März 1991 - Rückgabe vor Entschädigung

Kalender März 1991
Das sogenannte Artikelgesetz wurde am 15. März 1991 vom Deutschen Bundestag gebilligt. Durch das Gesetz sollten in den neuen Bundesländern Hindernisse für Privatisierung und Investitionen abgebaut werden. Das Prinzip „Rückgabe vor Entschädigung“ sollte bestehen bleiben. Der Verkauf, die Verpachtung oder die Vermietung von Grundstücken, Gebäuden und Betrieben wird durch Ausnahmebestimmungen erleichtert.
Die Organisation „Wiedergeburt“ der Russlanddeutschen verlangte, dass eine autonome Wolga Republik wiederhergestellt werde.
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Wichtige Ereignisse im März 1991

1. März
Nachdem am Vortag im Golfkrieg ein Waffenstillstand geschlossen worden war, brachen in Basra im Südirak Unruhen aus. Die Proteste richteten sich gegen Staatschef Saddam Hussein und griffen im März auf weitere zwei Dutzend Städte im Süden und Norden des Landes über.
1. März
In der Sowjetunion fand in den Kohlegruben ein Streik statt, an dem rund 28.000 Bergarbeiter in einem Viertel aller Gruben teilnahmen.
1. März
Für die Metallindustrie in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein Tarifabschluss erreicht, der als Pilotabschluss für ganz Ostdeutschland gilt. Ab 1994 sollen die Metaller das gleiche Einkommen erhalten wie die westdeutschen Kollegen.
2. März
In der Resolution 686 des UNO-Sicherheitsrates wurden die Bedingungen des Waffenstillstands im Golfkrieg verabschiedet. Die Resolution verlangte vom Irak die Freilassung der Gefangenen und Ersatzzahlungen für Kriegsschäden. Der Irak akzeptierte die Bedingungen am 3. März.
2. März
In Düsseldorf gewann der Berliner Graciano Rocchigiani die Halbschwergewichts-Europameisterschaft der Boxprofis gegen den Briten Ashley Crawford.
2. März
Tamilische Separatisten verübten in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, einen Bombenanschlag, bei dem 30 Menschen den Tod fanden, darunter auch der stellvertretende Verteidigungsminister Ranjan Wijeratne.
3. März
In Lettland und Estland fand eine Volksbefragung statt, bei der beide Länder mit großer Mehrheit für einen Austritt aus der UdSSR stimmten.
3. März
In den USA fanden Proteste gegen Polizeiwillkür statt, die durch die Misshandlung eines schwarzen Autofahrers durch vier weiße Polizisten ausgelöst wurden.
3. März
In der Schweiz wurde aufgrund einer Volksabstimmung das Alter für das aktive und passive Wahlrecht von 20 auf 18 Jahre gesenkt.
3. März
In Cappagh in Nordirland fand ein Anschlag auf eine Gaststätte statt, die vorwiegend von Katholiken besucht wurde.
3. März
In São Tomé und Príncipes gewann Miguel Trovoada die Wahl zum Staatspräsidenten.
4. März
In nicht öffentlicher Sitzung wurde vom Obersten Sowjet in der UdSSR als letztem der Vertragspartner das Zwei-plus-Vier-Abkommen über die volle Souveränität Deutschlands ratifiziert. Gleichzeitig wurde ein Entschluss gebilligt, der die Grenzen, die nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegt wurden, unveränderlich sind.
4. März
Laut des Berichtes der Kommission „Wahrheit und Versöhnung“, der von der chilenischen Regierung vorgelegt wurde, wurde während der von 1973 bis 1990 währenden Militärdiktatur 2279 getötet oder verschwanden spurlos.
5. März
Bei der Parlamentswahl in Grönland errang die regierende sozialdemokratische Siumut-Partei elf von 27 Mandaten. Grönland verwaltete sich seit 1979 selbst als teil des Königreichs Dänemark. Die sozialdemokratische Siumut-Partei bildete zusammen mit der sozialistischen Inuit-Partei, die fünf Mandate errang, eine Koalition. Der Sozialdemokrat Lars Emil Johansen wurde neuer Regierungschef.
5. März
In Ostdeutschland wurden 15 Centrum-Warenhäuser mit 9200 Mitarbeitern von den westdeutschen Warenhauskonzernen Karstadt, Kaufhof und Hertie rückwirkend zum 1. Januar 1991 übernommen.
5. März
In Albanien wurden die beiden Hafenstädte Durres und Vlore zu militärischen Sperrzonen erklärt. Damit sollte der Flüchtlingsstrom aus Albanien gestoppt werden.
5. März
In Österreich wurde von Verteidigungsminister Werner Fasslabend (ÖVP) ein neues Verteidigungskonzept für das Bundesheer vorgestellt. Zu den Ernstfällen zählte nicht mehr die Invasion durch eine Großmacht, sondern regionale und Lokale Konflikte in unmittelbarer Nachbarschaft, wie beispielsweise in Jugoslawien.
5. März
Lee Teng-hui, der Staatschef von Taiwan billigte einen Drei-Stufen-Plan für die Wiedervereinigung mit der Volksrepublik China. Die erste Stufe fordert gegenseitigen Respekt, die zweite Stufe die Herstellung direkter Verkehrsbeziehungen und die dritte Stufe ein Gremium, das die Bedingungen für die Wiedervereinigung auf freiheitlicher Grundlage festlegen sollte.
5. März
Die Stadt Ranya wurde von kurdischen Peschmerga von irakischen Truppen befreit.
Wer hat im März 1991 Geburtstag


6. März
In Indien verweigerte die Kongresspartei dem sozialistischen Regierungschef Chandra Shekhar wegen einer ungeklärten Abhöraffäre die weitere Unterstützung. Der Regierungschef trat daraufhin zurück und das Parlament wurde am 13. März aufgelöst.
7. März
In der italienischen Hafenstadt Brindisi kam der Frachter „Liriya“ mit 10.000 albanischen Flüchtlingen an. Jeder zehnte der 20.000 geflüchteten Albaner kehrte nach einer Woche wieder zurück aus Enttäuschung über die Aufnahme in Italien.
7. März
Bei den Wahlen zum Unterhaus in Ribble Valley in Nordengland verloren die Konservativen den bislang sicheren Sitz an die Sozialliberalen. Als Reaktion auf die nachlassende Gunst der Wähler schaffte Premierminister Major Ende März die Kopfsteuer ab.
7. März
Am Brigham and Women’s Health Hospital in Boston gelang es US-Wissenschaftler die biologische Uhr des Menschen zu stoppen, indem sie die Menschen genau festgesetzten Dosen sehr hellen Lichts aussetzten. Die Versuchspersonen blieben bis zu 40 Stunden wach.
7. März
Die Stadt Sulaimaniyya wurde als erste kurdische Großstadt durch kurdische Peschmerga von irakischen Truppen befreit.
8. März
Es wurde bekannt, dass die 18 Bundesligavereine mit über 54 Millionen DM verschuldet sind. Der 1. FC Nürnberg trägt mit 13,5 Millionen DM die größte Schuldenlast.
8. März
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf betrug die Zahl der gemeldeten Aids-Fälle 334.215.
8. März
Mit Wirkung zum 1. Juli 1991 beschloss die CDU/CSU/FDP-Bundesregierung Steuererhöhungen. Außerdem wurde das „Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost“ mit einem Gesamtvolumen von 24 Milliarden DM beschlossen.
8. März
US-Außenminister James Baker bereiste bis zum 14. März die Nahoststaaten und anschließend Moskau und Ankara. Dabei wurden die Nahostfrage und die Folgen des Golfkrieges besprochen.
9. März
In Belgrad wurde eine Demonstration der jugoslawischen Opposition gewaltsam aufgelöst. Dabei wurden zwei Menschen getötet und 76 verletzt. Rund 70.000 Menschen hatten an der Demonstration teilgenommen.


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