März 1952 – Gastarbeiter nur mit Arbeitserlaubnis

März 1952
Am 23. Januar 1933 wenige Wochen vor der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten war eine Verordnung über ausländische Arbeitnehmer vom Ministerium für Arbeit erlassen worden. Diese wurde am 23. März 1952 wieder in Kraft gesetzt und sah vor, dass deutsche Arbeitgeber eine Beschäftigungsgenehmigung für ausländische Arbeitnehmer und Ausländer ihrerseits eine Arbeitserlaubnis vom Landesarbeitsamt benötigen um einer Beschäftigung in Deutschland nachzugehen. Die Arbeitserlaubnis galt jeweils für ein Jahr.
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Wichtige Ereignisse im März 1952

1. März
Helgoland 1952 – Das britische, militärische Sperrgebiet Helgoland wurde von Großbritannien an Deutschland zurückgegeben.
2. März

Der US Supreme Court fällte ein Urteil, dass subversiv einzustufende Personen nicht mehr an öffentlichen Schulen unterrichten durften.
3. März
In London löste eine drastische Preiserhöhung der Verkehrsbetriebe im morgendlichen Berufsverkehr ein Chaos aus. Anstatt der geplanten 30 Prozent erhöhen, mussten die Fahrgäste 66 Prozent mehr für eine U-Bahn-Fahrkarte zahlen. Auseinandersetzungen zwischen Fahrgästen und dem U-Bahnpersonal sorgten für bis zu 500 m langen Warteschlangen.
4. März
Die DDR sperrte alle Stromlieferungen von Ost Berlin nach West Berlin. Sie setzte damit das letzte Nebenabkommen zum Interzonenhandelsabkommen vom 21. September 1951 außer Kraft.
5. März
Bis zur Klärung der Frage der Grabpflege mit der Bundesrepublik Deutschland, verbot die belgische Regierung den Angehörigen der Gefallenen den Besuch aller deutscher Friedhöfe in Belgien.
6. März
In West Berlin war die große Koalition aus SPD, CDU und FDP zerstritten. Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter (SPD) stellte die Vertrauensfrage, die mit knapper Mehrheit für ihn entschieden wurde. Die Ursache für die Regierungskrise war der Streit der Parteien über die Sozial- und Schulpolitik. Die Sozialdemokraten wollten eine Bildungspolitik der Chancengleichheit in Form von Einheitsschulen. Dieser Plan wurde von CDU und FDP abgelehnt.
7. März
Der sowjetische Finanzminister Arseni Swerew legte dem Obersten Sowjet den Haushaltsplan für 1952 vor, der umgerechnet 120 Milliarden DM, etwa 24 Prozent des Gesamthaushaltsplanes für die Verteidigung vorsah.
8. März
Der am 7. März gewählte französische Ministerpräsident Antoine Pinay stellte in Paris sein Regierungskabinett vor. Pinay trat mit nur 17 Ministerien anstatt 26 und fünf Staatssekretären anstatt 14 die Regierung an.
9. März
In neu gegründeten Bundesland Baden-Württemberg blieb die CDU trotz deutlicher Verluste stärkste Partei. Sie erhielt 36 Prozent, die SPD 28 Prozent und die FDP 18 Prozent der Stimmen.
10. März
Kuba 1952 – Ein Staatsstreich von Fulgencio Batista fand in Kuba statt.
10. März
UdSSR 1952 – Den Westmächten wurde von der UdSSR die „Stalin-Note“ unterbreitet.
11. März
Der italienische General Maurizio Lazzaro di Dastiglioni trat als Oberbefehlshaber der NATO-Landstreitkräfte in Südeuropa zurück. Die Ursache für seinen Rücktritt war die Weigerung der neuen NATO-Mitglieder Türkei und Griechenland, ihre Landstreitkräfte einem italienischen Oberbefehlshaber zu unterstellen.
12. März
Karl-Heinz Lüders, Ministerialdirektor in Bonn, stellte einen Gesetzentwurf des Bundesinnenministeriums über das Pressewesen der Öffentlichkeit vor. Das Gesetz sah vor, dass der Bundesinnenminister oder die Innenminister der Länder eine Zeitung verbieten können, wenn sie diese als verfassungsfeindlich erachten. Der Deutsche Journalistenverband kritisierte den Entwurf als „Dokument eines gefährlichen Ordnungsfanatismus, das polizeistaatlichen Charakter habe“.
13. März
Wie das Amt für gegenseitige Sicherheit (Mutual Security Agency, NSA) in Bonn mitteilte, hatte die Bundesrepublik in dem am 20. Juni 1952 endenden Finanzjahr umgerechnet 445 Millionen DM US-amerikanische Hilfe zum Aufbau der Wirtschaft erhalten.
14. März
Um den bereits seit 1946 geltenden Besatzungsstatus Österreichs aufzuheben, schlugen die drei Westmächte der Sowjetunion den Entwurf eines Räumungsprotokolls für Österreich vor.
15. März
Der Vorsitzende der rechtsradikalen „Sozialistischen Reichspartei“ wurde vom Landgericht Braunschweig wegen Beleidigung der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 zu drei Monaten Haft verurteilt.
16. März
Der französische Modeschöpfer Dior stellte in der französischen Botschaft in Bad Godesberg seine neue Kollektion vor, die Kostüme in Wellenlinie, Kleider mit Blumenapplikationen und bunte Kopftücher sowie Strohhüte als letzten Schrei beinhaltete.
17. März
Im Bayerischen Rundfunk wurde eine Sendung über die Personalpolitik des Auswärtigen Amtes in Bonn gezeigt. Der Beitrag erregte das Interesse der Öffentlichkeit, weil angeblich 95 Prozent der leitenden Beamten des Außenministeriums ehemalige Nationalsozialisten sein sollten, so auch der derzeitige Personalchef Herbert Dittmann.
18. März
William Benton, der Senator des US-Bundesstaates Connecticut kritisierte öffentlich den Vorsitzenden des Kongressausschusses zur Untersuchung „unamerikanischer Umtriebe“, Joseph Raymond McCarthy, wegen dessen Untersuchungsmethoden. Der demokratische Senator Benton sprach von einem „hitlerartigen“ Auftreten McCarthys.
19. März
Die Literatin Anna Seghers erhielt in Moskau den internationalen Friedenspreis der UdSSR.
20. März
Der US-Senat in Washington billigte den Friedensvertrag mit mit 66 zu 10 Stimmen.
21. März
Zwischen der Bundesrepublik und Israel begannen in der niederländischen Stadt Den Haag die Wiedergutmachungsverhandlungen.
22. März
In einem Wald bei Neu-Isenburg stürzte eine Verkehrsmaschine der Königlich Niederländischen Luftverkehrsgesellschaft KLM ab. Es war die bisher größte Flugzeugkatastrophe über dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie forderte 45 Todesopfer.
24. März
In Düsseldorf begann eine Arbeitstagung zum Jugendschutz mit dem Thema Situation der Nachkriegsjugend.
25. März
Die Westmächte mit Zustimmung von Bundeskanzler Konrad Adenauer reagierten mit Ablehnung auf die Kreml-Note vom 10. März, die Frage eines Friedensvertrages mit Deutschland vor der Abhaltung freier Wahlen im ganzen Land zu behandeln.
26. März
Musik 1952 – Zum ersten Mal wurde in Basel (Schweiz) die Oper „Leonore 40/45“, die Rolf Liebermann komponiert hatte, aufgeführt.
27. März
BRD 1952 – Ein Sprengmeister starb bei der Explosion eines Paketes, das mit Sprengstoff gefüllt und an Bundeskanzler Konrad Adenauer adressiert gewesen war.
28. März
Eine Vorlage der Regierung Winston Churchill über die Einführung von Gebühren im nationalen Gesundheitsdienst, der bisher kostenlos war, wurde vom britischen Unterhaus mit 304 gegen 279 Stimmen genehmigt.
29. März
In Paris endete der dreitägige Ministerausschuss des Europäischen Wirtschaftsrates (OEEC). Die Bildung eines Ausschusses, der Einfuhrquoten für den Warenverkehr zwischen den europäischen Staaten erweitern sollte, wurde beschlossen.
30. März
Auf dem griechischen Militärschießplatz Gudi wurden in den frühen Morgenstunden die Todesurteile gegen die vier Kommunisten Nicholas Beloyannis, Nicholas Caloumenos, Demetrios Batzis und Elias Arghyriades vollstreckt.
31. März
In einer Regierungserklärung des jugoslawischen Staatschefs Josip Broz Tito unterstrich er die jugoslawischen Gebietsansprüche auf Triest und äußerste seine Sorge, dass die drei Westmächte Triest den Italienern zusprechen würden.

März 1952 in den Nachrichten

Geistlicher Rat Georg Gollwitzer verstorben
Onetz.de
Nach fünf Jahren Studium in Regensburg empfing Gollwitzer am 19. März 1952 die Priesterweihe. Seine erste Kaplanstelle trat er bereits am 16. >>>  
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