November 1959 – Keine gesamtdeutsche Olympiade
Die Bundesregierung lehnte am 23. November 1959 den Kompromiss über die
Flagge einer gesamtdeutschen Mannschaft bei den nächsten
Olympischen Spielen ab. Es sei mit der nationalen Würde
nicht vereinbar, wenn die deutsche Olympiamannschaft
eine anderes Emblem als die Bundesfahne zeige. Auf dem
außerordentlichen Parteitag in Bad Godesberg beschloss
die SPD mit großer Mehrheit ein neues Grundsatzprogramm.
Mit diesem „Godesberger Programm“ vollzog die SPD den
Wandel zur Volkspartei der linken Mitte
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Wichtige Ereignisse
im November 1959
1. November
In Belgisch-Kongo (Zaire) kam es zu Zusammenstößen
zwischen der afrikanischen Bevölkerung und belgischen
Soldaten, bei denen 24 Menschen getötet wurden. Der
Führer der kongolesischen Nationalbewegung, Patrice
Lumumba, wurde festgenommen.
2. November
In Ost Berlin und in Leipzig demonstrierten Jugendliche
gegen die von der SED betriebene Jugend- und
Kulturpolitik.
2. Dezember
Frankreich 1959 – Die Staumauer Malpasset in Südfrankreich stürzte ein, wobei
mindestens 421 Menschen durch die Flutwelle ums Leben kamen.
3. Dezember
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower wollte auf einer
18-tägigen Weltreise elf Länder besuche. Dabei war es
ihm vor allem wichtig, den Kontakt der USA zu den
Ländern am Mittelmeer, im Nahen Osten und im Süden
Asiens zu verbessern.
3. November
Bei den Parlamentswahlen in Israel siegte die
sozialdemokratische Mapai-Partei von Ministerpräsident
David Ben Gurion.
4. November
US-amerikanische Truppeneinheiten übernahmen die
Bewachung der Panamakanalzone, nachdem es zu
Demonstrationen panamaischer Nationalisten gegen die USA
gekommen war.
4. Dezember
Der US-Weltraumbehörde NASA schickte mit der
„Merkur„-Raumkapsel ein Rhesusäffchen namens Sam ins
Weltall und brachte es auch wieder zur Erde zurück. Mit
dieser Raumkapsel sollten später bemannte Flüge ins All
stattfinden.
5. November
Die 5,5 prozentige Anleihe der Bundesrepublik über 300
Millionen DM, die bei einer Laufzeit von zwölf Jahren zu
einem Kurs von 96,5 Prozent ausgegeben wurde, war
bereits am ersten Tag der Zeichnung nach wenigen Stunden
ausverkauft.
6. November
Das Bonner Landgericht entschied gegen den früheren
persönlichen Referenten des Bundeskanzlers, Hans Kilb,
und gegen die Mercedes Direktoren Rolf Staelin und Fritz
Koenecke kein Strafverfahren zu eröffnen. Ihnen war im
Zusammenhang mit der „Leihwagen-Affäre“ Begünstigung,
Vorteilsnahme und Bestechung vorgeworfen worden.
7. November
In Moskau wurde der 42. Jahrestag der Oktoberrevolution
begangen. Der Vorbeimarsch der Waffengattungen auf dem
Roten Platz dauerte nur sieben Minuten.
9. November
Das Oberlandesgericht Celle wies den aus der Zeit vor
dem
Zweiten Weltkrieg stammenden Anspruch von zwei
Volkswagensparern auf einen neuen VW zurück.
12. November
In der belgischen Kolonie Ruanda-Urundi wurde der
Ausnahmezustand verhängt, nachdem bei Stammesfehden
mehrere Menschen, darunter ein Stammeschef, ermordet
wurden.
13. November
Der Bundesrat lehnte den Regierungsentwurf für ein neues
Rundfunkgesetz einstimmig ab. Er hatte u. a. die
Einrichtung eines zweiten (staatlichen) Fernsehprogramms
beinhaltet.
14. November
In Brüssel demonstrierten 20.000 Bauern, um auf die
Folgen der langen Dürreperiode für die
Einkommenssituation der Landwirte aufmerksam zu machen.
15. November
Auf dem außerordentlichen Parteitag in Bad Godesberg
beschloss die SPD mit großer Mehrheit ein neues
Grundsatzprogramm. Mit diesem „Godesberger Programm“
vollzog die SPD den Wandel zur Volkspartei der linken
Mitte.
16. November
Der Ministerpräsident der Republik Guinea, Sékou Touré,
besuchte die Bundesrepublik für vier Tage.
18. November
Vor Journalisten in Moskau forderte der sowjetische
Partei- und Regierungschef
Nikita S. Chruschtschow neue
Verhandlungen über West Berlin und berief sich dabei auf
ein prinzipielles Einverständnis mit dem französischen
Staatspräsidenten
Charles de Gaulle über Deutschland.
19. November
Die französische Nationalversammlung verabschiedete den
Verteidigungshaushalt. Die atomare Bewaffnung sollte
danach ausgebaut werden.
20. November
Die algerische Exilregierung in Tunis ernannte ihre
Repräsentanten für offizielle Verhandlungen mit
Frankreich.
21. November
Die USA und die Sowjetunion schlossen in Moskau ein
Abkommen über den kulturellen, wissenschaftlichen und
technischen Austausch. Es sah auch gemeinsame Projekte
für die friedliche Nutzung der Atomenergie vor.
22. November
Die US-Weltraumbehörde NASA scheiterte bei dem Versuch,
die im Weltraum aus dem Erdsatelliten „Explorer 8“
herausgeschleuderte Instrumentenkapsel auf ihrer Bahn um
die Erde aufzufangen. Damit scheiterte dieses Vorhaben
zum fünften Mal.
24. November
Die Bundesrepublik und die DDR schlossen in Ost Berlin
ein Abkommen über den Austausch von Waren und
Dienstleistungen im Jahr 1960 im Wert von 2,3 Milliarden
Verrechnungseinheiten.
25. November
Der französische Senat hob die Immunität von François
Mitterrand auf. Im Fall Mitterand ging es darum, ob der
auf den Senator verübte Anschlag am 15. Oktober echt
oder fingiert war. Mitterands politische Gegner warfen
ihm Irreführung und Missachtung der Behörden vor.
26. November
Der tschechoslowakische Staatspräsident Antonín Novotný
erklärte bei einem Besuch in Ost Berlin die Bereitschaft
seines Landes zum Abschluss eines separaten
Friedensvertrags mit der DDR.
27. November
Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, Ernst
Lemmer (CDU), forderte in West Berlin alle Lehrer auf,
„die Jugend endlich mit dem Willen zu einem
wiedervereinigten Deutschland„ zu erfüllen.
28. November
Die Moskauer Parteizeitung „Prawda“ kritisierte in ihrer
Wochenendausgabe das „Godesberger Programm“ der SPD und
warf den Sozialdemokraten „Verleugnung der
Arbeiterklasse“ und „Billigung der Angriffs-lüsternen
Bundeswehr“ vor.
29. November
Bei einem religiös motivierten Massaker in West Java
(Indonesien) wurden 121 Menschen getötet.
30. November
Nach einer in Wien veröffentlichten Meinungsumfrage des
Gallup-Instituts betrachteten 50 Prozent der
Österreicher die Deutschen als das „sympathischste
Volk“. Rund 16 Prozent stimmten für die Schweizer, 11
Prozent für die US-Amerikaner, 5 Prozent für die Briten
und nur 1 Prozent für die Sowjets.
November 1959 in den
Nachrichten
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