann“ von Hugo von
Hofmannsthal (1827-1929) und der Oper „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss
(1864-1949) wurden in Salzburg die diesjährigen Festspiele eröffnet, die bis zum
31. August dauerten.
27. Juli
Großbritannien Unterhaus 1964 – Der ehemalige britische Premierminister Sir
Winston Churchill (1874-1965) nahm zum letzten Mal an einer Sitzung des
britischen Unterhauses teil. Churchill war von 1940 bis 1945 und von 1951 bis
1955 britischer Premierminister gewesen.
27. Juli
USA/Rassenunruhen 1964 – Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen
schwarzen Einwohnern und der Polizei samt weißen Einwohnern in Rochester
(US-Bundesstaat New York) rissen nicht ab. Es mussten drei Bataillone der
Nationalgarde eingesetzt werden, um eine Ausweitung der Unruhen zu verhindern.
27. Juli
BRD/Banknoten 1964 – Die Deutsche Bundesbank begann mit der Ausgabe der ersten
Banknoten im Wert von 1000 DM, dem höchsten von ihr emittierten Nennwert. Auf
den Geldscheinen waren ein Männerbildnis von Lucas Cranach dem Älteren
(1472-1553) und der Limburger Dom abgebildet.
28. Juli
UdSSR/BRD 1964 – Der Schwiegersohn des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita
S. Chruschtschow (1894-1971), Alexej Adschubei (1924-1993) und der Chefredakteur
der Zeitung „Iswestja“ trafen in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn mit
Bundeskanzler Ludwig Erhard (1897-1977) zusammen und überbrachten diesem eine
Einladung des sowjetischen Regierungschefs.
28. Juli
Nordrhodesien 1964 – Mehr als 40 Menschen kamen bei Kämpfen in Nordrhodesien ums
Leben, die zwischen der Polizei und Mitgliedern der religiösen Lumpa-Sekte
ausgetragen wurden, die von der „Prophetin“ Lenshina (1920-1978) geführt
wurde.
29. Juli
Bundesregierung 1964 - Die Bundesregierung geriet an den Rand einer
Abstimmungsniederlage bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag über den
Antrag der Freien Demokratischen Partei (FDP) zur vorläufigen Aussetzung der
beschlossenen Erhöhung der Telefongebühren. Der Antrag wurde mit 201 gegen 194
Stimmen abgelehnt, weil die fünf FDP-Bundesminister mit der CDU/CSU stimmten.
30. Juli
USA/Südvietnam 1964 – Die nordvietnamesischen Inseln Hong Ngu und Hon Mo wurden
von Kriegsschiffen der US-amerikanischen und der südvietnamesischen Flotte
beschossen.
31. Juli
Erstmals sendete die US-amerikanische Mondsonde „Ranger 7“, die mit sechs
Fernsehkameras ausgerüstet war, Bilder von der Oberfläche des Mondes zur Erde.
31. Juli
Bürgerschutz 1964 – Zum ersten Mal gingen Kölner Bürger, die sich zur „Aktion
Bürgerschutz“ zusammengeschlossen hatten, um die Bevölkerung vor Verbrechen zu
schützen, mit Funkgeräten und Gummiknüppeln ausgerüstet auf die Straße.