Mai 1952 – Westmächte einig über Berlin
Vor West Berliner Senatoren und Abgeordneten bekräftigte
der britische Außenminister Anthony Eden am 30. Mai 1952 das Versprechen
der Westmächte, dass jeder Angriff auf West Berlin als
Aggression gegen die westliche Welt angesehen würde. Die
Westalliierten überreichten zwei Noten an den
Vorsitzenden der sowjetischen Kontrollkommission,
General Wassilij J. Tschuikow, in denen sie gegen die
Absperrungsmaßnahmen der DDR und gegen die Behinderung
des britisch-US-Streifendienstes auf der Autobahn
Berlin-Helmstedt protestierten.
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April 1952
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Wichtige Ereignisse
im Mai 1952
1. Mai
Von internationalen Fluggesellschaften wurde die
Touristenklasse im Flugverkehr eingeführt. Die
verbilligte Zweite Klasse sollte das Flugzeug für
Urlaubsreisen für Durchschnittsverdiener attraktiver
mache.
2. Mai
Die dritte Strophe des Deutschlandliedes mit dem Text
von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und der
Melodie von Joseph Haydn wurde von Bundespräsident
Theodor Heuss in Absprache mit Bundeskanzler Konrad
Adenauer zur Nationalhymne der Bundesrepublik
Deutschland erklärt.
3. Mai
Beim „Deutschen Studententag“ in West Berlin bezeichnete
Bundespräsident Theodor Heuss in seiner Rede das Studium
als Privileg.
4. Mai
Bundespräsident Theodor Heuss verlieh im Schöneburger
Rathaus 32 Trümmerfrauen das „Verdienstkreuz am Bande“.
5. Mai
Laut US-amerikanischem jüdischem Komitee in New York
nahmen Judenverfolgungen in der UdSSR und den
Ostblockstaaten immer mehr zu.
6. Mai
BRD/Hymne 1952 – Die dritte Strophe des Deutschlandsliedes sollte einer
Empfehlung von Bundespräsident Theodor Heuss künftig als Nationalhymne verwendet
werden.
7. Mai
Nach einer Woche endete in Hannover die technische
Messe. Sie wurde von insgesamt 800.00 Besuchern,
darunter 56.000 aus dem Ausland, besucht.
8. Mai
In Baden-Baden beschlossen die Intendanten der
Nordwestdeutschen Rundfunkanstalten (NWDR), dass die
neue Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland von
allen Sendern jeden Abend zum Sendeschluss gespielt
werden sollte.
9. Mai
Laut Beschluss des Deutschen Bundestages in Bonn mussten
Bund, Länder und Gemeinden als Beitrag zur
Unterhaltshilfe im Rahmen des Lasthausgleichfonds für
Vertriebene in den Jahren von 1952 bis 1956 je 250
Millionen DM im Jahr zahlen.
10. Mai
In Cannes gingen die 5.
Internationalen Filmfestspiele
zu Ende. An dem 18-tägigen Wettbewerb hatten sich 38
Nationen beteiligt. Der Große Preis des Festivals 1952
ging zu gleichen Teilen an den italienischen Film „Zwei
Groschen Hoffnung“ von Renato Castellani und an den von
Marokko nominierten Orson-Wells-Film „Othello“. Als
beste Schauspieler wurden die US-Amerikaner Lee Grant
und Marlon Brando ausgezeichnet.
11. Mai
In London endete die Dreimächtsbesprechung über den
künftigen Status von Triest.
Italien, Großbritannien und
die USA einigten sich auf einen verstärkten Einfluss
Italiens auf die Verwaltung der Stadtzone, die seit 1945
u. a. von Großbritannien kontrolliert wurde.
12. Mai
Die erste Frau als Botschafterin in den USA, die
indische Politikerin Shrimati Vijaya Lakshimi Pansit,
trat ihr Amt an.
13. Mai
Indien 1952 – In Indien trat Jawaharlal Nehru als Ministerpräsident seine zweite
Amtszeit an, nachdem bei der ersten Parlamentswahl seit der Unabhängigkeit die
Kongresspartei Indiens bestätigt worden war.
14. Mai
Als Antwort auf die Kreml-Note vom 9. April 1952
betonten die Westmächte, USA, Großbritannien und
Frankreich, ihren Wunsch nach gesamtdeutschen Wahlen.
15. Mai
Wernher von Braun, der Raketeningenieur deutscher
Herkunft, stellte das Projekt einer bemannten Expedition
zum Mars in der Zeitschrift „Weltraumfahrt“ vor. Da
Wissenschaftler der Astronautik bisher nicht einmal die
Landung eienr bemannten Raumfähre auf dem Mond für
denkbar hielten, war das Projekt eine Sensation.
16. Mai
Das Lastenausgleichsgesetz für die Vertriebenen aus den
ehemaligen deutschen Ostgebieten und für Flüchtling aus
der DDR wurde vom Deutschen Bundestag in Bonn
verabschiedet. Um die größte Not der Flüchtlinge zu
linder, wurden jährlich 850 Millionen DM
Eingliederungshilfe zur Verfügung gestellt.
17. Mai
Die US-Amerikanern begingen den „Tag der Armee“
begangen. Sie präsentierten in Frankfurt am Main und in
West Berlin bei Militärparaden ihre modernsten Waffen.
18. Mai
Die Deutsche Reichsbahn, die unter ostdeutscher Leitung
stand, legte in West Berlin den Anhalter Bahnhof still.
Die Fernzüge wurden künftig direkt nach Ost Berlin
umgeleitet. Damit war der Westteil der Stadt von den
Bahnverbindungen in die DDR vollständig isoliert.
19. Mai
Nachdem am 26. Januar 1950 die Verfassung eingeführt
worden war, fanden in Indien die ersten Wahlen statt.
Dazu schlossen sich die Oppositionspartei der äußersten
Rechten von Parteichef Hindo Mahasabha und die
Rechtspartei von Jan Sangh zu einer neuen Partei
zusammen. Die „Vereinigten Nationalisten“ verfügten
durch ihr Bündnis im Unterhaus über 20, im Oberhaus über
sieben Abgeordnetensitze. Zu der neuen Partei gehörten
Grundbesitzer, Hindu- und Sikhgemeinden.
20. Mai
Die US-Soldaten erhielten mehr Sold. Die zusätzliche
finanzielle Aufwendung belief sich auf insgesamt zwei
Milliarden DM. Ein einfacher Soldat erhielt demnach
monatlich 12 DM mehr, höhere Dienstgrade wie Generäle
und Admirale bis zu 260 DM mehr.
21. Mai
Juliana, die Königin der Niederlande, eröffnete den
neuen Amsterdam-Rhein-Kanal. Er ist 72 km lang und
konnte von den größten Rheinschiffen mit einer
Fahrgeschwindigkeit von 15 m/h befahren werden.
22. Mai
In Washington wurde der drei Jahre lange Lohnkonflikt
zwischen US-Eisenbahner-Gewerkschaften und den
Eisenbahnunternehmern durch ein Abkommen beendet. Darin
waren rückwirkende Lohnzahlungen und Lohnerhöhungen
vorgesehen.
23. Mai
In Straßburg fand eine Außenministerkonferenz der sechs
an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
interessierten Staaten statt, um noch offene Punkte des
Vertrages zu klären. Dabei wurde die Dienstpflichtdauer
auf 18 Monate festgelegt und die Gesamtdauer des
Vertrages auf 50 Jahre.
24. Mai
Der französische Wissenschaftler Alain Bombard startete
in einem Gummi-Schlauchboot ohne Proviant von Monaco
nach Gibraltar und weiter über den Atlantischen Ozean
Richtung Westindien.
25. Mai
In Sachsen und Thüringen wurden neue Störsender auf
Anweisung der DDR-Regierung errichtet. Damit sollte der
Empfang westlicher Rundfunkstationen, besonders des
US-Senders Rias und des MWDR verhindert werden.
26. Mai
In Bonn wurde von Vertretern der USA, Großbritanniens,
Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland der
sogenannte Deutschlandvertrag unterzeichnet.
27. Mai
Europa 1952 – Es wurde der Vertrag unterzeichnet zur Gründung der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG).
28. Mai
In Paris kam es bei Demonstrationen gegen die
Unterzeichnung des EVG-Vertrages zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.
Ursache des Protestes war die Ankunft des neuen
Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte in
Europa, General Matthew B. Ridgway. Führende
Kommunisten, u. a. der Chefredakteur der Zeitung
“L’Humanité”, André Stil, wurden verhaftet.
29. Mai
Ihre Ländereien, die auf dem Territorium der DDR lagen,
durften von bundesdeutschen Bauern nicht mehr beackert
werden. Bislang war das durch die Regelung des kleinen
Grenzverkehrs noch möglich gewesen.
31. Mai
Die Ortskrankenkassen teilten mit, dass Frauen in der
Bundesrepublik Deutschland zurzeit häufiger erkranken
als Männer. Eine Statistik des Mütter Genesungswerks
besagte, dass 59 Prozent der Mütter an Verschleiß
Krankheiten litten. 1947 waren es nur 12 Prozent.
Mai 1952 in den
Nachrichten
Tafel informiert über die Geschichte
der Einrichtung
Berliner Woche
Am 30. Mai 1952 wurde in der Königsheide der Grundstein
für das neue Hauptkinderheim des Magistrats von
Ost-Berlin gelegt, 18 Monate später ...
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