April 1949 - Hilfe für Belgien

Kalender April 1949
Im Düsseldorfer Landtag machte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Karl Arnold von der CDU Gegenvorschläge zu den von den Westmächten und den Beneluxstaaten angestrebten Berichtigungen an der deutschen Westgrenze. Er bot am 11. April 1949 u. a. die Mitarbeit bei der Trockenlegung der Zuidersee und den Bau einer Eisenbahnstrecke durch das Hohe Venn auf belgischem Gebiet mit deutschen Arbeitskräften und von Deutschland gestelltem Material an.
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Wichtige Ereignisse im April 1949

1. April
In den Westzonen in Deutschland endete die Beimischungspflicht für Weizenmehl Typ 1050. Bäcker können auf Weißbrotmarken reines Weizengebäck verkaufen.
1. April
In der deutschen Ostzone trat eine Steuerreform in Kraft, die Arbeitseinkommen beträchtlich entlastet und das Steueraufkommen um rund 800 Millionen Ostmark mindert.
1. April
Die Börse in Tokyo wird gegründet
2. April

Die USA, Kanada, Australien und Großbritannien protestierten bei den Regierungen Bulgariens, Ungarns und Rumäniens gegen die systematische Verletzung der Friedensverträge im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren gegen Kirchenführer und beschuldigten die osteuropäischen Staaten, ihren Völkern systematisch die grundlegenden Freiheitsrechte zu entziehen.
2. April
In Aschaffenburg wurde eine Tagung des Nauheimer Kreises durch die US-Militärbehörden verboten. Das Gremium, das für die Neutralität Deutschlands eintrat, spiele der Sowjetunion in die Hände, obgleich es nicht kommunistisch war.
3. April
Israel und Transjordanien unterzeichneten auf der Insel Rhodos ein Waffenstillstandsabkommen.
3. April
Ein Umsturzversuch des Verteidigungsministers Edgar Cardona scheiterte in Costa Rica.
4. April
Die NATO wird gegründet. Die Gründungsstaaten waren Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal und die USA.
5. April
Der Franzose Andre Francois Poncret wurde zum Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) gewählt. Er wurde somit Nachfolger des 1948 von jüdischen Extremisten ermordeten Folke Bernadotte, Graf von Wisborg.
5. April
Die zweite Sitzungsperiode der dritten UN-Vollversammlung wurde in Flushing Meadows bei New York von dem australischen Außenminister Herbert Vere Evatt eröffnet.
6. April
Eine weitreichende Amnestie für ehemalige Nationalsozialisten in den Westsektoren Berlins wurde von der Berliner alliierten Kommandantur verkündet.
6. April
Der Sender „Freies Griechenland“ meldete eine Regierungsumbildung der Aufständischen. Ministerpräsident wurde Dimitrios Partsalides.
7. April
Laut US-Präsident Harry S, Truman hatte er 1945 den Befehl zum Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki nur gegeben, weil er befürchtet hatte, der Krieg würde sonst weitere 200 000 US-Amerikaner und 400 000 Japanern das Leben kosten.
7. April
Da die Schweiz verfassungsmäßig dazu verpflichtet war, neutral zu bleiben, lehnte die Schweizer Regierung eine inoffizielle französische Einladung zur Beteiligung an dem geplanten Europäischen Parlament ab.
8. April
Durch den Beitritt der französischen Besatzungszone wird die Bizone zur Trizone. Die drei Außenminister der West-Alliierten beschließen in Washington D.C. das Besatzungsstatut; darin geben sie der Gründung der Bundesrepublik ihre Zustimmung, behalten sich jedoch Reservats- und Einspruchsrechte insbesondere in den Bereichen Ruhrkontrolle und Demontage vor.
8. April
In Burma kommt es zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Milizen der Karen.
9. April
Der Wirtschaftsrat für die Bizone stellte mit der Einführung des Tarifvertragsgesetzes die Tarifautonomie von Gewerkschaften und Arbeitgebern her.
9. April
In Belgrad fand der dritte Kongress der jugoslawischen Volksfront statt. In einer Rede vor den 1600 teilnehmenden Delegierten beschuldigte Staatschef Josip Broz Tito die Ostblockstaaten einer Lügenkampagne gegen Jugoslawien, weil sein Land sich die Freiheit nehme, nach eigenem Ermessen zu entscheiden.
10. April
In Bonn überreichten drei Vertreter der alliierten Verbindungsstäbe dem Präsidenten des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, das alliierte Besatzungsstatus und das Washingtoner Abkommen über die Dreimächtekontrolle vom 8. April. Die Dokumente ebneten den Weg für die Bildung eines westdeutschen Staates.
10. April
Albanien veröffentlichte aufgrund der Anschuldigungen Griechenlands, dass albanische Guerillagruppen auf griechisches Territorium vorgedrungen seien, eine Erklärung, dass die am 1. April ausgebrochenen Kämpfe im Grammosgebirge von griechischen Banden auf albanischem Gebiet verursacht worden waren.
11. April
Zum Widerstand gegen die Teilung Deutschlands und das Besatzungsstatut für Westdeutschland rief das Präsidium des Ostdeutschen Volksrats auf.
12. April
In Bonn stimmten die westdeutschen Ministerpräsidenten dem alliierten Besatzungsstatut zu.
12. April
Um Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu entlasten, wurde auf einer Flüchtlingskonferenz in Frankfurt am Main beschlossen, dass die französische Zone von den ihr zugedachten 300 000 Flüchtlingen zunächst 120 000 aus der Bizone übernehmen sollte.
13. April
Im Wilhelmstraßen-Prozess, dem letzten der Nürnberger Prozesse, werden gegen Angehörige des Auswärtigen Amtes des Dritten Reiches überwiegend langjährige Haftstrafen ausgesprochen; die Urteile werden zum Teil schon nach wenigen Monaten deutlich abgemildert.
13. April

Die Kämpfe zwischen Israel und Syrien werden eingestellt.
14. April
In Reutlingen fand bis zum Ostermontag die Deutsche Auto-Schau statt. Fast 200 deutsche Autofirmen und Konstrukteure sowie zahlreiche ausländische Automobilbauer stellten ihre Produktion vor.
14. April
In Nürnberg wurden im sog. „Wilhelmstraßenprozess“ 19 Angeklagte, die bis 1945 verantwortlich an der deutschen Außenpolitik mitgewirkt hatten, zu Haftstrafen zwischen drei und 25 Jahren verurteilt. In der Berliner Wilhelmstraße befand sich während des Dritten Reiches der Sitz des Auswärtigen Amtes.
15. April
Papst Pius XII. spricht sich für eine Internationalisierung der Stadt Jerusalem aus.
16. April
Chaim Weizmann wird zum Staatspräsidenten Israels gewählt.
17. April
Italiens Ministerpräsident Alcide de Gasperi veröffentlichte Einzelheiten der geplanten Bodenreform, durch die 1,2 Millionen ha Land an italienische Bauern verteilt werden sollten.
17. April
90 Prozent der Wähler stimmten bei den Präsidentschaftswahlen in Paraguay für den provisorischen Staatspräsidenten Felipe Molas Lopes von der Colorado Partei. Sein Vorgänger Raimundo Rolon war am 26. Februar gestürzt worden.
18. April
Irland scheidet aus dem Verband des Commonwealth aus und konstituiert sich als eigene Republik Éire.
19. April
US-Präsident Harry S. Truman unterzeichnete das Verlängerungsgesetz für die Europahilfe (ERP; Marshallplan) in Höhe von 5,58 Milliarden US-Dollar (Rund 18,6 Milliarden DM) für die Zeit von April 1949 bis Juni 1950.
19. April
In den Westzonen veranstaltete das Bielefelder Institut für Marktforschung (EMNID) eine Umfrage in den Westzonen. 35 Prozent der Befragten bezeichneten den Mangel an Kleidung als ihr größtes Problem. 31,6 Prozent bereitete der Wohnungsmangel, 16,1 Prozent die unzureichende Ernährung große Sorge.
20. April
Die kommunistische Artillerie beschoss auf dem Jangtsekiang zwei Kriegsschiffe, die für die Evakuierung britischer Staatsbürger aus Nanking und Schanghai vorgesehen waren. Dabei kamen 42 Briten ums Leben und 60 wurden verletzt.
20. April
Der Frankfurter Wirtschaftsrat erließ rückwirkend zum 1. Januar für die Bizone eine Steuerreform, durch die Produktions-hemmende Steuersätze gesenkt wurden.
21. April
Aufgrund eines vom griechischen Kabinett gebilligten Gesetzes dürften Frauen über 21 Jahren das Wahlrecht bei Stadtratswahlen erhalten. Frauen über 25 durften künftig öffentliche Ämter bekleiden.
21. April
Die Uraufführung des autobiografisch geprägten Films „Der Ruf“ von Fritz Kortner fand in Berlin statt. Der Film zeigte das Schicksal eines 1948 aus der Emigration nach Deutschland zurückkehrenden jüdischen Professors.
22. April
Die westlichen Militärkommandanten in Berlin lehnten die Abhaltung von Wahlen zum ostdeutschen Volksrat in den Westsektoren Berlins ab.
22. April
Im Iran wurden 14 Führer der Tudeh-Partei wegen Verbreitung marxistisch-kommunistischer Propaganda und Anstiftung zu Unruhen zu Gefängnisstrafen zwischen einem und zehn Jahren verurteilt.
23. April
Die deutsche Kommune Selfkant wird als Ausgleich für die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden unter niederländische Verwaltung gestellt.
23. April
Die Truppen der chinesischen Volksbefreiungsarmee nehmen Nanking ein.
24. April
Die US-Regierung hob die Ausfuhrkontrolle für über 500 Warensorten auf.
24. April
In einem Hirtenbrief forderten die polnischen Bischöfe die Katholiken des Landes auf, die Angriffe der kommunistisch beeinflussten Presse auf die Geistlichkeit nicht zu beachten.
25. April
Die drei westlichen Militärgouverneure und eine Delegation des Parlamentarischen Rates unter Leitung von Konrad Adenauer einigten sich über die endgültige Fassung des Grundgesetzes für den westdeutschen Staat.
25. April
Der US-Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius D. Clay bezeichnete die Einbeziehung Deutschlands in einen Bund westeuropäischer Länder als den wirkungsvollsten Weg zur Eindämmung der kommunistischen Expansion.
26. April
Das für die US-Zone vorgesehene Gesetz zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (Entschädigungsgesetz) wurde vom Süddeutschen Länderrat gebilligt.
26. April
Bei seiner Jungfernfahrt lief der britische Luxusdampfer „Magdalena“ vor Rio de Janeiro auf einen Felsen und sank. Die 350 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
27. April
Harald E. Thompson erreichte mit seinem Hubschrauber Sikorsky S-52 den Geschwindigkeitsweltrekord von 208,5 km/h
28. April
In London unterzeichneten Vertreter der drei Westalliierten und der Beneluxstaaten das Abkommen über die Bildung einer internationalen Ruhrbehörde, das sog. Ruhrstatut.
28. April
US-Außenminister Dean Acheson äußerte die Ansicht, die Dreimächtepläne über die Bildung eines westdeutschen Staates schlössen ein Übereinkommen mit der Sowjetunion über eine gesamtdeutsche Lösung nicht aus.
29. April
Unter Vorbehalten genehmigten die Militärgouverneure Lucius D. Clay (USA) und Sir Brian Robertson (Großbritannien) für das vereinigte Wirtschaftsgebiet das Gesetz über den Lastenausgleich. Am folgenden Tag stimmte der französische Gouverneur Pierre Koenig dem Gesetz zu.
29. April
Die Verstaatlichung der Banken, Versicherungsunternehmen und Grundstücksgesellschaften im sowjetischen Sektor Berlins wurde vom Ostberliner Magistrat angeordnet.
30. April

Uraufführung der Oper Il Dottor Antonio von Franco Alfano am Teatro dell'Opera in Rom.


April 1949 Deutschland in den Nachrichten

Sammlung wächst um mehr als 550 Werke des Spätexpressionisten
Westdeutsche Zeitung
Jankel Adler wurde am 26. Juli 1895 im polnischen Lodz geboren und starb am 25. April 1949 im englischen Aldbourne. Mit seiner Lebensgefährtin ... >>>  
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