Filmjahr 1950 – Deutschland-Premiere „Der dritte
Mann“
Das Filmjahr 1950 war ein besonderes! Schließlich
waren die Zerstörungen durch den
Zweiten Weltkrieg
auch in Deutschland sehr groß. Aber viele der
ehemals zerbombten Lichtspielhäuser waren längst
wieder aufgebaut und wurden für die Deutschen ein
Treffpunkt zur Unterhaltung.
Auch die Waldbühne diente in dieser Zeit
als ein „luftiges“ Freilichtkino. Zwar war die
„Wochenschau“ im Filmjahr 1950 eher ein Newsbeitrag
als ein Spielfilm – trotzdem war sie schnell ein
absoluter Klassiker geworden. Damals wurde die „Wochenschau“
fürs Kino produziert und berichtete wöchentlich neu
über die verschiedensten Ereignisse in Politik, .
Gesellschaft und
Kultur Sie lief immer vor dem Hauptfilm und kam beim
Publikum richtig gut an. So wusste man, was
in
Deutschland
los ist und konnte dementsprechend „mitreden“.
Schließlich stand noch in den wenigsten Wohnstuben
ein Fernseher.
Nach einem riesigen Erfolg in
Großbritannien war im Januar 1950 endlich
Deutschlandpremiere für den Kinofilm „Der dritte
Mann“. Die Story: der US-Journalist und Autor Holly
Martins (gespielt von Joseph Cotten) folgt dem Ruf
seines Freundes aus Schultagen Harry Lime (gespielt
von
Orson Welles) ins Nachkriegs-Wien. Hier
hat Holly Martins von ihm einen Job angeboten
bekommen. Doch kaum ist er dort, erfährt er, dass
Lime aufgrund eines rätselhaften Unfalls gestorben
sei. Zu dem soll der Tote auch noch an dem Schmuggel
von unreinem Penicillin beteiligt gewesen sein – was
sogar zum Tode vieler Kinder geführt haben soll. Der
Journalist kann (und will) das nicht glauben. Er
unternimmt eigene Recherchen, um der Wahrheit ein
Stück näher zu kommen. Der Thriller ist heute ein
absoluter Klassiker – inklusive der coolen
Titelmusik! Außerdem wurde der Film in Cannes mit
einer „Goldenen Palme“ ausgezeichnet (Bester Film).
Ein Jahr später (1951) gewann „Der dritte Mann“
einen Oscar für die „Beste Kamera“ – zu dem war er
für zwei weitere nominiert worden (Regie, Schnitt).
Als Produktion aus eigenem Lande präsentierte sich
die
Erich-Kästner-Verfilmung „Das doppelte
Lottchen“ – und das sogar richtig erfolgreich!
Inhalt: die beiden achtjährigen Mädchen Lotte &
Luise freunden sich an und haben – neben dem
gleichen Aussehen – auch noch weitere Dinge
gemeinsam. Und damit ist die Verwirrung (fast)
komplett. Erich Kästner erhielt im selben Jahr
als Drehbuchautor für das „Doppelte Lottchen“ das „Filmband in Gold“.
Eine weitere nationale Fernsehproduktion aus
deutschen Landen war 1950 „Das Schwarzwaldmädel" mit
Paul Hörbiger. In der Nachkriegszeit
waren solche Heimatfilme, die den Zuschauer in
eine heile Welt entführten, sehr beliebt.
Im
März 1950 schickte Hollywood
Cary Grant mit einer Komödie in die
deutschen Kinos: „Ich war eine männliche
Kriegsbraut“. Dieser Film spielt im Nachkriegsdeutschland
und enthält witzige Szenen und erzählt z.B. der
scheinbar unüberwindbaren Bürokratisierung der
US-Armee. Die Frage: was passiert wenn ein
Armeehauptmann (Cary Grant) seine(n) Leutnant (Ann
Sheridan) ehelichen will!? Eines ist sicher: in
jedem Fall besteht höchste Gefahr, einen
regelrechten Formulark(r)ampf zu bekommen. Auch
Alfred Hitchcock meldete sich im Filmjahr 1950 bei
seinen zahlreichen Fans mit der Kriminal-Komödie
„Die rote Lola“ (Originaltitel: „Stage Fright“). Die
Story: Jonathan Cooper wird von der Polizei gesucht.
Der Grund: er soll den Ehemann seiner Geliebten
ermordet haben. Auf der Flucht kommt er bei seiner
Freundin Eve unter und kann sich hier vor den
Polizisten verstecken. Ihr verrät er auch, dass
seine Geliebte selbst die Mörderin ist. Eve
entscheidet sich, auf eigene Faust zu recherchieren.
Die
erfolgreichsten Filme 1950 Kinocharts
Film
Cinderella
Das doppelte Lottchen
Schwarzwaldmädel
Winchester 73
Die Sünderin
Die Schatzinsel
Die rote Lola