1940
1941
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1943
1944
1945
1946
1947
1948
1949
Filmjahr
1949 – „Der dritte Mann“ wurde zum Klassiker
Das Jahr 1949 war gekennzeichnet von der Spaltung
Deutschlands in eine Bundesrepublik Deutschland und
im Oktober folgte die Gründung der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR), der allerdings die
Anerkennung des Westens lange versagt blieb.
Das Filmjahr 1949 hatte einen echten Knaller
hervorgebracht – „Der dritte Mann“ („The Third
Man“). Dieser britische Schwarzweiß-Film entstand
unter der Regie von Carol Reed (1906-1976) und ging
als eine der besten britischen Filme des 20.
Jahrhunderts in die Geschichte ein. Das
Originaldrehbuch schrieb der Graham Greene
(1904-1991). Die Hauptfigur des Films ist ein
US-amerikanischer Autor, der wegen eines
Jobangebotes seine Freundes Harry Lime in das
Nachkriegs-Wien zieht und in kriminelle
Machenschaften hineingezogen wird. Die Rolle des
Harry Lime wird von Orson Welles (1915-1985)
verkörpert. Nicht zuletzt das musikalische
Thema des
Films machte ihn so bekannt. Das auf der Zither
gespielte „Harry-Lime-Thema“ wurde ein
internationaler Bestseller. Es stammte von dem
österreichischen Zither-Spieler Anton Karas
(1906-1985), den der Regisseur in einer Gaststätte
spielen gehört hatte. Diese Filmmusik gibt das
Wiener Lokalkolorit auf faszinierende Weise wieder.
Im Zusammenspiel mit den expressionistischen
Kameraperspektiven, der Darstellung und der finalen
Verfolgungsjagd durch die Wiener Kanalisation ist
dieser Film einer der berühmtesten Klassiker der
Nachkriegszeit geworden. Die Dreharbeiten zu diesem
Film hatten im Oktober 1948 in Wien begonnen und
dauerten sieben Wochen. Die Uraufführung erlebte der
Film am 31. August 1949 in London. In New York wurde
er am
2. Februar 1950 uraufgeführt und in die
westdeutschen Kinos kam „Der dritte Mann“ am
6.
Januar 1950.
Die DEFA produzierte im Jahr 1949 unter anderem den
Film „Die Buntkarierten“, den Kurt Maetzig
(1911-2012) nach einem Hörspiel von Berta
Waterstradt (1907-1990) inszenierte. Maetzig wurde
einer der DDR-Regisseure, die das Filmgeschehen in
der DDR maßgeblich mitprägte. Heute gilt der Film
„Die Buntkarierten“ zu den großen Klassikern der
DEFA-Geschichte der ersten Nachkriegsjahre.
In Frankreich schuf Jean Cocteau (1889-1963) den
Kinofilm „Orpheus“, der auf der antiken Sage von
Orpheus und Eurydike basiert. Die Titelrolle wurde
von Jean Marais (1913-1998) gespielt. Der Film ist
eine Überarbeitung des Einakters, den Cocteau 1925
verfasst hatte. In einer ihrer ersten wichtigen
Filmrollen ist in „Orpheus“ die junge
Chansonsängerin Juliette
Gréco (*1927) als Agloinice,
die Anführerin der Bacchantinnen zu sehen. Der Film
wurde vom 12. September 1949 bis zum 16. November
1949 gedreht und erlebte seine Uraufführung im März
des Folgejahres im Rahmen der Filmfestspiele von
Cannes. Im September 1950 lief „Orpheus“ dann in
ganz Frankreich an und im
Oktober 1950 kam er in die
deutschen Kinos.
Die 21. Oscarverleihung
Die Verleihung der „21st Annual Academy Awards“
wurde in Los Angeles am 24. März erstmals im AMPAS
Theater verliehen. Die Moderation Oscar-Vergabe für
das Vorjahr 1948 hatte der Schauspieler Robert
Montgomery übernommen.
„Bester Film“ des Jahres wurde Reginald Becks und
Laurence Oliviers „Hamlet“. Für die „Beste Regie“
wurde John Huston für „Der Schatz der Sierra Madre“
(„The Treasure of the Sierra Madre“) ausgezeichnet.
„Bester Hauptdarsteller“ wurde Laurence Olivier für
die Rolle im Film „Hamlet“, in dem er auch Regie
geführt hatte. Als „Beste Hauptdarstellerin“ erwies
sich Jane Wyman für ihre Rolle in „Schweigende
Lippen“ („Johnny Belinda“).
Der Produzent Walter Wagner erhielt den Ehrenoscar
für den Film „Johanna von Orleans“. Ein weiterer
Ehrenoscar ging an „Monsieur Vincent“ als bester
fremdsprachiger Film.
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