Dezember 1957 - Weihnachtsgabe der
DDR-Volkskammer
Die DDR hatte sich im Weihnachtsmonat eine
besondere „Freude“ für ihre Bürger ausgedacht. Es
hatte ja schon seit 1954 eine Erhöhung des
Strafrahmens für diejenigen gegeben, die das Land
verlassen wollten. Damals waren drei Jahre Gefängnis
angedroht worden. Doch das Problem war damit nicht
aus der Welt geschafft worden. Nach wie vor
verließen DDR-Bürger ihr Land, nahmen das Risiko,
gefasst zu werden auf sich. Nun hatte die
Volkskammer erneut eine Änderung der Passgesetze
gebilligt. Danach war von nun an das Verlassen des
DDR-Territoriums eine „Republikflucht“, war also
eine unerlaubte Ausreise und wurde als Straftat
bewertet. Wurde sie vordem mit Gefängnis bestraft,
so drohte nun eine Zuchthausstrafe. Während der
UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld den
Weihnachtsabend bei den Einheiten der Polizeitruppe
der Vereinten Nationen im
Gazastreifen verbrachte,
hatten die Menschen im Iran vielerorts überhaupt
keine Bleibe mehr. Ein schweres Erdbeben hatte dort
1.130 Menschen in den Tod gerissen und etwa 100.000
Menschen obdachlos gemacht. Für alles, was sich so
um Weihnachten auf der Welt zutrug, hatte
Bundeskanzler Konrad Adenauer warme Worte parat. Er
rief in seiner Weihnachtsansprache zur inneren
Besinnung auf. Politische Themen hatte er bewusst
ausgeklammert. So war wenigsten in der BRD die Welt
heil und besinnlich.
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Januar
1958 >>
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1957
1. Dezember
BRD 1957 – Zum ersten Mal hatten der Westdeutsche
Rundfunk und der Norddeutsche Rundfunk ein
regionales Fernsehprogramm ausgestrahlt, das
spezifische Themen aus der Region aufgriff.
1. Dezember
BRD/DDR/Leichtathletik 1957 – Der Deutsche
Leichtathletikverband (DLV) und die Sektion
Leichtathletik der DDR hatten sich darüber geeinigt,
zu den Leichtathletik-Europameisterschaften 1958
nach Stockholm (Schweden) eine gemeinsame deutsche
Mannschaft anreisen zu lassen.
2. Dezember
BRD 1957 – Das Schwurgericht Hagen
(
Nordrhein-Westfalen) hatte den ehemaligen
SS-Sturmmann und Leiter des jüdischen
Zwangsarbeiterlagers in Galizien, Paul Thomanek,
wegen fünffachen Totschlags zu 15 Jahren Zuchthaus
verurteilt.
2. Dezember
USA 1957 – In Shippingport (US-Bundesstaat
Pennsylvania) war der erste kommerzielle Atomreaktor
in Betrieb genommen worden.
2. Dezember
UNO 1957 – Der UN-Sicherheitsrat hatte den
Amerikaner Frank Graham, Indien und Pakistan damit
beauftragt, Vorschläge zur friedlichen Beilegung des
Kaschmir-Konflikts einzubringen. Der bisherige
UN-Beauftragte Gunnar Jarrings hatte im April das
Scheitern seiner Mission bekanntgegeben.
3. Dezember
BRD 1957 – Im ersten Prozess um den
Bestechungsskandal im Koblenzer
Bundeswehrbeschaffungsamt war ein Amtsrat zu einer
zehnmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Insgesamt waren 160 Ermittlungsverfahren eingeleitet
worden.
3. Dezember
BRD 1957 – Weil die gesamte Belegschaft nach
ergebnislosen Tarifverhandlungen in den Streik
getreten war, hatte der Saarländische Rundfunk
seinen Sendebetrieb vorübergehend eingestellt. Erst
zwei Tage später waren wieder Sendungen ausgestrahlt
worden.
3. Dezember
BRD 1957 – Der Deutsche Bühnenverband hatte
mitgeteilt, dass das „Das Tagebuch der Anne Frank“
das erfolgreichste Stück der Theatersaison 1956/57
war. Es hatte Aufführungen auf 64 Bühnen gegeben.
4. Dezember
BRD 1957 – Zusammen mit der FDP hatte die bei den
Hamburger Bürgerschaftswahlen vom 10. November
erfolgreiche SPD eine Koalitionsregierung gebildet.
Neun SPD-Senatoren und drei FDP-Senatoren gehörten
dem Senat nun an, der von Max Brauer als Erstem
Bürgermeister geführt wurde.
4. Dezember
Jugoslawien 1957 – Das Parlament hatte einen
Fünf-Jahres-Plan für 1957 bis 1961 gebilligt. Dieser
sah eine jährliche Steigerung des
Bruttosozialproduktes um 9,5 Prozent vor. Nachdem
der erste Fünf-Jahres-Plan wegen des Bruchs mit dem
Ostblock 1948 nicht eingehalten wurde, hatte es in
Jugoslawien seit 1952 nur noch Pläne für ein Jahr
gegeben.
4. Dezember
Großbritannien 1957 – In der Nähe von Lewisham im
Südosten Londons hatte es ein schweres
Eisenbahnunglück gegeben. Dabei waren fast 100
Menschen ums Leben gekommen. Weitere 120 Menschen
waren verletzt worden.
5. Dezember
BRD/Großbritannien 1957 – Bundesaußenminister
Heinrich von Brentano hatte seinen Besuch in der
britischen Hauptstadt London beendet, wo er sich
zwei Tage aufgehalten hatte.
5. Dezember
Indonesien/Niederlande 1957 – Der indonesische
Justizminister Gustaaf Adolph Maengkom hatte
angekündigt, alle 50.000 bis 60.000 niederländischen
Staatsangehörige in drei Phasen auszuweisen. Der
Grund dafür war der Streit um die niederländische
Kolonie West-Neuguinea. Auf diese Kolonie hatte
Indonesien Anspruch erhoben.
5. Dezember
Großbritannien 1957 – Das britische Oberhaus hatte
seiner eigenen Reform zugestimmt, durch die nun auch
neben erblicher Mitgliedschaft Mitglieder auf
Lebenszeit ernannt werden konnten. Als Abgeordnete
waren nun auch Frauen zum ersten Mal im britischen
Oberhaus legitimiert worden.
5. Dezember
Südafrika 1957 – Zum Abschluss der dreitägigen
Rassenkonferenz, die es erstmals in der Geschichte
des Landes gegeben hatte, hatten 264 Vertreter aller
Hautfarben gefordert, dass Südafrika den elf
Millionen farbigen Einwohnern Gleichberechtigung
zubilligen müsste.
5. Dezember
Sowjetunion 1957 – In Leningrad war der erste
atomgetriebene Eisbrecher der Welt, „Lenin“, vom
Stapel gelaufen. Die Indienststellung fand Ende 1959
statt. Der Eisbrecher war mit drei Kernreaktoren
ausgerüstet. Diese trieben über vier Dampfturbinen,
Generatoren und Elektromotoren drei Propeller an.
6. Dezember
USA 1957 – In Kap Canaveral im US-Bundesstaat
Florida war der erste Startversuch eines
US-Erdsatelliten misslungen. Die Rakete war auf dem
Versuchsstand explodiert.
6. Dezember
Jugoslawien/USA 1957 – Der jugoslawische
Staatspräsident Marschall Josip Broz Tito hatte die
Vereinigten Staaten um die Einstellung ihrer
militärische Hilfe an Jugoslawien ersucht, weil die
ständigen Überlegungen über Ausmaß und
Zweckmäßigkeit dieser Hilfe durch die
US-amerikanische Regierung irritierend wirken
würden.
6. Dezember
BRD 1957 – Der Gesamtverband der metallindustriellen
Arbeitgeberverbände und die IG Metall in Bad Soden
hatten Lohnerhöhungen um 5 Prozent bis 6 Prozent ab
1. Januar 1958 und die Einführung einer
44-Stunden-Woche ab 1. Januar 1959 vereinbart.
7. Dezember
Griechenland/Zypern 1957 – Die
Untergrundorganisation EOKA hatte in Zypern zu einem
24-stündigen Generalstreik aufgerufen. Damit wollte
sie die griechische Bevölkerung auf ihre Forderung
nach Selbstbestimmung hinweisen.
7. Dezember
BRD 1957 – Die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitslosenversicherung in Nürnberg gab an,
dass auf Arbeitsplätze in der Bundesrepublik
19.577.725 Italiener vermittelt worden waren. Dies
waren etwa 2.500 weniger als 1956. In der
Landwirtschaft waren 3.272 italienische Gastarbeiter
eingesetzt worden, im Bergbau waren es 1.642
Italiener.
8. Dezember
Iran/Bahrain 1957 – Der Iran hatte seinen Anspruch
auf das britische Protektorat Bahrain am Persischen
Golf angemeldet.
8. Dezember
BRD 1957 – Zahlreiche Bundesbürger hatten trotz des
schlechten Wetters den „Kupfernen Sonntag“ zu
Weihnachtseinkäufen genutzt. Besonders gefragt waren
vor allem Glas, Porzellan und andere
Hausratsartikel. Auch hochwertiger Schmuck wurde
viel gekauft.
9. Dezember
Polen/Europa 1957 – In einem Memorandum an die drei
Westmächte hatte der polnische Außenminister Adam
Rapacki erneut seinen Vorschlag dargelegt zur
Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in
Mitteleuropa.
10. Dezember
UNO 1957 – Die UN-Vollversammlung hatte ohne
Gegenstimmen eine Resolution angenommen, in der sie
ihre Besorgnis ausdrückte über die Lage in Algerien.
Die Vollversammlung rief zur Suche nach einer
baldmöglichen friedlichen Lösung auf. Die Abstimmung
war als Erfolg für
Frankreich gewertet worden, weil
eine Selbstbestimmung Algeriens nicht gefordert
worden war.
11. Dezember
DDR 1957 – Die Volkskammer der DDR hatte die
Änderung der Passgesetze gebilligt. Danach war von
nun an das Verlassen des DDR-Territoriums als
„Republikflucht“ eine unerlaubte Ausreise, wurde
also als eine Straftat bewertet. Bestraft wurde
dieses Vergehen mit Zuchthaus.
11. Dezember
BRD 1957 – Das Bundesatomministerium hatte ein
erstes kommerzielles Atomprogramm der BRD vorgelegt.
Dieses sollte bis 1965 realisiert werden.
11. Dezember
Österreich 1957 – In der österreichischen Hauptstadt
war die Österreichische Rundfunkgesellschaft mbH
gegründet worden.
11. Dezember
Luxemburg/Europa 1957 – In Luxemburg war die erste
europäische Schule, an der rund 500 Schüler aus den
Montanunion-Staaten unterrichtet werden sollten, in
Anwesenheit der Außen- und Kulturminister der sechs
europäischen Staaten eröffnet worden.
11. Dezember
China 1957 – Um Kindern und Erwachsenen das
Lesenlernen zu erleichtern und die Verwendung des
Standard-Chinesisch als Umgangssprache zu
popularisieren, hatte der Staatsrat der
Volksrepublik China die Einführung des lateinischen
Alphabets mit 26 Buchstaben verfügt.
12. Dezember
Schweiz 1957 – Als Nachfolger von Hans Streuli zum
schweizerischen Bundespräsidenten für 1958 war der
schweizerische Wirtschaftsminister Thomas Holenstein
von der katholisch-konservativen Partei gewählt
worden.
12. Dezember
Sowjetunion/Island 1957 – Die Sowjetunion hatte
Island eine sowjetische Neutralitätsgarantie für den
Fall, dass die US-amerikanischen Stützpunkte auf der
Insel aufgelöst werden würden, angeboten.
13. Dezember
Dominikanische Republik/BRD 1957 – Zwischen der
Dominikanischen Republik und der Bundesrepublik war
ein Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag
abgeschlossen worden.
13. Dezember
Iran 1957 – Im Iran hatte sich ein Erdbeben der
Stärke ereignet. Dabei waren 1.130 Menschen ums
Leben gekommen. Etwa 100.000 Menschen hatten ihre
Bleibe verloren und waren obdachlos geworden.
13. Dezember
BRD 1957 – Zehn Professoren der Universität
Heidelberg hatten an Bundeskanzler Konrad Adenauer
appelliert, um auf dem Gebiet der Bundesrepublik
einen Verzicht auf die Errichtung von Abschussbasen
für Atomwaffen zu erreichen. An der Spitze derer,
die den Appell an Adenauer gerichtet hatten, stand
der Soziologe Alfred Weber.
13. Dezember
BRD 1957 – Der ehemalige Leiter des
wirtschaftswissenschaftlichen Instituts des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Viktor Agartz,
war wegen Mangel an Beweisen freigesprochen worden.
13. Dezember
BRD 1957 – Viele Händler hatten im
Weihnachtsgeschäft die unvorhergesehene große
Nachfrage nach Fernsehgeräten nicht mehr decken
können. Erst im kommenden Jahr waren neue
Lieferungen erwartet worden.
14. Dezember
Frankreich 1957 – Die französische Tageszeitung „La
Monde“ hatte den Bericht der Ständigen Kommission
zur Gewährleistung der individuellen Rechte und
Freiheiten veröffentlicht. Dieser gab Auskunft über
das rüde Verhalten französischer Behörden und
Truppen in Algerien.
14. Dezember
Griechenland/Großbritannien 1957 – Ein von
Griechenland eingebrachter Resolutionsentwurf, der
Verhandlungen zwischen Großbritannien und der
zyprischen Bevölkerung auf der Basis des
Selbstbestimmungensgrundsatzes vorsah, hatte in der
Vollversammlung der Vereinten Nationen nicht die
erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erbracht.
14. Dezember
Irak 1957 – Der irakische Parlamentsvorsitzende
Abdul Wahab Mirjan hatte eine neue Regierung
gebildet, nachdem das alte Kabinett zurückgetreten
war. Der bisherige Ministerpräsident Ali Jawdat
Ayoubi war nur sechs Monate im Amt gewesen.
14. Dezember
Österreich 1957 – Das österreichische
Gallup-Institut hatte ermittelt, dass 55 Prozent der
befragten Eltern ihren Kindern rieten, sich eine
Stellung im Staatsdienst zu suchen, obwohl dort die
Einkünfte geringer als in der freien Wirtschaft
waren. Die Eltern waren der Ansicht, dass Beamte
eine gesicherte Existenz hatten und auch die Arbeit
weniger als die bei den übrigen Erwerbstätigen war.
14. Dezember
BRD 1957 – Die deutsche Sportpresse hatte in einer
Feierstunde im Rheinsaal der Kölner Messehalle den
Sprinter Manfred Germar zum „Sportler des Jahres“
gewählt. Die 15-jährige Schwimmerin Wiltrud
Urselmann hatte auf Platz elf der Liste der
„Sportlerinnen des Jahres“ gestanden. Zur
„Mannschaft des Jahres“ war die Fußballmannschaft
des Vereins
Borussia Dortmund gekürt worden. Diese
Auszeichnung war 1957 erstmals vergeben worden.
15. Dezember
Venezuela 1957 – Durch eine Volksbefragung war das
Staatsoberhaupt des Landes, Präsident Marcos Perez
Jimenez, für weitere fünf Jahre in seinem Amt
bestätigt worden. Mehrere lateinamerikanische
Staaten hatten seit 1953 ihre diplomatischen
Beziehungen zu Venezuela abgebrochen, weil Jimenez
ihrer Ansicht nach ein diktatorisches Regime führte.
15. Dezember
USA 1957 – Der US-amerikanische
Verteidigungsministerium hatte den erfolgreichen
Probeschuss einer Interkontinentalrakete vom Typ
„Atlas“ bekanntgegeben. Ein früherer Versuch, der am
12. Juni durchgeführt worden war, misslang.
15. Dezember
West-Berlin 1957 – Das neue Programm des (West-)Berliner
Kabaretts „Die Stacheschweine“ hatte den Titel „Der
Fette aus Dingsda“, in dem der Bundesbürger als ess-
und reisefreudig, ruhe- und komfortbedürftig
dargestellt wurde.
15. Dezember
BRD 1957 – Mit der Geburt des „Münchner Kindls“
Thomas Seehaus hatte die bayerische Landeshauptstadt
eine Millionen Einwohner erreicht. Sie war damit die
dritte deutsche Millionenstadt geworden.
16. Dezember
DDR/BRD 1957 – In Rossendorf bei Dresden war der
erste Atomreaktor der DDR in Betrieb genommen
worden, der ein Forschungsreaktor war. In der
Bundesrepublik hatte sich der erste Atomreaktor noch
in der Erprobungsphase befunden. Er stand in
Garching bei München.
16. Dezember
Pakistan 1957 – Der bisherige Außenminister Malik
Firoz Khan Noon von der Republikanischen Partei
hatte nach dem Rücktritt von Ministerpräsident
Ismail Ibrahim Chundrigar von der Moslem-Liga eine
neue Regierung in Pakistan gebildet.
17. Dezember
BRD/DDR 1957 – In Hannover-Langenhagen
(
Niedersachsen) und in Magdeburg (
DDR) waren
Temperaturen von minus 30 Grad gemessen worden. Eine
solche Kälte war im niedersächsischen Flachland
zuletzt am Weihnachtstag 1876 verzeichnet worden.
18. Dezember
BRD 1957 – Auch wenn sie ein Direktmandat gewonnen
hätten, konnten mit der Einführung der reinen
Fünf-Prozent-Klausel in das nordrhein-westfälische
Wahlgesetz Parteien, die weniger als 5 Prozent
hatten, nicht mehr in den Landtag einziehen.
18. Dezember
Österreich 1957 – Der österreichische Nationalrat
hatte das Gewerbliche
Selbständigen-Pensionsversicherungsgesetz (GSPVG)
und das Landwirtschaftliche
Zuschussrentenversicherungsgesetz verabschiedet.
Diese beiden Gesetze sollten der Verbesserung der
Alterssicherung der Selbständigen dienen.
18. Dezember
BRD/Film 1957 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war der deutsche Film „Sissi.
Schicksalsjahre einer Kaiserin“ angelaufen. Dies war
der dritte Teil der Film-Biografie, die sich mit der
österreichischen Kaiserin Elisabeth
auseinandersetzte. In der Titelrolle war Romy
Schneider zu sehen.
18. Dezember
BRD 1957 – Das Schöffengericht Würzburg hatte den
Torwart des Fußballvereins Unterleinbach wegen
schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher
Körperverletzung verurteilt. Von diesem war im April
ein gegnerischer Spieler nicht nur geschlagen,
sondern auch mit Füßen getreten worden.
19. Dezember
NATO 1957 – Zum Abschluss ihrer viertägigen
Konferenz in der
französischen Hauptstadt Paris
hatten die Regierungschefs der 15 NATO-Staaten
Maßnahmen zur Modernisierung der westlichen
Verteidigung beschlossen. Besonders die Vereinigten
Staaten hatten die Stationierung von
Mittelstreckenraketen in Westeuropa gefordert.
19. Dezember
BRD 1957 – Die Frage der Zuteilung von
Fernsehkanälen an eine privatwirtschaftliche Gruppe
sei noch völlig offen. Das hatte Bundespostminister
Richard Stücklen erklärt.
19. Dezember
BRD 1957 – Die Rheinbrücke im Norden Düsseldorfs
(Nordrhein-Westfalen) war von Bundesverkehrsminister
Hans-Christoph Seebohm dem Verkehr übergeben worden.
Es war die erste Schrägseilbrücke in der
Bundesrepublik.
19. Dezember
Großbritannien/Sowjetunion 1957 – Großbritannien und
die UdSSR hatten ein Luftverkehrsabkommen
geschlossen. Dieses sah die Aufnahme einer
regelmäßigen Flugverbindung auf der Linie
London-Kopenhagen-Moskau vor.
20. Dezember
Österreich 1957 – Die Steuerprogression war ab 1.
Januar spürbar für unter und mittlere Einkommen bis
zu einer Höhe von 145.000 Schilling (etwa 24.000 DM)
im Jahr gemildert worden. Der österreichische
Bundesrat hatte ein entsprechendes Gesetz
verabschiedet.
20. Dezember
Großbritannien/NATO 1957 – Die Haltung des
britischen Premierminister Harold Macmillan auf der
Pariser NATO-Konferenz war vom britischen Unterhaus
gebilligt worden. Damit hatte das Unterhaus zugleich
der Errichtung von Raketenstützpunkten in
Großbritannien zugestimmt.
20. Dezember
BRD 1957 – Die Zahl der
Telefonanschlüsse in der BRD
hatte sich 1957 um 344.000 auf 4,67 Millionen
erhöht. Diese hatte die Bundespost mitgeteilt.
20. Dezember
International 1957 – Um ein gemeinsames
Nuklearforschungsprogramm europäischer Staaten zu
erarbeiten, war die European Nuclear Energy Agency
gegründet worden.
21. Dezember
Sowjetunion 1957 – Nachdem die Sowjetunion 1955/56
ihre Armee um 1,84 Millionen Soldaten verringert
hatte, gab es nun den Beschluss des Obersten Sowjet
zur weiteren Reduzierung der sowjetischen
Streitkräfte um 300.000 Mann.
21. Dezember
Indien 1957 – Weil eine lang anhaltende Dürre etwa
90 Prozent der Reisernte vernichtet hatte,
befürchtete der indische Landwirtschaftsminister
Ajit Prasat Jain, dass rund 79 Millionen Inder von
einer Hungersnot bedroht seien.
21. Dezember
BRD 1957 – Die Hälfte der Bundeswehrangehörigen
hatten einen Weihnachtsurlaub von sechs Tagen
angetreten. Die andere Hälfte hatte die Kaserne am
28. Dezember verlassen dürfen.
22. Dezember
Vatikan 1957 – Papst Pius XII. hatte in seiner
Weihnachtsansprache einen Aufruf „an die wahren
Freunde des Friedens“ gerichtet. Er hatte die
Einstellung des Rüstungswettlaufs mit den neuesten
Waffen gefordert.
22. Dezember
NATO 1957 – Ab dem Zeitraum der nächsten zwölf bis
18 Monate hatte der Oberbefehlshaber der
NATO-Streitkräfte in Europa, General Lauris Norstad,
Raketeneinheiten und Raketenstützpunkte in
Westeuropa angekündigt.
22. Dezember
Singapur 1957 – Die linksgerichtete
Volksaktionspartei hatte bei Wahlen zum ersten nur
aus gewählten Mitgliedern bestehenden Gemeinderat
von Singapur 13 der 32 Sitze erhalten. Dabei waren
sieben Mandate auf die Liberalsozialisten entfallen.
Die bisherige Regierungspartei Labour Front hatte
nur vier Sitze bekommen.
22. Dezember
Norwegen/Großbritannien 1957 – Der britische
Frachter „Narva“ war bei einem schweren Sturm vor
der norwegischen Südwestküste gesunken. Dabei war
die 28-köpfige Besatzung ums Leben gekommen.
22. Dezember
Fußball 1957 – Die Fußball-Nationalmannschaft der
Bundesrepublik hatte ein Länderspiel gegen Ungarn im
Niedersachsenstadion Hannover 1:0 gewonnen.
23. Dezember
Syrien/USA 1957 – Die Auseinandersetzung zwischen
Syrien und den Vereinigten Staaten war mit der
Akkreditierung eines neuen US-amerikanischen
Botschafters in in der syrischen Hauptstadt Damaskus
beigelegt worden. Die Auseinandersetzung hatte ihren
Ausgang im August durch eine panarabische Wendung
genommen.
23. Dezember
BRD 1957 – Der letzte Einkaufstag vor Heiligabend,
den die Käufer noch einmal ausgiebig nutzten, war
von den Geschäftsleuten als „Goldener Montag“
bezeichnet worden.
23. Dezember
BRD/DDR 1957 – Vor Weihnachten hatten 29 Prozent der
bundesdeutschen Bevölkerung Pakete und Päckchen zu
Verwandten und Bekannten in die DDR geschickt. Dies
hatte eine Umfrage des Bielefelder Emnid-Instituts
für Meinungsforschung ergeben.
24. Dezember
UNO 1957 – Der UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld
hatte den Weihnachtsabend bei den Einheiten der
Polizeitruppe der Vereinten Nationen im Gazastreifen
verbracht.
25. Dezember
BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in
seiner Weihnachtsansprache zur inneren Besinnung
aufgerufen. Er hatte es vermieden, politische Themen
anzuschneiden.
25. Dezember
USA 1957 – Ein Bürgerverein in Houston
(US-Bundesstaat Texas) hatte von einer Spezialfirma
mehrere Lastwagen voll Eis liefern lassen. Das war
feingemahlen auf den Straßen der Stadt als Schnee
verteilt worden. So sollte den Kindern ein weißes
Weihnachtsfest beschert werden.
26. Dezember
International 1957 – In der ägyptischen Hauptstadt
Kairo hatten sich 40 asiatische und afrikanische
Länder zur 1. Afro-Asiatischen Solidaritätskonferenz
getroffen. Die Teilnehmer hatten den „Afro-Asiatischen
Solidaritätsrat“ mit sowjetischer Hilfe
konstituiert.
27. Dezember
Thailand 1957 – Vom thailändischen Parlament, das am
15. Dezember gewählt worden war, wurde General
Thanom Kittikachorn zum neuen Ministerpräsidenten
des Landes bestimmt. Die Macht war am 17. September
vom Militär übernommen worden.
28. Dezember
Italien/Sowjetunion 1957 – Die UdSSR und Italien
hatten für die Jahre 1958 bis 1961 ein
Handelsabkommen geschlossen.
28. Dezember
Türkei 1957 – Gegen den heftigen Widerstand der
oppositionellen Volksrepublikaner hatte die
türkische Nationalversammlung in der Hauptstadt
Ankara eine Änderung ihres Status verabschiedet.
Diese hatte zur Folge, dass die politischen Rechte
der Abgeordneten eingeschränkt wurden.
28. Dezember
Tennis 1957 – Im Melbourner Kooyong-Stadion hatte
die australische Mannschaft das Team der USA mit 3:2
Punkten im Finale um den Tennis-Daviscup besiegt.
Die beiden Nationen hatten sich zum 22. Mal im
Davispokal-Endkampf gegenüber gestanden.
28. Dezember
Bulgarien/International 1957 – Der deutsche Chemiker
Otto Hahn hatte über den Bulgarischen Rundfunk in
der Hauptstadt Sofia für eine internationale
Entspannungspolitik plädiert. Er hatte dabei eine
allgemeine weltweite atomare Abrüstung gefordert.
28. Dezember
USA 1957 – Mit seinem Hubschrauber „Cessna“ Prototyp
YH-41 hatte James Bowman eine Höhe von 9.076 Metern
erreicht und damit einen Weltrekord aufgestellt.
29. Dezember
Fußball 1957 – Im Augsburger Rosenaustadion hatte
der FC Bayern München seinen ersten DFB-Pokal
gewonnen. Vor 42.000 Zuschauern ging das Endspiel um
den Pokal gegen Fortuna Düsseldorf 1:0 zu Ende.
30. Dezember
Malta/Großbritannien 1957 – Der Ministerpräsident
der Mittelmeerinsel Malta, Dominic Mintoff, hatte
das Parlament aus den Ferien zurückgerufen. Er
wollte Gegenmaßnahmen beschließen, weil er der
britischen Regierung vorwarf, dass diese ihre
Verpflichtungen gegenüber Malta nicht erfüllte.
31. Dezember
Israel 1957 – Der Ministerpräsident David Ben Gurion
war mit seinem gesamten Kabinett zurückgetreten.
31. Dezember
BRD 1957 – Die Zahl der Arbeitslosen im Dezember war
um mehr als die Hälfte gestiegen. Insgesamt waren
1.212.866 Menschen ohne Beschäftigung. Davon betraf
dies 930.129 Männer und 282.737 Frauen. Das waren
733.750 Menschen mehr als im November. Der starke
Anstieg war hauptsächlich auf das kalte Winterwetter
zurückgeführt worden. Dadurch hatte es zahlreiche
Entlassungen um Baugewerbe gegeben.
31. Dezember
International 1957 – Im weltweiten Linienflugverkehr
hatte es eine Beförderung von 87 Millionen
Fluggästen gegeben. Insgesamt waren das zehn
Millionen Passagiere mehr als im Jahr 1956.
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