November 1965 - Maßhalten „angeordnet“
Es ging den Menschen gut, jedenfalls denen in
der Bundesrepublik Deutschland. Dort war
beispielsweise in Hinblick auf die
Entspannungsbedürfnisse der Schichtarbeiter ein
Fernseh-Wiederholungsprogramm für alle Bundesländer
geFordert worden. Die Bundesvereinigung der
deutschen Arbeitgeberverbände hatten sich dafür
ausgesprochen. Etwas Derartiges gab es seit 1964
bereits im Saarländischen Rundfunk. Bundeskanzler
Ludwig Erhard schlug in seiner Regierungserklärung
eine anderen Ton an. Er Forderte die Bevölkerung des
Landes zum „Maßhalten“ auf. Indem er den Gedanken
einer „formierten Gesellschaft“ verkündete, hatte er
gleichsam von den Tarifpartnern die Verlängerung der
wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde geFordert.
Von nichts kommt eben auch nichts.
Wichtige Ereignisse im
November 1965
1. November
Großbritannien 1965 – Der britische Premierminister
Robert Arthur Talbot Gascoyne-Cecil 3. Marquess of
Salisbury hatte sein Kabinett umgebildet. Das
Außenministerium, das der Premier bisher selbst
leitete, hatte Henry Keith Petty-Fitzmaurice 5.
Marquess of Lansdownq übernommen, der bisherige
Kriegsminister. Dieses Amt übernahm nun William St.
John Fremantle Brodrick. Das Innenministerium, das
bis dato Matthew White Viscount Ridley innehatte,
übernahm der bisherige Handelsminister Charles
Thomas Ritchie. Das Handelsressort hatte Gerald
William Balfour übernommen.
1. November
Jangtse-Abkommen 1965 – Frankreich war dem
deutsch-britischen Jangste-Abkommen vom 16. Oktober
für die bieden Punkte (freier Handel keine
Annexionen) beigetreten. Für den Artikel 3 behielt
sich Frankreich freie Hand vor.
1. November
Großbritannien 1965 – Die neue Gemeindeverfassung
von London war in Kraft getreten. Die Stadt war in
20 „Boroughs“ (Gemeinden) eingeteilt worden.
1. November
China 1965 – In Tsingtau (Volksrepublik China) war
der Bau des Europäer-Gefängnisses an der vom
Deutschen Reich gepachteten Kiautschou-Bucht
fertiggestellt worden. Das Gefängnis für die
Chinesen sollte abgerissen werden und durch ein
neues ersetzt werden.
2. November
USA/New York 1965 – Zum ersten Mal seit
1941 hatte
mit dem 43-jährigen John Vliet Lindsay ein Kandidat
der Republikanischen Partei die Bürgermeisterwahlen
in New York gewonnen.
2. November
Raumfahrt 1965 – Mit dem 12 Tonnen schweren
unbemannten Satelliten „Proton II“ hatte die
Sowjetunion den bisher schwersten unbemannten
Raumflugkörper auf eine Erdumlaufbahn geschickt.
2. November
BRD 1965 – An der Ruhr-Universität Bochum hatte der
Lehrbetrieb mit einer Vorlesung über den
Korintherbrief in der theologischen Fakultät
begonnen.
2. November
Musik 1965 – In Hamburg war die Oper „Jacobowsky und
der Oberst“ des bundesdeutschen Komponisten Giselher
Klebe uraufgeführt worden.
2. November
Israel 1965 – Bei den Wahlen zum israelischen
Parlament (Knesset) hatte die Mapai-Partei 45 der
120 Sitze gewonnen. Die Cherut-Liberalen hatten 26
Sitze erhalten, die Nationalreligiöse Partei bekam
11 und die Rafi-Partei erhielt 10 Sitze. Zum
Urnengang waren 1,5 Millionen Israelis, darunter
125.000 Araber, aufgerufen gewesen. Im neuen
Kabinett unter Ministerpräsidenten Levi Eschkol von
der Mapai-Partei waren fünf der dreizehn ins
Parlament gewählte Parteien gewählt gewesen.
3. November
Bundesrepublik 1965 – Auf die Berechnung der
bundesdeutschen Banken, die für die BRD zum ersten
Mal seit
1951 eine negative Handelsbilanz
voraussagte, hatte der Aktienmarkt nervös reagiert.
3. November
Großbritannien/Theater 1965 – In der Inszenierung
von William Gaskill war in London das Schauspiel „Saved“
(„Gerettet“) des britischen Dramatikers Edward Bond
uraufgeführt worden.
4. November
West-Berlin 1965 – Der Wirtschaftssenator von
West-Berlin, Karl Schiller, war aus seinem Amt
ausgeschieden. Er wurde in Bonn
wirtschaftspolitischer Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion.
4. November
Bayern 1965 – Nach dem Auftreten eines zweiten
Pockenfalles war die bayerische Kleinstadt Kulmbach
zum örtlichen Infektionsgebiet erklärt worden.
5. November
Rhodesien 1965 – Die Regierung von Rhodesien (heute
Republik Simbabwe) hatte für drei Monate den
Ausnahmezustand über das Land verhängt. Die Maßnahme
war vom Kabinett unter Ian Smith mit der angeblichen
Bedrohung der nationalen Sicherheit durch
Sabotageaktionen der „schwarzen nationalistischen
Organisationen“ begründet worden.
5. November
Italien/Sowjetunion 1965 – Der italienische
Automobilkonzern Fiat Spa und die sowjetische
Regierung hatten einen Vertrag über technische und
beratende Hilfe beim Aufbau der sowjetischen
Automobil-Produktion geschlossen.
5. November
BRD 1965 – Von der Bundesvereinigung der deutschen
Arbeitgeberverbände war die Einführung eines
Fernseh-Wiederholungsprogrammes für Schichtarbeiter
am Vormittag in allen Bundesländern geFordert
worden. Bislang hatte es ein derartiges Angebot seit
1964 nur im Saarländischen Rundfunk gegeben.
6. November
BRD 1965 – Für 200.000 Bergarbeiter der
Kohlenreviere an der Ruhr und im Aachener Raum hatte
die erste von vier Feierschichten mit Lohnausgleich
begonnen. Diese Feiertagsschichten waren zum Abbau
der hohen Haldenbestände vereinbart worden.
6. November
Kuba/USA 1965 – Die Regierungen von Kuba und den USA
hatten in einem sogenannten
Verständigungs-Memorandum Ausreisemöglichkeiten für
Kubaner, die ins Exil wollten, vereinbart.
Vermittelt hatte dies die schweizerische Botschaft
in der kubanischen Hauptstadt Havanna. In Flugzeugen
privater Luftfahrtgesellschaften sollten monatlich
3.000 bis 4.000 Kubaner das Land verlassen dürfen.
Die Flugzeuge privater Luftfahrtgesellschaften
sollten von den USA gechartert und bezahlt werden.
7. November
BRD 1965 – Auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers Neuengamme bei Hamburg war eine
Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus
feierlich eingeweiht worden.
7. November
Evangelische Kirche 1965 – Die Synode der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte auf
ihrer Sitzung in Frankfurt am Main einmütig die
Kritik des Bundes der Vertriebenen zurückgewiesen,
in der die EKD den Polen ein Recht auf Heimat in den
ehemaligen deutschen Ostgebieten zugesprochen hatte.
8. November
Ägypten 1965 – Die ägyptische Regierung hatte die
Umwandlung von Port Said in einen internationalen
Freihafen beschlossen. Ausländische Investoren
konnten dort steuerfrei Geld anlegen. Durch diese
Maßnahme sollte erhöhte Deviseneinnahmen einbringen.
Jährlich wurde der Hafen von mehr als 20.000
Schiffen angelaufen.
8. November
BRD 1965 – In der niedersächsischen Landeshauptstadt
Hannover hatte der Bau der städtischen
Untergrundbahn begonnen. Das kreuzförmige
Streckennetz von 6,2 km mit Schnittpunkt im
Stadtzentrum sollte bis 1975 betriebsbereit sein.
Die Kosten waren auf 500 Millionen DM veranschlagt
worden.
9. November
BRD/Justiz 1965 – In Karlsruhe hatte der
Bundesgerichtshof den ehemaligen
Verfassungsschutzangestellten Werner Pätsch wegen
vorsätzlicher Verletzung der Amtsverschwiegenheit zu
vier Monaten Gefängnis verurteilt.
9. November
Philippinen 1965 – Der Kandidat der
Nationalistischen Partei der Philippinen, Ferdinando
E. Marcos, hatte bei den Präsidentschaftswahlen den
Sieg über den Amtsinhaber Diosdado Macapagal,
Mitglied der Liberalen Partei, davongetragen.
9. November
USA 1965 – Ein Stromausfall in acht Bundesländern
der Vereinigten Staaten und Kanadas hatte für
mehrere Stunden zu einem Zusammenbruch des Verkehrs
sowie der Produktion in den Betrieben geführt.
9. November
BRD 1965 – Im Zuge der Rationalisierung seiner
Gremienarbeit hatte der Deutsche Bundestag in Bonn
die Zahl der Ausschüsse von 28 auf 23, die Zahl der
Ausschussmitglieder von 696 auf 594 gesenkt. Damit
waren nur noch wenige Abgeordnete mit der Arbeit in
zwei Ausschüssen belastet gewesen. Von der CDU/CSU
waren 11, von der
SPD 10 und von der FDP 2
Ausschussvorsitzende gestellt worden.
9. November
BRD 1965 – Auf dem Deutschen Gaststättentag in
Bremen hatte der Deutsche Hotel- und
Gaststättenverband angesichts von mehr als 3.000
Gaststätten-Neugründungen im Jahr vor einer
Inflation bei Restaurationsbetrieben gewarnt. Er
hatte zudem die Einführung eines
Fachkundigen-Nachweises geFordert.
10. November
BRD 1965 – Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte die
Bevölkerung der Bundesrepublik in seiner
Regierungserklärung zum „Maßhalten“ aufgeFordert. Er
verlangte von den Tarifpartnern die Verlängerung der
wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde und hatte
den Gedanken einer „formierten Gesellschaft“
verkündet.
11. November
USA/Justiz 1965 – Ein Gerichtshof im
US-amerikanischen Bundesstaat Mississippi hat zum
ersten Mal in der Geschichte des Staates einen
Weißen wegen Vergewaltigung einer Schwarzen
verurteilt. Der Gerichtshof hatte die gesetzlich
vorgeschriebene Todesstrafe allerdings in eine
lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt.
11. November
Rhodesien 1965 – Die vom weißen Premierminister Ian
Smith geführte rhodesische Regierung hatte einseitig
seine Unabhängigkeit von Großbritannien erklärt. Das
Land wollte jedoch weiter loyal zur Königin
Elisabeth II. stehen.
11. November
BRD 1965 – Die Regierungserklärung von Bundeskanzler
Ludwig Erhard vom Vortag hatte der Vorsitzende der
Industriegewerkschaft Metall, Otto Brenner, als
Kampfansage an den Sozialstaat und als „unerhörte
HerausForderung an alle arbeitenden Menschen und die
Gewerkschaften“ gewertet.
12. November
BRD/Frankreich 1965 – Um unter anderem über
unterschiedliche Standpunkte hinsichtlich der
Wirtschaftspolitik in der EG zu verhandeln, war der
bundesdeutsche Außenminister Gerhard Schröder (CDU)
zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch bei seinem
französischen Amtskollegen Maurice Couve de Murville
in Paris eingetroffen.
12. November
BRD 1965 – Die erForderlichen Kosten für
Schulneubauten bis 1975 waren vom Schulausschuss des
Deutschen Städtetages mit 40 Milliarden DM angegeben
worden.
12. November
UNO 1965 – Die einseitige Unabhängigkeitserklärung
Rhodesiens (heute Simbabwe) vom 11. November war vom
UNO-Sicherheitsrat als rechtswidrig verurteilt
worden. Großbritannien war zum Eingreifen
aufgeFordert worden.
12. November
BRD/Justiz 1965 – Der Präsident des
Bundesgerichtshofes in Karlsruhe, Bruno Heusinger,
hatte den in Bonner Regierungskreisen erwogenen Plan
abgelehnt, auf Antrag des Verfassungsschutzes durch
einen Senat des Bundesgerichtshofes
Telefonabhöraktionen und Briefkontrollen zu
erlauben. Dies würde einer gerichtlichen
Entscheidung gleichkommen. Diese dürfte nach dem
Grundgesetz nur nach Anhörung des Betroffen gefällt
werden.
12. November
Schweiz 1965 – In der Schweiz war die Aktion der
Schweizerischen Zahnärztegesellschaft (SSO) „Kampf
der Schlecksucht“ angelaufen. Damit sollte
Zahnkaries eingedämmt und die Mundhygiene verbessert
werden. Im Mittelpunkt der Aktion hatte eine
„Konkurrenz der schönen und gesunden Zähne“ für
Kinder und Jugendliche der Geburtsjahre
1950 bis
1952 gestanden, bei der Gebisse von Buben und
Mädchen in Regionalausscheidungen nach
Vollständigkeit, Regelmäßigkeit und Gesundheit
bewertet werden würden. Die Ermittlung des
Bundessiegers war für Januar 1966 vorgesehen
gewesen.
13. November
Heilsarmee 1965 – Weltweit war der 100. Geburtstag
der Heilsarmee („Salvation Army“) mit zahlreichen
Veranstaltungen gefeiert worden. Die 1865 von dem
Methodistenprediger William Booth gegründete
Organisation hatte sich zum Ziel gesetzt,
Verwahrloste, Alkoholiker und Prostituierte zu einer
„christlichen Lebensweise“ zurückzuführen.
13. November
Schiffsunglück 1965 – Das unter panamischer Flagge
fahrende Fährschiff „Yarmouth Castle“ war in den
Morgenstunden auf der Fahrt von Miami nach Nassau
(Bahamas) gesunken. Es waren 82 Menschen bei dem
Unglück ums Leben gekommen. Ausgelöst worden war die
Katastrophe durch eine weggeworfene Zigarette.
14. November
Großbritannien 1965 – Im Collins-Verlag in London
waren die sogenannten Penkowski-Papiere
veröffentlicht worden. Oleg Penkowski war ein
sowjetischer Oberst im Militärnachrichtendienst GRU
gewesen, der als Agent für den britischen Secret
Intelligence Service (MI6) und die amerikanische CIA
spioniert hatte.
14. November
Fußball 1865 – Mit 6:0 hatte die bundesdeutsche
Nationalmannschaft das letzte Qualifikationsspiel
zur Fußball-WM 1966 gegen Zypern in Nikosia gewonnen
und hatte sich damit die Teilname am Endturnier in
England gesichert.
15. November
Warschauer Pakt 1965 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatten sieben Staaten des
Warschauer Paktes sowie die Mongolische
Volksrepublik und Kuba eine Zusammenarbeit in der
Weltraumforschung und den gemeinsamen Start
künstlicher Erdsatelliten vereinbart.
15. November
BRD 1965 – Von den 465.000 Lehrstellen, die
Schulabgängern des Jahres 1965 angeboten worden
waren, waren fast 200.000 noch immer nicht besetzt
worden. Das ging aus einer Mitteilung der
Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg hervor.
15.November
USA 1965 – Mit 966,547 km/h hatte der 28-jährige
US-Amerikaner Craig Breedlove einen neuen
Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge
aufgestellt. Aus aerodynamischen Gründen war das
Düsenfahrzeug „Spirit of America“ äußerlich wie ein
Flugzeug gestaltet worden.
16. November
Großbritannien/Rhodesien 1965 – Das Londoner
Unterhaus hatte die britische Regierung in einem
Sondergesetz zu weitreichenden Maßnahmen gegen die
„Rebellion in Rhodesien“ ermächtigt.
16. November
Vatikan 1965 – Mit großer Mehrheit hatte das II.
Vatikanische Konzil in
Rom gegen den Willen vieler
italienischer und lateinamerikanischer Bischöfe eine
ausdrückliche Verurteilung des Kommunismus
abgelehnt.
16. November
BRD 1965 – Die medizinische Akademie in Düsseldorf
war in Universität Düsseldorf umbenannt worden.
Landeskultusminister Paul Mikat von der CDU hatte
der Einrichtung von naturwissenschaftlichen und
philologischen Fakultäten ab dem 1. Januar 1966
zugestimmt.
17. November
UNO 1965 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York hatte einen Antrag Kambodschas
auf Aufnahme der
Volksrepublik China als einzigen
chinesischen Vertreter in die Vereinten Nationen mit
47:47 bei 20 Enthaltungen abgelehnt. Damit war
Taiwan (Nationalchina), das einen
Alleinvertretungsanspruch für China reklamierte,
Mitglied der UN geblieben.
17. November
Brasilien 1965 – In der brasilianischen Hauptstadt
Rio de Janeiro hatte die „Zweite Außerordentliche
Interamerikanische Konferenz“ mit Vertretern aller
amerikanischen Staaten begonnen. Die Tagung dauerte
bis zum 29. November. Sie hatte den Vorschlag des
US-amerikanischen Verteidigungsministers Dean Rusk
zur Bildung einer lateinamerikanischen Streitmacht
abgelehnt.
17. November
BRD 1965 – Die prämienbegünstigten Spareinlagen bei
den Kreditinstituten in der BRD hatten Angaben der
Commerzbank zufolge zum ersten Mal die
10-Millionen-DM-Grenze überstiegen. Hinzu waren die
prämienbegünstigten Wertpapieranlagen im Wert von
1,3 Milliarden DM gekommen.
18. November
Polen 1965 – Der deutsche Episkopat (Gesamtheit der
Bischöfe) war von den polnischen Bischöfen in einem
Hirtenbrief zur Teilnahme an den Feiern zur
1000-jährigen Christianisierung Polens eingeladen
worden.
18. November
Sowjetunion 1965 – Wegen seiner Rede zum
Volkstrauertag am 14. November hatte die sowjetische
Parteizeitung „Prawda“ den Bundespräsidenten
Heinrich Lübke als „Eindringling in ein fremdes
Territorium“ (West-Berlin) verurteilt. Er habe eine
„revanchistische Predigt“ gehalten.
18. November
BRD 1965 – Einer Umfrage der Wickert-Institute in
Tübingen zufolge, lernten sich 27 Prozent der
Ehepaare bei Tanzveranstaltungen kennen. Im
Freundeskreis würden 16 Prozent zueinander finden.
19. November
Vatikan 1965 – In Rom hatte das II. Vatikanische
Konzil ein Dekret über die Religionsfreiheit
gebilligt. Dieses sprach allen Menschen das Recht
freier Glaubenswahl ohne staatliche Beeinflussung
zu.
19. November
USA/Vietnam 1965 – Mehrtägige Kämpfe zwischen
US-amerikanischen Luftlandeeinheiten und
Vietcong-Truppen im Grenzgebiet zu Laos und
Kambodscha waren für beide Seiten verlustreich zu
Ende gegangen.
19. November
BRD/Justiz 1965 – Einer Entscheidung des
Bundesverwaltungsgerichtes in West-Berlin zufolge
war das Erstellen von
Horoskopen gegen Bezahlung
durch das Recht auf Berufsfreiheit gedeckt. Eine
Klage der Stadt Bremen gegen einen professionellen
Astrologen war damit abgewiesen worden.
19. November
BRD 1965 – Die Deutsche Bundespost hatte die Kürzung
ihres Sondermarkenprogramms von 30 auf 15 Werte
bekanntgegeben. Die Postwertzeichen-Dauerserie
„Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten“ war neu
gestaltet worden.
20. November
Fußball 1965 – Gegen Ausschreitungen in
Fußballstadien hatte der Internationale
Fußballverband drakonische Strafen geFordert.
21. November
Bayern 1965 – In Regensburg hatte Bayerns
Ministerpräsident Alfons Goppel den Grundstein zur
vierten Landesuniversität gelegt. Es war seit 1743
die erste Universitätsneugründung.
21. November
Literatur 1965 – Der mit 5000 DM dotierte Preis der
„Gruppe 47“ war dem Schweizer Schriftsteller Peter
Bichsel für seinen noch unveröffentlichten Roman
„Zusammenhang“ zugesprochen worden.
21. November
USA 1965 – In den USA waren Geschlechtskrankheiten
epidemisch angestiegen. Dies hatten Ärzte aus
Chicago (US-Bundesstaat Illinois) berichtet. Die
Syphilis hatte von
1957 bis 1965 jährlich 1,1
Millionen Personen befallen. Allein 250.000 Teenager
waren jedes Jahr an Gonorrhö erkrankt.
22. November
BRD 1965 – Am Morgen war in der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn für 45 Minuten der Strom
ausgefallen. Aufgrund besonderer Sicherungsmaßnahmen
war lediglich das Regierungsviertel davon verschont
geblieben.
22. November
Musik 1965 – Das Musical „Der Mann von la Mancha“
war im New Yorker Anta Washington Square Theatre
unter der Regie von Albert Marre uraufgeführt
worden.
22. November
Boxen 1965 – In Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada)
hatte Boxweltmeister im Schwergewicht, Cassius Clay,
seinen Titel gegen Floyd Patterson durch einen
technischen K. o. in der zwölften Runde verteidigt.
23. November
West-Berlin 1965 – Die US-Armee hatte ihre
Truppenpräsenz in West-Berlin um 700 auf 6.000 Mann
verringert.
23. November
Literatur 1965 – Für seine Novelle „L'adoration“
(„Die Anbetung“) hatte der französische
Schriftsteller Jacques Borel den „Prix Goncourt“
zugesprochen bekommen. Diesen Preis verlieh die
Académie Goncourt in jedem Jahr. Da die
Preisverleihung hohe Publizität garantierte, hatte
das Preisgeld von 50 Francs (40 DM) nur symbolischen
Wert.
24. November
USA 1965 – Das US-amerikanische
Verteidigungsministerium hatte bekanntgegeben, dass
Großbritannien, Kanada, Frankreich, Belgien,
Italien, die Niederlande, Griechenland, die BRD und
die Türkei über taktische Atomwaffen für ihre
Jagdbomber verfügten. Diese konnten nur durch den
US-Präsidenten zum Einsatz freigegeben werden.
24. November
BRD 1965 – Mit minus 23 Grad hatten Berlin und
Niedersachsen den kältesten Novembertag seit mehr
als 100 Jahren erlebt. Der Monat hatte sich zudem
als schneereichster November seit 1919 gezeigt.
25. November
DDR/West-Berlin 1965 – Von Vertretern des
West-Berliner Senats und der DDR war das dritte
Passierscheinabkommen seit dem Bau der Berliner
Mauer 1961 unterzeichnet worden.
25. November
Nordirland 1965 – Die regierenden konservativen
Unionisten hatte bei den Parlamentswahlen in
Nordirland ihre führende Stellung um 2 auf 36 der 52
Parlamentssitze verbessert. Die Nationalisten hatten
ihre neun Sitze gehalten.
25. November
Kongo 1965 – Nach einem unblutigen Staatsstreich
hatte im Kongo der Oberkommandierende der
kongolesischen Nationalarmee Mobutu Sese Seko die
Macht im Land übernommen.
25. November
BRD 1965 – Als erste bundesdeutsche Schule hatte das
Oraniengymnasium in Wiesbaden (Hessen) einen
Elektrorechner erhalten. Das 1,5 t schwere Gerät,
das noch vor wenigen Jahren einen Wert von etwa
230.000 DM gehabt hatte, war von der Privatindustrie
kostenlos zu Verfügung gestellt worden. Dem
Schulwesen sollten Impulse zur Ausbildung in der
maschinellen Datenverarbeitung gegeben werden.
26. November
BRD 1965 – Angaben des Bundesverbandes der deutschen
Sparkassen hatte sich das Kreditgeschäft in der BRD
wegen der großen Nachfrage nach Barkrediten für
Weihnachtsgeschenke kräftig belebt.
26. November
USA 1965 – Die US-amerikanische Marineführung hatte
den Flugzeugträger „Enterprise“ und die
Lenkwaffenfregatte „Bainbridge“ der 7. Flotte
zugeteilt. Diese operierte im Südchinesischen Meer
gegen Nordvietnam. Damit waren zum ersten Mal
atombetriebene Kriegsschiffe in das Kriegsgebiet
entsandt worden.
26. November
Frankreich 1965 – Mit einer Rakete vom Typ „Diamant
A“ hatte Frankreich vom Versuchsgelände Hammaguir
(Algerien) den Satelliten Asterix gestartet. Dies
war der erste Satellitenstart, an dem weder die USA
noch die UdSSR beteiligt gewesen waren. Der Satellit
hatte die Aufgabe, bereits während des Transportes
in die Erdumlaufbahn, die Trägerrakete zu
kontrollieren. Aus dieser sollte die Trägerrakete
für die französische Atomstreitmacht entwickelt
werden.
26. November
Boxen 1965 – In der Franfurter Festhalle hatte der
Schwergewichts-Europameister Karl Mildenberger durch
einen überlegenen Punktsieg nach 15 Runden seinen
Titel gegen den Deutschen Meister Gerhard Zech
verteidigt.
27. November
USA 1965 – Bei einer Demonstration vor dem Weißen
Haus in Washington hatten 20.000 US-Amerikaner von
der Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson die
Einstellung des Bombenkrieges gegen Nordvietnam und
die Bereitschaft zu Verhandlungen geFordert.
28. November
USA 1965 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte den
28. November zum „Tag des Nationalen Gebetes“ im
Gedenken an die südvietnamesischen und
US-amerikanischen Opfer des Vietnamkrieges
festgelegt.
28. November
BRD 1965 – Der Gesamtverband der
Sowjetzonen-Flüchtlinge hatte auf seiner zwölften
ordentlichen Bundesdelegiertentagung in Braunschweig
(Niedersachsen) die Bildung einer
Aktionsgemeinschaft geFordert. Diese sollte gegen
die Gewöhnung an den Status quo des geteilten
Deutschlands arbeiten.
29. November
EWG 1965 – Frankreich hatte durch sein Fernbleiben
an der Ministerratssitzung der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) in Brüssel einen
Beschluss über eine weitere Senkung der Binnenzölle
um 10 Prozent auf 20 Prozent des Standes von
1957
verhindert.
29. November
München/Olympiade 1965 – Die Stadt München hatte
trotz ihrer hohen Verschuldung die Bewerbung für die
Austragung der Olympischen Spiel 1972 beschlossen.
29. November
BRD 1965 – Um die Mehrkosten aus steigenden
Arzthonoraren, die Verteuerung von Arzneimitteln und
steigenden Krankenhauspflegesätzen aufzufangen,
hatte der Bundesverband der Ersatzkassen in der BRD
Beitragserhöhungen in der Größenordnung von 15 bis
20 Prozent beschlossen.
30. November
UNO 1965 – Die asiatischen Mitglieder der Kommission
der Vereinten Nationen für Asien und den Fernen
Osten hatten in der philippinischen Hauptstadt
Manila die Gründung einer asiatischen
Entwicklungsbank mit einem Startkapital von 1
Milliarde US-Dollar (4 Milliarden DM) beschlossen.
30. November
BRD 1965 – Die Arbeitslosenzahl in der
Bundesrepublik war im November um 26.731 auf 118.968
angestiegen. Die Zahl der offenen Stellen war um
76.900 auf 582600 gesunken. Außerdem war die Zahl
der Gastarbeiter rückläufig gewesen. Damit hatte
sich ein Rückgang des Arbeitskräftemangels
abgezeichnet.
November 1965 Deutschland in den Nachrichten
Kleine Zeugen der Geschichte
Badische Zeitung
Neben dem Verein der Briefmarkenfreunde, der am 28.
November 1965 gegründet wurde, feiert auch Laufenburg
2015 ein Jubiläum: 700 Jahre ....
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