März 1950 – Lebensmittelkarten abgeschafft
Die Rationierung von Lebensmitteln mit Ausnahme von
Zucker in der BRD, und Milch in Berlin, wird in der
Bundesrepublik Deutschland aufgehoben. Zum ersten Mal
seit über zehn Jahren wurde für den Kauf von
Nahrungsmitteln keine Lebensmittelkarten mehr benötigt.
Die Lebensmittelkarten wurden vier Tage vor Beginn des
Zweiten Weltkrieges eingeführt und in fünf Kategorien
unterteilt. Durch die Unterteilung in Kategorien wurde
sichergestellt dass ein Schwerarbeiter mehr
Nahrungsmittel erhält als z.B. ein Rentner. Die
Zuteilungsmengen, die gegen Ende des Krieges drastisch
gekürzt wurden, bestimmte das Reichsernährungsamt.
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Wichtige Ereignisse
im März 1950
1. März
In London wurde der deutschstämmige Physiker Klaus
Fuchs, der gestanden hatte, Einzelheiten der westlichen
Atombombenforschung an die Sowjetunion verraten zu
haben, wegen Landesverrates zu 14 Jahren Haft
verurteilt.
1. März
Die DDR-Behörden erhalten von dem Leiter der
sowjetischen Kontrollkommission in der DDR, Wassili I.
Tschuikow, das Recht zur Erteilung von Lizenzen für
Parteien und Organisationen sowie für Druckerzeugnisse.
1. März
Auf Taiwan wird von dem nationalchinesischen Führer
Chiang Kai-shek die Republik China ausgerufen. Er
übernahm das Amt des Staatspräsidenten.
1. März
China/Taiwan 1950 – Nach seiner Niederlage im chinesischen Bürgerkrieg verlegte
Chiang Kai-shek den Sitz der Regierung der Republik China nach Taiwan. Die
Republik übte seitdem über Taiwan und mehrere kleinere Inseln die faktische
Hoheitsgewalt aus.
1. März
BRD 1950 – Die Demontage der Salzgitter-Werk wurde von der britischen
Besatzungsmacht angeordnet.
1. März
Großbritannien 1950 – Der vormals am Manhattan-Projekt beteiligte Klaus Fuchs
wurde in London wegen Geheimnisverrat an die
UdSSR verurteilt.
2. März
US-Präsident Harry S. Truman erklärte auf einer
Pressekonferenz in Washington, dass er, solange der
Präsident der USA sein, niemals nach Moskau reisen
werden. Er möchte jedoch den sowjetischen Staats- und
Parteichef Josef W. Stalin gerne in Washington
empfangen.
3. März
In Paris wurden fünf Verträge zwischen Frankreich und
dem
Saarland unterzeichnet, die dem
Saarland die
politische Autonomie und dessen wirtschaftlichen
Anschluss an Frankreich garantieren.
3. März
Im Lager Friedland traf ein erster Transport mit 686
Personen ein. Sie waren aus den ehemaligen deutschen
Ostgebieten, die jetzt unter polnischer Verwaltung
stehen, ausgewiesen worden. Von der alliierten
Hochkommission wurde am 6. März die Grenze zur DDR
abgesperrt, damit nicht registrierte Umsiedler aus Polen
die Grenze nicht überschreiten konnten.
3. März
Eine Steuerreform, die vor allem untere
Einkommensgruppen entlasten sollte, wurde vom Bundestag
verabschiedet.
3.März
Saar-Abkommen 1950 – Zwischen dem französischen Außenminister Robert Schuman
(1886-1963) und dem Ministerpräsidenten des Saarlands, Johannes Hoffmann
(1890-1967), wurde das Saar-Abkommen geschlossen. Es sah eine engere Anlehnung
des Saarlands an
Frankreich vor, das die außenpolitische Vertretung übernahm.
Außerdem kontrollierte es die Kohlegruben. Die Preise und Löhne wurden dem
französischen Standard angepasst.
4. März
In Neumünster legte der Vorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB), Hans Böckler, den Grundstein
für die erste Siedlung des Sonderwohnungsbauprogramms
für Flüchtlinge in
Schleswig-Holstein. Insgesamt sollten
in
Schleswig-Holstein 10.000 neue Wohnungen für
Flüchtlinge gebaut werden.
4. März
Nachdem das Eishockeyteam des SC Rießersee im Vorjahr
gegen den EV Füssen verloren hatte, holte es sich in
diesem Jahr den Titel des Deutschen Meisters mit einem 5
: 4 Sieg gegen den EV Füssen zurück.
5. März
USA 1950 – Ein Bergarbeiter-Streik in den Vereinigten STaaten, der zwei Monate
angedauert hatte, wurde beendet.
5. März
Die Unterzeichnung eines neuen Tarifvertrages durch die
US-amerikanische Bergleute-Gewerkschaft, United Mine
Workers, und die Grubenbesitzer, beendete den Streik der
acht Monate angedauert hatte. Ebenso beendet wurden die
Teilstreiks, Auseinandersetzungen und die
Energieknappheit in den USA, die durch die geringen
Förderquoten entstanden war.
5. März
Die Internationale Skiflugwoche auf der kürzlich neu
eröffneten Riesenschanze in Oberstdorf wurde beendet. Im
Laufe der Woche war die inoffizielle Weltbestmarke
mehrfach übersprungen worden. Dem Schweden Dan Nethell
gelang am 3. März der weiteste Sprung mit 135 Metern.
5. März
In Griechenland erhielten bei den Parlamentswahlen die
Populisten 62, die Liberalen 56, die Union der Mitte 45,
die Demokratischen Sozialisten 35, die Demokratische
Front 18 und die Unabhängigen 16 Sitze. 18 weitere Sitze
entfielen auf kleinere Parteien. Sofoklis Weniselos, der
Führer der Liberalen, wurde am 23. März als
Ministerpräsident vereidigt. Er ging eine
Regierungskoalition mit der Nationalen Union ein, die
über sieben Parlamentssitze verfügte.
6. März
In Sizilien und Kalabrien wurden brachliegende Landgüter
von Tausenden von landlosen Bauern besetzt. Eine
ähnliche Besetzung fand schon Ende 1949 statt.
6. März
Eine Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, die in der DDR
tätig ist, meldete, dass von 185.00 seit 1945 in
ostdeutschen Arbeitslagern inhaftierten Gefangenen nur
etwa 37.000 entlassen worden waren. Die Gruppe gab
weiterhin an, dass 96.000 Internierte verstorben seien,
37.000 weitere seien in die Sowjetunion deportiert
worden. Die Übrigen seinen trotz gegenteiliger Auskunft
noch in Haft.
7. März
Bundeskanzler Konrad Adenauer sprach sich in einem
Interview mit dem International News Service (INS) für
eine deutsch-französische Union mit einem gemeinsamen
Parlament aus.
7. März
Nachdem Demonstranten die Demontage der Reichswerke in
Watenstedt-Salzgitter stark behindert hatten, wurden die
Werke von britischen Truppen besetzt. Diese haben die
Aufgabe, die Demontagearbeiten zu sichern.
7. März
In New York wurden Judith Coplon, eine frühere
Angestellte im US-Justizministerium und Valentin A.
Gubitschew, ein Mitglied der sowjetischen UNO-Delegation
von einem Schwurgericht der Spionage für schuldig
befunden. Sie wurden zu je 15 Jahren Haft verurteilt.
Gubitschew durfte am 20. März in die Sowjetunion
ausreisen.
7. März
König Georg VI. und Königin Elisabeth von Großbritannien
empfingen den französischen Staatspräsidenten Vincent
Auriol zu einem Staatsbesuch.
8. März
In London gingen die Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf
nach drei Tagen zu Ende. Bei den Herren gewann der
US-Amerikaner Dick Button zu dritten Mal in Folge den
Titel.
8. März
Der republikanische Senator Joseph McCarthy erhob vor
einem Unterausschuss des Senates Vorwürfe gegen leitende
Mitarbeiter des US-Außenministeriums. Sie sollten
angeblich mit Kommunisten sympathisieren. Er richtete
unter anderen Vorwürfe gegen Außenminister Dean Acheson
und den UN-Delegierten der USA Philip Jessup.
8. März
Bundeskanzler Konrad Adenauer informierte den britischen
Hochkommissar Sir Brian Robertson offiziell über die
Bedenken der Bundesregierung in Bezug auf die Demontage
der Reichswerke in Watenstedt-Salzgitter.
9. März
Vom Rat der alliierten Hochkommissare wurden die
Besatzungskosten für das Rechnungsjahr 1950/51
genehmigt. Mit rund vier Milliarden DM betragen sie etwa
20 Prozent des Bundeshaushalts.
9. März
Der bulgarische Ministerpräsident Walko Tscherwenkow
wurde einstimmig zum Präsidenten des Nationalrates der
Vaterländischen Front gewählt.
9. März
Der Vorschlag des US-amerikanischen Hochkommissars in
der Bundesrepublik Deutschland, John McCloy, die Einheit
Deutschlands mit freien Wahlen im ganzen Land
herbeizuführen, wurde von DDR-Präsident Wilhelm Pieck
abgelehnt, nachdem Bundeskanzler Konrad Adenauer den
Vorschlag am 1. März begrüßt hatte.
10. März
Eine Gruppe von SPD-Abgeordneten verprügelten im
Bundeshaus den rechtsradikalen Abgeordneten Wolfgang
Hedler.
10. März
In Rastatt wurden der frühere Kommandant des
Konzentrationslagers Ravensbrück, Fritz Suhren, und der
Arbeitseinsatzleiter des Lagers, Hans Pflaum, von einem
französischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Sie
waren angeklagt wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit.
11.März
Literatur 1950 – In Santa Monica (US-Bundesstaat Kalifornien) starb der deutsche
Schriftsteller Heinrich Mann.
11. März
Vertreter zahlreicher Jugendverbände protestierten vor
dem Hermannsdenkmal bei Detmold gegen die Erweiterung
des Schießplatzes in der nahegelegenen Senne durch
britische Besatzungstruppen. Die Demonstranten
verlangten, dass der Teutoburger Wald für die „wandernde
Jugend“ erhalten bleiben müsse.
11. März
Anlässlich des zweiten internationalen
Berufstanzturniers in der Bundesrepublik Deutschland in
Stuttgart, wurde der Gesellschaftstanz Quinto, der auf
einem 5/4 Takt basiert, vorgestellt.
12. März
Bei den Wahlen zum Obersten Sowjet in der UdSSR
erhielten die Kandidaten des Blocks der Kommunisten und
Parteilosen 99 Prozent der Stimmen.
12. März
Der deutsche Schriftsteller Heinrich Mann starb in Santa
Monica bei Los Angeles in den US wenige Tage vor seinem
79. Geburtstag. Sein bekanntester
gesellschaftskritischer Roman ist „Professor Unrat“ aus
dem Jahr 1905, der unter dem Titel „Der blaue Engel“
verfilmt wurde. In dem Film spielten Marlene Dietrich
und Emil Jannings die Hauptrollen.
12. März
In der Nähe des Flughafens Llandow in Wales kam es zu
dem bislang schwersten Unglück in der zivilen Luftfahrt.
Bei dem Absturz starben 80 Menschen.
12. März
Nachdem Zentral- und Ostjava am 9. März in die
indonesische Republik eingegliedert wurden, wird jetzt
auch Westjava eingegliedert.
12. März
In der Sowjetrepublik Turkmenien östlich des Kaspischen
Meers wurde nach schweren Unruhen der Belagerungszustand
verhängt. Die Meldung kam von Beamten der iranischen
Regierung. Die Einwohner der Republik waren mit der
schnell fortschreitenden Industrialisierung des Landes
unzufrieden.
12. März
57,7 Prozent der Belgier sprachen sich in einer
Volksabstimmung für die Rückkehr von König Leopold III.
aus.
13. März
Das Mainzer Psalter aus dem Jahre 1457, das als einer
der wertvollsten deutschen Kunstschätze gilt, kehrte per
Flugzeug aus den USA in die Bundesrepublik Deutschland
zurück. Der Psalter, der älteste bekannte
drei-Farb-Druck, war vermutlich 1945 in Dresden
gestohlen und illegal in die USA gebracht worden.
14. März
West Berlin wird von der Bundesregierung zum
wirtschaftlichen Notstandsgebiet erklärt.
14. März
In West Berlin entstand die Radikale Mitte, die sich
unter anderem für die Wahrung der Bürgerrechte gegenüber
der Bürokratie einsetzt.
15. März
BRD 1950 – Der in Kopenhagen im Jahr 1948 ausgearbeitete Wellenplan trat in
Kraft. Nur wenige Frequenzen waren nach diesem Plan Deutschland im
Mittelwellenbereich zugeteilt worden. Somit wurde der zügige Aufbau der
UKW-Sendernetze vorangetrieben.
15. März
Aus den Kommunalwahlen, die in Dänemark innerhalb der
letzten zwei Wochen stattfanden, gingen die
Sozialdemokraten als stärkste politische Kraft hervor.
15. März
Nachdem der Kopenhagener Wellenplan, nach dem die
Frequenzen für Rundfunksender in 25 Ländern neu verteilt
wurde, in Kraft trat, konnten in der Bundesrepublik
Deutschland erstmals Sendungen über Ultrakurzwelle
ausgestrahlt werden.
16. März
In Genf in der Schweiz eröffnete der 20. Internationale
Automobilsalon. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges sind auch bundesdeutsche Aussteller
vertreten.
16. März
Oppositionsführer im britischen Unterhaus, Winston
Churchill befürwortete die Wiederbewaffnung der
Bundesrepublik Deutschland. Weiterhin verlangte er den
Ausbau der britischen Luftwaffe und Flotte, um der
Gefahr, die von der
Sowjetunion ausgehe, wirksam zu
begegnen.
16. März
An der Universität von Kalifornien in Berkeley gab
US-Außenminister Dean Acheson eine Einschätzung des
sowjetisch-US-amerikanischen Verhältnisses. Dabei nannte
er die Bedingungen, die die UdSSR erfüllen müsse, um zu
beweisen, dass sie an einer Beendigung des „Kalten
Krieges“ interessiert sei.
17. März
Urho Kekkonen von der Bauernpartei wurde Nachfolger des
am 1. März zurückgetretenen Karl-August Fagerholm als
finnischer Ministerpräsident. Kekkonen bildete eine
Regierung, die aus einer Koalition der Konservativen aus
Bauernpartei, schwedischer Volkspartei und liberaler
Fortschrittspartei besteht.
17. März
Die Rechtsanwältin Ingeborg Hansen wurde Präsidentin des
dänischen Oberhauses. Sie ist die erste Frau in Europa
an der Spitze eines Parlamentes.
17. März
Wenige Tage, bevor die Volksabstimmung über die Rückkehr
von König Leopold III stattfinden sollte, traten
Hunderttausende belgische Arbeiter in einen 24-stündigen
Streik, um die Rückkehr Leopolds zu verhindern.
18. März
Der belgische Ministerpräsident Gaston Eyskens trat mit
seinem Kabinett wegen Unstimmigkeiten mit dem
Koalitionspartner zurück. Die Regierung führt weiterhin
die Geschäfte, weil die Verhandlungen über eine
Regierungsneubildung aufgrund der Königsfrage ohne
Erfolg blieben.
18. März
In West Berliner Wechselstuben wurde der nominelle
Umtauschkurs von 8,80 bis 9 Ost-Mark für eine West DM
festgesetzt. Damit wurde der niedrigste Stand der
DDR-Währung seit der Währungsreform von 1948 erreicht.
Auf dem Schwarzmarkt wurden bis zu 12 Ost-Mark für eine
DM bezahlt.
18. März
In Stuttgart wurde zum ersten Mal seit dem Kriegsende
der Fußball-Bundespokal ausgespielt. Vor 87.000
Zuschauern gewann die bayrische Mannschaft mit 2:0 gegen
das Team aus der Pfalz.
19. März
In der
Volksrepublik China beschloss die Regierung, die
2500 Kilometer lange chinesische Mauer einreißen zu
lassen und aus dem Material Häuser zu bauen.
19. März
Eine Säuberungsaktion in den USA führte zur Entlassung
von 71 Beamten des US-Handelsministeriums. Ihnen wurde
vorgeworfen, umstürzlerisch gehandelt zu haben oder
politisch unzuverlässig gewesen zu sein.
19. März
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard lehnte die
Forderung der Sozialdemokraten nach Vollbeschäftigung
ab, weil dadurch eine neue Inflation entstehen könne.
19. März
In West Berlin trat der 42-jährige Walter Neusel, der
1938 und 1942 Deutscher Meister der Profiboxer im
Schwergewicht war, nach 20 Jahre andauernder Karriere
zurück. Der Grund dafür war seine Niederlage im Kampf
gegen den 24-jährigen Conny Rux. Neusel hatte in der 5.
Runde ohne erkennbaren Grund das Handtuch geworfen.
20. März
Vom Außenpolitischen Ausschuss des
US-Repräsentantenhauses wurde vorgeschlagen, im Jahr
1951 die Gelder für den Wiederaufbau in Europa
(Marshallplan) um ein Drittel zu kürzen. Stattdessen
sollten überschüssige landwirtschaftliche Maschinen im
Wert von einer Milliarde US-Dollar (rund 4,2 Milliarden
DM) nach Europa geschafft werden. Der Antrag wurde vom
Kongress nicht gebilligt.
20. März
In der Bundesrepublik Deutschland sind über 510.000
Jugendliche heimat- und elternlos.
21. März
Die seit 15. März andauernde dritte Tagung des
Weltfriedensrates ging in Stockholm mit einem Aufruf der
Delegierten zum Verbot aller Atomwaffen zu Ende.
21. März
Der Bundestagsabgeordnete der Sozialistischen
Reichspartei (SRP), Fritz Dorls, sagte in einem
Interview mit der „New York Times“, dass es das Ziel
seiner Partei sei, einen „Elite-Staat“ unter preußischer
Führung aufzubauen. Allerdings sei die Zeit dafür noch
nicht gekommen. Die SRP wolle vorläufig ihre Kräfte
sammeln, „während wir die Regierung die Last des
gegenwärtigen Unglücks tragen lassen“.
22. März
Die Bundesregierung gab eine Erklärung zur
Wiederherstellung der deutschen Einheit heraus. In ihr
Forderte sie freie Wahlen in ganz Deutschland als
Voraussetzung.
22. März
Aufgrund anhaltender Proteste der Öffentlichkeit und vor
allem der Berufskraftfahrer senkte der Bundestag die
Benzinpreise von 0,60 DM auf 0,55 DM pro Liter.
22. März
In London wurde das Eishockey Team der Schweiz durch ein
10:3 gegen England Europameister.
23. März
Seretse Khama, der Häuptling von Betschuanaland
(Botswana) wurde von der Regierung in London abgesetzt.
Er hatte eine weiße Frau geheiratet und dadurch nach
Ansicht der Briten Streitigkeiten innerhalb seines
Stammes hervorgerufen.
23. März
Der Allgemeine Gewerkschaftsverband hatte in Italien zu
einem Generalstreik aufgerufen, der Teile des
öffentlichen Lebens lahmlegte. Mit dem Streik sollte
gegen die von der Regierung erlassenen verschärften
Polizeiverordnungen protestiert werden.
23. März
Zwei ehemalige Gestapo-Chefs wurden von einem Münchener
Schwurgericht der Beihilfe zum Totschlags in mindestens
20 Fällen freigesprochen. Die Taten waren zwar
nachgewiesen worden, aber nach Ansicht der Laienrichter
hatten die Angeklagten auf höheren Befehl gehandelt und
konnten daher nicht bestraft werden.
24. März
22 Dienststellen, darunter das Bundesverwaltungsgericht,
der Normenausschuss und die Bundesdruckerei wurden laut
Beschluss der Bundesregierung nach West Berlin verlegt.
24. März
In Ost Berlin wurde mit einem Festakt in der Staatsoper
die Akademie der Künste gegründet. Sie soll die
Nachfolge der Preußischen Akademie der Künste antreten.
Der Schriftsteller Arnold Zwei soll erster Präsident
werden.
25. März
In Bonn wurde der Deutsche Beamtenbund für die
Bundesrepublik Deutschland und Groß-Berlin und der
Gewerkschaftsbund der Berufsbeamten gegründet. Der
Kölner Regierungsrat Hans Schäfer wurde Vorsitzender.
25. März
Von einem Trierer Gericht wurden 17 Personen zu Geld-
und Gefängnisstrafen für Kaffeeschmuggel an der
deutsch-belgischen Grenze verurteilt.
26. März
Auf einer Pressekonferenz in Kassel erklärte der
thüringische Finanzminister Walter König (NDPD), dass
die Regierung der
DDR nicht daran denke, sich durch
allgemeine Wahlen die demokratischen Reformen
zunichtemachen zu lassen.
26. März
In Jugoslawien erhielten die allein zur Wahl stehenden
Kandidaten der Nationalen Front bei allgemeinen Wahlen
93,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. 6,8 Prozent der
Wähler hatten aus Protest leere Stimmzettel abgegeben.
27. März
In der DDR wurden die Preise für Lebensmittel um 28
Prozent und die für Fertigwaren um 32 Prozent gesenkt.
27. März
Der Bundestag in Bonn verabschiedete gegen die Stimmen
von SPD und KPD ein Gesetzt über die Notaufnahme von
Deutschen in das Bundesgebiet zur Begrenzung des
Flüchtlingsstroms aus der DDR.
27. März
Der Bundestag lehnte die Wiedereinführung der
Todesstrafe gegen die Stimmen der Bayernpartei und
Teilen der FDP, DP und CDU ab.
28. März
Außenminister Ernest Bevin kündigte in einer
außenpolitischen Debatte des britischen Unterhauses an,
dass die Westmächte die Rückgabe der Außenpolitik in
deutsche Hände in Erwägung zögen, wenn die
Bundesrepublik dem Europarat beitreten würde und dort
zur vollen Mitarbeit bereit sei.
28. März
Ein Wohnungsbaugesetz zur Errichtung von 1,8 Millionen
Wohnungen in den nächsten sechs Jahren wurde vom
Bundestag gebilligt.
29. März
In Hannover wurde die Industriemesse von
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard eröffnet. Auf
der Messe präsentierten bis zum 3. April inländische und
über 250 ausländische Aussteller auf fast 50.000
Quadratmetern ihre Gebrauchsgüter.
29. März
im Bundesgebiet einschließlich West Berlin galten noch
insgesamt 1,4 Millionen Menschen als Kriegsgefangene
bzw. Vermisste, wie eine Erhebung des
Bundesvertriebenenministerums ergab.
29. März
In Kiel startete der letzte Transport der Schweizer
Kinderhilfe. Seit 1946 konnten mit ihrer Hilfe tausende
Kinder aus sozial schwachen Familien aus Westdeutschland
in der Schweiz einen Erholungsurlaub machen. Das
schweizerische Rote Kreuz übernahm die Transportkosten
für die Hilfsaktionen und am Reiseziel wurden die Kinder
kostenlos für mehrere Wochen in Familien aufgenommen.
29. März
Wegen anti-alliierter Propaganda wurde der
1943 gedrehte
Spielfilm „Titanic“ von der alliierten
Hochkommission verboten. Der Film war auf Anregung von
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels entstanden und
enthielt unter anderem Szenen, in denen bei dem
Untergang der Titanic wohlhabende Briten gerettet
wurden, während deutschen Passagieren nicht geholfen
wurde.
30. März
Der französische Politiker Leon Blum starb in
Joy-en-Josas im Alter von fast 78 Jahren. Er war seit
1916 Generalsekretär der Sozialistischen Partei und
bildete 1936 als erster sozialistischer
Ministerpräsident Frankreichs eine Volksfrontregierung
mit den Kommunisten.
31. März
Vom Bundestag wurde ein Gesetz über die Diäten der
Abgeordneten verabschiedet.
31. März
Die Frau des Bundespräsidenten, Elly Heuss-Knapp gab in
Bonn die Einrichtung des Mütter Genesungswerkes bekannt.
März 1950 in den
Nachrichten
Fliegeralarm folgt furchtbares
Knallen
Schwarzwälder Bote
In den früheren Lufag-Gebäuden, wo später Bauknecht
produzierte, baute Gutbrod vom 1. März 1950 bis zum 24.
September 1953 seinen ...
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Das
geschah
1949
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Das geschah 1951 >>