April 1952 – Baden-Württemberg gegründet
In einer Volksabstimmung entschieden die Menschen in
Nordwürttemberg, Nordbaden und Württemberg-Hohenzollern mehrheitlich für die am
25. April 1952 erfolgte Gründung des neuen Bundeslandes
Baden-Württemberg. Erster Ministerpräsident
des Landes wurde Reinhold Maier von der FDP, der einer
sozial-liberalen Regierung vorstand. Ihre Mehrheit
verlor die CDU im Bundesrat. In Südbaden sprach sich die
Mehrheit gegen das neue Bundesland aus. In den folgenden
Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, die
Entscheidung rückgängig zu machen.
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Wichtige Ereignisse
im April 1952
1. April
In Den Haag in den Niederlanden wurde auf den Leiter der
deutschen Delegation, Franz Böhm, bei den Verhandlungen
zur Wiedergutmachung mit Israel ein Sprengstoffattentat
verübt, das fehlschlug.
2. April
Das Gesetz über die Ratifizierung des Schuman-Planes
wurde vom französischen Nationalrat gebilligt. Der
Schuman-Plan beinhaltet einen Vertrag über die Bildung
der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.
3. April
Frankreich und Spanien sandten Truppen in die
marokkanische Hafenstadt Tanger, um nationalistische
Unruhen, die sich gegen die Kolonialherrschaft
Frankreichs und Spaniens in Marokko richteten,
niederzuschlagen.
4. April
Die erste Bundesbehörde mit Sitz in West Berlin, das
Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und
Bausparwesen, wurde von Bundeswirtschaftsminister Ludwig
Erhardt (CDU) am Ludwigkirchplatz in Wilmersdorf
eröffnet.
5. April
Die UdSSR brach die diplomatischen Beziehungen zu Kuba
ab, nachdem sowjetischen Kurieren die Einreise auf die
Insel verweigert worden war.
6. April
In Bonn und in anderen bundesdeutschen Städten
protestierten Studenten gegen die Aufführung des
Veit-Harlan-Films „Verwehte Spuren“. Veit Harlan hatte
während des Nationalsozialismus mehrere antisemitische
Filme, u. a. „Jud Süß“ gedreht.
7. April
Bei einer Grippe-Welle in West Berlin starben nach
Angaben des Gesundheitsamtes bisher 71 Menschen. Um
weitere Ansteckungen zu vermeiden, wurden einige Schulen
für mehrere Wochen geschlossen.
8. April
Mitgliedern der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED) wurde von der DDR-Führung das Abhören
westlicher Sender verboten. Diese seinen
„Propaganda-Arme“ der amerikanischen Armee.
9. April
Die Sowjetunion stimmte in einer zweiten Note freien
gesamtdeutschen Wahlen unter Vier-Mächte-Kontrolle, aber
nicht unter der Aufsicht der Vereinten Nationen, zu.
10. April
Damit
Frankreich seine negative
Außenhandelszahlungsbilanz ausgleichen konnte, stimmte
der Rat der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit in Europa (OEEC) mit Sitz in Paris
Einfuhrkürzungen Frankreichs um etwa 50 Prozent im
zweiten Quartal 1952 zu.
11. April
Im bayerischen Konnersreuth erlebte die 53-jährige
Therese Neumann erneut die Passion Christ. Ihre
Stigma-Wunden bluteten und ihr erschien nach ihren
eigenen Angaben der Leidensweg Jesu vor ihrem geistigen
Auge.
12. April
US General
Dwight D. Eisenhower gab seinen Rücktritt vom
Amt des NATO-Oberbefehlshabers in Europa zum 1. Juni
bekannt. Ursache dafür war seine Kandidatur für das Amt
des Präsidenten in den USA.
13. April
Da ein Facharbeitermangel in der Bundesrepublik
befürchtet wurde, rief Bundesarbeitsminister Anton
Storch (CDU) die Industrie und das Handwerk dazu auf,
Lehrstellen für die 652.000 Schulabgänger des Jahres zu
schaffen.
14. April
Ein päpstlicher Erlass bestimmte den Erzengel Gabriel
zum Schutzpatron des Fernmeldewesens und aller dort
Beschäftigten.
15. April
Bolivien 1952 – In Bolivien war es zu einem Staatsstreich gekommen von Víctor
Paz Estenssoro, der den Bergbau verstaatlichen ließ und eine Agrarreform
durchsetzte.
16. April
In Wien fand eine Konferenz der Internationalen
Demokratischen Frauenföderation (IDFF) statt, wo zum
Schutz der Kinder eine „Erklärung der Rechte der Kinder“
beschlossen wurde. Danach sollte der Schutz gegen
Kinderarbeit verbessert werden und die schulische
Ausbildung sichergestellt werden.
17. April
Im Hintergrund der laufenden Verhandlungen über den
Deutschland- und EVG-Vertrag, forderte der
DDR-Ministerrat das deutsche Volk auf, sich zwischen
Wiedervereinigung und Fortdauer der Spaltung und
Kriegsgefahr zu entscheiden. Der schnelle Abschluss
eines Friedensvertrags der vier Siegermächte über
Gesamtdeutschland sei die einzige Chance, beide
deutschen Staaten zu vereinigen.
18. April
Ein Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sah die
Schließung der Geschäfte um 19 Uhr an Werktagen vor.
Auch der Samstag wurde in diese Regelung einbezogen und
daher wurde der Ladenschluss für mittwochs auf 13 Uhr
festgesetzt.
19. April
Kunst 1952 – In Mannheim (
Württemberg) begann mit einer Ausstellung des Werks
von Emil Nolde dessen Wiederentdeckung.
20. April
Das SED-Zentralkomitee rief die Arbeiter in der
Bundesrepublik zu Demonstrationen auf, um das
Zustandekommen einer Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu verhindern.
21. April
Um in Kriegszeiten Kranke, Frauen, Kinder und Alte zu
schützen, rief das Internationale Komitee des Roten
Kreuzes die nationalen Organisationen auf, Sanitäts- und
Sicherheitszonen aufzubauen.
22. April
Das US-amerikanische Fernsehen übertrug erstmals live
die Zündung einer Atombombe. In der Wüste von Nevada
wurde die bisher stärkste Nuklearwaffe aus 10 km Höhe
abgeworfen, was von Millionen Zuschauern am Bildschirm
verfolgt werden konnte.
23. April
Eine Entschließung über das Recht der Saarländer auf
Selbstbestimmung wurde vom Deutschen Bundestag mit 191
gegen 135 Stimmen verabschiedet. Das
Saarland besaß
einen unabhängigen Status, wurde aber wirtschaftlich
weitgehend von Frankreich gesteuert. Der Bundestag
verwies auf das Völkerrecht, wonach das
Saarland
deutsche Staatsgebiet sei.
24. April
Im Sudan billigte die legislative Versammlung den
Entwurf einer neuen Verfassung mit der die Herrschaft
von Großbritannien und Ägypten über das Land abgelöst
werden sollte. Ein Zusatz besagte, dass die Sudanesen
selbst darüber entscheiden sollten, wann und wie sie ihr
Recht auf Selbstbestimmung ausüben wollten.
25. April
Baden/Württemberg 1952 – Durch die Vereinigung der Länder Baden,
Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde das
Bundesland
Baden-Württemberg gegründet. Erster Ministerpräsident des Landes wurde Reinhold
Maier von der FDP, der einer sozial-liberalen Regierung vorstand. Ihre Mehrheit
verlor die CDU im Bundesrat.
26. April
In Wien wurde der restaurierte Stephansdom feierlich
eingeweiht. Tausende von Zuschauern in den Straßen
verfolgten wie die „Pummerin“, St. Stephans neu
gegossene Glocke, zum Dom transportiert wurde.
27. April
Österreich 1952 – In der österreichischen Hauptstadt Wien wurde Stephansdom
wieder eingeweiht, der im
Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.
27. April
USA 1952 – Während eines Manövers im Atlantik sank nach der Kollision mit dem
Flugzeugträger „Wasp“ (USA) der Schnelle Minensucher „USS Hobson“ (USA). Es
kamen 176 Menschen ums Leben, zahlreiche Personen wurden verletzt.
28. April
/Taiwan 1952 – Zwischen und Taiwan wurde in Taipeh der
Friedensvertrag unterzeichnet. Zeitgleich trat der Friedensvertrag von San
Francisco in Kraft, der zwischen den Alliierten (außer
Volksrepublik China und
der UdSSR) und geschlossen worden war. Damit hatte seine
Souveränität zurück gewonnen.
29. April
Das Gesetz zur Eingliederung der Bundesrepublik
Deutschland in die Europäische Gemeinschaft für Kohle
und Stahl (EGKS) auch Montanunion genannt, wurde vom
Deutschen Bundestag ratifiziert.
30. April
Das Institut für Publizistik der Universität Münster
führte eine Umfrage durch, die ergab, dass 24 Prozent
der Bundesdeutschen mindestens einmal im Monat ein Kino
besuchen. Weiterhin ergab die Befragung, dass 54 Prozent
der Bundesbürger deutsche Filme bevorzugen. Der
beliebteste Film war „Die Nachtwache“.
April 1952 in den
Nachrichten
Jean Paul Gaultier verkündet seinen
Rückzug
Süddeutsche Zeitung
Der berühmte Modezar kam am 24. April 1952 in Bagneux,
einem Vorort südlich von Paris, zur Welt und bezeichnet
sich selbst als Autodidakt.
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