September 1959 – Hammer und Zirkel

September 1959
Der Ministerrat der DDR billigte am 21. September 1959 ein Gesetz für eine neue Flagge für die Deutsche Demokratische Republik ab dem 1. Oktober. Diese Flagge soll in der Mitte einen Hammer und einen Zirkel, von Ähren umkränzt, tragen und ansonsten die gleichen Farben haben wie die Flagge der Bundesrepublik Deutschend. Die Kultusminister der Länder beschlossen in Berlin, in den Bundesländern, in denen das noch nicht geschehen war, das neunte Schuljahr in allen Volks- und Hauptschulen einzuführen.
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Wichtige Ereignisse im September 1959

1. September
Von dem polnischen Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz wurde das Freundschaftsangebot von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) vom 31. August als Versuch eingestuft, einen Keil zwischen Polen und die Sowjetunion zu treiben.
2. September
US-Präsident Dwight D. Eisenhower absolvierten einen zweitägigen Besuch in Frankreich.
3. September
Maurice van Hemelrijk, der belgische Minister für den Kongo und Ruanda-Urundi, trat zurück. Als Grund dafür gab er an, dass das Kabinett seinen Vorstellungen von Aufbau einer demokratischen Selbstverwaltung im Kongo nicht folgte.
4. September
In Argentinien fand eine Militärrevolte gegen die Regierung von Staatspräsident Arturo Frondizi statt. Die Auseinandersetzung um den Wechsel im Amt des Oberbefehlshaber der Streitkräfte konnte durch Verhandlungen beigelegt werden.
5. September
Auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt am Main wurde die bisher längste Startbahn Europas von 3900 m eingeweiht.
6. September
Der Regierende Bürgermeister von West Berlin, Willy Brandt (SPD), hielt anlässlich des "Tags der Heimat" vor 25.000 Heimatvertriebenen eine Rede. Er sprach sich darin dafür aus, das Recht auf Heimat durch eine friedliche Verständigung mit den Polen zu suchen.
7. September
Trotz Gegenstimme der Sowjetunion beschloss der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO), die Lage im Königreich Laos durch einen Ausschuss untersuchen zu lassen. 8. September
In Frankfurt am Main fand eine Umfrage des DIVO-Instituts statt. Danach hatte Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) in der Wählergunst überholt. Nur 43 Prozent hatten eine gute Meinung von Adenauer, während es bei Erhard 65 Prozent waren.
9. September
Der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai schlug der indischen Regierung schriftlich vor, die Grenzkonflikte durch Verhandlungen beizulegen.
10. September
US-Präsident Dwight D. Eisenhower nannte die Achtung des Status von West Berlin als eine entscheidende Voraussetzung für eine Gipfelkonferenz der vier Siegermächte.
11. September
Die sechs ehemaligen kommunistischen Abgeordneten des 1. Deutschen Bundestages (1949-1953) forderten in einem offenen Brief an Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier (CDU) und Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) das Verbot der kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aufzuheben. Das Verbot war im Jahr 1956 vom Bundesverfassungsgericht erlassen worden.
14. September
Aufgrund des geplanten Besuchs von Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow in den USA, wurden die Störsendungen gegen das russischsprachige Programm des Rundfunksenders „Stimme Amerikas“ vorübergehend eingestellt.
16. September
Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle versprach in einer Rundfunkansprache, dass spätestens vier Jahre nach Herstellung des Friedens in Algerien dort freie Wahlen abgehalten würden. Danach könnten die Algerier über die Loslösung von Frankreich frei entscheiden.
17. September
Das Ständige Komitee des Nationalen Volkskongresses unter dem Vorsitz von Mao Zedong enthob den Verteidigungsminister P’eng Te-Huai und andere hohe Funktionäre ihrer Ämter. Ihnen wurde Rechtsabweichung vorgeworfen. Neuer Verteidigungsminister wurde Marschall Lin Piao.
18. September
Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow forderte in einer Rede vor den Vereinten Nationen, alle bewaffneten Streitkräfte außer nationale Polizeitruppen innerhalb von vier Jahren abzuschaffen.
19. September
Der ehemalige französische Außenminister Georges Bidault gründete die „Sammlungsbewegung für Französisch-Algerien“. Diese stand im Gegensatz zu den Plänen von Staatspräsident Charles de Gaulle, Algerien 1963 unabhängig werden zu lassen.
22. September
Siegfried Balke (CSU), der Bundesminister für Atomfragen, eröffnete in Essen die Ausstellung „Atom und Wissen“, die bis zum 3. Oktober zu sehen war. In seiner Eröffnungsrede warnte Balke vor einer ständig wachsenden Verunreinigung und radioaktiven Verseuchung von Seen und Flüssen.
23. September
Da es in Polen zunehmend zu Versorgungsschwierigkeiten kam, wurde eine Fleischrationierung eingeführt. Bereits im Juli hatte die Regierung „fleischlose Tage“ angeordnet.
24. September
Die israelische Außenministerin Golda Meir richtete vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen scharfe Kritik gegen die Vereinigte Arabische Republik wegen des Verbotes für israelische Schiffe, den Suezkanal zu durchfahren.
25. September
Die Kultusminister der Länder beschlossen in Berlin, in den Ländern, in denen das noch nicht geschehen war, das neunte Schuljahr allen Volks- und Hauptschulen einzuführen.
26. September
Solomon Bandaranaike, der Ministerpräsident Ceylons, fiel einem Attentat zum Opfer.
27. September
Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in West Berlin wurde der Bundesvorsitzende Gerhard Stoltenberg in seinem Amt bestätigt.
28. September
Tara Singh, der Füher der Sikh-Bevölkerung forderte in Neu-Delhi in die Bildung eines eigenen Sikh-Staates innerhalb der indischen Union.
29. September
Wegen des fortwährenden Trinkwassermangels wurden von der Stadtverwaltung in Siegen Karten zum Bezug von Wasser ausgegeben. Das Trinkwasser wurde durch Tankwagen der Feuerwehr bereitgestellt.
30. September
Der 59-jährige schleswig-holsteinische Landwirt und CDU-Abgeordnete Werner Schwarz wurde von Bundespräsident Heinrich Lübke zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ernannt.

September 1959 in den Nachrichten

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