Das Autojahr 2010 - endlich wieder
raus aus der Krise.
Insgesamt gab es im Autojahr 2010 knapp 2,94 Millionen
Zulassungen – und trotz einer spürbaren Hochkonjunktur
der deutschen Wirtschaft kann die Automobilbranche erst
einmal „nur“ Gas geben. Denn hier ist der Aufschwung
noch nicht vollständig angekommen. Und trotzdem – es
hätte alles noch
viel schlimmer kommen können. Denn das hatten einige
Marktbeobachter bereits im Vorfeld des
Autojahres 2010 beschlossen. Die prophezeiten: Das Jahr
2010 wird für die gesamte Automobilbranche dieses Mal so
richtig hart. Der Hauptgrund für
diese Prognose war vor
allem die Abwrackprämie aus dem Jahr
2009. Diese sorgte
für vorgezogene Autokäufe – immerhin waren bei uns zu
dieser Zeit insgesamt fast 4 Millionen Neuwagen
zugelassen worden. Natürlich wird auch im Autojahr 2010
das meistverkaufte Fahrzeug geehrt – es ist ein „alter“
Bekannter: Der
VW Golf (dieser war auch schon in den
Vorjahren Sieger in dieser Kategorie). Und das ist immer
wieder eine echte Leistung, immerhin konnten die Kunden
und Kundinnen aus einem riesigen Pool an verschiedenen
Neuwagen-Modellen auswählen. Weniger schön war das
Autojahr 2010 für den
Toyota-Konzern – das Unternehmen
erlebte seine wohl schlimmste Krise seit der Gründung
vor ca. 70 Jahren. Denn nach den USA waren Anfang des
Jahres auch die PKW-Fahrer(innen) in Europa von der
großen Toyota-Rückruf-Aktion betroffen – allein hier
mussten bis zu 1,8 Millionen PKW des japanischen
Herstellers zurück in die Werkstatt gerufen werden. Der
Grund dafür waren plötzlich blockierende Gaspedale.
Immerhin bestand die berechtigte Gefahr, dass sich das
Gaspedal verklemmt und den Wagen unkontrolliert
beschleunigt. Allein in Deutschland wurden über 215.000
Toyotabesitzer vom Kraftfahrtbundesamt angeschrieben und
über dieses gefährliche Problem informiert (betroffen
waren u.a. die Toyota-Modelle Aygo, Yaris, Auris, Verso
und Avensis). Der weltweite Rückruf im Autojahr 2010
kostete Toyota über eine Milliarde Euro.
Endlich wieder Vollgas geben
Im Autojahr 2010 gab es aber auch positive Meldungen aus
dem Hause Toyota. In der zweiten Hälfte des Jahres
feierte der neue Auris Hybrid (ab ca. 23.000 Euro)
Premiere in Deutschland und eröffnete einen neuen
Platzkampf um die besten spritsparenden Fahrzeuge – und
dieses Mal in der beliebten Kompaktklasse. Hier ist der
Auris übrigens bislang das einzige Modell innerhalb
seiner Klasse mit Vollhybridantrieb und setzt damit
völlig neue Maßstäbe in Sachen Kraftstoffverbrauch (3,8
l/100 km) und CO2-Emissionen (89 g/km). Ganz anders
sieht das im Segment der luxuriösen Oberklasse aus –
hier haben u.a. die deutschen Autohersteller
BMW und
Mercedes das „Näschen“ ganz weit vorne. Die noble
Automobilschmiede aus München hatte u.a. den BMW X6 Active Hybrid mit dieser zukunftsweisenden
Antriebstechnologie ausgestattet. Das bullige
Luxusmodell X6 bringt schwere 2,5 Tonnen auf die Waage
und schafft es trotzdem in knappen 5,6 Sekunden von Null
auf Tempo 100. Der BMW X6 Active Hybrid besitzt zwei
Elektromotoren (Aufpreis rund 25.000 Euro) und einen
Biturbo-V8 (Systemleistung insgesamt 485 PS). Zur
Serienausstattung gehören u.a. der Metalliclack, die
20-Zoll-Mischbereifung, Lederausstattung, elektrisch
einstellbaren Komfortsitze, das Glasdach, die
Rückfahrkamera und ein Navigationssystem. Dafür mussten
die Kunden allerdings auch im Autojahr 2010 einen hohen
Preis zahlen - über 100.000 Euro. Übrigens - bis Tempo
60 kann der BMW X6 Active Hybrid völlig elektrisch
angetrieben werden – danach wird der Verbrennungsmotor
gestartet. Als Testverbrauch werden rund 14 l/100 km
angegeben (der Normwert liegt bei 9,9 l).
Die Hersteller atmen tief durch.
Die Hersteller der Hybridfahrzeuge konnten im Autojahr
2010 einen weiteren Erfolg verbuchen. Die
zukunftsweisende und umweltfreundliche
Antriebstechnologie konnte seine Marktanteile weiterhin
ausbauen. Doch wer mit dieser innovativen Technik sparen
will, der muss vorher investieren - schließlich kosten
die Hybridautos einige Tausend Euro mehr als z.B. ein
Diesel oder Benziner. Denn neben einem Verbrennungsmotor
fährt hier ein Elektroantrieb mit. Als Speicher für die
elektrische Energie werden u.a. Batterien genutzt –
diese liefern den wichtigen „Saft“, der das
Hybridfahrzeug antreiben kann (und das ohne Abgase).
Übrigens – die Batterien laden sich während der Fahrt
auf oder können ganz einfach an die Steckdose
angeschlossen werden. Als erstes Hybridauto von VW
präsentierte sich der Touareg aus Wolfsburg (Eckdaten:
380 PS, 8,2 Liter Verbrauch auf 100 km). Der schwere
Riese ist ab 74.000 Euro zu haben und damit rund 20.000
Euro teurer als der Touareg mit Dieselmotor. Einen
ähnlichen Verbrauch erzielt auch der
Porsche Cayenne S
Hybrid (ab ca. 78.000 Euro zu haben). Übrigens – für das
nächste Autojahr sind weitere deutsche Hybridfahrzeuge
geplant – z.B. der
Audi Q5, BMW 5er oder die Mercedes-E-Klasse. Ein weiterer Gewinner im Autojahr
2010 waren die kompakten Geländefahrzeuge – hier
überzeugten vor allem die Trendautos BMW X3 (hier wurde
aktuell die zweite Generation vorgestellt) und X1, der
VW Tiguan oder Ford Kuga. Diese Crossover-Fahrzeuge sind
geländetaugliche Limousinen mit einem hohen Fahrkomfort.
Diese und ähnliche Modelle waren im Autojahr 2010
absolut erfolgreich – beim Verkauf erzielten die
Hersteller ein Plus von über 20 Prozent.
Rekordverdächtige Zahlen bei den Rabattangeboten
Rekordverdächtige Zahlen gab es im Autojahr 2010 auch
bei den Rabattangeboten – einer der Spitzenwerte
erreichte einen Preisnachlass von gut 32 Prozent. Ganz
klar, damit sollte der