Januar 1969 - Neues Programm mit
Erfolgsgarantien
Ein neues Jahr brachte auch in Sachen
Fernsehprogramm Neuerungen. Das ZDF machte sich mit
der ersten Sendung der Fernsehserie „Der Kommissar“
beliebt, in der
Erik Ode in der Titelrolle zu sehen
war und damit zum Publikumsliebling avancierte. Das
Zweite Deutsche Fernsehen hatte auch die jungen
Leute mit einer Neuerung bedacht und sendete live
die erste ZDF-Hitparade, die sich zu einem echten
Hit entwickelte und zu einer Kultsendung wurde. Das
ZDF hatte damit ohnehin schon ein glückliches
Händchen bewiesen, als sie 1967 begann, die Sendung
„
Aktenzeichen XY...ungelöst“ auszustrahlen. Und die
erwies sich als besonders erfolgreich. Als nämlich
am 20. Januar zwei Bewaffnete einen Überfall auf ein
Munitionsdepot der Bundeswehr im saarländischen
Lebach verübten und dabei vier Wachsoldaten ermordet
wurden, hatte dieser Soldatenmord von Lebach für
großes Aufsehen gesorgt. Ein Fahndungsaufruf in der
Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ führte zum
Erfolg, die Täter konnten verhaftet werden.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1969
10. Januar 1969
Schweden/Nordvietnam 1969 – In einem Telegramm hatte
der schwedische Außenminister Torsten Nilsson
Nordvietnam die Aufnahme diplomatischer Beziehungen
vorgeschlagen. Damit war Schweden das erste
westliche Land, das Nordvietnam anerkannt hatte.
10. Januar 1969
USA 1969 – Die traditionsreiche US-amerikanische
Familien-Illustrierte „The Saturday Evening Post“
hatte ihr Erscheinen eingestellt. Das Blatt war 1821
in Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania)
gegründet worden. Es hatte zeitweilig eine Auflage
von 6,8 Millionen Exemplaren. Es kam zuletzt als
Halbmonatschrift heraus und musste ständig mit
sinkenden Auflagenzahlen kämpfen. Ab 1971 erschien
die Illustrierte neu.
10. Januar 1969
Eiskunstlauf 1969 – Bei den nationalen
Eiskunstlaufmeisterschaften der Sowjetunion waren
Ludmilla Belousowa/Oleg Protopopow nur Zweite hinter
Tamara Moskwina/Alexei Mischin geworden. Damit hatte
sich das Ende der Ära Belousowa/Protopopow
angekündigt. Beide hatten seit mehreren Jahren die
internationale Paarlauf-Szene dominiert.
10. Januar 1969
Sowjetunion 1969 – Das sowjetische
Überschallflugzeug Tu-144 hatte auch seinen zweiten
Probeflug erfolgreich absolviert. Der erste Test
hatte am 31. Dezember 1968 stattgefunden. Die
Maschine konnte bei einer Geschwindigkeit von 2500
km/h 120 Passagiere befördern.
11. Januar 1969
Großbritannien/Frankreich 1969 – Der britische
Verteidigungsminister Denis Healey und sein
französischer Amtskollege Pierre Messmer hatten sich
auf Details zur gemeinsamen Produktion einer Rakete
geeinigt. Das ging aus einem Bericht der Londoner
Tageszeitung „The Times“ hervor. Großbritannien und
Frankreich planten die Herstellung einer
Luft-Boden-Rakete. Diese sollte über große
Entfernungen operieren.
11. Januar 1969
BRD 1969 – In der Stadthalle von Bad Godesberg
(Nordrhein-Westfalen) war ein zweitägiger
Jugendkongress der
SPD zu Ende gegangen. Die rund
500 Teilnehmer hatten das Vorgehen der Polizei gegen
Studenten in Heidelberg (Baden-Württemberg)
verurteilt und sich gegen die geplante Einführung
einer Vorbeugehaft ausgesprochen.
12. Januar 1969
Skisport 1969 – Bei den traditionellen
Laberhorn-Skirennen im schweizerischen Wengen waren
sämtliche Rennen von österreichischen Läufern
gewonnen worden. Dabei war der 30-jährige Karl
Schranz der überragende Teilnehmer. Er hatte in der
Lauberhorn-Abfahrt bereits zum vierten Mal gesiegt.
13. Januar 1969
EWG 1969 – In Garmisch-Partenkirchen (
Bayern) waren
die Finanz- und Wirtschaftsminister der sechs
EWG-Staaten zu einer zweitägigen Konferenz unter
Leitung von Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß
bzw. Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller
zusammengekommen. Die Teilnehmer hatten vor allem
darüber Übereinstimmung erzielt, dass künftig den
Finanzministern ein stärkerer Einfluss auf
EWG-Entscheidungen eingeräumt werden sollte.
14. Januar 1969
USA 1969 – Der scheidende US-Präsident
Lyndon B.
Johnson hatte im Kongress in Washington seinen
sechsten und letzten Bericht über die Lage der
Nation verlesen. Dabei hatte er unter anderem die
nach seiner Ansicht zu verzeichnenden Erfolge in der
Beschäftigungs- und Bildungspolitik hervorgehoben.
Am Folgetag hatte Johnson dem Kongress die
Haushaltsbotschaft 1969/70 und am 16. Januar den
Wirtschaftsbericht vorgelegt.
14. Januar 1969
Großbritannien 1969 – Im britischen Aylesbury hatte
ein Gericht Bruce Reynolds als Chef der sogenannten
Posträuber-Bande zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.
Reynolds war Ende 1968 nach fünfjähriger Flucht
festgenommen worden. Er hatte die Tat gestanden und
sich zur Rückzahlung des in seinem Besitz
verbliebenen Geldes bereit erklärt. Zusammen mit
seinen Mittätern hatte er im August 1963 knapp 30
Millionen DM in einem aufsehenerregenden Überfall
auf einen britischen Postzug erbeutet.
14. Januar 1969
BRD/Justiz 1969 – In Karlsruhe (Baden-Württemberg)
hatte die Revisionsverhandlung im sogenannten
Auschwitz-Prozess begonnen. Sie dauerte bis zum 20.
Februar.
15. Januar 1969
Großbritannien 1969 – In der britischen Hauptstadt
London war die bisher größte Konferenz der
Regierungschefs von Mitgliedsstaaten des
Commonwealth zu Ende gegangen, die am 7. Januar
begonnen hatte. An ihr hatten 24 Regierungschefs und
vier Stellvertreter aus 28 Ländern teilgenommen.
Wichtigstes Thema war die Rhodesien-Frage gewesen.
Über diese Frage konnte allerdings mit der
britischen Regierung keine Einigung erzielt werden.
15. Januar 1969
BRD 1969 – Das Bundeskabinett hatte den von
Verteidigungsminister Gerhard Schröder (CDU)
geforderten Mehrbetrag an Haushaltsmitteln in Höhe
von 2,5 Milliarden DM für Militärausgaben bewilligt.
Unter anderem sollte das Geld für die Beschaffung
von 88 „Phantom“-, 50 „Starfighter“-Flugzeugen, vier
Fregatten und 135 Transporthubschraubern verwendet
werden.
15. Januar 1969
USA 1969 – Auf dem US-amerikanischen Flugzeugträger
„Enterprise“, dem größten und schnellsten
Kriegsschiff der Welt, waren bei einem
Explosionsunglück mehr als 30 Mitglieder der
5000-köpfigen Besatzung ums Leben gekommen. Weitere
85 Menschen waren zum Teil schwer verletzt worden.
Das Unglück war bei Hawaii geschehen. Ein landendes
Flugzeug hatte eine Bombe verloren. Dadurch waren
zahlreiche Detonationen und Brände auf dem
Flugzeugträger ausgelöst worden.
16. Januar 1969
CSSR 1969 – Der tschechoslowakische Student Jan
Palach hatte sich auf dem Prager Wenzelsplatz aus
Protest gegen das Stillhalten der Tschechen nach der
Niederschlagung des Prager Frühlings verbrannt.
16. Januar 1969
Frankreich/Vietnam/International 1969 – Mit der
Einigung auf eine Sitzordnung waren in der
französischen Hauptstadt Paris die Vorbereitungen
für die sogenannte Vietnam-Konferenz abgeschlossen
worden. Die Gespräche zwischen den beteiligten
Delegationen waren aufgenommen worden.
16. Januar 1969
NATO 1969 – In Brüssel (
Belgien) tagte das
Ministerkomitee der NATO für Verteidigungsplanung.
Es setzte sich den Verteidigungsministern der
NATO-Staaten außer Frankreich, Island und Luxemburg
zusammen. Die Minister hatten u. a. das Konzept
einer alliierten Marinestreitmacht im Mittelmeer
gebilligt. Diese sollte auf Abruf zusammengezogen
werden.
16. Januar 1969
Libanon 1969 – Der mit der Regierungsbildung
beauftragte Politiker Rachid Karamé hatte nach
achttägiger Regierungskrise ein neues Kabinett
vorgestellt. Er selbst hatte als Ministerpräsident
auch das Außenministerium übernommen, hatte aber
nach dem Rückzug des sogenannten Dreierbundes aus
der Regierung bereits am 22. Januar ein neues
Kabinett bilden müssen. Nach seinen Angaben waren
Grenzsicherung und Verwirklichung des
obligatorischen Militärdienstes die wichtigsten
Aufgaben der neuen Regierung.
16. Januar 1969
Großbritannien 1969 – Die Labour-Regierung unter
Premierminister Harold Wilson hatte ein sogenanntes
Weißbuch unter dem Titel „Statt Streik – eine
Politik für die industriellen Beziehungen“
veröffentlicht. Sie hatte damit die umstrittene
Gesetzesinitiative zur Eindämmung von Streiks
(Antistreik-Gesetz) vorbereitet.
16. Januar 1969
Frankreich 1969 – Im Vorfeld einer geplanten Reise
von Staatspräsident Charles de Gaulle in die
Bretagne hatten sich die Maßnahmen der
Sicherheitsbehörden gegen bretonische Separatisten
verschärft.
16. Januar 1969
Weltraum 1969 – Mit der Zusammenkopplung der beiden
sowjetischen bemannten Raumsonden „Sojus 4“ und „Sojus
5“ war die erste experimentelle Raumstation im All
entstanden. Zugleich waren erstmals Kosmonauten von
einem Raumschiff in ein anderes umgestiegen.
16. Januar 1969
BRD 1969 – Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte über das
erste deutsche Institut für Informatik berichtet,
das in Karlsruhe gegründet worden war.
17. Januar 1969
Jugoslawien/Frankreich 1969 – Nach dem Abschluss
eines offiziellen achttägigen Besuchs des
jugoslawischen Ministerpräsidenten Mika Spiljak in
Frankreich war die Unterzeichnung eines Abkommens
über wirtschaftliche, industrielle und technische
Zusammenarbeit bekanntgegeben worden. Außerdem war
ein Abkommen über die Aufhebung des Visumzwangs bei
kurzfristigen Aufenthalten unterzeichnet worden.
17. Januar 1969
Frankreich 1969 – In Aubervilliers war im Théâtre de
la Commune das Stück „Off limits“ des französischen
Dramatikers russischer Herkunft, Arthuer Adamov“ zur
Uraufführung gelangt. Die Inszenierung war unter der
Regie von Gabriel Garran entstanden.
18. Januar 1969
Rodeln 1969 – Auf der ersten Kunsteis-Rodelbahn der
Welt in Königsee bei Berchtesgaden (
Bayern) waren
zum ersten Mal Meisterschaftsläufe ausgetragen
worden. Die Deutsche Meisterschaft dauerte bis zum
19. Januar. Am 1. Februar war es auf der schnellen
Bahn im Rahmen der Rodel-Weltmeisterschaften zu
einem tödlichen Sturz gekommen.
18. Januar 1969
BRD 1969 – Im ZDF wurde die erste ZDF-Hitparade live
gesendet.
19. Januar 1969
Italien 1969 – Als Nachfolger von Mariano Rumor war
Flaminio Piccoli neuer Generalsekretär der
italienischen Christdemokraten geworden. Rumor hatte
das Ministerpräsidentenamt übernommen. Piccoli hatte
bei der Abstimmung im christdemokratischen
Nationalrat 85 von 177 Stimmen bei 87 Enthaltungen
bekommen. Der Wahl Piccolis war eine parteiinterne
Absprache vorangegangen, die von Vertretern des
linken Flügels (u. a. Aldo Moro) als „politische
Unmoral“ kritisiert worden war.
19. Januar 1969
BRD 1969 – Im Werkraum der Münchner Kammerspiele
hatte die deutschsprachige Erstaufführung des
Stückes „Mao und Worte des Vorsitzenden“ von Edward
Albee stattgefunden. Die New Yorker Uraufführung war
am 18. März 1968 über die Bühne gegangen.
Januar 1969 in den Nachrichten
Prälat
Otmar Vieth wird 80 Jahre alt
Bistum Essen
Der gebürtige Bochumer wurde am 30. Januar 1969 in
seiner Heimatstadt zum Priester geweiht. Nach seiner
Kaplanszeit in Essen-Frillendorf und ......
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