Mai 1969 - Eine Stadt wird künstlich vergrößert
Bonn als Hauptstadt der Bundesrepublik hatte
längst kein so großes Renommee wie beispielsweise
Berlin. Ärgerlich genug für den Regierungssitz der
Bundesregierung. Aber der Nordrhein-Westfälische
Landtag wusste sich zu helfen. Um die
Hauptstadt-Funktion besser ausbauen zu können, hatte
der Landtag ein kommunales Neuordnungsgesetz
beschlossen. Danach waren unter anderem die Städte
Bonn mit 138.000 Einwohnern, Bad Godesberg mit
73.000 Einwohnern und Beuel mit 37.000 Einwohnern
sowie zahlreiche kleinere Gemeinden zu einem
Groß-Bonn mit insgesamt rund 276.000 Einwohnern
zusammengefasst worden. Damit war Bonn zwar noch
nicht zu einer Millionen-Metropole geworden, es
blieb die beschauliche Stadt an beiden Ufern des
Rheins, aber als Hauptstadt der Bundesrepublik
konnte sich die Stadt dann doch sehen lassen.
Gewusst wie! Und auch das Gesetz, durch das die
bisherige Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitslosenversicherung in Nürnberg in
Bundesanstalt für Arbeit umbenannt wurde, das der
Bundestag einstimmig verabschiedet hatte, versprach
eine erfolgreiche Umsetzung, unter anderem von
Maßnahmen zur Sicherung der Vollbeschäftigung.
Schließlich war es nicht nur ein Wechsel des Namens.
Aber Bonn blieb Bonn, die schnell wachsende
Hauptstadt ohne Mehraufwand.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1969
1. Mai
BRD/Sowjetunion 1969 – Im Rahmen der Hannover-Messe
hatte sich nach Gesprächen zwischen
Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller und seinem
sowjetischen Amtskollegen Nikolai S. Patolitschew
die Möglichkeit eines langfristig angelegten
Erdgas-Röhren-Geschäftes zwischen der Bundesrepublik
und der Sowjetunion abgezeichnet.
1. Mai
BRD 1969 – Erstmals konnte grenzüberschreitend das
eurocheque-System von Scheckausstellern verwendet
werden. Zahlungen mittels Scheck waren bei Vorlage
seiner ec-Karte bis zu einer Höhe 400 DM (oder dem
Gegenwert in fremder Währung) durch sein
Kreditinstitut dem Zahlungsempfänger gegenüber bei
Einlösung garantiert.
1. Mai
Radrennsport 1969 – Der Belgier Georges Pintens
hatte das Radrennen um den Henninger Turm in
Frankfurt am Main (Hessen) gewonnen. Auf der 230 km
langen Strecke war der Italiener Michele Dancelli
Zweiter geworden. Den dritten Platz hatte der
Belgier Herman van Springel belegt.
2. Mai
BRD 1969 – Im Württembergischen Staatstheater
Stuttgart hatte die deutschsprachige Erstaufführung
von „Diese Geschichte von Ihnen“ („This Story of
Yours“) stattgefunden. Die Regie bei dem Stück des
Dramatikers John Hopkins hatte Peter Palitzsch
geführt.
2. Mai
BRD 1969 – Im Alter von 89 Jahren war der deutsche
Politiker Franz von Papen in Obersbach bei Achern
(Baden-Württemberg) gestorben. Von Papen hatte 1932
als Reichskanzler das sogenannte Kabinett der Barone
geleitet. Er war während der Hitler-Diktatur
zunächst Vizekanzler und später bzw. Botschafter in
Wien gewesen.
3. Mai
Indien 1969 – In Neu-Delhi war der 72-jährige
indische Staatspräsident Zakir Husain an den Folgen
einer Herzattacke gestorben. Husain war 1967 als
erster Muslim in das höchste Staatsamt seines Landes
gewählt worden. Sein Amt war interimistisch vom
bisherigen Vizepräsidenten Varahagiri Venkatagiri
Giri übernommen worden.
4. Mai
Vatikan 1969 – Papst Paul VI. hatte ein neues
Messbuch für die katholische Kirche vorgelegt.
Dieses hatte das seit 1570 geltende Messbuch
abgelöst.
4. Mai
BRD 1969 – Nach neun Tagen war die 23.
Hannover-Messe mit einem Besucherrekord zu Ende
gegangen. Insgesamt waren mehr als 600.000
Eintrittsausweise verkauft worden. Im Vorjahr waren
es knapp 513.000 gewesen. An der Messe hatten sich
rund 6.000 Aussteller aus 31 Nationen beteiligt,
deren Auftragserwartungen nach Angaben der
Messeleitung in Hannover erfüllt bzw. übertroffen
worden waren.
4. Mai
Automobilrennsport 1969 – In Montjuich-Barcelona
(Spanien) hatte der Brite Jackie Stewart auf Matra
den Großen Preis von Spanien für Formel-I-Rennwagen
gewonnen. Er hatte dabei eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 149,521 km/h
erzielt.
5. Mai
Frankreich 1969 – Die Kommunistische Partei
Frankreichs (KPF) hatten den 72-jährigen Jacques
Duclos zum Spitzenkandidaten für die bevorstehende
Präsidentschaftswahlen nominiert. Zuvor waren
Versuche gescheitert, einen gemeinsamen Kandidaten
mit der Sozialistischen Partei zu finden. Für die
Sozialisten (frühere SFIO) hatte der Bürgermeister
von Marseille, Gaston Defferre, kandidiert.
6. Mai
USA 1969 – In der Arena Stage in Washington war das
Schauspiel „Indianer“ („Indians“) von Arthur L.
Kopits zur Uraufführung gelangt. Der
US-amerikanische Dramatiker galt als ein Vertreter
des absurden Theaters. Sein charakteristisches
Stilmittel sind Groteske und Parodie.
7. Mai
Indien/Sowjetunion 1969 – Anlässlich der
Trauerfeierlichkeiten für den am 3. Mai verstorbenen
indischen Staatspräsidenten Zakir Husain war die
indische Premierministerin Indira Gandhi mit dem
sowjetischen Regierungschef Alexei N. Kossygin
zusammengetroffen. Durch die Zunahme
antisowjetischer Ressentiments in Indien, u. a. nach
sowjetischen Waffenlieferungen an Pakistan, hatten
Indira Gandhi innenpolitische Schwierigkeiten
gedroht.
7. Mai
BRD 1969 – Das Bundeskabinett hatte eine Vorlage zur
Errichtung der Ruhrkohle AG verabschiedet. Die darin
vorgesehene Konzentration der Bergbaubetriebe war
Voraussetzung für die Erhaltung eines
„leistungsfähigen Bergbaus“, so die Ansicht von
Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller.
7. Mai
BRD 1969 – Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische
Kirche Deutschlands (VELKD) hatte den Hamburger
Hans-Otto-Wölber zu ihrem neuen leitenden Bischof
gewählt. Die in Augsburg tagende Zentralsynode der
VELKD hatte zugleich auf die 1968 erfolgte
Verselbständigung der DDR-Gliedkirchen reagiert.
7. Mai
USA 1969 – Auf dem Versuchsgelände im US-Bundesstaat
Nevada war eine Serie US-amerikanischer
Atomwaffenversuche zu Ende gegangen, die am 1.
Januar begonnen hatte. Dabei waren neun Tests
durchgeführt worden. In der Zeit vom 24. September
bis 31. Dezember 1968 waren von den USA bereits
sieben Atomwaffenversuche durchgeführt worden.
Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten seit dem
begrenzten Teststoppvertrag von 1963 damit 155
Versuche zur Weiterentwicklung von Atomwaffen
umgesetzt.
8. Mai
Kambodscha 1969 – Der kambodschanische Staatschef,
Prinz Norodom Sihanouk, hatte die diplomatische
Anerkennung der DDR durch sein Land bekanntgegeben.
8. Mai
Ägypten/Sowjetunion 1969 – In der ägyptischen
Hauptstadt Kairo hatten die Sowjetunion und Ägypten
ein Protokoll über sowjetische Hilfsleistungen bei
der Erkundung und Erschließung ägyptischer
Erdölvorkommen unterzeichnet.
8. Mai
Film/International 1969 – Im französischen
Mittelmeer-Badeort Cannes hatten die 23.
Internationalen Filmfestspiele begonnen, die bis zum
23. Mai dauerten. Insgesamt wurden 450 Filme
vorgeführt. Die Bundesrepublik war vertreten durch
den Film „Michael Kohlhaas“ von Volker Schlöndorff.
Die Goldene Palme hatte der Streifen „If...“ des
46-jährigten britischen Regisseurs Lindsy Anderson
erhalten.
8. Mai
USA 1969 – Im Lincoln Center in New York war „Dances
at a Gathering“ („Tänze bei einer Zusammenkunft“)
vom New York City Ballet uraufgeführt worden. Das
Ballett ist ein Werk des US-amerikanischen Tänzers,
Choreographen und Regisseurs Jerome Robbins, der die
Choreographie nach einer Musik von Frédéric Chopin
schuf. „Dances at a Gathering“ gilt als eine der
bedeutendsten Ballettinszenierungen der 1960er
Jahre. Solisten waren u. a. Allegra Kent und Kay
Mazzo gewesen.
9. Mai
BRD 1969 – Das Bundeskabinett aus Unionsparteien und
SPD hatte nach schweren koalitionsinternen
Auseinandersetzungen die allgemein erwartete
Aufwertung der DM abgelehnt.
9. Mai
BRD 1969 – Der Deutsche Bundestag hatte einige
rechtliche Neuerungen verabschiedet. Diese waren als
erster Schritt zu einer großen Strafrechtsreform
gesehen worden. Unter anderem war ab dem 1. April
1970 die Zuchthausstrafe abgeschafft worden.
Straffrei wurden ab dem 1. September 1969
Homosexualität und Ehebruch.
9. Mai
BRD 1969 – Der sozialdemokratische
Bundestagsabgeordnete und Präsident des Bundes der
Vertriebenen, Reinhold Rehs, hatte seinen Austritt
aus der
SPD und gleichzeitigen Übertritt zur CDU
bekanntgegeben. Rehs war bezüglich der
Oder-Neiße-Grenzfrage auf dem SPD-Wahlparteitag in
Gegensatz zur Linie der Parteiführung geraten.
Anschließend schlugen seine Versuche fehl, auf einer
SPD-Landesliste einen sicheren Platz für die
Wiederwahl in den Bundestag zu erhalten.
10. Mai
Fußball 1969 – Die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft hatte in einem
Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel in Nürnberg
die Mannschaft Österreichs 1:0 besiegt.
11. Mai
Sowjetunion/China 1969 – China hatte in Beantwortung
eines entsprechenden sowjetischen Vorschlags vom 26.
April der Aufnahme von Gesprächen über die
Schifffahrt auf dem Ussuri-Grenzfluss zugestimmt.
11. Mai
Automobilrennsport 1969 – Im belgischen
Spa-Francorchamps hatten Joe Siffert/Jim Redman
(Schweiz/Großbritannien) auf Porsche ein
1000-km-Langstreckenrennen für Automobilrennwagen
gewonnen.
12. Mai
BRD/Niger 1969 – Anlässlich eines Besuchs des
Verteidigungsministers Noma Kaka hatte die
Bundesregierung der Republik Niger militärische
Ausrüstungshilfe zugesagt. Das entsprechende
Abkommen hatte vor allem die Lieferung von
Lastkraftwagen, Fernmeldegeräten und drei Flugzeugen
vom Typ „Noratlas“ beinhaltet.
12. Mai
BRD 1969 – In Karlsruhe (Baden-Württemberg) hatte
mit dem Verfahren gegen den Nürnberger
Foto-Großhändler Hannsheinz Porst und seine früheren
Angestellten Alfred Pilny und Peter Neumann einer
der aufsehenerregendsten Prozesse der Nachkriegszeit
begonnen. Der Prozess dauerte bis zum 8. Juli.
13. Mai
BRD 1969 – Der Deutsche Bundestag hatte den Entwurf
eines Arbeitsförderungsgesetzes einstimmig
verabschiedet. Mit dem Gesetz war die bisherige
Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitslosenversicherung in Nürnberg in
Bundesanstalt für Arbeit umbenannt worden. Sie war
damit auch in die Lage versetzt worden, u. a.
Maßnahmen zur Sicherung der Vollbeschäftigung
durchzuführen.
13. Mai
BRD 1969 – Der Nordrhein-Westfälische Landtag hatte
ein kommunales Neuordnungsgesetz beschlossen. Danach
waren u. a. die Städte Bonn (138.000 Einwohner), Bad
Godesberg (73.000) und Beuel (37.000) sowie
zahlreiche kleinere Gemeinden zu einem Groß-Bonn mit
insgesamt rund 276.000 Einwohnern zusammengefasst
worden. Bonn sollte damit in die Lage versetzt
werden, seine Hauptstadtfunktion besser entwickeln
zu können.
14. Mai
BRD 1969 – Das Bundeskabinett hatte Maßnahmen zur
Stabilisierung des Devisenmarktes und zur Sicherung
der Preisstabilität beschlossen.
14. Mai
Finnland/Sowjetunion 1969 – In der finnischen
Hauptstadt Helsinki hatten die Sowjetunion und
Finnland ein Abkommen über Zusammenarbeit bei der
friedlichen Nutzung der Atomenergie unterzeichnet.
14. Mai
Italien 1969 – In Bologna war ein
Schwurgerichtsprozess gegen 13 Südtiroler, die wegen
verschiedener, vom Oktober 1966 bis Februar 1967
begangener Sprengstoffanschläge angeklagt waren, mit
sehr harten Urteilen zu Ende gegangen. Ein noch
flüchtiger Angeklagter war zu lebenslänglicher Haft
verurteilt worden. Acht weitere Beschuldigte hatten
Gefängnisstrafen bis zu 28 Jahren bekommen.
14. Mai
DDR 1969 – In Rostock war die neue Kunsthalle
eröffnet worden. Dabei hatte es sich um den ersten
Museums-Neubau der DDR gehandelt. Direktor der
Rostocker Kunsthalle war Horst Zimmermann geworden.
15. Mai
BRD 1969 – Der Bundestag hatte die Reform des
Nichtehelichenrechts gebilligt. Dadurch waren
uneheliche Kinder ehelichen rechtlich gleichgestellt
worden.
15. Mai
BRD 1960 – In Niedersachsen waren bisher – ein Jahr
nach Beginn einer Aktion zur Früherkennung von
Diabetes am 15. Mai 1968 – rund 2,75 Millionen
Diabetes-Teststreifen zum Preis von 10 Pfennig pro
Stück ausgegeben worden. Der Test hatte aus einer
einfachen Harnprobe bestanden. Niedersachsen war das
erste Bundesland, das eine derartige
Früherkennungsaktion durchgeführt hatte.
15. Mai
BRD 1969 – Bei den Schwetzinger Festspielen
(Baden-Württemberg) war die Oper „Das Märchen von
der schönen Lilie“ von Giselher Klebe zur
Uraufführung gelangt.
16. Mai
BRD 1969 – Die Bundesländer Bayern, Bremen, Hamburg
und Rheinland-Pfalz hatten einen Vollstreckungsstopp
für alle Gefängnisstrafen unter sechs Monaten
angeordnet. Sie hatten damit auf einen Strafvollzug
gegen Personen verzichtet, deren Taten nach der am
9. Mai verabschiedeten Strafrechtsreform ab 1.
September nicht mehr strafbar waren. Den gleichen
Schritt hatten zuvor bereits andere Länder
unternommen.
16. Mai
BRD 1969 – Durch die Vereinigung der Münchner
Messerschmitt-Bölkow GmbH mit der Hamburger
Flugzeugwerke GmbH war der Luft- und
Raumfahrtkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH
(MBB) entstanden.
16. Mai
Haiti 1969 – In der Hauptstadt Port-au-Prince hatte
das Parlament von Haiti ein Gesetz angenommen, das
kommunistische Tätigkeit und Verbreitung
kommunistischer Ideen als Verbrechen gegen die
Staatssicherheit definierte und das dafür die
Todesstrafe androhte.
17. Mai
Polen/BRD 1969 – In einer in der polnischen
Hauptstadt Warschau hatte KP-Chef Wladislaw Gomulka
der Bundesrepublik den Abschluss eines
Staatsvertrages mit Polen zur Anerkennung der
bestehenden polnischen Westgrenze vorgeschlagen.
Sein Vorstoß hatte zu Gesprächsangeboten u. a. durch
Bundesaußenminister Willy Brandt geführt.
17. Mai
Weltall 1969 – Die Landesonde „Venera 6“ hatte im
Rahmen der sowjetischen Venera-Missionen den
Planeten Venus erreicht. Die Sonde hatte 51 Minuten
lang Daten gesendet. Dann war sie durch den
Atmosphärendruck zerstört worden.
17. Mai
Lateinamerika 1969 – In Vina del Mare (Chile) war
eine dreitägige Tagung der sogenannten
Sonderkommission für die lateinamerikanische
Koordinierung zu Ende gegangen. Sie hatte den
„Lateinamerikanischen Konsensus“ gebilligt. Er sah
neue Grundsätze für eine Zusammenarbeit mit den USA
vor. Die USA hatten den „Konsensus“ jedoch lediglich
als Diskussionsgrundlage betrachtet.
17. Mai
USA 1969 – In der Carnegie Hall in New York City
hatte der US-amerikanische Komponist und Dirigent
Leonard Bernstein sein letztes Konzert als
Chefdirigent des New York Philharmonic Orchestra
geleitet. Bernstein war seit zehn Jahren
künstlerischer Leiter des Orchesters gewesen. Er
blieb ihm auch weiterhin verbunden.
18. Mai
Automobilrennsport 1969 – Beim Großen Preis von
Monaco in Monte Carlo hatte der Brite Graham Hill
auf Lotus gesiegt. Der Formel-I-Rennfahrer hatte bei
einer Gesamtstrecke von 251,6 km auf dem
innerstädtischen Rundkurs eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 129,036 km/h
erreicht.
19. Mai
BRD 1969 – Der Rheinland-Pfälzische Landtag hatte in
Mainz Helmut Kohl als Nachfolger seines seit
1947
amtierenden Parteifreundes Peter Altmeier zum neuen
Ministerpräsidenten gewählt.
19. Mai
BRD 1969 – Die Hamburger Illustrierte „stern“ hatte
ein Redaktionsstatut erhalten, in dem die Rechte von
Verlag und Redaktion juristisch fixiert worden
waren.
20. Mai
International 1969 – In der französischen Hauptstadt
hatte unter Leitung der Weltbank ein internationales
Pakistan-Konsortium getagt. Die Tagung hatte bereits
am 19. Mai begonnen. Die Bundesrepublik hatte einen
Beitrag zur Wirtschaftshilfe für Pakistan in Höhe
von 140 Millionen DM übernommen.
21. Mai
BRD/Japan 1969 –
Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger
hatten einen fünftägigen offiziellen Japan-Besuch
beendet. Kommentatoren hatten nach Abschluss der
ohne konkrete Ergebnisse verlaufenen Gespräche
darauf hingewiesen, dass beide Länder wirtschaftlich
auf den jeweils anderen Staat angewiesen waren.
21. Mai
BRD 1969 – Auf dem achten Bundeskongress des
Deutschen Gewerkschaftsbundes, der vom 19. bis zum
23. Mai dauerte, war Heinz Oskar Vetter zum neuen
Vorsitzenden gewählt worden.
21. Mai
BRD 1969 – Die Gütersloher Bertelsmann-Gruppe hatte
einen 25-prozentigen Anteil am Hamburger Verlag
Gruner und Jahr (u. a. „stern“) gekauft. Der Anteil
war durch das Ausscheiden des Gesellschafters
Richard Gruner freigeworden. Nach Verlagsangaben
sollte damit vor allem die Intensivierung der
beiderseitigen Zusammenarbeit vorangetrieben werden.
21. Mai
Fußball 1969 – Die bundesdeutsche Nationalmannschaft
hatte in Essen (Nordrhein-Westfalen) in einem
Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft
1970 in Mexiko die Mannschaft von Zypern mit 12:0
besiegt. Es war dies der dritthöchste Sieg in der
Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes. Die
Nationalelf hatte am 1. Juli 1912 Russland mit 16:0
und am 1. September 1940 mit 13:0 bezwungen.
21. Mai
Fußball 1969 – In Basel (Schweiz) hatte Slovan
Bratislava vor 24.000 den Europapokal der
Pokalsieger durch ein 3:2 über den FC Barcelona
gewonnen.
22. Mai
DDR/Ägypten 1969 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
war bekanntgegeben worden, dass die DDR und Ägypten
einen Rechtshilfevertrag unterzeichnet hatten.
Danach erhielten die Bürger beider Länder im jeweils
anderen Staat einen erhöhten Rechtsschutz bei der
Wahrung ihrer persönlichen und Vermögensinteressen.
22. Mai
Norwegen 1969 – In Norwegen war erstmals ein
Contergan-Entschädigungsverfahren abgeschlossen
worden.
22. Mai
Österreich 1969 – In der Hauptstadt
Wien hatte die
Ausstellung „Europäische Plastik – Heute“ begonnen,
die bis zum 27. Juli dauerte. Gezeigt worden waren
Arbeiten von 25 österreichischen und 25 weiteren
Künstlern verschiedener Länder. U. a. waren Arbeiten
von Fritz Wotruba, Alfred Hrdlicka, Henry Moore und
Marino Marini ausgestellt worden.
23. Mai
Österreich 1969 – Der US-amerikanische Komponist und
Dirigent Leonard Bernstein hatte den Kulturpreis der
Stadt Wien zugesprochen bekommen. Am Pfingstsonntag
hatte er als Festkonzert zum 100. Geburtstag der
Wiener Staatsoper „Missa solemnis“ von Ludwig van
Beethoven dirigiert.
24. Mai
Fußball 1969 – Der FC Bayern München hatte zwei
Spieltage vor Abschluss der Bundesliga-Saison als
Deutscher Fußballmeister festgestanden.
25. Mai
Sudan 1969 – Die Armee hatte im Sudan nach einem
unblutig verlaufenen Staatsstreich die Macht im Land
übernommen. Die linksorientierten Putschisten hatten
einen von Generalmajor Jaafar Mohammed al-Numeiri
geführten Revolutionsrat gebildet. Die unsichere
innenpolitische Lage hatte nach Ansicht westlicher
Kommentatoren zu den Hauptursachen des Putsches
gezählt. In den Südregionen des Sudan kam es in
letzter Zeit zu Zusammenstößen zwischen der
Bevölkerung und Regierungstruppen.
25. Mai
International 1969 – Der norwegische
Forschungsreisende, Archäologe, Anthropologe und
Ethnologe Thor Heyerdahl war mit seiner Crew auf dem
Papyrusboot „Ra“ von Safi in Marokko aus zur
Überquerung des Atlantiks aufgebrochen. Er wollte
eine mögliche Besiedlung Amerikas nachvollziehen.
26. Mai
Raumfahrt 1969 – Die am 18. Mai gestartete
US-Raumsonde „Apollo 10“ war im Pazifik gelandet.
Während ihres Fluges hatten sich die Astronauten
Eugene Cernan und Thomas StafFord mit der
angekoppelten Mondfähre dem Erdtrabanten zweimal bis
auf rund 15.000 Meter genähert. Insgesamt war dieser
letzte Vorbereitungsflug zur Mondlandung als Erfolg
beurteilt worden.
27. Mai
BRD 1969 – Nach einer vorläufigen Bilanz waren
während des Autoverkehrs zu Pfingsten zahlreiche
Menschen ums Leben gekommen, bzw. verletzt worden.
Allein in Hessen war es Angaben des
Innenministeriums zufolge zu 17 Todesfällen
gekommen. Darunter hatten sich fünf Fußgänger
befunden.
28. Mai
Sudan/DDR 1969 – Die neugebildete Regierung des
Sudan hatte die
DDR völkerrechtlich anerkannt und
die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beschlossen.
Nach Angaben des bundesdeutschen Regierungssprechers
Günter Diehl war der Schritt als unfreundlicher Akt
gegenüber der Bundesrepublik gewertet worden, der
entsprechende Folgen haben würde.
28. Mai
DDR 1969 – Der Roman „Nachdenken über Christa T.“
von Christa Wolf war auf dem dreitägigen VI.
Kongress des DDR-Schriftstellerverbandes wegen
seines „Individualismus“ scharf verurteilt worden.
28. Mai
Fußball 1969 – In Madrid (Spanien) war der AC
Mailand Gewinner des Europapokals der Landesmeister
geworden. Der italienische Meister (u. a. mit dem
bundesdeutschen Nationalspieler Karl-Heinz
Schnellinger) hatte die niederländische Mannschaft
Ajax Amsterdam im Endspiel vor 71.000 Zuschauern 4:1
besiegt.
29. Mai
BRD/Frankreich 1969 – In Paris hatten die BRD und
Frankreich eine Vereinbarung über das europäische
Airbus-Projekt A-300 unterzeichnet.
29. Mai
BRD 1969 – In Ludwigshafen (
Rheinland-Pfalz) war der
neue Hauptbahnhof eingeweiht worden. Die Anlage, die
über vier Ebenen verfügt, galt als eine der kühnsten
technischen Bahnhofsbauten in Europa. Die vier
Ebenen bestanden aus einem unterirdischen
Straßenknotenpunkt sowie Rad- und Fußgängertunnel,
Bahnsteige für Nahverkehr, Fernbahnsteige und einer
500 m langen Stahlbrücke für den Autoverkehr der B
27.
30. Mai
BRD 1969 – In Bonn hatte sich das
CDU/SPD-Bundeskabinett auf eine Modifizierung der
innerhalb der Regierung umstrittenen sogenannten
Hallstein-Doktrin geeinigt. Im Hintergrund des
Beschlusses hatte die diplomatische Anerkennung der
DDR u. a. durch Kambodscha gestanden.
30. Mai
NATO 1969 – In Brüssel (
Belgien) hatte die Nukleare
Planungsgruppe der NATP getagt. Dabei war u. a. über
eine streng vertrauliche britisch-deutsche Studie
verhandelt worden, die untersuchte, wie das Bündnis
auf einen sowjetischen Angriff mit Atomwaffen
reagieren könnte, ohne das eigene Gebiet dabei zu
verwüsten.
30. Mai
Sowjetunion/Pakistan 1969 – Der sowjetische
Regierungschef Alexei N. Kossygin war zu Gesprächen
mit dem neuen pakistanischen Staatschef Yahya Khan
zusammengekommen. Beide Politiker hatten sich dabei
für eine Erweiterung der Zusammenarbeit ihrer
Staaten ausgesprochen.
30. Mai
BRD 1969 – In Dortmund hatte die deutschsprachige
Erstaufführung von „Mooneys Wohnwagen“ („Mooney and
his Caravans“) des britischen Dramatikers Peter
Terson stattgefunden.
31. Mai
USA 1969 – Im Mai war es in den Vereinigten Staaten
zu wochenlangen schweren Studentenunruhen gekommen.
Im Zentrum hatten dabei vor allem Proteste gegen den
Vietnam-Krieg gestanden.
31. Mai
Belgien 1969 – In Belgien war der neue
Schelde-Tunnel eröffnet worden, eines der größten
Bauwerke im Zuge der „Europastraße 3“ von Lissabon
nach Stockholm. Der knapp 700 m lange und 47,85 m
breite Tunnel enthält zwei Röhren für den
Kraftfahrzeugverkehr mit je drei Fahrspuren, einen
Fahrweg für Räder und Mopeds, einen Eisenbahntunnel
und einen Durchgang für Fußgänger. Das 360 Millionen
DM teure Bauwerke hatte einen einspurigen Tunnel
ersetzt.
Mai 1969 in den Nachrichten
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