10 Punkte-Plan der DDR
Während Bundespräsident Heinrich Lübke in seiner
Neujahrsansprache einmal ein Bekenntnis zur großen
Koalition betonte und zudem den ungebrochenen Willen
des deutschen Volkes zur Wiedervereinigung
hervorhob, hatte in der DDR der Vorsitzende der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED),
Walter Ulbricht, in seiner Neujahrsansprache
Forderungen in einem Zehn-Punkte-Programm gestellt,
die die Bundesregierung zu erfüllen hätte, um die
friedliche Koexistenz der beiden deutschen Staaten
zu gewährleisten. So ganz waren sich die Regierungen
der BRD und der DDR wohl nicht einig. Jedenfalls
waren die Ausgangssituationen ziemlich gegensätzlich
und ein vereintes Deutschland würde wohl noch auf
sich warten lassen, zumal die Zahl derer, die nach
wie vor das Land verließen, hoch war. Und das,
obwohl Republikflucht inzwischen längst ein
Straftatbestand geworden war und mit Gefängnis
bestraft wurde. Derweil waren – ebenfalls zu
Jahresbeginn – mehr als 50.000 Rekruten in die
bundesdeutschen Kasernen eingerückt, von denen das
fast 10.000 freiwillig taten. In der
DDR gab es
nicht einmal einen Wehrersatzdienst.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1967
20. Januar
Frankreich 1967 – Staatspräsident Charles de Gaulle
hatte in einer Ansprache seine Auffassung vom
„europäischen Europa“ und vom „strategischen
Neutralismus“ erläutert.
20. Januar
Schweden 1967 – Das Oratorium „Gesang vom
lusitanischen Popanz“ von Peter Weiss war in der
Hauptstadt Stockholm uraufgeführt worden.
20. Januar
USA 1967 – In Cambridge (US-Bundesstaat
Massachusetts) war Albert de Salvo, der „Würger von
Boston“, zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden.
21. Januar
Jemen 1967 – In Aden hatten sich schwere Unruhen
ereignet. Arbeiter waren einem Aufruf der verbotenen
„Nationalen Front für die Befreiung des besetzten
Südjemen“ (FLOSY) gefogt und hatten mit einem
24-stündigen Streik gegen die britische Herrschaft
protestiert.
21. Januar
Automobilrennsport 1967 – Auf ihrem Mini Cooper
hatten der Finne Rauno Aaltonen und sein Beifahrer
Henri Liddon die 36. Rallye Monte Carlo gewonnen.
21. Januar
Handball 1967 – Im Endspiel um die
Hallenhandball-Weltmeisterschaft im schwedischen
Västeras hatte die Tschechoslowakei Dänemark 14:11
besiegt.
21. Januar
Film/International 1967 – In der bayerischen
Landeshauptstadt München waren die Schauspieler
Liselotte Pulver, Heinz Rühmann, Sophia Loren,
Pierre Brice, Elke Sommer, Gert Fröbe, Marie Versini
und Lex Barker mit einem „Bambi“ ausgezeichnet
worden.
22. Januar
Vatikan 1967 – Das ehemalige Heilige Offizium, die
heutige Kongregation für Glaubenslehre in Rom, hielt
die Teilnahme von Katholiken an ökumenischen
Gottesdiensten in nicht-katholischen Kirchen für
nicht angemessen.
22. Januar
BRD 1967 – In Aachen (
Nordrhein-Westfalen) war der
Bonner Regierungssprecher Karl-Günther von Hase mit
dem „Orden wider den tierischen Ernst“ ausgezeichnet
worden.
23. Januar
BRD/Ungarn 1967 – Bis zum 25. Januar hatte
Staatssekretär Rolf Lahr vom Auswärtigen Amt in Bonn
in der ungarischen
Hauptstadt Budapest Gespräche mit
der ungarischen Regierung über die Erweiterung der
beiderseitigen Beziehungen geführt.
23. Januar
Nicaragua 1967 – In der angespannten Atmosphäre des
Wahlkampfs war es zu blutigen Zusammenstößen
zwischen Demonstranten und der regierungstreuen
Nationalgarde gekommen.
24. Januar
BRD/West-Berlin 1967 – Bundeskanzler Kurt Georg
Kiesinger hatte West-Berlin als erstes „Bundesland“
nach seiner Amtsübernahme besucht.
24. Januar
USA 1967 – Präsident Lyndon B. Johnson hatte den
Kongress in Washington um zusätzliche Bewilligung
von 12,3 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden
DM) für den Vietnamkrieg ersucht.
24. Januar
Sowjetunion/Italien 1967 – Das sowjetische
Staatsoberhaupt Nikolai W. Podgorny war zu einem
siebentägigen Staatsbesuch in der italienischen
Hauptstadt Rom eingetroffen.
25. Januar
West-Berlin 1967 – Bei seinem Besuch in West-Berlin
war Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger von mehr als
1.000 Studenten mit einem Pfeifkonzert vor dem
Charlottenburger Schloss empfangen worden. Die
Studenten hatten gegen die Erhöhung der
Studiengebühren und das Demonstrationsverbot in der
West-Berliner Innenstadt demonstriert.
26. Januar
BRD/West-Berlin/DDR 1967 – Das
Bundesvertriebenenministerium hatte bekanntgegeben,
dass in den letzten zwölf Monaten 212 Angehörige der
Volkspolizei und der Volksarmee von der DDR nach
West-Berlin bzw. in die Bundesrepublik geflüchtet
waren.
26. Januar
China/Sowjetunion 1967 – Vor der sowjetischen
Botschaft in Peking hatten mehrtägige
Demonstrationen gegen angebliche Gewaltmaßnahmen
sowjetischer Polizisten gegenüber chinesischen
Studenten in Moskau begonnen.
26. Januar
BRD 1967 – In Offenbach (Hessen) war die erste
„Frischdienst Tag- und Nachtverkaufsstelle“ der BRD
eröffnet worden. Dieser Verkaufsautomat hatte 500
Warenarten für „Berufstätige, Eilige und Sparkäufer“
auch nach Ladenschluss bereitgehalten.
27. Januar
International 1967 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau hatten die USA, die Sowjetunion und
Großbritannien einen Vertrag über die friedliche
Nutzung des Weltraums und gegenseitige Hilfe bei
Weltraumunfällen unterzeichnet.
27. Januar
Raumfahrt 1967 – Während eines Bodentests waren die
drei Astronauten der US-amerikanischen
Weltraumkapsel „Apollo 1“ der NASA ums Leben
gekommen.
28. Januar
Sowjetunion 1967 – In Noten hatte die
Sowjetunion an
die drei Westmächte (USA, Frankreich,
Großbritannien) und an Bonn gegen ein Wiederaufleben
von Nazismus und Militarismus in der Bundesrepublik
protestiert.
28. Januar
West-Berlin 1967 – Während der
Einweihungsfeierlichkeiten des
John-F.-Kennedy-Instituts für Amerikastudien der
Freien Universität in West-Berlin war es zu
Studentendemonstrationen gegen den Vietnamkrieg
gekommen.
28. Januar
Österreich 1967 – Die Tageszeitung „Neues
Österreich“, die seit Jahren in den roten Zahlen
war, hatte ihr Erscheinen eingestellt. Damit waren
für die Wiener nur noch sieben Tageszeitungen
erhältlich.
29. Januar
USA 1967 – In den US-Bundesstaaten Michigan,
Illinois, Indiana und Wisconsin waren bei einem der
schwersten Schneestürme des Jahrhunderts 55 Menschen
ums Leben gekommen.
29. Januar
Eisschnelllauf 1967 – Im finnischen Lahti war der
24-jährige Weltmeister Cees Verkerk (Niederlande)
mit 180,277 Punkten neuer Titelträger der
Eisschnelllauf-Europameisterschaften geworden.
30. Januar
BRD/Rumänien 1967 – Als erster Außenminister eines
osteuropäischen Landes in offizieller Mission hatte
der rumänische Außenminister Corneliu Manescu die
Bundesrepublik besucht.
30. Januar
Vatikan/Sowjetunion 1967 – Als erstes
Staatsoberhaupt eines sozialistischen Staates war
der sowjetische Staatspräsident Nikolai W. Podgorny
von Papst Paul VI. im
Vatikan in
Rom empfangen
worden.
30. Januar
Japan 1967 – Die regierende liberaldemokratische
Partei hatte bei den Wahlen zum Unterhaus iher
Position behaupten können, obwohl sie in der
Vergangenheit stark von Korruptionsaffären
erschüttert worden war.
31. Januar
BRD/Rumänien 1967 – In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn hatten die Bundesrepublik und
Rumänien ein Kommuniqué über die Aufnahme
diplomatischer Beziehungen unterzeichnet.
31. Januar
BRD 1967 – Mit 25 Prozent wollte sich die
Bundesrepublik an der Entwicklung eines „Airbus“
(Großraumflugzeug für etwa 250 Passagiere mit kurzer
bis mittlerer Reichweite) beteiligen. Die Anteile
von Frankreich und Großbritannien hatten je 37,5
Prozent betragen.
31. Januar
BRD 1967 – Bei der Bundesanstalt für Arbeit in
Nürnberg waren 578.400 Arbeitslose registriert
worden.
31. Januar
BRD 1967 – Die Kraftfahrzeugzulassungsstelle in
Flensburg (
Schleswig-Holstein)
hatte angegeben, dass im Januar 85.478 Autos
angemeldet worden waren. Das waren 21,9 Prozent
weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
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