Die Bugatti Geschichte

Perfektes Design und innovative Technik
Die Firma Bugatti lässt noch heute das Herz jedes Technik- oder Designbegeisterten höher schlagen. Wie entwickelte sich die 1910 gegründete Marke (ursprünglich Automobiles Ettore Bugatti) zu einem edlen, zeitlosen Wahrzeichen für eine einzigartige Kombination aus atemberaubender Technik und unverwechselbarem Design?
Als der in Italien geborene Autobauer Bugatti im damals deutschen elsässischen Molsheim die Firma gleichen Namens gründete, war nicht abzusehen, dass hier der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt wurde, die nur wenige Jahrzehnte andauern sollte, bevor sie tragisch vom internationalen Parkett verschwand, nur um später überaus erfolgreich wiederbelebt zu werden. Bugatti, aus einer norditalienischen Architekten- und Künstlerfamilie stammend, studierte Ingenieurswesen und begann schon während seiner Ausbildung mit der Konstruktion eigener Fahrzeuge. Bereits im Alter von 20 Jahren konstruierte Bugatti sein erstes Automobil, mit dem er im Folgejahr in Mailand als Rennfahrer den Grand Prix gewann.
Nach Arbeiten für u.a. Peugeot und Crossley wurde 1912 der Bugatti Type 13 lanciert. Bis 1926 wurden etwa 2000 Stück des Modells und seiner Variationen ausgeliefert, deren Kunden besonders Fahrleistung, Straßenlage und die komfortable Schaltung des Wagens schätzten. Das Werk wuchs zunächst schnell, doch der Weltkrieg führte zu Umbrüchen. Nunmehr von Paris aus entwarf Bugatti jetzt Flugzeugmotoren. Nach Kriegsende wurde der Firmenstandort im dann französischen Molsheim wiederbelebt.
Spektakuläre Siege bei Autorennen machten Bugatti schnell zu einem weltweiten Begriff. Im Autojahr 1920 beglückte der Bugatti Type 30 Tourer die Autoliebhaber, dessen markante Stromlinienform wiederum auf Rennen für Aufmerksamkeit sorgte und überaus erfolgreich war , was auch der klugen Idee geschuldet war, erfahrene Rennfahrer wie Jean Chassagne an der Entwicklung der Wagen zu beteiligen. Bugatti zeichnete sich durch eine sonst unerreichte Eleganz nicht nur der Karosserie (wobei im Gegensatz zum direkten Konkurrenten Bentley auf Leichtigkeit gesetzt wurde), sondern besonders der selbst entwickelten Motoren aus. Spezielle Sorgfalt bei der Herstellung machten diese wartungsarm und zu konkurrenzlosen Produkten auf dem Auto- und Motorenmarkt.
Seit 1941 erschloss sich Bugatti mit dem Bugatti Type 41 Royale das Luxussegment bei den Autoproduzenten, doch beschränkte sich der geniale Konstrukteur nicht auf die Konstruktion schnittiger und schneller Autos, inzwischen entwarf er auch Triebwagen für Züge (Autorail Bugatti) sowie Rennboote und (nie realisierte) Flugzeuge (Bugatti 100P). Nach dem Unfalltod von Ettores älterem Sohn Jean, der sein Nachfolger werden sollte, im Jahre 1939 auf einer Testfahrt, ließ der Erfolg der Firma nach, was auch der zweitgeborene Roland nicht aufhalten konnte. 1947 verstarb der Firmengründer; in den kommenden Jahren wurde die Produktion der Firma, deren Werkhallen in Molsheim kriegsbedingt ohnehin stark zerstört waren, 1952 eingestellt.

Die Wiederbelebung der Marke
In den 1990er Jahren wurde vom italienischen Unternehmer Romano Artioli das weiterhin bestehende Potenzial der Marke Bugatti erkannt, woraufhin er das Unternehmen zur Herstellung exklusiver Sportwagen für einige Jahre wiederbelebte, jedoch an der europaweiten Rezession scheiterte. Seit 1998 gehört Bugatti zur Volkswagen-Gruppe und konzentriert sich weiterhin auf renntaugliche Wagen der Luxusklasse.