November 2004 – George W. Bush blieb weiter im
Amt
Die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten
Staaten brachten für den Amtsinhaber George W. Bush
einen deutlichen Sieg. Sein Gegner, John F. Kerry,
hatte keine allzu großen Chancen gehabt. Bush war
nun für weitere vier Jahre Präsident der USA.
Ärgerliche Nachrichten kamen aus
Griechenland. Den
Beitritt zur Europäischen Union hatte sich das Land
durch seit 1997 gefälschte Defizitzahlen
erschlichen. Keine gute Grundlage zur künftigen
Vertrauensbildung. Dass zudem auch Zweifel laut
wurden an den Zahlen, die Italien vorgelegt hatte,
machte die Sache nicht besser. EUROSTAT und das
statistische Amt der EU gerieten ins Zwielicht. Kein
Wunder.
Wichtige Ereignisse im
November 2004
1. November
Der Ministerpräsident von
Brandenburg, Matthias
Platzeck (
SPD), trat sein Amt als Präsident des
Bundesrates an. Er war der erste Bundesratspräsident
aus dem Land Brandenburg.
1. November
Unbekannte Täter erschossen im Vorort Dora von
Bagdad den Vizegouverneur der Stadt, Hatim Kamil,
als dieser sich auf dem Weg zur Arbeit befand. Mit
massiven Verstärkungen bereiteten die US-Truppen
eine Großoffensive auf die Stadt Falludscha vor.
1. November
Gegen die Pläne des israelischen Premiers Ariel
Scharon, die israelischen Truppen aus dem
Gazastreifen abzuziehen und die dortigen Siedlungen
aufzulösen, protestierten in Jerusalem 20 000
jüdische Siedler.
2. November
USA 2004 – Die Präsidentschaftswahlen in den USA gewann George W. Bush deutlich
vor seinem Gegner John F. Kerry. Bush blieb für weitere vier Jahre im Amt.
2. November
Niederlande 2004 – Ein islamischer Extremist stach den niederländischen
Filmemacher Theo van Gogh auf offener Straße nieder und erschoss ihn. Daraufhin
wurden mehrere Moscheen angezündet und auch islamische Schulen in den
Niederlanden.
3. November
Der amtierende Übergangspräsident von Afghanistan,
Hamid Karsai, wurde gut drei Wochen nach der ersten
Präsidentenwahl im Afghanistan offiziell zum Sieger
erklärt.
3. November
Die Volkswagen AG und die Gewerkschaft IG Metall
beendeten ihren Tarifkonflikt mit einem Kompromiss.
Bis 2007 verzichteten die Beschäftigten auf
Lohnerhöhungen und erhielten im Gegenzug
Arbeitsplatzgarantien bis Ende 2011.
3. November
In Abu Dhabi in den Vereinigten Arabische Emiraten
wurde Scheich Califa bin Zayid Al Nahyan in das Amt
des Präsidenten eingeführt. Er war der Sohn des am
Vortag verstorbenen Präsidenten Scheich Zayid bin
Sultan Al Nahyan, der seit 1971 Staatsoberhaupt des
Landes war.
4. November
Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso,
stellte seine neue Kommission vor. Der ehemalige
lettische Finanzminister Andris Piepalgs und der
italienische Außenminister Franco Frattini waren
neue Mitglieder.
4. November
Die Internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne
Grenzen zog ihre Mitarbeiter aus dem Irak ab
angesichts der fortdauernden Gewalt in dem Land.
4. November
Nach Streitereien über seine Schulnoten erschoss in
Braunschweig ein Zwölfjähriger am Abend seine Eltern
und verletzte sich selbst lebensgefährlich
4. November
In Paris Frankreich ließen verschiedene Medien
verlauten, dass der Vorsitzende der
palästinensischen Autonomiebehörde, Jasir Arafat,
ins Koma gefallen war und die behandelnden Ärzte
seinen Zustand als kritisch einstuften.
5. November
Mit einem neuen Gesetzesentwurf wollte die
Justizbundesministerin Brigitte Zypries die Rechte
schwerkranker Patienten in Patientenverfügungen
stärken.
5. November
In Brüssel fand ein Gipfeltreffen des Rats der
Europäischen Union (EU) statt. Die Staats- und
Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten einigten
sich auf ein Hilfspaket für den Irak, formulierten
Ideen für ein einheitliches Asylrecht und stellten
fest, dass die Beziehungen der EU zu den Vereinigten
Staaten wichtig waren.
5. November
In Russland unterzeichnete Präsident Wladimir Putin
nach der Zustimmung des Parlaments das
Kyoto-Protokoll. Es sollte zu Beginn des Jahres 2005
in Kraft treten, was durch den Ausstieg der USA
zunächst verhindert wurde, doch mit der russischen
Ratifizierung erreichte das Klimaschutz-Protokoll,
das keine Sanktionen bei Zuwiderhandlungen vorsah,
erneut das vereinbarte Quorum.
6. November
Irak 2004 – In der irakischen Stadt Samarra kamen bei einer Reihe von
Bombenanschlägen auf Dienststellen der Polizei mindestens 30 Menschen ums Leben.
6. November
Elfenbeinküste 2004 – Neun französische Soldaten wurden bei einem Angriff von
Regierungssoldaten der Elfenbeinküste getötet. Zuvor war es zum Bruch des
Friedensabkommens mit den Rebellen durch die Regierung gekommen.
7. November
Irak 2004 – Bei Anschlägen und Angriffen Aufständischer kamen am gesamten
Wochenende im Irak mindestens 50 Menschen ums Leben.
8. November
Irak 2004 – Zur Bekämpfung des Widerstandes in der Rebellenhochburg Falludscha
startete das US-Militär die Operation „Phantom Fury“.
9. November
Mit der Verlagerung des europäischen
Luftfrachtkreuzes der Paketdiensttochterfirma der
Deutschen Post, DHL, von Brüssel zum Flughafen
Leipzig/Halle sollten dort 3500 neue Arbeitsplätze
entstehen.
9. November
Für die Wiedereinführung der Arbeit am Samstag
sprachen sich die FDP und Wirtschaftsverbände aus.
9. November
Aus Paris wurde gemeldet, dass der im Koma liegende
Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete,
Jasir Arafat an Hirnblutungen litt. Seine Vertreter
schlossen die Beendigung lebenserhaltender Maßnahmen
aus, aber laut Medienberichten war der Tod Arafats
in wenigen Stunden zu erwarten.
9. November
In Washington traten der Justizminister John
Ashcroft und der Handelsminister Donald Evans
zurück. US-Präsident George W. Bush nahm die
Rücktrittgesuche an. Alberto R. Gonzales sollte
Nachfolger Ashcrofts werden. Zeitweise war auch ein
Austausch von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
gegen die Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza
Rice im Gespräch. Über einen Austausch oder
Rücktritt von Außenminister Colin Powell wurde
spekuliert.
10. November
BRD 2004 – Im zweiten Anlauf wurde in Sachsen der Politiker Georg Milbradt (CDU)
zum Ministerpräsidenten gewählt. Er hatte von 65 Stimmen nur 62 Stimmen von der
CDU/SPD-Koalition bekommen. Der NPD-Kandidat Uwe Leichsenring bekam 14 Stimmen,
das waren zwei mehr als die NPD Landtagssitze hatte.
11. November
Ägypten 2004 – Gegen 3:30 Uhr morgens starb Yassir Arafat, dessen Leichnam nach
Kairo gebracht wurde. Dort fand am Folgetag die Trauerfeier statt. Seine
Beisetzung in Ramallah fand unter chaotischen Umständen statt.
12. November
Irak 2004 – Nachdem ein Video bekannt geworden war, auf dem ein
US-amerikanischer Soldat in Falludscha einen verwundeten, unbewaffneten
Gefangenen erschoss, beklagten die Vereinten Nationen, Amnesty International und
Human Rights Watch Menschenrechtsverletzungen beider Konfliktparteien und
Verletzungen der Genfer Konventionen.
13. November
Auf einen Armeeposten nahe der nordspanischen Stadt
Pamplona fand ein Bombenanschlag statt, bei dem nach
Angaben der Behörden erheblicher Sachschaden
entstand.
13. November
Aus Bagdad im Irak wurde von dem Sicherheitsberater
der irakischen Übergangsregierung, Kassem Dawud, die
Einnahme Falludschas und das Ende der Offensive
vermeldet. Der Einsatz sollte über das Wochenende
hinaus dauern, sagte hingegen ein ranghoher
US-Offizier.
13. November
In Den Haag in den
Niederlanden bekräftigte die
Regierung ihre Absicht, ihre Truppen im März des
nächsten Jahres aus dem Irak abzuziehen. Auch der
ungarische Außenminister Ferenc Somogyi bestätigte,
dass auch Ungarn seine Irak-Mission nicht verlängern
werde, auch wenn die Wahlen im Irak verschoben
werden.
14. November
Irak 2004 – Nach dem angeblichen Ende der Offensive von amerikanischen und
irakischen Truppen in Falludscha wurden ca. 25 tote Soldaten und etwa 1.000
getötete Aufständische bilanziert. Die Zahl ziviler Opfer blieb unbekannt. Die
Kämpfe wurden indessen weitergeführt.
15. November
Griechenland/EU 2004 – Es waren seit 1997 gefälschte Defizitzahlen, die zum
Euro-Beitritt Griechenlands geführt hatten. Es wurden später auch Zweifel laut
an den Zahlen Italiens. Damit geriet das statistische Amt der EU ins Zwielicht
ebenso EUROSTAT.
16. November
International 2004 – Es war ein Video bekannt geworden, auf dem die Ermordung
der entführten Care-Chefin Margaret Hassan durch unbekannte Täter gezeigt wurde.
Es hatte sich sogar die islamische Terrorgruppe von Abu Mussab al Sarkawi für
deren Freilassung eingesetzt.
17. November
BRD 2004 – Die Entsendung von zwei Transall-Flugzeugen mit ca. 200 Soldaten zur
Unterstützung des Transportes von OAU-Soldaten in die Region Darfur (Sudan) war
vom Bundeskabinett beschlossen worden.
18. November
Israel/Ägypten 2004 – Bei Rafah an der Grenze zu Ägypten hatten israelische
Soldaten aus Versehen drei ägyptische Grenzschützer erschossen. Dafür
entschuldigte sich der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon.
18. November
EU 2004 – Für seine veränderte Kommission hatte der neue EU-Kommissionspräsident
José Manuel Barroso eine Mehrheit im EU-Parlament erhalten im zweiten Anlauf.
19. November
UNO 2004 – In einer Resolution hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
zu einer baldigen Lösung aufgerufen für den Sudan-Konflikt und eine vage Drohung
von Sanktionen durchblicken lassen.
20. November
BRD 2004 – Bei gestellten Geiselnahmen in der
Bundeswehr waren
Misshandlungsvorwürfe bekannt geworden. Weitere Misshandlungen in verschiedenen
Kasernen kamen in den folgenden Wochen ans Licht.
21. November
Ukraine 2004 – In der Ukraine wurde Wiktor Janukowytsch zum Sieger erklärt nach
der Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen. Der Wahlsieg wurde von der OSZE
angezweifelt und von Wahlbetrug sprach auch die Opposition. Es begannen
landesweite Massenproteste, die als „Orange Revolution“ bekannt wurden.
21. November
BRD 2004 – Nach einem Aufruf muslimischer Verbände in Köln gegen islamistischen
Terror und Gewalt demonstrierten etwa 25.000 Menschen.
21. November
Namibia 2004 – Neuer Präsident von Namibia wurde Hifikepunye Pohamba (SWAPO) mit
76 Prozent der Stimmen. Er trat die Nachfolge von Sam Nujoma an. Von den
Parlamentssitzen erhielt die SWAPO etwa 75 Prozent.
22. November
Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Hort
Seehofer (CSU) trat aus Protest gegen den
Unions-Kompromiss in der Gesundheitspolitik als
stellvertretender Fraktionschef von CDU und CSU
zurück. Der CSU-Politiker Wolfgang Zöller wurde
neuer Sozialexperte und stellvertretender
Fraktionsvorsitzender.
22. November
Nach eigenen Angaben hatte der Iran die Anreicherung
von Uran ausgesetzt und damit eine Vereinbarung
erfüllt, die mit europäischen Vermittlern
ausgehandelt worden war. Die Internationale
Atomenergiebehörde (AEA) in Wien gab allerdings
zugleich an, der Iran hätte bereits mehrere Tonnen
eines für den Anreicherungsprozess verwendeten Urans
produziert.
22. November
In Brüssel fand ein Treffen der Staaten der
Europäischen Union (EU) statt. Dabei verständigten
sie sich auf die Errichtung von 13 „Battle Groups“.
Diese Kampfverbände mit je 1500 Soldaten sollten in
Krisengebieten zum Einsatz kommen, sofern die NATO
dort nicht aktiv werde. Deutschland wollte sich an
vier multinationalen Einheiten beteiligen.
23. November
Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung,
Marieluise Beck, forderte mehr deutsche Sprach- und
Gesellschaftskenntnisse von muslimischen Geistlichen
zur erfolgreichen Eingliederung von Muslimen in
Deutschland.
23. November
In Kabul kamen drei am 28. Oktober von Extremisten
verschleppte Mitarbeiter der Vereinten Nationen
wieder auf freien Fuß. Nach Angaben der Behörden in
Afghanistan war die Forderung der Geiselnehmer nach
Freilassung inhaftierter
Taliban nicht erfüllt
worden. Es sei auch kein Lösegeld gezahlt worden.
23. November
In Scharm el Scheich in Ägypten fand eine
internationale Irak-Konferenz statt. Sie endete mit
einem Bekenntnis zu Demokratie und Stabilität im
Irak. An dem Treffen nahmen Vertreter der EU, der
UN, der G-8, Chinas, der Arabischen Liga und der
Organisation der Islamischen Konferenz teil.
24. November
Israel/Gazastreifen 2004 – In
Israel veröffentlicht wurde der Funkverkehr
zwischen einem israelischen Kommandeur und seinen Soldaten im Gazastreifen. Ein
13-jähriges palästinensisches Mädchen war von den Soldaten nahe Rafah am 5.
Oktober in einem Sperrgebiet erschossen worden.
25. November
Iran 2004 – Über das iranische Atomprogramm beriet die IAEO. Der Iran wolle eine
Atombombe entwickeln, glaubten die USA. Der Iran hingegen versicherte, die
Kernenergie nur zur friedlichen Nutzung zu planen.
26. November
Der Bundeshaushalt für das Jahr 2005 wurde mit der
Mehrheit der rot-grünen Regierungskoalition vom
Bundestag verabschiedet. Der Haushalt hatte ein
Volumen von 254,3 Milliarden Euro, wobei die
Neuverschuldung mit 22 Milliarden etwas geringer als
die Investitionen mit 22,7 Milliarden war.
26. November
Die von der Regierung geplante Abschaffung der
Eigenheimzulage wurde vom Bundesrat, der von den
Unionsparteien dominiert wurde, abgelehnt. Die
rotgrüne Koalition wollte die Mittel künftig für
Forschung und Entwicklung einsetzen.
26. November
Der palästinensische Politiker Marwan Barguti, der
in Israel inhaftiert war, erklärte seinen Verzicht
auf eine Kandidatur für die Nachfolge des
verstorbenen Präsidenten Jasir Arafat und die
Unterstützung der Bewerbung des neuen
Fatah-Vorsitzenden Mahmud Abbas.
27. November
Afghanistan 2004 – Drei deutsche Soldaten waren bei einem Anschlag in Kundus
leicht verletzt worden.
27. November
Papua-Neuguinea 2004 – Weil wegen wochenlanger Vulkan-Aktivitäten (Aschenregen)
eine Hungersnot drohte, begannen die Behörden von Papua-Neuguinea mit der
Evakuierung von 9.000 Menschen von der Insel Manam.
28. November
Rumänien 2004 – In
Rumänien fanden Staatspräsidentenwahlen und Parlamentswahlen
statt. Adrian Nastase (Sozialdemokraten) und Traian Basescu (Allianz für
Gerechtigkeit und Wahrheit) kamen in die Stichwahl. Es wurde seitens der
Opposition von Wahlbetrug gesprochen. Wegen des Wahlablaufs äußerte auch die
OSZE Bedenken.
29. November
Der scheidende Staatschef der Ukraine, Leonid
Kutschma, sprach sich im Streit um die
Präsidentenwahl überraschend für eine Wiederholung
der Wahl aus.
29. November
In Ramadi im Irak wurden bei einem
Selbstmordanschlag und Gefechten mindesten 25 Iraker
getötet. In der Nähe der Sunniten Stadt Ramadi riss
ein Selbstmordattentäter 13 irakische Polizisten in
den Tod.
29. November
In der Hauptstadt von Laos, Vientiane, wurde ein
Freihandelsabkommen zwischen den ASEAN-Staaten und
China unterzeichnet. Es legte den Grundstein für den
größten zollfreien Wirtschaftsraum der Welt, der bis
2010 in Südostasien entstehen sollte.
29. November
Drei Tage nach einem indischen Raketentest zündete
Pakistan erfolgreich eine atomwaffenfähige
Kurzstreckenrakete mit einer Reichweite von 290 km.
30. November
Portugal 2004 – In Portugal blieb Ministerpräsident Pedro Santana Lopes trotz
seines Rücktritts zunächst noch geschäftsführend auf seinem Posten.
November
2004 Deutschland in den
Nachrichten
....
>>>
...
>>>
Werbung
2004
Reklame
<<
Das
geschah
2003
|
Das geschah 2005 >>