Februar 1947 - Die neueste Modekollektion von
Dior
Die Nachkriegszeit, die das Leben noch durchweg
erschwerte, hatte den französischen Modeschöpfer
Christian Dior nicht davon abgehalten, eine neuen
Kollektion vorzustellen. Er präsentierte am 12.
Februar in Paris seine neue, feminine und
jugendlich-beschwingte Kollektion „Carolle“. Sie
hatte als „New look“ in ganz Europa schnell für
Aufsehen gesorgt. Auch in Deutschland sie das
Gesprächsthema. Nur stand man dort der neuen
Kollektion skeptisch gegenüber. Einerseits lehnte
man sie ab. Der Stoffverbrauch war viel zu hoch.
Andererseits sah man aber auch neidvoll nach dieser
neuen Pariser Mode. Die deutsche Zeitschrift „Neue
Illustrierte“ äußerte sich kritisch und rügte Dior
wegen seiner „Verschwendungssucht“. Als aber dann im
November 1947 die britische Kronprinzessin bei ihrer
Heirat mit Philipp Mountbattan ein Kleid aus dieser
Kollektion trug, wurde der „New look“ schlagartig
richtig populär in Europa. Doch es sollte noch bis
zum Jahr 1949 dauern, bis sich die Mode von Dior
auch in Deutschland durchsetzen konnte und die
Frauenherzen erfreute.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1947
1. Februar
Deutschland 1947 – In Rastatt (Baden-Württemberg)
hatte ein französisches Militärgericht 21 angeklagte
Angehörige der Wachmannschaft des ehemaligen
Konzentrationslagers Natzweiler-Stuthof zum Tode und
20 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
1. Februar
Italien 1947 – Ministerpräsident Alcide De Gasperi
hatte ein Kabinett gebildet, das aus
Christdemokraten, Kommunisten und Linkssozialisten
bestand.
1. Februar
Nürnberg 1947 – Auf das Parteigebäude der SPD in
Nürnberg (Bayern) war ein Bombenanschlag verübt
worden.
1. Februar
Deutschland 1947 – In Rothenburg ob der Tauber
(Bayern) war die Liberal-Demokratische Partei
Gesamtdeutschlands gegründet worden. Zu
gleichberechtigten Vorsitzenden waren Theodor Heuss
und Wilhelm Külz gewählt worden.
1. Februar
Niedersachsen 1947 – In Lüneburg hatte der Politiker
und Gründer der Niedersächsischen Landespartei (NLP,
ab 1947 Deutsche Partei, DP), Heinrich Hellwege,
jede Sozialisierung grundsätzlich abgelehnt.
1. Februar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Wegen der schlechten
Ernährungslage war es an der Ruhr zu Proteststreiks
gekommen.
1. Februar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Die erhöhten
Zuteilungen an die jetzt nur noch in zwei Kategorien
eingeteilten Normalverbraucher der sowjetischen Zone
hatten folgende Mengen ergeben: In der Kategorie 1
gab es 350 Gramm Brot (Kategorie 2: 300 Gramm),
Nährmittel 25 Gramm (Kategorie 2: 20 Gramm), Zucker
20 Gramm (Kategorie 2: 20 Gramm), Fleisch 25 Gramm
(Kategorie 2: 20 Gramm), Fett 10 Gramm (Kategorie 2:
10 Gramm). Zur ersten Kategorie hatten nur
Normalverbraucher in Großstädten gehört.
1. Februar
Berlin 1947 – In Berlin hatte die Eröffnungssitzung
des Studentenparlaments der Technischen Universität
stattgefunden.
1. Februar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Ministerpräsident Rudolf
Amelunxen hatte in Detmold die Nordwestdeutsche
Musikakademie eröffnet. Zu ihren Lehrern hatten u.
a. der Dirigent Hans Münch und der Pianist Konrad
Hanse gehört.
2. Februar
Frankreich/Deutschland/Großbritannien 1947 – In der
britischen Hauptstadt hatte die französische
Regierung ein Memorandum zur Ruhrfrage vorgelegt.
2. Februar
Deutschland 1947 – In Ravensbrück, in der
sowjetischen Besatzungszone, waren der
stellvertretende Kommandant des Konzentrationslagers
Ravensbrück, Johann Schwarzhuber, die Leiterin des
Frauenarbeitsdienstes des KZ Ravensbrück, Grethe
Bösel, und die KZ-Ärzte Percy Treite, Rosenthal und
Gerhard Schildilausky zum Tod durch den Strang
verurteilt worden. Weitere Aufseher waren ebenfalls
zum Tod bzw. zu langjährigen Zuchthausstrafen
verurteilt worden.
2. Februar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Im Kreis
Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) waren der Bevölkerung
mehrere stillgelegte Kohlengruben zur Gewinnung von
Brennstoff überlassen worden, die in
Gemeinschaftsaktionen abgebaut wurden.
2. Februar
Deutschland 1947 – Auf Beschluss der Alliierten
Kommandantur Berlin durften ab sofort wieder
dringende Fern- und R-Gespräche zwischen Berlin und
allen Zonen Deutschlands geführt werden. Wieder
zugelassen worden waren auch Antworttelegramme und
Mehrfachtelegramme.
2. Februar
Bayern 1947 – Wegen der Kohlen- und Papierknappheit
waren die „Süddeutsche Zeitung“ und der „Münchener
Mittag“ zur Auflagenkürzung gezwungen. Sie
erschienen nur noch zweimal in der Woche.
2. Februar
Deutschland 1947 – Die Rheinschifffahrt war wegen
Treibeisbildung erneut eingestellt worden. Es war
innerhalb von fünf Wochen die dritte
Schifffahrtsunterbrechung. Die Mainschifffahrt war
schon am Ende der Vorwoche eingestellt worden.
2. Februar
Amerikanische Zone 1947 – Die amerikanische
Militärregierung entzog 76 Lehrkräften und
Verwaltungsbeamten der Universität Erlangen wegen
ihrer politischen Belastung die Tätigkeitserlaubnis.
2. Februar
Israel/International 1947 – Der Präsident der „Jewish
Agency“, Chaim Weizman, hatte sich auf der
Jahresversammlung der britischen Zionisten für eine
Teilung Palästinas eingesetzt.
2. Februar
Deutschland 1947 – In Frankfurt am Main (Hessen)
hatte die Freie Deutsche Kulturgesellschaft eine
Veranstaltung zum Thema „Frankreich“ durchgeführt,
auf der u. a. Werke von Sartre und Camus gelesen
wurden.
3. Februar
Island 1947 – Der Vorsitzende der
Sozialdemokratischen Partei, Stefan Johann Stefanson,
hatte eine neue Regierung gebildet.
3. Februar
Britische Zone 1947 – Die CDU der britischen Zone
hatte eine programmatische Erklärung zur Neuordnung
der industriellen Wirtschaft herausgegeben, das „Ahlener
Programm“. Das umfangreiche Sozial- und
Wirtschaftsprogramm hatte u. a. die Verstaatlichung
der Schlüsselindustrien verlangt. Das am
christlichen Sozialismus orientierte Programm war
nie in der Form umgesetzt worden. Zwei Jahre später
hatte die Soziale Marktwirtschaft die Oberhand
gewonnen.
3. Februar
Sowjetische Zone 1947 – In Berlin hatte eine Tagung
der Agrarwissenschaftler der sowjetischen Zone
begonnen.
3. Februar
Bremen 1947 – Allein an diesem Tag waren in Bremen
etwa 5.000 Zentner Kohle von Kohlenzügen gestohlen
worden.
3. Februar
Berlin 1947 – Mit „Berlin am Mittag“ war erstmals
die 13. Berliner Tageszeitung erschienen. Die
Erstausgabe war in einer Auflage von 100.000
Exemplaren auf den Markt gekommen.
3. Februar
Großbritannien 1947 – Von einem Londoner
Fußballverein hatten 50 deutsche Kriegsgefangene,
die in der Nähe Londons interniert waren, kostenlose
Eintrittskarten erhalten.
3. Februar
Nürnberg 1947 – In Nürnberg (Bayern) war die
Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums wieder
eröffnet worden. Sie hatte mit ihren etwa 350.000
Bänden den Krieg ohne Verluste überstanden.
3. Februar
Bizone 1947 – Als Durchführungsorgan der
amerikanisch-britischen Wirtschaftspolitik in der
Bizone war die Joint Export-Import Agency (JEIA) in
Minden (Nordrhein-Westfalen) gegründet worden. Über
die Organisation wurden die allein in Dollar
abgerechneten deutschen Exporte und Importe geführt.
Das betraf vor allem die Ex- und Importe der
Marshall-Plan-Gelder. Ab Dezember hatte die JEIA
ihren Sitz von Minden nach Frankfurt-Höchst verlegt.
Geleitet wurde die Organisation von amerikanischen
Generaldirektoren. Stellvertreter waren britische
und ab 19. Oktober 1948 auch französische Fachleute.
4. Februar
Berlin 1947 – In Berlin war der Siemens-Konzern von
der britischen Militärbehörde übernommen worden.
4. Februar
Großbritannien 1947 – Vom britischen Unterhaus war
ein Gesetzentwurf über die Verstaatlichung der
Elektroindustrie gebilligt worden.
4. Februar
Deutschland 1947 – Der Hamburger Internationale
Gerichtshof hatte elf Urteile gegen 15 ehemalige
Mitglieder der Wachmannschaften des größten
deutschen Frauenkonzentrationslagers in Ravensbrück
gefällt. Alle elf Angeklagten waren mit dem Tod
bestraft worden.
4. Februar
Polen 1947 – Nachdem seine Volkspartei sich mit
Mehrheit gegen eine Zusammenarbeit mit dem
Regierungsblock ausgesprochen hatte, überreichter
der stellvertretende Premierminister Stanislaw
Mikolajczyk sein Rücktrittsgesuch.
4. Februar
Britische Zone 1947 – Rund zwei Millionen
Zigaretten, die illegal in die britische Zone
eingeschmuggelt worden waren, wurden von der
Düsseldorfer Polizei beschlagnahmt.
4. Februar
Hongkong/Großbritannien 1947 – Im Hafen von Hongkong
war der britische Dampfer „Saigon“ (1950 BRT)
vollständig ausgebrannt. Aus dem Wrack waren bis zum
Abend 75 Tote geborgen worden.
5. Februar
Polen 1947 – In Polen war Boleslaw Bierut zum neuen
Staatspräsidenten gewählt worden.
5. Februar
Sowjetunion/West-Alliierte 1947 – Die Sowjetunion
hatte einen neuerlichen Versuch der drei Westmächte
(Großbritannien, Frankreich und USA) zur Errichtung
zusätzlicher Luftkorridore nach Berlin abgelehnt.
5. Februar
Thüringen 1947 – Am Großen Gleichberg im
thüringischen Kreis Hildburghausen war ein
Massengrab entdeckt worden, in dem sich 200 Leichen
ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers
Buchenwald befanden.
5. Februar
Berlin/Literatur 1947 – In einem Krankenhaus in
Berlin war der Schriftsteller Hans Fallada
gestorben, der am 21. Juli 1893 in Greifswald
geboren worden war. Zu seinen bekanntesten Werken
gehören „Kleiner Mann – was nun?“ und „Wer einmal
aus dem Blechnapf frißt“.
5. Februar
Deutschland 1947 – Aus allen vier Besatzungszonen
waren in Königstein im Taunus (Hessen) Vertreter der
CDU-Verbände zu einer zweitägigen Tagung
zusammengetroffen. Dabei hatten CDU und CSU die
Arbeitsgemeinschaft beschlossen.
5. Februar
Großbritannien 1947 – Weite Teile des Landes waren
von einem schweren Orkan heimgesucht worden, der vor
allem in Mittel- und Nordengland schwere Schäden
angerichtet hatte.
5. Februar
Ungarn/Tschechoslowakei 1947 – Die ungarische
Regierung hatte der Tschechoslowakei vorgeworfen,
dass sie bei der Übersiedlung von Ungarn aus der
Slowakei Menschenrechtsverletzungen begangen hatte.
6. Februar
USA 1947 – Gegen den deutschen Journalisten,
Schriftsteller und Politiker Gerhart Eisler, der
1933 in die USA emigriert war, hatte der
US-Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischer
Aktivitäten den Vorwurf, ein Agent ausländischer
Macht zu sein, erhoben.
6. Februar
Französische Zone 1947 – In der französischen
Besatzungszone war die Wiederzulassung der
Zentrumspartei beantragt worden.
6. Februar
International 1947 – Auf einer Konferenz über die
Südsee hatten Australien, Frankreich, die USA,
Großbritannien, die Niederlande und Neuseeland ein
Übereinkommen über die Errichtung einer Kommission
getroffen. Diese sollte sich mit der künftigen
Entwicklung und Verwaltung der Inselvölker in der
Region beschäftigten.
6. Februar
Leipzig 1947 – In Leipzig (Sachsen) war die
Wiedererrichtung des „Leipziger Pelzkontors“
geplant. Diesem sollten alle Teile der
Rauchwarenindustrie und des Rauchwarenhandels
angehören.
6. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Entgegen der Ankündigung der
Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
hatten in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) die
Demontagearbeiten bei den Brabag-Werken (Braunkohle-Benzin-AG)
und der Zinkhütte Gieschzuerben begonnen. Geplant
war die völlige Demontage der beiden Werke.
7. Februar
Deutschland 1947 – In Bielefeld
(Nordrhein-Westfalen) war in der Rudolf-Oetker-Halle
von Staatsminister John Hynd die Ausstellung „Das
deutsche Buchschaffen“ eröffnet worden. Hynd war
eigens dafür aus
London eingeflogen. Beteiligt
hatten sich an der Ausstellung 320 Buchverlage aus
allen vier Besatzungszonen Deutschlands.
7. Februar
Britische Zone 1947 – In der britischen Zone hatte
die Militärregierung ihren endgültigen
Entnazifizierungsplan veröffentlicht. Vorgesehen
war, die Verantwortung für die weitere
Entnazifizierung den Deutschen nun weitgehend selbst
zu überlassen. Bisher waren in der britischen Zone
im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren 1,5
Millionen Deutsche als Mitläufer amnestiert worden.
7. Februar
USA 1947 – In der Hauptstadt Washington hatte das
Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf angenommen.
Dieser Entwurf beschränkte die Amtszeit des
Präsidenten auf acht Jahre.
7. Februar
Polen 1947 – Der Politiker von der Sozialistischen
Partei, Józef Cyrankiewicz, hatte eine neue
Regierung gebildet. Es gab eine enge Zusammenarbeit
von Kommunisten und der Sozialistischen Partei.
7. Februar
Palästina 1947 – Sowohl bei der arabischen
Bevölkerung als auch bei den jüdischen Einwanderern
war ein britischer Plan zur Teilung Palästinas auf
entschiedene Ablehnung gestoßen.
7. Februar
Bremen 1947 – In einer feierlichen Sitzung war die
Eingliederung des Stadtgebietes Wesermünde in das
Land Bremen vollzogen worden. In die bremische
Bürgerschaft waren 20 Ratsmitglieder gewählt worden.
Diese bestand nun aus 14 Mitgliedern der SPD, 3 von
der CDU, 1 KPD-Mitglied, 1 FDP-Mitglied und 1
NLP-Mitglied.
7. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Als erster russischer
Gelehrter hatte Professor Wyschensky vom Moskauer
Marx-Lenin-Engels-Institut seine Arbeit an der
Universität Jena aufgenommen.
8. Februar
Deutschland 1947 – Vor dem Nürnberger Militärgericht
hatte das Verfahren gegen den Großindustriellen
Friedrich Flick begonnen.
8. Februar
Deutschland 1947 – Die CDU/CSU-Arbeitsgemeinschaft
hatte sich auf ihrer Tagung in Königstein im Taunus
(Hessen) für eine organisch gegliederte Einheit
Deutschlands ausgesprochen. Auf der Tagung waren
CDU-Vertreter aus allen vier Besatzungszonen
zusammengekommen.
8. Februar
Berlin 1947 – In Berlin-Spandau war es in dem
Tanzlokal „Karlslust“ zu einer schweren
Brandkatastrophe gekommen, die als die schwerste der
Berliner Nachkriegszeit galt. Bei dem Kostümfest,
das dort gemeinsam mit britischen Soldaten gefeiert
wurde, waren 81 Menschen ums Leben gekommen. Das
Gebäude war fast völlig niedergebrannt. Mehr als 150
Menschen waren verletzt worden.
8. Februar
Französische Zone 1947 – Zwischen der französischen
Besatzungszone und den Niederlanden sowie Belgien
war ein Handelsabkommen unterzeichnet worden.
9. Februar
Italien 1947 – Vor einem britischen Militärgericht
hatte in Venedig der Prozess gegen den ehemaligen
Oberkommandierenden der deutschen Truppen in
Italien, Feldmarschall Albert Kesselring, begonnen.
9. Februar
Boxen 1947 – Wegen eines nicht gemeldeten
Bestechungsangebotes war dem US-Profiboxers Rocky
Graciano zeitweilig die Boxlizenz entzogen worden.
9. Februar
Sowjetunion 1947 – In der UdSSR (Union der
Sozialistischen Sowjetrepubliken) hatten Wahlen der
Deputierten zum Obersten Sowjet stattgefunden. In
allen Sowjetrepubliken war Generalissimus Josef W.
Stalin zum Mitglied des Obersten Sowjet
wiedergewählt worden.
9. Februar
Französische Zone 1947 – In Anwesenheit hoher
Vertreter der französischen Militärregierung, des
Ministerpräsidenten von
Rheinland-Pfalz, Wilhelm
Boden, und des Kultusministers Ernst Lotz war im
Stadttheater Koblenz das „Rheinische Kulturinstitut“
gegründet worden.
9. Februar
Amerikanische Zone 1947 – In ihrer Besatzungszone
hatte die US-amerikanische Militärregierung
begonnen, Material für eine Ausstellung über
Deutschland zu sammeln, die in den Vereinigten
Staaten gezeigt werden sollte.
10. Februar
Europa 1947 – Erneut war über weite Teile Europas
eine Kältewelle hereingebrochen. Beispielsweise
waren in Amsterdam (Niederlande) nachts Tiefstwerte
von minus 26 Grad gemessen worden.
10. Februar
Großbritannien 1947 – Wegen der andauernden
Kohlekrise war es im ganzen Land zu
Stromabschaltungen gekommen. Kurzfristig hatten rund
zwei Millionen Menschen ihre Arbeit verloren.
10. Februar
Friedensverträge 1947 – Zwischen den Alliierten
Mächten waren in der französischen Hauptstadt Paris
Friedensverträge mit Italien, Ungarn,
Bulgarien,
Rumänien und Finnland unterzeichnet worden, die am
15. September 1947 in Kraft traten. Diese Länder
waren im Krieg Verbündete Deutschlands gewesen.
10. Februar
Deutschland 1947 – In Berlin hatte die zweite
Interzonenkonferenz von Gewerkschaftsverbänden der
einzelnen Länder begonnen. Verabschiedet worden war
eine Entschließung über den Aufbau der deutschen
Gewerkschaften.
10. Februar
USA/Europa 1947 – Den Staatsbürgern der Vereinigten
Staaten waren wieder Privatreisen nach Europa
erlaubt worden.
10. Februar
Berlin 1947 – In Berlin war der Verband Berliner
Filmtheater gegründet worden.
10. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Die Deutschen
Zentralverwaltungen für Industrie, Brennstoff,
Handel und Landwirtschaft hatten auf Veranlassung
der Sowjetischen Militäradministratur in Deutschland
Vereinbarungen mit den Verwaltungen der Länder der
sowjetischen Zone getroffen. Danach waren den
Zentralverwaltungen grundsätzlich Oberleitung und
Lenkung aller Vorgänge in den einzelnen
Wirtschaftszweigen zugesprochen worden.
10. Februar
Amerikanische Zone 1947 – Die amerikanische
Militärregierung hatte das Gesetz Nr. 56 erlassen,
das gleichzeitig in der britischen Zone
veröffentlicht worden war und das den Titel „Verbot
der übermäßigen Konzentration deutscher Wirtschaft“
trug.
11. Februar
Berlin 1947 – Die Alliierte Kommandantur in Berlin
hatte Vorstandswahlen des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) genehmigt.
11. Februar
Großbritannien 1947 – Der Labour-Abgeordnete George
Tomlinson hatte die Nachfolge im
Erziehungsministerium angetreten. Vordem hatte Ellen
Wilkinson, die erste Frau in der britischen
Regierung das Amt bekleidet. Sie war am 6. Februar
gestorben.
11. Februar
Bobsport 1947 – Mit dem Sieg von Schweiz I mit Fritz
Feierabend am Steuer war in St. Moritz (Schweiz) die
Viererbob-Weltmeisterschaft zu Ende gegangen. Den
zweiten Platz hatte Belgien vor Frankreich belegt.
11. Februar
Eisschnelllauf 1947 – In der norwegischen Hauptstadt
Oslo war die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft der
Frauen ausgetragen worden. Den Titel hatte sich die
Norwegerin Else Marie Christiansen geholt.
11. Februar
Italien 1947 – Auf
Sizilien war der Vulkan Ätna
erneut ausgebrochen. Er hatte Lavafontänen bis zu
500 m ausgespuckt.
12. Februar
Polen 1947 – Von der sowjetischen Kommandantur war
der Hafen von Stettin (Sczeczin) der polnischen
Verwaltung übergeben worden.
12. Februar
Deutschland 1947 – Die Genehmigung gleicher
Lohnsteuertabellen für alle Zonen durch den
Alliierten Kontrollrat (AKR) war in Kraft getreten.
12. Februar
Frankreich/Europa 1947 – In der französischen
Hauptstadt Paris hatte der Modeschöpfer Christian
Dior seine neue, feminine und jugendlich-beschwingte
Kollektion „Carolle“ präsentiert. Als „New look“
hatte sie schnell in ganz Europa für Aufsehen
gesorgt. Wegen ihres großen Stoffverbrauchs sah man
sie in Deutschland ablehnend und zugleich neidvoll.
Christian Dior wurde von der deutschen Zeitschrift
„Neue Illustrierte“ wegen „Verschwendungssucht“
gerügt. Richtig populär wurde der „New look“ erst,
als die britische Kronprinzessin Elisabeth im
November 1947 ein Kleid aus dieser Kollektion bei
ihrer Heirat mit Philipp Mountbattan trug. In
Deutschland konnte sich die neue Moderichtung erst
1949 durchsetzen.
12. Februar
Großbritannien/Palästina 1947 – Der britische
Generalmajor William H. A. MacMillan hatte in
Palästina die Nachfolge als Oberbefehlshaber der
britischen Streitkräfte angetreten. Sein Vorgänger,
General Sir Evelyn Barker, hatte das Kommando
niedergelegt.
12. Februar
Britische Zone 1947 – In Nienburg/Weser
(Niedersachsen) hatte der erste Kongress aller
Angestellten-Gewerkschaften der britischen Zone
begonnen.
12. Februar
Bizone 1947 – In der britischen und amerikanischen
Zone war das Anti-Trust-Gesetz in Kraft getreten.
13. Februar
Bremen 1947 – In Bremen war aufgrund der
vorangegangenen Demonstrationen Hausbrandkohle
verteilt worden. Für alle Haushalte mit bis zu drei
Personen wurden 50 Pfund Brikett oder 35 Pfund
Kohlen ausgegeben. Für größere Haushalte waren es
100 Pfund Brikett oder 65 Pfund Kohlen.
13. Februar
Berlin 1947 – Der Magistrat von Groß-Berlin hatte
auf Drängen der Sozialistischen Einheitspartei (SED)
die Überführung von Konzernen und sonstigen
wirtschaftlichen Unternehmen in Gemeineigentum
beschlossen.
13. Februar
Deutschland 1947 – Mit der Entsendung von 12.600
Bergarbeitern in das Ruhrgebiet hatte
Schleswig-Holstein an der Spitze aller deutschen
Länder gestanden.
13. Februar
Französische Zone 1947 – Insgesamt wurden im Laufe
des 1. Quartals 1947 an kranke und unterernährte
Kinder 3.500 Flaschen Lebertran in der französischen
Zone ausgegeben.
13. Februar
Berlin 1947 – Unter der Leitung der Bürgermeisterin
Louise Schroeder war in Berlin ein Notkomitee
gebildet worden, da der Notstand auf dem
Ernährungs-, Gesundheits- und
Energieversorgungssektor immer katastrophalere
Ausmaße angenommen hatte. In Berlin waren seit Ende
etwa 200 Menschen erfroren. Rund 400.000 Menschen
waren wegen Erfrierungen in Behandlung. Weitere
öffentliche Wärmehallen waren errichtet worden.
13. Februar
UNO 1947 – Der Sicherheitsrat der UNO hatte eine
Kommission für konventionelle Abrüstung gebildet.
Jedoch war deren Arbeit durch die wachsenden
Gegensätze der Vereinigten Staaten und der
Sowjetunion von Anbeginn behindert worden.
13. Februar
Deutschland 1947 – Auch in Berlin hatte nun
Werbefeldzug für den rheinisch-westfälischen
Steinkohlenbergbau begonnen. Bereits ohne Werbung
hatten sich fast 140 Freiwillig gefunden. Diesen
Freiwilligen sollten für ihre Angehörigen die
gleichen Kohledeputate wie den Leuten im Ruhrgebiet
zukommen. Der Versand nach Berlin sollte garantiert
sein.
13. Februar
Deutschland/Großbritannien 1947 – Die American
Federation of Labour (AFL) hatte in einem Telegramm
an den britischen Außenminister Ernest Bevin und an
den Vorsitzenden des britischen
Gewerkschaftskongresses in London gegen
Dienstverpflichtungen von deutschen Arbeitern für
den Ruhrbergbau protestiert. Dagegen hatte die AFL
vorgeschlagen, die Ruhrbergleute mit mehr
Lebensmittel zu versorgen und ihnen mehr Rechte und
Verantwortlichkeit zu gewähren.
13. Februar
Deutschland/Großbritannien 1947 – Zur Lieferung nach
England waren von November 1946 bis Februar 1947
insgesamt 26.000 Tonnen Bau- und Grubenholz
geschlagen worden. Etwa 3.000 Soldaten waren als
Holzschlagkommando eingesetzt worden.
13. Februar
Niederlande/Deutschland 1947 – Von den
Handelskammern Aachen, Duisburg, Krefeld,
Mönchengladbach und Münster waren die Forderungen
der Niederlande auf Berichtigung der deutschen
Westgrenze und auf wirtschaftliche Zugeständnisse im
westdeutschen Grenzgebiet in einer Erklärung
zurückgewiesen worden. Das wirtschaftliche Gefüge
der niederrheinischen Bezirke würden dadurch in
empfindlicher Weise getroffen werden. Die von den
Niederlanden geforderten Bergwerkskontigentierungen
würden eine ständige Bedrohung der Kohlen- und
Energieversorgung der deutschen Wirtschaft bedeuten.
14. Februar
Deutschland 1947 – In Berlin hatten die SED und die
KPD der drei Westzonen eine Arbeitsgemeinschaft
gebildet, deren Ziel es war, eine enge
Zusammenarbeit beider Parteien anzustreben.
14. Februar
Großbritannien/USA 1947 – Der britische
Premierminister Clement Attlee hatte das Angebot
einer bevorzugten Kohlehilfe durch die Vereinigten
Staaten zur Überwindung der gegenwärtigen
Energiekrise abgelehnt.
14. Februar
Großbritannien/UNO 1947 – Der britische
Außenminister Ernest Bevin hatte mitgeteilt, dass
Großbritannien das Palästina-Problem zur Lösung an
die UNO überweisen werde.
14. Februar
Österreich 1947 – Von einem Ehrengericht des
österreichischen Schauspielerverbandes war die
Schauspielerin Marika Rökk vom Vorwurf
freigesprochen worden, Kontakte zur deutschen Abwehr
unterhalten zu haben.
14. Februar
Deutschland 1947 – Der Parteivorstand der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
hatte einen gesamtdeutschen Volksentscheid zur
Bildung eines demokratischen Einheitsstaates und die
Schaffung einer Zentralverwaltung aller vier
Besatzungszonen vorgeschlagen.
15. Februar
Jugoslawien/Österreich/International 1947 – Die
jugoslawische Forderung nach Abtretung von
Südkärnten und der Südsteiermark von Österreich war
von Großbritannien, den USA und Frankreich abgelehnt
worden.
15. Februar
Britische Zone 1947 – In Bremen hatte eine Tagung
der Landesverbände der FDP in der britischen Zone
begonnen.
15. Februar
USA/Europa 1947 – Gegen eine geplante Kürzung von
Lebensmittellieferungen an die von US-Truppen
besetzten Länder Europas hatte sich US-Außenminister
George C. Marshall ausgesprochen.
15. Februar
Berlin/International 1947 – Einer Mitteilung des
Berliner Rundfunks zufolge war der Rundfunkempfang
weltweit gestört. Der Grund war das Auftreten
starker Sonnenflecken.
15. Februar
Berlin 1947 – Da die Standfestigkeit des 70 m hohen
Glockenturms auf dem Maifeld hinter dem Berliner
Olympiastadion nicht mehr gewährleistet war und
Einsturzgefahr bestand, hatten ihn britische
Pioniere gesprengt. Die Glocke war vordem
eingegraben worden. Sie wurde erst 1956 mittels
eines Geigerzählers wieder entdeckt.
15. Februar
Britische Zone 1947 – Im Auftrag der Länderregierung
war in Köln der Deutsche Bühnenverein von führenden
Vertretern der Theater in der britischen Zone wieder
ins Leben gerufen worden.
15. Februar
USA 1947 – Wegen Anstiftung zu rassistischen
Ausschreitungen waren zwei Führer der faschistischen
Bewegung in den Vereinigten Staaten zu zwölf Monaten
Zwangsarbeit verurteilt worden.
16. Februar
Finnland 1947 – Staatspräsident Juho Paasikivi hatte
die Bedeutung seines Landes als militärische
Schutzstellung für die Sowjetunion erläutert.
16. Februar
Jugoslawien 1947 – Ein jugoslawisches Militärgericht
verurteilte den deutschen Generaloberst Alexander
Löhr zusammen mit sechs anderen Generälen zum Tod
durch Erschießen. Löhr hatte als Fliegergeneral 1941
den Luftangriff auf Belgrad befohlen.
16. Februar
Eiskunstlaufen 1947 – Bei den
Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften, die in der
schwedischen Hauptstadt Stockholm ausgetragen
wurden, holte sich bei den Männern der Schweizer
Hans Gerschwiler den Titel. Bei den Frauen hatte die
US-Amerikanerin Barbara Anne Scott gewonnen.
16. Februar
Eishockey 1947 – In der tschechoslowakischen
Hauptstadt Prag begann die
Eishockey-Weltmeisterschaft. Sie dauerte bis zum 23.
Februar.
16. Februar
Sowjetunion/USA 1947 – Der stellvertretende
US-Außenminister Dean Acheson hatte die Politik der
Sowjetunion als expansionistisch und aggressiv
bezeichnet. Gegen diese Äußerung hatte die
Sowjetunion scharfen Protest eingelegt.
17. Februar
Slowakei 1947 – Der Präsident des slowakischen
Nationalrates, Josef Lettrich, hatte sich für einen
tschechoslowakischen Einheitsstaat ausgesprochen.
Eine Autonomie der Slowakei lehnte er ab.
17. Februar
Süddeutschland 1947 – Beim süddeutschen Länderrat
erfolgte die Bildung eines parlamentarischen
Beirats, der aus 24 Mitgliedern bestand.
17. Februar
Deutschland 1947 – Von München aus hatte die „Stimme
Amerikas“ Sendungen in russischer Sprache
aufgenommen und mit deren Ausstrahlung begonnen.
17. Februar
USA 1947 – Die
Niagarafälle im US-Bundesstaat New
York waren wegen der großen Kälte eingefroren.
17. Februar
Jewish Agency 1947 – Der britische Beschluss, das
Palästina-Problem vor die UNO zu bringen, war von
der Jewish Agency angenommen worden.
17. Februar
Deutschland 1947 – Wegen der anhaltenden großen
Kälte hatten die Diebstähle von Kohle sprunghaft
zugenommen. In Weißenfels (Sachsen-Anhalt) in der
Ostzone musste die Polizei von der Schusswaffe
Gebrauch machen.
18. Februar
UNO/USA 1947 – In einem Antrag an die Vereinten
Nationen (UNO) hatten die Vereinigten Staaten die
Treuhänderschaft über die 650 ehemaligen japanischen
Mandatsinseln im Pazifik gefordert.
18. Februar
USA 1947 – Am Heckscher Theater in New York war die
Oper „Das Telefon oder Die Liebe zu dritt“ von Gian
Carlo Menotti uraufgeführt worden. Ebenfalls in New
York hatte am Ethel Barrymore Theater vom gleichen
Komponisten dessen Oper „Das Medium“ ihre
Uraufführung erlebt.
19. Februar
Bizone 1947 – Die Ministerpräsidenten der Länder der
deutschen Bizone (britische und amerikanische Zone)
hatten einen Ausschuss eingesetzt. Dieser sollte
sich mit der Formulierung einer Stellungnahme zu
einem Friedensvertrag mit Deutschland befassen. +19.
Februar
Jugoslawien/Österreich/International 1947 – Beim Rat
der stellvertretenden Außenminister in London hatte
eine jugoslawische Delegation ihre
Reparationsansprüche gegenüber Österreich angemeldet
und eine Zahlung von 150 Millionen US-Dollar
verlangt. +19. Februar
USA 1947 – Um gegen die ihrer Ansicht nach
arbeitnehmerfeindliche Politik der US-Regierung
vorzugehen, hatten die beiden großen
US-Gewerkschaften American Federation of Labour
(AFL) und Congress of Industrial Organization (CIO)
einen gemeinsamen Ausschuss gebildet.
19. Februar
SMAD 1947 – Der Befehl Nr. 37 der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) hatte
die Errichtung von „Emissions- und Girobanken der
Provinzen (Länder)“ vorgeschrieben.
19. Februar
USA/Österreich 1947 – Die US-amerikanische
Militärregierung in Österreich gab Teile der
Goldreserven der österreichischen Nationalbank im
Wert von rund 7 Millionen US-Dollar an die
österreichische Bundesregierung zurück.
19. Februar
Schwimmen 1947 – Mit 2:35 min hatte Joe Verdeur
(USA) in New Haven (US-Bundesstaat Connecticut)
einen neuen Weltrekord im 200-m-Brustschwimmen
aufgestellt.
20. Februar
Deutschland 1947 – Die Insel Helgoland sollte nicht,
wie ursprünglich beabsichtigt, zerstört werden. Die
britische Militärregierung in Deutschland hatte
lediglich das Schleifen der Befestigungsanlagen
beschlossen.
20. Februar
Großbritannien/Indien 1947 – Vor dem Unterhaus hatte
Premierminister Clement Attlee die beschleunigte
Entlassung Indiens in die Unabhängigkeit und die
Ernennung von Lord Louis Mountbatten zum neuen
Vizekönig von Indien angekündigt.
20. Februar
Britische Zone 1947 – Das Volkswagenwerk in
Wolfsburg (Niedersachsen) stellte vorläufig die
Produktion ein. Der Grund waren die anhaltende Kälte
und der große Kohlemangel.
20. Februar
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Militärverwaltung hatte die Neugründung des Münchner
Bundes genehmigt. Diesem gehörte der Deutsche
Werkbund an.
20. Februar
Großbritannien/Deutschland 1947 – Künftig sollten
die in der britischen Zone Deutschlands lebenden
„Displaced Persons“ der deutschen Bevölkerung
wirtschaftlich gleichgestellt werden, dies hatte der
britische Staatsminister John Hynd vor dem
britischen Unterhaus bekanntgegeben.
20. Februar
Deutschland 1947 – Der gegenwärtig in Hemmenhofen am
Bodensee lebende Maler Otto Dix war zum Leiter einer
Meisterklasse an die Kunstakademie Dresden berufen
worden.
20. Februar
Deutschland 1947 – Mit dem 45. Gesetz hatte der
Alliierte Kontrollrat (AKR) die Erbhof-Gesetze des
Nationalsozialismus aufgehoben.
20. Februar
Deutschland/Hamburg 1947 – Die Stadt Hamburg hatte
überhaupt keine Kohlevorräte mehr. Die
Stromversorgung war so verschärft, dass über die
bisherigen Einschränkungen hinaus sofort Maßnahmen
ergriffen werden mussten. Die Gasversorgung war fast
völlig unterbrochen. Auch für die Fischdampfer war
die Kohlenlieferung nicht mehr möglich.
21. Februar
USA 1947 – US-Präsident Harry S. Truman hatte den
Kongress um Bewilligung eines Betrages bis zu 350
Millionen US-Dollar in einer Botschaft ersucht. Das
Geld sollte für die Fortsetzung der Hilfsaktionen
der UN-Flüchtlingsorganisation UNRRA zugunsten der
befreiten Länder Europas genutzt werden.
21. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Das Rektorat der Berliner
Universität (seit 1949 Humboldt-Universität) hatte
für alle Studenten Pflichtvorlesungen zum Thema
„Einführung in das politische und soziale
Verständnis der Gegenwart“ angeordnet. Der Referent
war der Soziologe und Historiker, das SED-Mitglied
Alfred Meusel gewesen.
22. Februar
China 1947 – Ein zweimotoriges Transportflugzeug der
chinesischen Luftwaffe war in Tschungking
abgestürzt. Bei dem Unglück waren alle 21 Insassen
ums Leben gekommen.
22. Februar
Bizone 1947 – In der britischen und in der
US-amerikanischen Besatzungszone waren mehrere
hundert Deutsche verhaftet worden, die unter dem
Verdacht der Gründung einer nationalsozialistischen
Untergrundorganisation standen.
22. Februar
München 1947 – Auf dem Güterbahnhof im Münchener
Stadtteil Schwabing waren Kohlenzüge geplündert
worden. Erst ein Masseneinsatz der Polizei hatte die
Plünderer abgedrängt.
22. Februar
Großbritannien 1947 – Die Kommunistische Partei
Großbritanniens hatte ihren 19. Parteikongress
veranstaltet. Daran hatte u. a. eine deutsche
Gastdelegation unter Leitung des KPD-Vorsitzenden
der britischen Zone, Max Reimann, teilgenommen.
22. Februar
Bayern 1947 – Die monatliche Brotration in Bayern
war von 10 Kilogramm auf 6 Kilogramm gekürzt worden.
22. Februar
USA 1947 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
hatte eine Radioapparate-Fabrik das bisher kleinste
Radio der Welt vorgestellt. Es hatte eine Länge von
20 cm und eine Höhe von 10 cm gehabt.
22. Februar
Sowjetische Zone 1947 – In der sowjetischen
Besatzungszone war es zur Gründung der „Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN) gekommen. Zu
Vorsitzenden waren Ottomar Geschke und Probst
Heinrich Grüber gewählt worden. Vordem war im
Oktober 1946 in Nordrhein-Westfalen, im November
1946 in Hessen und im Januar 1947 in München
VVN-Abteilungen entstanden.
23. Februar
Eishockey 1947 – Die 13. Eishockey-Weltmeisterschaft
im tschechischen Prag hatte überraschend das
Gastgeberland Tschechoslowakei gewonnen.
23. Februar
Deutschland 1947 – Angaben der US-amerikanischen
Militärverwaltung in Deutschland zufolge waren in
den letzten zehn Monaten mehr als 400 Anträge für
deutsche Forschungsvorhaben gestellt worden.
24. Februar
Deutschland 1947 – Die Spruchkammer in Nürnberg
hatte den ehemaligen deutschen Reichskanzler Franz
von Papen als Hauptschuldigen eingestuft. Er war zu
einer Strafe von acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt
worden. Außerdem war ihm sein Vermögen bis auf 5.000
RM entzogen worden. Als Wiedergutmachung zog man
30.000 RM ein.
24. Februar
Deutschland 1947 – In Nürnberg und anderen Städten
war der seit Weihnachten ruhende Schulunterricht
wieder aufgenommen worden.
24. Februar
USA 1947 – In Portland (US-Bundesstaat Oregon) waren
erste Versuche zur Gewinnung von elektrischer
Energie aus
Atomkraft unternommen worden. Eine
kommerzielle Nutzung der Kernenergie sahen Experten
allerdings erst in vielen Jahren.
24. Februar
Britische Zone 1947 – Die Verordnung Nr. 79 der
britischen Militärregierung „zur Einteilung von
weniger gefährlichen Nationalsozialisten in
Kategorien“ war erlassen worden.
24. Februar
Deutschland 1947 – Alle Verbraucher über 6 Jahren
erhielten erstmals seit der Kapitulation ein
Bohnenkaffeezuteilung von 75 Gramm Röstkaffee.
25. Februar
Tschechoslowakei/Jugoslawien 1947 – Die
Tschechoslowakei und Jugoslawien hatten ein
Warenlieferungsabkommen abgeschlossen, das bis 1951
gültig war.
25. Februar
Österreich 1947 – Durch Beschluss des Ministerrates
war das Gedicht „Land der Berge, Land am Strome“ von
Paula von Prerodovićs zum Hymnentext der Zweiten
Republik geworden.
25. Februar
Japan 1947 – Auf der Hachikōnlinie, etwa 30 km
westlich von Tokio war ein Zug entgleist. Bei dem
Unglück waren mehr als 180 Menschen ums Leben
gekommen.
25. Februar
Deutschland 1947 – Auf seiner 55. Sitzung hatte der
Alliierte Kontrollrat (AKR) das Gesetz Nr. 46 „Über
die Liquidierung des preußischen Staates“
beschlossen. Der Staat Preußen war damit als „Träger
des Militarismus und der Reaktion“ aufgelöst worden.
26. Februar
Sowjetunion 1947 – Nach dem Rücktritt des
Leningrader Parteisekretärs der KPdSU, Marschall
Andrei A. Schdanow, war Iwan Parienow Mitglied des
Politbüros der kommunistischen Partei geworden.
26. Februar
Deutschland/Dänemark 1947 – Infolge des strengen
Dauerfrostes war zwischen der Insel Fehmarn und der
süddänischen Insel Laal eine vollständige Verbindung
entstanden über das Eis der Ostsee.
26. Februar
International 1947 – In Prag hatte die Konferenz des
Internationalen Bundes demokratischer Frauen
begonnen. Teilnehmer waren Delegationen aus 21
Nationen, darunter war auch eine Delegation aus der
Sowjetunion gewesen.
26. Februar
Skisport 1947 – Am norwegischen Holmenkollen waren
ein 50-km-Skilanglaufwettbewerb und ein
Spezialsprunglauf ausgetragen worden.
26. Februar
Ungarn 1947 – Organe der sowjetischen Truppen hatten
den ehemaligen Generalsekretär und Abgeordneten der
ungarischen Kleinlandwirtpartei, Bela Kovacs,
verhaftet. Er war der Organisation von Attentaten
und Spionage gegen die Rote Armee beschuldigt
worden.
26. Februar
Österreich 1947 – Vor dem Wiener Volksgerichtshof
hatte der Prozess gegen den früheren
österreichischen Außenminister Guido Schmidt
begonnen. Er war beschuldigt worden, die NS-Bewegung
gefördert zu haben sowie den Anschluss Österreichs
an Deutschland.
27. Februar
USA/Großbritannnien 1947 – Der frühere US-Präsident
Herbert Hoover hatte die USA und Großbritannien zur
Bereitstellung von 475,5 Millionen US-Dollar zur
Beschaffung von Nahrungsmitteln für Deutschland
aufgefordert.
27. Februar
Bizone 1947 – Auf einer Konferenz in Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen) waren von den Vertretern der
Bizone Maßnahmen für den organisatorischen Aufbau
des „Deutschen Büros für Friedensfragen“ beschlossen
worden.
27. Februar
Sowjetische Zone 1957 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland (SMAD) hatte
die Entnazifizierung in der sowjetischen
Besatzungszone für beendet erklärt.
27. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Der Oberste Chef der
sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland,
Marschall Wassili D. Sokolowski, hatten einen Befehl
erlassen, nachdem 25 ursprünglich zur Demontage
vorgesehenen Betriebe in der sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) nun an die deutschen Behörden
zurückgegeben wurden.
27. Februar
Schweiz 1947 – In Luzern hatte das erste Treffen
führender Vertreter christilch-demokratischer
Parteien aus mehreren westeuropäischen Ländern
begonnen. Das Treffen dauerte bis zum 2. März.
Beschlossen wurde eine aktive Zusammenarbeit beim
Aufbau Europas.
27. Februar
Deutschland 1947 – In Cuxhaven waren die ersten
deutschen Kriegsgefangenen aus Australien
eingetroffen.
27. Februar
International 1947 – Die Beratungen der
Außenminister-Sondervertreter in London waren
beendet worden. Man hatte sich auf allgemeine
Verfahrensgrundsätze für die Moskauer Konferenz
geeinigt. Die Großen Vier (USA, Frankreich,
Großbritannien, Sowjetunion) sollten den
Friedensvertrag ausarbeiten.
27. Februar
Hamburg 1947 – Die drei einzigen Fischräuchertürme
der Welt, in denen täglich etwa 12-15.000 kg
Bücklinge geräuchert werden konnten, waren in
Hamburg wieder in Betrieb genommen worden.
27. Februar
Großbritannien 1947 – Der britische Außenminister
Ernest Bevin hatte vor dem Unterhaus die
Notwendigkeit eines angemessenen Lebensniveaus
betont, die eine Voraussetzung für den Aufbau eines
demokratischen Lebens in Deutschland sei.
28. Februar
Island/USA 1947 – Die isländische Regierung hatte
gegen einen Vorschlag protestiert, der im
US-Repräsentantenhaus gemacht worden war. Darin war
die Rede von einem Beitritt Islands zu den
Vereinigten Staaten.
28. Februar
Amerikanische Zone 1947 – Während einer
10-Tage-Amnestie gab die Bevölkerung 9270
Feuerwaffen ab.
28. Februar
Deutschland 1947 – Die Philosophische Fakultät Bonn
hatte die im Jahr 1919 ausgestellte Urkunde der
Ernennung von Thomas Mann zum Dr. h. c. in der
ursprünglichen Fassung erneuert. Diese war dem in
den USA lebenden Dichter zugestellt worden. Die
Ehrendoktorwürde war Thomas Mann im Jahr 1933
entzogen worden. Der offizielle Widerruf macht ihn
wieder rechtmäßig zum Ehrendoktor.
28. Februar
Deutschland 1947 – Ein Gericht in
Konstanz hatte
Heinrich Tillessen als einen der Mörder des
ehemaligen deutschen Reichsfinanzministers und
Zentrumspolitikers Matthias Erzberger 1921 für
schuldig befunden. Tillessen erhielt eine
Zuchthausstrafe von 15 Jahren.
28. Februar
Eiskunstlaufen 1947 – In Garmisch-Partenkirchen
(Bayern) wurden die Deutschen
Eiskunstlauf-Meisterschaften ausgetragen. Bei den
Frauen gewann Inge Jell den Titel. Bei den Männern
konnte sich Horst Fabe den Titel holen. Sieger im
Paarlaufen waren Ria Baran und Paul Falk geworden.
28. Februar
Berlin 1947 – Insgesamt konnten in Berlin wieder 72
Tankstellen in Betrieb genommen werden. Von den im
Jahr 1939 vorhandenen 2497 Tankstellen waren bei
Kriegsende nur noch drei übriggeblieben.
28. Februar
Deutschland 1947 – Der Oberste Chef der sowjetischen
Militärverwaltung, Marschall Iwan D. Sokolowski,
hatte im Alliierten Kontrollrat für Deutschland
(AKR) die Gründung der Bizone als eine Verletzung
des Potsdamer Abkommens von 1945 bezeichnet.
28. Februar
Sachsen 1947 – Der Landtag von Sachsen hatte eine
neue Verfassung verabschiedet.
28. Februar
Sowjetische Zone 1947 – Die Parteiführer der
sowjetischen Besatzungszone hatten die Bildung eines
Nationalkomitees zur Klärung der Frage des
Friedensvertrages beschlossen.
28. Februar
Berlin 1947 – In der Berliner Sowjetischen
Besatzungszone war das Haus der Kultur der
Sowjetunion eröffnet worden.
28. Februar
Deutschland 1947 – In Hamburg hatte der zweite
Studententag der britischen Zone begonnen. Von den
Universitäten Greifswald, Halle, Jena, Leipzig und
Berlin nahem 12 Gäste teil. Vertreter der
französischen Zone hatten nicht an der Tagung
teilgenommen. Trotzdem war der Plan eines
allgemeinen deutschen Studententages angenommen
worden.
28. Februar
Britische Zone 1947 – Im Monat Februar war die
Produktion von Kraftfahrzeugen auf 473 Einheiten
gestiegen. Im Januar waren es 342 Einheiten.
28. Februar
Deutschland 1947 – Bei der Herstellung von
Braunkohlebriketts in den 17 Brikettfabriken des
rheinischen Braunkohlenreviers war mit etwa 85
Prozent der Stand der Vorkriegsproduktion erreicht
worden. Täglich wurden derzeit 32.000 Tonnen
Braunkohlenbriketts produziert.
Februar 1947 Deutschland in den Nachrichten
....
>>>
....
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
1946
|
Das geschah 1948 >>