Das Autojahr 1927 - Exklusive Modelle für die Royals

In Deutschland brachte die Autoindustrie im Jahr 1927 unter anderem den Adler Standard 6 der in Frankfurt am Main ansässigen Adler-Werke hervor. Für die Karosserieform dieser Limousine wurden Modelle des US-amerikanischen Konzerns Chrysler kopiert, was dazu führte, dass erstmals ein deutsches Fahrzeug dem Unternehmen Chrysler in dieser Kategorie starke Konkurrenz auf dem deutschen Markt bot. Bis zum Jahr 1934 wurden mehr als 21.000 Stück dieses kommerziell sehr erfolgreichen Automobils produziert.
In den Opelwerken in Rüsselsheim wurde ab 1927 der erschwingliche Opel 7/34 hergestellt. Da die Adam Opel AG Design und technische Ausstattung dieses in verschiedenen Ausführungen gebauten Autos einfach hielt, konnte sie die Preise der entsprechenden Modelle der Konkurrenz effektiv unterbieten, was zu einem großen Verkaufserfolg für Opel führte.
In Frankreich stellte Peugeot 1927 im Zuge der Pariser Autoausstellung erstmals den Typ 183 vor, der ab dem darauf folgenden Jahr verkauft wurde. Das Familienauto und dessen Verkaufszahlen zementierten den Ruf von Peugeot als einer der führenden Automobilkonzerne Europas.
Ebenso erfolgreich wurde Renault mit seinem 1927 präsentierten Monasix. Das führende Pariser Taxiunternehmen Compagnie Générale des voitures à Paris kaufte im Jahr 1928 etwa 5000 Stück an, von denen ein beträchtlicher Teil noch in den frühen sechziger Jahren in Paris in Betrieb war.
Die in der englischen Stadt Coventry ansässige Rover Company brachte im Jahr 1927 den Rover Six Light, eine mittelgroße Limousine mit einem von Peter Poppe entwickelten Motor auf den Markt. Von diesem Automobil, das eine Höchstgeschwindigkeit von fast 100 km/h erreichte und in der hochpreisigen Regal- und einer billigeren Standard-Version hergestellt wurde, verließen bis Produktionsende im Jahr 1932 etwa 8000 Stück die Rover-Fabriken.
Die von William Morris gegründete MG Company aus Oxford präsentierte im September 1927 erstmals den MG 14/40, einen in mehreren Ausführungen produzierten Sportwagen. Von seinem Vorgänger, dem MG 14/28, unterschied sich dieses neue Automobil kaum, und so wurde angenommen, dass die Umbenennung ausschließlich zu Marketingzwecken stattfand. Bis 1929 wurden etwa 700 Exemplare des MG 14/40 erzeugt.
Der Triumph Super 7 wurde ab dem Jahr 1927 das erste für den Massenmarkt produzierte Automobil der britischen Triumph Motor Company, die den Wagen aufgrund des großen kommerziellen Erfolges des Austin 7 konzipiert hatte. Bis 1934, als die Produktionsserie des Super 7 auslief, wurden 17.000 Stück dieses als Limousine oder Zweisitzer-Coupé gebauten Automobils hergestellt.
Im Jahr 1927 gab die Austin Motor Company den für das darauf folgende Jahr geplanten Verkaufsstart des Austin 16 bekannt, der eines der populärsten Automobile des englischen Traditionsunternehmens wurde und erst im Jahr 1939 von dem Nachfolgemodell Austin 18 abgelöst wurde.
Der Bugatti Typ 41, besser bekannt unter der Bezeichnung Royale, wurde ebenfalls im Jahr 1927 der Öffentlichkeit präsentiert und war für reiche Kunden wie europäische Monarchen konzipiert worden. Der Automobilingenieur Ettore Bugatti hatte ursprünglich geplant, insgesamt 25 Stück dieses Luxuswagens anfertigen zu lassen, der als eines der größten und luxuriösesten Modelle in die Automobilgeschichte einging. Während der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre fanden sich jedoch keine Abnehmer für dieses exklusive Auto, und so konnten bis 1933 nur drei der sechs hergestellten Wagen verkauft werden.
Die US-Autoindustrie brachte im Jahr 1927 Pkws wie den Nash Ambassador, den Dodge Fast Four, den Chevrolet Series AA Capitol, den 1927 Studebaker President sowie den Ford Model A hervor, der Fords zweiter kommerzieller Riesenerfolg nach dem Model T wurde. Fast 4,85 Millionen Exemplare in zahllosen unterschiedlichen Ausführungen, die in Produktionsstätten in Europa, den USA, Südamerika sowie Australien hergestellt wurden, verließen bis zum Produktionsende im Jahr 1931 die Ford-Fabriken.

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