November 1974 - Biete Nachrichten – suche
Nachrichten
So einfach war der Austausch von Informationen
sicherlich nicht gewesen, als sich die
Nachrichtenagentur der BRD und die der DDR darauf
einigten, untereinander Nachrichten zu tauschen. Ob
damit die Bevölkerung in dem ostdeutschen Land mehr
vom Geschehen bei den Bundesbürgern mitbekam, blieb
fraglich. Und ob die Bevölkerung in der BRD an den
Ergebnissen diverser Parteitage der SED interessiert
war, blieb ebenfalls fraglich. Aber das Abkommen
über den Austausch war jedenfalls eine Geste der
Annäherung und als solche wurde sie in beiden
Ländern positiv bewertet. Eine weitere Annäherung in
Richtung Osten hatte die BRD mit dem
Zehnjahres-Abkommen mit der Volksrepublik Polen
geschafft. Auch Portugal und die
Sowjetunion hatten
Gespräche über ein Handelsabkommen geführt.
Vielleicht war der Kalte Krieg nicht mehr ganz so
kalt? Kalt genug für die Deutschen auf beiden Seiten
allemal.
Wichtige Ereignisse im
November 1974
1. November
Die US-amerikanische Export-Import-Bank gewährte
Chile einen Kredit in Höhe von 21,15 Millionen
Dollar (54,78 Millionen DM). Mit dem Geld sollte die
Einfuhr amerikanischer Lieferungen finanziert werden
für den Bau eines thermoelektrischen Kraftwerks.
1. November
In München erschien bei Bertelsmann die
Erstveröffentlichung des Romans des
DDR-Schrifttellers Stefan Heym (1913-2001) „5 Tage
im Juni“. Das Werk befasst sich mit dem
Arbeiteraufstand in der DDR vom 17. Juni 1956.
1. November
Der Film von Werner Herzog (*1942) „Jeder für sich
und Gott gegen alle“ wurde in Dinkelsbühl
uraufgeführt. Unter Beteiligung des ZDF war die
Geschichte des Findelkindes Kaspar Hauser
(1812-1833) entstanden.
1. November
In der bundesdeutschen Hauptstadt wurde ein
Zehnjahres-Abkommen zwischen Polen und der BRD über
wirtschaftliche, industrielle und technische
Zusammenarbeit unterschrieben.
1. November
Neues Mitglied in der UNESCO wurde Guinea-Bissau.
1. November
Hamburgs Innensenator Hans-Ulrich Klose (*1937)
übernahm als Nachfolger das Bürgermeister-Amt des
zurückgetretenen Peter Schulz (1930-2013).
1. November
Das Homeland Qwa Qwa erhielt von Südafrika die
Selbstverwaltung übertragen.
2. November
Der Präsident des Tschad, N’Garta Tombalbaye
(1918-1975), hatte die amerikanische
Lebensmittelhilfe für sein von einer
Dürrekatastrophe heimgesuchtes Land untersagt. Das
teile die US-amerikanische Regierung mit. Die
Ursache sein ein Artikel in einer New Yorker Zeitung
gewesen, in dem das Lastwagenmonopol im Tschad der
Sabotage der Lebensmittelverteilung beschuldigt
wurde.
3. November
In Tunesien erreichte Präsident Habib Burgiba
(1903-2000) nach offiziellen Angaben bei den
Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 99,8 Prozent
der Stimmen für eine fünfte Amtsperiode.
3. November
Der Ministerpräsident der Türkei, Bülent Ecevit
(1925-2006), gab das Mandat zur Regierungsbildung
zurück. Die Ursache war die Weigerung der
Gerechtigkeitspartei, sich an einer Regierung mit
Ecevits Republikanischer Volkspartei zu beteiligen.
Die Gerechtigkeitspartei war die zweistärkste Partei
im Land.
3. November
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau endete der
erste Besuch einer Regierungsdelegation aus Portugal
in der UdSSR. Die Gespräche während des fünftägigen
Besuchs hatten vor allem der Vorbereitung eines
Handelsabkommens gedient.
3. November
Bei einem Brand in der südkoreanischen Hauptstadt
Seoul, der in einem mehrstöckigen Hotel ausgebrochen
war, kamen 88 Menschen ums Leben. Weitere 50
Menschen wurden verletzt. Die Katastrophe war durch
eine weggeworfene brennende Zigarette verursacht
worden.
3. November
Die seit dem 14. September andauernde Ausstellung,
die in Hamburg dem Gedenken an den deutschen Maler
Caspar David Friedrich (1774-1840) gewidmet war und
mehr als die Hälfte seines künstlerischen
Gesamtwerks präsentiert hatte, ging zu Ende.
4. November
Zehntausende von Demonstranten forderten im
indischen Bundesstaat Bihar den Rücktritt der
Landesregierung, die sie der Korruption
beschuldigten. Dabei kam es zu massiven
Zusammenstößen mit der Polizei.
4. November
Der US-amerikanische Verteidigungsminister James R.
Schlesinger (*1929) und sei bundesdeutscher
Amtskollege Georg Leber (1920-2012) von der SPD
vereinbarten die Aufstellung zweier neuer
US-Kampfbrigaden nn der
Bundesrepublik Deutschland
mit insgesamt 18.000 Soldaten. Die Einheiten sollten
Versorgungsverbände ersetzen, die bis 1976 abgezogen
werden würden.
4. November
Die deutschen Bäcker produzierten die meisten
Brotsorten der Welt. Das besagte eine Mitteilung des
Zentralverbands der Bäcker. In der Bundesrepublik
wurden bis dato täglich mehr als 200 Brotsorten und
1.200 Sorten Feingebäck angeboten. Die Franzosen
konnten dagegen „nur“ zwischen 50 Brotsorten wählen.
5. November
In der italienischen Hauptstadt Rom begann die
Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen. Es
nahmen 130 Regierungen daran teil. Die Veranstaltung
dauerte bis zum 16. November. Sie beschäftigte sich
vor allem mit Möglichkeiten der Selbsthilfe für die
Länder der Dritten Welt.
5. November
Die Demokraten erreichten bei den US-amerikanische
Kongresswahlen eine deutliche Mehrheit im Parlament.
Sie verfügten im Repräsentantenhaus über 285 von 435
Sitzen. Bisher waren es 248 Sitze gewesen. Im Senat
verfügten sie über 61 von 100 Mandaten. Vordem waren
es 58 Mandate gewesen.
5. November
Gegen den früheren Präsidenten Griechenlands,
Georgios Papadopoulos (1919-1999) und 65 Militärs
wurde vor dem Athener Appellationsgericht ein
Verfahren eröffnet. Die Anklage lautete auf
Hochverrat im Zusammenhang mit dem Militärputsch vom
21. April 1967, durch den Papadopoulos an die Macht
gekommen war.
6. November
Die argentinische Präsidentin Isabel Perón (*1931)
verhängt den Ausnahmezustand über das Land. Grund
waren die anhaltenden Gewalttätigkeiten im Land.
6. November
Mit der Landung einer Boeing 707 der staatlichen
chinesischen Luftfahrtgesellschaft „CAAC“ auf dem
Pariser Flughafen in Orly eröffnete die
Volksrepublik China die erste direkte Fluglinie
Peking-Paris. Es war zudem die erste Verbindung des
„CAAC“-Streckennetzes nach Westen.
7. November
Die Regierung Jugoslawiens lockerte die
Devisenbestimmungen. Ab sofort durften Einheimische
und Ausländer bei der Ausreise 1.000 Dinar (120 DM)
mitführen. Bei der Einreise durften sie 1.500 Dinar
(180 DM) bei sich haben. Bisher war jeweils ein
Betrag von 500 Dinar (60 DM) erlaubt gewesen.
7. November
Der Vizepräsident des DFB, Hermann Neuberger
(1919-1992) wurde auf dem Kongress des
Internationalen Fußballverbandes FIFA in Rom zum
Präsidenten des Komitees für die Weltmeisterschaft
1978 in Argentinien gewählt.
8. November
Im EG-Ministerrat verabschiedeten die Umweltminister
eine Richtlinie, die die Ableitung von Altölen in
natürliche Gewässer oder Kanalisationen verbot. Die
Mitgliedsstaaten mussten ihre Gesetzgebung bis 1976
entsprechend dieser Regelung anpassen.
8. November
Der Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit Egon Bahr (*1922) von der SPD gab
bekannt, dass die Militärdiktatur in Chile keine
Entwicklungshilfe mehr erhalten würde. Auch die
Kapitalhilfe wurde nicht mehr ausgezahlt. Sie war
der Regierung des ehemaligen Präsidenten Salvador
Allende Gossens (1908-1973) für 1975 verbindlich
zugesagt worden.
9. November
Das mutmaßliche „RAF“-Mitglied
Holger Meins
(1941-1974) starb in der Justizvollzugsanstalt an
den Folgen eines Hungerstreiks. Mit dem Hungerstreik
hatte Meins im September begonnen. Anlässlich seines
Todes kam es in mehreren bundesdeutschen Städten zu
Protestdemonstrationen und Anschlägen.
9. November
Die „Deutsche Soziale Union“ wurde in Mülheim an der
Ruhr als Bundespartei gegründet. Die Partei wollte,
Erklärungen des stellvertretenden Vorsitzenden
Helmut Kasper zufolge, „für eine neue nationale
Zuverlässigkeit unzerbrechlich hinter dem
bewunderten…und anerkannten Dr. Franz Josef Strauß
stehen“.
9. November
In Israel wertete die Regierung in Jerusalem das
israelische Pfund um rund 43 Prozent ab.
Gleichzeitig wurde der Import bestimmter Güter, wie
beispielsweise PKW und Textilien, für sechs Monate
gesperrt. Es war der massivste Eingriff in die
israelische Wirtschaft seit 1949. Er wurde mit einer
drohenden Wirtschaftskatastrophe begründet.
10. November
In Jordanien wurde vom Parlament des Landes eine
Verfassungsänderung verabschiedet. Der Änderung
zufolge verzichtete Jordanien auf die israelisch
besetzten Gebiete westlich des Jordan.
10. November
Der Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann
(1910-1974) wurde in West-Berlin ermordet. Nach
einem Handgemenge mit den in sein eingedrungenen
Tätern wurde Drenkmann durch Schüsse schwer
verletzt. Er starb am selben Tag im Krankenhaus. Die
Polizei verdächtigte die Untergrundorganisation
„Bewegung 2. Juni“ der Tat.
10. November
Der berühmte Obst- und Gemüsemarkt aus dem 17.
Jahrhundert im Londoner Covent Garden, der als
„Bauch von London“ bekannt geworden war, schloss
seine Tore. Der Markt wurde durch einen Neubau im
Londoner Stadtteil Vauxhall ersetzt.
Der irakische Präsident Ahmad Hasan al-Bakr
(1914-1982) ernannte den bisherigen Chef des
Erdölministeriums, Saudoun Hamadi (1930-2007), zum
neuen Außenminister des Landes. Hamadi wurde damit
Nachfolger des am 20. Oktober verstorbenen Hadel
Taka.
11. November
Der Leiter der Verbindungsstelle des DGB und dessen
Frau wurden in Bonn verhaftet. Sie waren verdächtig,
Spionage für die DDR betrieben zu haben. Zwei Tage
später wurde das Ehepaar wegen Mangel an Beweisen
wieder freigelassen.
11. November
Die n um den US-amerikanischen Physiker Burton
Richter (*1931) und seinen Landsmann Samuel Chao
Chung Ting (*1936) stellten gemeinsam ihren
unabhängig voneinander gelungenen Nachweis des
subatomaren Teilchens, des Mesons J/ψ vor.
12. November
Für die 29. Session schloss das Plenum der Vereinten
Nationen Südafrika von der aktiven Teilnahme aus.
Gegen die Suspendierung hatten unter anderem alle
EG-Staaten sowie die USA gestimmt.
12. November
Die älteste bestehende Republik der Welt, San
Marino, wurde als neues Mitglied in die UNESCO
aufgenommen.
12. November
In einem an die Bundesregierung gerichteten
„Manifest“ forderte die bundesdeutsche Publizistin
Ester Vilar (*1935) die Wehrpflicht für Frauen. Es
bestünden ihrer Auffassung nach keine „rationalen
Vorbehalte gegen eine wirklich allgemeine
Wehrpflicht“.
13. November
Vor der UNO-Vollversammlung in New York hielt Führer
der Palästinensischen Befreiungsfront (PLO) Jassir
Arafat (1929-2004) seine erste Rede. Erstmals sprach
damit ein Nichtmitglied der UNO vor der
Generalversammlung.
13. November
Der französische Luftwaffengeneral Paul Stehlin
(1907-1975) wurde von der Regierung Frankreichs
pensioniert. Der Grund dafür war ein Memorandum vom
2. November, in dem Stehlin die Überlegenheit
US-amerikanischer Kampfflugzeuge gegenüber der
französischen „Mirage“ hervorhob. Der General hatte
deshalb bereits als Vizepräsident der
Nationalversammlung zurücktreten müssen.
13. November
In Neuilly-sur-Seine bei Paris (Frankreich) starb
der italienische Schauspieler und Filmregisseur des
Neorealismus Vittorio De Sica. Der Künstler war am
7. Juni 1901 in Sora (Italien) geboren worden.
14. November
Das im südvietnamesischen Dorf My-Lai verursachte
Massaker am 16. März 1968, bei dem US-Soldaten 347
Bewohner des Ortes ermordeten, war durch „grob
missverständliche Befehle“ verursacht worden. So
lautete das Ergebnis des Untersuchungsberichts „Peer
Report“ der US-Armee.
14. November
Ein neues Bundeswaldgesetz wurde vom Deutschen
Bundestag verabschiedet. Danach blieb unter anderem
das Recht zum Betreten des Waldes für jedermann
grundsätzlich bestehen. Allerdings wurden die
Besucher dazu verpflichtet, Rücksicht auf
wildlebende Tiere sowie die Wald- und Wildwirtschaft
zu nehmen.
14. November
In der italienischen Hauptstadt Rom begann die
Welternährungskonferenz, die bis zum 16. November
dauerte.
15. November
Für die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA
kündigte der amtierende US-Präsident Gerald R. Ford
(1913-2006) seine Kandidatur an.
15. November
Neuer Außenminister in der Volksrepublik China wurde
Chiao Kuan-hua (1912-1983). Der bisherige
Vize-Außenminister wurde Nachfolger des erkrankten
Ch’i Peng-fei.
15. November
In der DDR trat ein Regierungsbeschluss vom 26.
Oktober in Kraft, in dem der Zwangsumtausch für
Besucher aus der Bundesrepublik und West-Berlin
herabgesetzt war.
15. November
Für weitere acht Fächer wurde vom
Verwaltungsausschuss der Dortmunder Zentrale für die
Vergabe von Studienplätzen ein Numerus clausus
eingeführt. Betroffen waren ab dem Wintersemester
1975/76 Wirtschaftswissenschaften,
Rechtswissenschaften, Anglistik, Mathematik, Physik,
Informatik, Geographie und Pädagogik.
15. November
Der Rat der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, Organisation
für Economic Co-operatoin and Development) beschloss
nach den Erfahrungen der Ölkrise die Errichtung der
internationalen Energieagentur, die von 16
Gründungsmitgliedern gestützt wurde.
16. November
Einmalig wurde die Arecibo-Botschaft ins All
gesendet. Hierbei handelte es sich um eine Botschaft
von der Erde an mögliche Außerirdische in Form eines
Radiowellen-Signals. Sie war vom
Arecibo-Observatorium aus gesendet worden, dem
weltweit zweitgrößten Radioteleskop in der Nähe von
Arecibo (Puerto Rico).
16. November
Da sich in Paris seit vier Tagen die Beschäftigten
der Müllabfuhr im Streik befanden, begannen nun die
Soldaten in der französischen Hauptstadt mit der
Beseitigung des Unrats in den Straßen.
17. November
Die Regierungskrise in der
Türkei, die seit zwei
Monaten andauerte, war vorerst beendet. In
Ankara
billigte Staatspräsident Fahri Korutürk (1903-1987)
die Parlamentsliste des unabhängigen Senators und
neuen Ministerpräsidenten Sadi Irmak (1904-1990).
17. November
In Griechenland erreichte die „Neue-Demokratie“-Partei
(Nea Dimokratia) unter Ministerpräsident Konstantin
Karamanlis (1907-1998) bei den ersten freien
Parlamentswahlen seit Beendigung der Diktatur
insgesamt 55,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
17. November
In Irland starb mitten in einer Rede der Präsident
Erskine Hamilton Childers (1905-1974) an einem
Herzinfarkt.
17. November
In der DDR wandten sich die katholischen Bischöfe in
einem Hirtenbrief gegen das staatliche
Erziehungsmonopol.
18. November
Bei seinem Besuch in Japan, der bis zum 22. November
dauerte, wurde US-Präsident Gerald R. Ford
(1913-2006) von Kaiser Hirohito (1901-1989)
empfangen. Insgesamt 25.000 Polizisten kümmerten
sich während des Aufenthalts des US-Präsidenten um
dessen Schutz. Dieser Sicherheitseinsatz war der
bisher größte, der jemals in
Japan organisiert
worden war.
18. November
Der Plan der Nationalen Kohlebehörde
Großbritanniens, durch ein Prämiensystem die
Kohleproduktion von 120 auf 150 Millionen Tonnen
jährlich zu steigern, wurde von der Gewerkschaft
britischer Bergarbeiter abgelehnt, da damit eine
unterschiedliche Lohnentwicklung verbunden sei. Im
Winter führte ein Streik der Bergarbeiter zum Sturz
der britischen Regierung.
19. November
In der nordisraelischen Stadt Bet Shean verübten
arabische Terroristen einen Anschlag auf ein
Wohnhaus. Dabei kamen vier Menschen ums Leben. Mehr
als 20 Personen wurden verletzt. Die Attentäter
gehörten der „Demokratischen Volksfront für die
Befreiung Palästinas“ an und hatten die Freilassung
arabischer Häftlinge erzwingen wollen. Sie wurden
von israelischen Soldaten erschossen.
19. November
In den USA ging aus einem statistischen
Jahresbericht zur Bevölkerungsentwicklung hervor,
dass die Geburtenrate im Land rückläufig und somit
die Erhaltung der Bevölkerungszahl in der Zukunft
nicht gesichert sei. Die Statistiker führten als
Ursache für „Kindermüdigkeit“ der US-amerikanischen
Frauen den Trend zur Kleinfamilie und die
Wirtschaftsrezession an.
20. November
Beim Start verunglückte eine „Boeing 747“ der
Deutschen Lufthansa in Nairobi (Kenia) Es kamen 59
Passagiere ums Leben. Unter den Opfern waren 30
Deutsche. Aus den Trümmern hatten sich 97 Menschen
retten können.
20. November
Das US-Justizministerium eröffnete das
Kartellverfahren gegen den nordamerikanischen
Telekommunikationskonzern AT&T.
20. November
In der griechischen Hauptstadt Athen gelang der
bundesdeutschen Fußball-Nationalmannschaft in ihrem
ersten Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft
1976 ein 2:2-Unentschieden gegen Griechenland.
21. November
In der britischen Stadt Birmingham kamen bei
insgesamt sieben Bombenattentaten 19 Menschen ums
Leben. Am darauf folgenden Tag distanzierte sich die
„Irisch-Republikanische Armee“ von den Anschlägen.
Es gab mehr als 180 Verletzte.
21. November
In der syrischen Hauptstadt Damaskus vereinbarten
der US-Landwirtschaftsminister und sein syrischer
Amtskollege die Lieferung von 75.000 Tonnen Weizen
und 25.000 Tonnen Reis aus den USA an Syrien. Das
Geschäft in Höhe von 22,5 Millionen
US-Dollar (58,28
Millionen DM) lief auf Kreditbasis. Das Darlehen
würde Syrien innerhalb von 20 Jahren zurückzahlen.
22. November
In New York erteilte die UN-Generalversammlung der
Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO
Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen.
Außerdem erkannten die Delegierten das Recht der
Palästinenser auf Selbstbestimmung, nationale
Unabhängigkeit und Souveränität an.
22. November
Bundeskanzler Helmut Schmidt (*1918) von der SPD
bekam vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der
wirtschaftlichen Entwicklung in Bonn den
Jahresbericht überreicht.
22. November
Die DDR-Nachrichtenagentur „Allgemeiner deutscher
Nachrichtendienst“ (ADN) und die „Deutsche
Presse-Agentur“ (dpa) der BRD unterschrieben einen
Vertrag über den Austausch von Nachrichten.
22. November
In der österreichischen
Hauptstadt Wien waren die
Redakteure des größten österreichischen Tageblattes
„Neue Kronen-Zeitung“ in einen Streik getreten. Sie
kämpften damit für ein Redaktionsstatut, das sie vor
Willkürentscheidungen seitens der Eigentümer
schützen solle.
22. November
Ein britisches Flugzeug wurde von Palästinensern
nach Dubai entführt. Dort verlangten die Entführer
die Freilassung von Häftlingen aus Ägypten.
23. November
Der regierende Militärrat in Äthiopien setzte seinen
Vorsitzenden Aman Mikael Andom (1924-1974) ab. Er
wurde zum Tod durch Erschießen verurteilt. Unter der
Beschuldigung, Verbrechen gegen das äthiopische Volk
begangen zu haben, wurden mit ihm 60 ehemalige
Minister und Regierungsbeamte hingerichtet.
23. November
Zwischen dem Generalsekretär der KPdSU, Leonid I.
Breschnew (1906-1982) und dem US-Präsident Gerald R.
Ford (1913-2006) begannen zweitägige
Abrüstungsgespräche in der sowjetischen Stadt
Wladiwostok. Die Staatoberhäupter vereinbarten u. a.
ein Interimsabkommen über die Begrenzung
strategischer Waffen.
23. November
In Italien war die Regierungskrise beendet. Der
bisherige Außenminister Aldo Moro (1916-1978)
bildete ein Koalitionskabinett aus Christdemokraten
und Republikanern. Sozialisten waren an der
Regierung nicht beteiligt.
23. November
In Moskau (UdSSR) gewann der 23-jährige Anatoli
Karpow (*1951) aus der Sowjetunion nach 24 Partien
das Kandidatenduell um die Schach-Weltmeisterschaft
gegen seinen 20 Jahre älteren Landsmann und
Gegenspieler Wiktor Kortschnoi (*1931). Damit konnte
Karpow den amtierenden Weltmeister Bobby Fischer
(1943-2008) aus den USA herausfordern.
24. November
Drei Tage nach der Entführung eines britischen
Verkehrsflugzeugs ließen die palästinensischen
Terroristen auf dem Flughafen der tunesischen
Hauptstadt Tunis ihre Geiseln wieder frei. Um ihren
Forderungen dennoch Nachdruck zu verleihen,
erschossen sie einen Passagier aus der
Bundesrepublik. Einen Tag später gaben die
Palästinenser die britische Maschine auf.
24. November
Ein isländisches Boot stoppte durch Scharfschüsse
das bundesdeutsche Fischereischiff „Arcturus“, das
sich innerhalb der von Island zu Unrecht (laut einem
Urteil des Internationalen Gerichtshofes) einseitig
ausgedehnten 50-Meilen-Grenze für Fischereirechte
befunden hatte. Der Vorfall wurde vom Auswärtigen
Amt in Bonn als einer der schwersten im sogenannten
Fischereikrieg bezeichnet.
25. November
In Algier (Algerien) unterzeichneten Vertreter der
portugiesischen Regierung und der
„Befreiungsbewegung für São Tomé und Principe“ ein
Abkommen, demzufolge die beiden vor der Westküste
Afrikas liegenden Inseln 1975 unabhängig werden
würden.
25. November
In
London erklärte der britische Innenminister Roy
Harris Jenkins (1920-2003) als Reaktion auf die
blutigen Terroranschläge in der britischen Stadt
Birmingham die Irisch-Republikanische Armee IRA in
Großbritannien für illegal. Die IRA bestritt
allerdings ihre Täterschaft.
25. November
An der Grenze zwischen Mali und Burkina Faso kam es
zu Schusswechseln.
25. November
Erstmalig in der Geschichte der Medizin pflanzte der
südafrikanische Chirurg Christiaan Barnard im
Krankenhaus von Kapstadt einem Menschen ein
zusätzliches Herz ein. Die zwei Herzen wurden
„parallel geschaltet“ und gemeinsam in den
Blutkreislauf eingefügt.
26. November
Der japanische Premierminister Kakuei Tanaka
(1918-1993) gab in Tokio seinen Rücktritt bekannt
sowohl für das Amt des Regierungschefs als auch als
Präsident der Liberal-Demokratischen Partei. Diesen
Schritt begründete er mit den Korruptionsvorwürfen,
die gegen ihn erhoben worden waren und zu einem
Immobilienskandal geführt hatten.
26. November
Von den Delegierten des Parteitages der Kommunisten
wurde der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae
Ceauşescu (1918-1989) erneut zum Generalsekretär
gewählt.
26. November
In New York gab das US-amerikanische „Modern Jazz
Quartet“ sein Abschiedskonzert. Die Jazzformation
gehörte zu den bekanntesten der Welt.
27. November
Bei einer Fernsehansprache rief König Konstantin II.
(*1940) alle Griechen auf, sich bei einer
Volksabstimmung am 8. Dezember für die Monarchie und
damit für seine Rückkehr aus dem Londoner Exil
auszusprechen.
27. November
Die 22-jährige Britin Helen Morgan wurde in der
britischen Hauptstadt London zur „Miss World“
gekürt. Nach bereits vier Tagen trat die schönste
Frau der Welt zurück.
28. November
In Paris beschloss der Europarat nach den freien
Wahlen in
Griechenland die am 28. August von der
griechischen Regierung beantragte Wiederaufnahme des
Landes in die Organisation. Die Athener Militärjunta
war 1969 ausgetreten, um einem drohenden Ausschluss
zuvorzukommen.
28. November
Die bundesdeutsche Quandt-Firmengruppe verkaufte 15
Prozent ihres Daimler-Benz-Aktienpaketes an den Emir
von Kuwait.
29. November
Die griechische Regierung empfing Erzbischof
Makarios III. (1913-1977) als den legalen Staatschef
von Zypern bei seinem Zwischenstopp in Athen auf dem
Weg von seinem Londoner Exil. Makarios hatte seine
Entschlossenheit bekräftigt, das Präsidentenamt auf
der Insel wieder zu übernehmen.
29. November
Der Ministerpräsident der Türkei, Sadi Irmak
(1904-1990), gab in
Ankara seinen Rücktritt bekannt,
nachdem das Parlament der Interimsregierung bereits
bei der ersten Abstimmung das Vertrauen verweigert
hatte.
29. November
In Paris nahm die französische Nationalversammlung
ein liberalisiertes Abtreibungsgesetz an. Danach
durften Frauen in den ersten zehn
Schwangerschaftswochen nach einer Pflichtberatung
selbst über die Fortsetzung der Schwangerschaft
entscheiden.
29. November
Die mutmaßlichen Mitglieder der
„Rote-Armee-Fraktion“ (RAF),
Ulrike Meinhof
(1934-1976) und Horst Mahler (*1936) wurden von
einem West-Berliner Schwurgericht wegen versuchten
Mordes und Gefangenenbefreiung zu acht bzw. 14
Jahren Haft verurteil. Sie hatten das RAF-Mitglied
Andreas Baader (1943-1977) 1970 mit Waffengewalt
befreit und dabei einen Justizangestellten verletzt.
29. November
Die britische Rock-Band „Yes“ veröffentlichte das
Album „Relayer“.
30. November
In seinem Heimatort Kronberg im Taunus entging der
Bundesschatzmeister der CDU Walther Leisler Kiep
(*1926) einem Mordanschlag. Ein unbekannter Täter
hatte mehrere Schüsse auf den Politiker abgefeuert.
Kiep konnte sich hinter seiner Haustür in Sicherheit
bringen, so dass die Schüsse nur die Tür trafen.
30. November
Der zweitgrößte französische Autohersteller Citroën
entließ knapp 3.000 Mitarbeiter wegen
Umsatzverlusten in Höhe von insgesamt mehr als 800
Millionen Franc (432 Millionen DM) in diesem Jahr.
Seit Januar 1974 hatte das Unternehmen damit
insgesamt 9.000 Kündigungen ausgesprochen.
30. November
Manfred Rommel (*1928), der Sohn des Feldmarschalls
Erwin Rommel (1891-1944), wurde in
Stuttgart zum
Oberbürgermeister gewählt.
November 1974 Deutschland in den Nachrichten
Michel Comte
Wiener Zeitung
Der 1954 geborene Schweizer Fotograf Michel Comte ist
ein Meister des Spontanen und der Wandlung. In den fast
35 Jahren seiner Karriere hat er Filmstars, Supermodels,
Größen des Jazz und der Kunst ebenso fotografiert wie
Menschen auf den .....
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