Oktober 1959 – Unamerikanische Umtriebe
Der Senatsausschuss zur Untersuchung unamerikanischer
Umtriebe veröffentlichte am 12. Oktober 1959 in Washington einen Bericht
über die „Verbrechen des Ministerpräsidenten
Chruschtschow“. Darin wurde von Hungersnöten,
Terrorakten und ethnischen Säuberungen in der Ukraine zu einer Zeit
berichtet, als der derzeitige sowjetische Partei- und
Regierungschef
Nikita S. Chruschtschow Erster Sekretär
der Ukrainischen Kommunistischen Partei war. Um erstmals
Bilder der erdabgewandten Seite des Mondes zu
machen, wurde die sowjetische Raumsonde „Lunik 3“ gestartet.
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Wichtige Ereignisse
im Oktober 1959
1. Oktober
In der
Volksrepublik China fanden in Peking zum zehnten
Jahrestag der Gründung eine Truppenparade und eine
Demonstration von über 70.000 Arbeitern statt. Ehrengast
der Feierlichkeiten war der sowjetische Partei- und
Regierungschef Nikita S. Chruschtschow.
2. Oktober
Der amtierende israelische Ministerpräsident David Ben
Gurion sprach sich erneut für freundschaftliche
Beziehungen zur Bundesrepublik aus und vertrat die
Ansicht, dass die junge deutsche Generation nicht für
die Verbrechen des Nationalsozialismus verantwortlich
gemachte werden könnten.
3. Oktober
Der Parteivorstand der SPD Forderte die Bundesregierung
auf, die Bundeswehr nicht mit Atomwaffen auszurüsten und
diplomatische Beziehungen zu den osteuropäischen Ländern
aufzunehmen. Bisher bestanden nur mit der Sowjetunion
diplomatische Beziehungen.
4. Oktober
Raumfahrt 1959 – Um erstmals Bilder der erdabgewandten Seite des Mondes zu
machen, wurde die sowjetische Raumsonde „Lunik 3“ gestartet.
5. Oktober
In Ost Berlin begannen großangelegte Feiern zum zehnten
Jahrestag der Gründung der DDR.
6. Oktober
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU)
vertrat in New York die Ansicht, dass ein
internationales Abkommen über Kernwaffen und eine
Begrenzung der konventionellen Rüstung möglich, eine
totale Abrüstung jedoch utopisch sei.
7. Oktober
Musik 1959 – In Rom starb der weltberühmte Sänger Mario Lanza.
7. Oktober
Irak 1959 – Bei einem Attentat erlitt der irakische Ministerpräsident Abdel
Karim Kassem schwere Verletzungen.
8. Oktober
In Großbritannien fanden Wahlen zum Unterhaus statt. Die
Konservative Partei von Premierminister Harold Macmillan
konnte ihren Vorsprung vor der oppositionellen Labour
Party verdoppeln.
9. Oktober
In Bonn gab Bundesinnenminister Gerhard Schröder (CDU)
Pläne zu gesetzlichen Regelungen für den
Verteidigungsfall bekannt, wonach Bundesbürger für den
Schutz der Zivilbevölkerung dienstverpflichtet werden
konnten.
10. Oktober
Die mittelamerikanische Republik Guatemala erklärte den
Kriegszustand mit Deutschland offiziell für beendet.
Gleichzeitig wurden diplomatische Beziehungen zur
Bundesrepublik aufgenommen.
11. Oktober
Bei den Wahlen zur Bürgerschaft in Bremen erhielt die
SPD ein weiteres Mal die absolute Mehrheit. Wilhelm
Kaisen (SPD), der seit 1945 regierte, blieb somit
Bürgermeister des kleinsten Bundeslandes.
13. Oktober
Der Nationale Volkskongress der
Volksrepublik China
stimmte den Vorschlägen des sowjetischen Partei- und
Regierungschefs
Nikita S. Chruschtschow für eine totale
Abrüstung aller Streitkräfte zu.
14. Oktober
Das Bundeskabinett verabschiedete das
Kriegswaffengesetz, in dem bestimmt wurde, in welchem
Fall die Bundesregierung die Erzeugung und den Transport
von Kriegswaffen genehmigen durfte.
15. Oktober
In Paris wurde von Unbekannten ein Attentat auf den
ehemaligen französischen Innenminister und derzeitige
Senator François Mitterrand (Sozialistische Partei)
verübt. Mitterand blieb unverletzt.
16. Oktober
Ministerpräsident Michel Debré stellte im Zusammenhang
mit der Algerien-Politik von Staatspräsident Charles de
Gaulle in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage.
Für die Regierungspolitik stimmten 441 Abgeordnete und
dagegen 23.
17. Oktober
Marokko 1959 – In Marokko wurde die Währung abgewertet. Es wurde die neue
Geldeinheit Dirham eingeführt.
18. Oktober
In Saarbrücken erklärte der Bundesminister für
Gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer (CDU), dass es am
Tag der Wiedervereinigung Deutschlands keine
„EntSEDfizierung“ geben würde.
19. Oktober
Aus Protest gegen die Festsetzung des Butterpreises
durch die französische Regierung errichteten Bauern in
der Bretagne Straßensperren und legten den Verkehr in
der Region lahm.
20. Oktober
DDR-Verteidigungsminister Willi Stoph (SED) kündigte
eine Erhöhung der Gefechtsbereitschaft der Nationalen
Volksarmee an. Damit sollte der allgemeinen Abrüstung
„zum Durchbruch verholfen“ werden.
21. Oktober
Die SPD-Bundestagsfraktion Forderte die Erhöhung des
gesetzlichen Mindesturlaubs von 12 auf 18 Tage für alle
Arbeitnehmer. Jugendliche sollten 24 Tage Urlaub im Jahr
bekommen.
22. Oktober
In der kubanischen Hauptstadt Havanna schlug ein
Attentat auf Ministerpräsident
Fidel Castro fehl.
23. Oktober
Mit Franz-Josef Röder (CDU) wurde zum ersten Mal ein
Ministerpräsident des Saarlandes Präsident des
Bundesrates.
24. Oktober
In Bonn standen Regierungsbeamte zum Empfang des
irakischen Erziehungsministers Abdel Hamid bereit. Er
ließ die Beamten vergeblich warten und teilte mit, dass
er stattdessen nach Ost Berlin gereist sei.
25. Oktober
In Schleswig-Holstein fanden Kommunalwahlen statt. Die
CDU blieb mit 39,9 Prozent stärkste Partei, büßte aber
4,4 Prozent der Wählerstimmen gegenüber 1955 ein.
26. Oktober
Pakistan 1959 – Die pakistanische Stadt Rawalpindi wurde zur neuen Hauptstadt
der Republik Pakistan erklärt.
27. Oktober
Eine Meinungsumfrage des DIVO-Instituts in Frankfurt am
Main ergab, dass 40 Prozent der Befragten die
Wiedervereinigung für das wichtigste Problem der
Bundesrepublik hielten.
28. Oktober
Die Bundesregierung und die Länderregierungen gaben eine
gemeinsame Erklärung heraus. Danach sollte künftig das
Zeigen der DDR-Flagge mit Hammer und Zirkel im
Ährenkranz als Verstoß gegen die Verfassung und die
öffentliche Ordnung mit polizeilichen Mitteln verhindert
werden.
29. Oktober
Comic 1959 – Die erste Folge von „Astérix le Gaulois“ erschien in der
Erstausgabe des Comic-Magazins „Pilote“.
30. Oktober
Die Deutsche Partei (DP) lehnte auf ihren Parteitag in
Verden eine Fusion mit der CDU ab.
31. Oktober
In Darmstadt wurde der Georg-Büchner-Preis der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung an den Lyriker und
Hörspielautoren Günter Eich verliehen.
Oktober 1959 in den
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