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Das
Sportjahr 1922 – Die Entstehung des Wasa-Laufs
Wintersport
Die 7. Eishockey-Europameisterschaft, an der sich in
jenem Jahr wieder drei Mannschaften beteiligten,
fand vom 14. bis zum 16. März 1922 im
Schweizerischen St. Moritz statt. Die Schweiz war
damit schon zum zweiten Mal Austragungsort der
Eishockey-EM. Die Mannschaften kamen aus
Schweden,
der Schweiz und der Tschechoslowakei, die
schließlich auch den Europameister-Titel holte.
Insgesamt drei Mannschaften – das bedeutete, dass
jede Mannschaft auf ihre Art eine Medaille gewonnen
hatte.
Bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft, die
ebenfalls
in der Schweiz, in Davos, ausgetragen
wurde und bei der nur die Herren aufs Eis gingen,
wurden die drei ersten Plätze von österreichischen
Eiskunstläufern errungen. Werner Rittberger
(1891-1975) aus dem Deutschen Reich errang den
vierten Platz.
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm war die
Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft vom 4. Januar bis zum
6. Februar 1922 veranstaltet worden. Allerdings
betraf diese Austragung nur die Herren- und
Damenkonkurrenz. Der Schwede Gillis Grafström
(1893-
1938), der zu jenem Zeitpunkt schon
Olympiasieger (1922) war, gewann den
Weltmeister-Titel. Platz zwei und drei belegten
jeweils die österreichischen Eiskunstläufer Fritz
Kachler (188-1973), der auch die Silbermedaille bei
der Europameisterschaft im selben Jahr holte und
Willy Böckl (1893-1975), der Goldmedaillen-Gewinner
der Europameisterschaft. Bei den Damen sicherte sich
Herma Szabó (1902-1986) aus Österreich die
WM-Goldmedaille. Die Eiskunstlauf-Paare kämpften am
29. Januar 1922 in Davos um den WM-Titel. Hier waren
ebenfalls die
Österreicher siegreich, das Paar
Helene Engelmann (1898-1985) und Alfred Berger
(1894-1966) wurden Weltmeister.
In Schweden wurde 1922 auch zum ersten Mal der
Wasa-Lauf gestartet, der heute eine der größten
Skilanglaufveranstaltungen der Welt ist. Die Idee
dazu hatte der schwedische Zeitungsredakteur Anders
Pers
(1860-1951). Mit diesem Lauf wollte er an die
historische Flucht von Gustav I. Wasa (1496-1560)
erinnern, der im Jahr 1521 vor den Soldaten des
Dänenkönigs Christian II. (1481-1559) floh und zwar
auf Skiern. Sieger des ersten Wasa-Laufs wurde der
damals 22-jährige schwedische Langläufer Ernst Alm
(1900-1980).
Radsport
In Deutschland wurde der Vorläufer der heutigen
Deutschland-Tour, der Große Preis von Deutschland
ausgetragen. Elf Jahre Unterbrechung lagen zwischen
diesem Rennen im Jahr 1922 und dem letzten. Nun
traten vom 18. bis zum 23. Mai 1922 insgesamt 36
Fahrer in die Pedalen, um die 1.043 Kilometer von
Köln über Aachen, Trier und Mannheim zurück nach
Köln zu meistern. Die Distanz wurde in vier
Tagesabschnitten zurückgelegt. In Köln kamen am Ende
18 Fahrer an.
Zum 10. Mal wurde vom 24. Mai bis zum 11. Juni 1922
der Giro d’Italia ausgetragen. Zehn Etappen mussten
über eine Distanz von insgesamt 3.095 Kilometer
bewältigt werden. Das schafften nicht alle
Teilnehmer. Nur 15 Fahrer von 75 erreichten das
Ziel. Sieger wurde Giovanni Brunero (1895-1934).
Die strapazenreiche Tour de France fand im Jahr 1922
vom 25. Juni bis zum 23. Juli statt. Der Belgier
Firmin Lambot (1886-1964), der die Tour im Jahr 1919
schon einmal gewonnen hatte, konnte auch 1922
siegreich vom Rad absteigen. Insgesamt waren 5373
Kilometer mussten in 15 Etappen gefahren werden.
Auch hier kamen nicht alle Fahrer ins Ziel. Von 120
Teilnehmern, die an den Start gegangen waren,
erreichten 38 das Ziel.
Motorsport
Der Große Preis von Frankreich wurde in
Straßburg
ausgetragen und der Sieger kam aus Italien – Felice
Nazzaro (1881-1940), der für Fiat ins Rennen
gegangen war. Ebenfalls siegreich beendete Nazzaro
den Großen Preis von Italien, der am 10. September
1922 am Autodromo di Milano in Monza veranstaltet
wurde.
Sein Neffe, Biaggio Nazzaro (1890-1922), musste
seine Leidenschaft für den Automobilsport mit dem
Leben bezahlen. Er war beim Großen Preis von
Frankreich ums Leben gekommen, als er bei voller
Fahrt ein Problem an der Hinterachse hatte, ein
Hinterrad verlor und gegen einen Baum prallte.
Biaggio Nazzaro überschlug sich mehrmals. An den
Folgen des Unfalls verstarb er kurze Zeit darauf im
Krankenhaus. Sein Onkel Felice, der den Großen Preis
nach 60 Runden gewonnen hatte, erfuhr erst am Ende
des Rennens vom Tod seines Neffen.
Der Mount Everest
Mit 8848 Metern ist der Mount Everest der höchste
Berg der Erde. Der erste Besteigungsversuch wurde
1922 unternommen. Dem ging eine Erkundungsexpedition
voraus, an der George Mallory (1886-1924) ebenso
beteiligt war wie an der Britischen
Mount-Everest-Expedition von 1922, die ausdrücklich
das Ziel hatte, die Erstbesteigung zu bewältigen.
Nach Meinung von Mallory war die Route zum Gipfel,
die er entdeckt hatte, durchaus gangbar. Allerdings
riss eine Lawine sieben Träger der Expedition in den
Tod. Das war am 7. Juni 1922 gewesen. Die mutigen
Bergsteiger scheiterten mit ihrer Erstbesteigung.
Mallory und auch Andrew Irvine (1902-1924) kehrten
nicht zurück. Während die Leiche von Mallory 1999
gefunden wurde, jedoch keinen Beweis lieferte, ob er
den Gipfel erreicht hatte, gilt Irvine immer noch
als verschollen.
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