Das Autojahr 1926 - Bentleys schnellstes Rennauto

Die britische Luxus-Marke Bentley machte im Jahr 1926 mit zwei neuen Automobilen auf sich aufmerksam. Der Bentley 4 ½ Liter ersetzte sein Vorgängermodell, den 3 Liter. Bis zu Produktionsende im Jahr 1931 verließen 720 Stück dieser exklusiven Limousine die Bentley-Fabriken. Mit dem Bentley Speed Six ermöglichte das britische Traditionsunternehmen seinen Kunden, eine Karosserieform nach Vorliebe zu wählen. Etliche der bis 1930 insgesamt 544 gebauten Speed-Six-Modelle wurden ab dem Jahr 1928 als Sportwagen konzipiert und gingen als die bis dato schnellsten Rennautos in die Geschichte Bentleys ein.
Der im Jahr 1921 gegründete französische Automobilhersteller Amilcar brachte 1926 den Sportwagen Amilcar CGSS auf den Markt, der im darauf folgenden Jahr dem Rennfahrer André Lefevre den Sieg in Monte Carlo brachte.
Der von Louis Renault entworfene Vivasix wurde ebenfalls im Jahr 1926 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter dem Namen Vivasix wurden in den Renault-Fabriken in Billancourt bis 1930 das luxuriöse Modell Type RA und die günstigere Ausfertigung Typ PG hergestellt, bevor die Produktion langsam zugunsten des Nachfolgemodells, der legendären Vivastella auslief.
Das seit dem Jahr 1992 nicht mehr existente, in England gegründete Unternehmen Talbot präsentierte im Jahr 1926 im Zuge der London Motor Show erstmals den Viersitzer Talbot 105, der als eines der schnellsten Rennautos seiner Zeit in die Automobilgeschichte einging.
Mit dem von dem revolutionären Automobilingenieur Hans Ledwinka entwickelten Tatra 12 brachte die tschechische Automarke Tatra im Jahr 1926 einen Mittelklassewagen auf den Markt, der wie sein Vorgänger mit einer bahnbrechend technischen Errungenschaft ausgestattet war. Ledwinka hatte etliche Jahre zuvor den Zentralrohrrahmen als tragendes Element erfunden, der erstmals bei dem Tatra 11 eingebaut worden war. Mit einigen technischen Verbesserungen versehen, wurde der Tatra 12 nun ein großer Erfolg.
Der Triumph 15/50, der ebenfalls im Jahr 1926 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, konnte als zwei- oder viertürige Limousine erworben werden und wurde ein großer Export-Erfolg für die britische Marke Triumph. Ein großer Teil der etwa 2000 produzierten Exemplare wurde in Australien und Neuseeland verkauft.
In Schweden bedeutete 1926 das Geburtsjahr des von Gustv Larson und Jan G. Smith entwickelten Volvo ÖV 4, einem Mittelklasse-Cabriolet, das wegen seines zu hohen Preises und veralteter Technik kein großer Verkaufserfolg für Volvo wurde. Vor allem die Tatsache, dass das Verdeck nicht wasserdicht war, hielt viele Schweden von dem Erwerb dieses Fahrzeugs ab. Volvo reagierte auf das schlechte Ergebnis des ÖV 4 mit der Entscheidung, mit dem Nachfolgemodell PV 4 wieder einen geräumigen Pkw für die Oberschicht herzustellen.

Dicke Limousinen aus den USA

In den USA stachen unter den großzügigen Limousinen besonders der 1926 Chrysler Imperial, der Ajax Nash, der Dodge Sedan und der Essex Super 6 Aluminium Sedan Deluxe der Hudson Motor Car Company hervor. Der Chrysler Imperial, der 1926 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wurde eines der Top-Modelle in der Geschichte des Unternehmens. Firmengründer Walter P. Chrysler gab die Entwicklung dieses exklusiven Modells in Auftrag, um mit den Unternehmen Cadillac und Lincoln auf dem Gebiet der Luxusfahrzeuge konkurrieren zu können. Der Imperial war mit einem größeren Motor als die anderen Chrysler-Serien ausgestattet und beeindruckte dadurch, dass er Platz für sieben Passagiere bot. Bis zum Jahr 1954 und zwischen 1990 und 1993 wurden unter dem Namen Imperial Fahrzeuge der oberen Preisklasse von Chrysler angefertigt.
Unter den Kleinwagen, die die US-Autoindustrie im Jahr 1926 hervorbrachte, zählten der in Detroit von der Rickenbacker Motor Company produzierte Rickenbacker Boattail, der Flint Jr. Z18 Deluxe Coupe, der von der Durant Motor Company angefertigte Mosel R Rugby und der Pilot Sedan aus Richmond zu den Glanzstücken.

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