Januar 1947 - Unterschiedliche Positionen wurden
sichtbar
Durch die vier unterschiedlichen
Besatzungsmächte, in die Deutschland aufgeteilt war,
gab es im Land auch unterschiedliche Entwicklungen.
Beispielsweise bemühten sich die Führungskräfte der
SED in der sowjetischen Besatzungszone darum,
intensive Schulungsarbeit für alle Funktionäre und
Mitglieder voranzubringen, um die Bedeutung des
konsequenten Marxismus für den Kampf um Demokratie
und Sozialismus klar herauszustellen. Etwas anders
klang es im Westen, wo der CDU-Politiker Konrad
Adenauer in einem Aufruf an seine Partei betont
hatte, dass kein christlich-demokratischer Politiker
einen Friedensvertrag unterzeichnen werde, in dem
die Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze formuliert
war. Die Bevölkerung in Deutschland kam bereits in
den Genuss umfangreicher Nachrichteninformationen.
Dazu trug auch das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
bei, das am 4. Januar in Hamburg erstmals erschienen
war. Trotz aller Nachkriegssorgen wurde in Berlin
die erste Eisschnelllauf-Meisterschaft nach dem
Krieg veranstaltet.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1947
1. Januar
Schweiz 1947 – Der Politiker der Schweizerischen
Konservativen Volkspartei (SKVP, heute
Christlichdemokratische Volkspartei der Schweiz,
CVP), Philipp Etter war zum dritten Mal
Bundespräsident der Schweiz geworden.
1. Januar
Deutschland/Besatzungszonen 1947 – Die
US-amerikanische und die britische Besatzungszone
waren zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet –
Bizone – zusammengefasst worden. Frankreich hatte
den Anschluss seiner Zone zunächst abgelehnt. Der
Anschluss erfolgte später. Ziel des
Zusammenschlusses war es, in diesem deutschen
Teilgebiet bis 1949 wirtschaftliche Selbständigkeit
zu erreichen.
1. Januar
Großbritannien 1947 – Im Vereinigten Königreich
waren die Bergwerke verstaatlicht worden.
1. Januar
UNESCO 1947 – Neues Mitglied der UNESCO war
Niederlande geworden.
1. Januar
Deutschland 1947 – Der CDU-Politiker
Konrad Adenauer
hatte in einem Aufruf an seine Partei betont, dass
kein christlich-demokratischer Politiker einen
Friedensvertrag unterzeichnen werde, in dem die
Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze formuliert war.
1. Januar
Bayern 1947 – In seiner Neujahrsbotschaft hatte der
bayerische Ministerpräsident Hans Ehard die
Vermutung ausgesprochen, dass das Jahr 1947 ein Jahr
mit den wohl schwersten und bedeutungsvollsten
Entscheidungen werden würde, die je in der deutschen
Geschichte gefällt werden müssten.
1. Januar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Die 1946 aus SPD
und KPD zwangsvereinigte Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands (SED) hatte im Osten
Deutschlands Kreisparteischulen des
Marxismus-Leninismus eingerichtet.
1. Januar
Berlin 1947 – Von den ehemals 86.000 Gaslaternen,
die es in Berlin gab, brannten wieder 12.000.
1. Januar
Ruhrgebiet 1947 – Für das gesamte Ruhrrevier waren
einheitliche Energieverrechnungspreise eingeführt
worden.
1. Januar
Deutschland 1947 – Zwischen der amerikanischen, der
britischen und der französischen Besatzungszone war
der Postscheckdienst aufgenommen worden. In zwölf
großen Städten gab es wieder Postscheckämter.
1. Januar
Deutschland 1947 – In Minden (Nordrhein-Westfalen)
war das Verwaltungsamt für Wirtschaft des
amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes
(VAW) eingerichtet worden. Das Verwaltungsamt für
Ernährung und Landwirtschaft für beide Zonen war in
Stuttgart entstanden und die Hauptverwaltung für das
Post- und Fernmeldewesen war in Frankfurt/Höchst
eingerichtet worden.
1. Januar
Französische Zone 1947 – Das nächtliche Ausgehverbot
in der französischen Besatzungszone war aufgehoben
worden. Zwischen 22.00 und 5.00 Uhr durften jedoch
keine deutschen Kraftwagen fahren.
1. Januar
Deutschland/International 1947 – Die internationale
Vereinbarung über die Freigabe der deutschen Patente
war in Kraft getreten.
1. Januar
Deutschland 1947 – Zwischen der amerikanischen und
der britischen Zone war ein offizieller Zeitungs-
und Zeitschriftenaustausch wirksam geworden.
1. Januar
Deutschland 1947 – Die Deutsche Allgemeine
Nachrichten-Agentur (DANA) wurde in Deutsche
Nachrichten-Agentur (DENA) umbenannt.
1. Januar
Deutschland 1947 – Der Atlas-Film GmbH (Nachfolger
des allgemeinen Filmverleihs) war das alleinige
Auswertungsrecht der alliierten Filme für die
britische Besatzungszone übertragen worden.
1. Januar
Saarland/Deutschland 1947 – Zwischen der
französischen Besatzungszone und dem Saarland war
eine Zollgrenze errichtet worden.
1. Januar
Nigeria 1947 – Die britische Kolonialmacht hatte
Nigeria eine modifizierte Selbstverwaltung gewährt.
Darin vorgesehen war die Einrichtung eines
föderalistischen Legislativrates.
1. Januar
Großbritannien/Israel 1947 – Die größeren
Küstenstädte Palästinas waren von britischen
Luftlandetruppen und der Polizei von Tel Aviv
besetzt worden. Dabei waren 2.000 Personen verhaftet
worden. Die Aktion hatte sich vor allem gegen die
jüdische Untergrundorganisation Irgun gerichtet.
1. Januar
Deutschland 1947 – Die Hamburger überparteiliche
Zeitung „Die Welt“ war kein Unternehmen der
britischen Militärregierung mehr. Sie arbeitete von
nun an für deutsche Rechnung. Geführt wurde sie von
einer GmbH im Besitz des Oberfinanzpräsidenten von
Hamburg. In der Redaktion arbeiteten jedoch noch
deutsche Journalisten mit englischen
Kontrolloffizieren zusammen.
2. Januar
Potsdam 1947 – Fußgänger in Potsdam erhielten wegen
zunehmender Überfälle in den Abendstunden
Polizeischutz. Die Fußgänger versammelten sich an
festgelegten Sammelstellen und
Straßenbahnhaltestellen. Dann wurden sie in
Polizeibegleitung in entferntere Vororte begleitet.
2. Januar
Bremen 1947 – Auf der Bremer Erwachsenenschule
hatten Kurse über amerikanische Literatur begonnen.
Sie wurden von Amerikanern in englischer Sprache
abgehalten.
2. Januar
Bremen/Hamburg 1947 – Die Weihnachtsschulferien in
Bremen und Hamburg waren bis zum 14. Januar wegen
Kohlenmangels verlängert worden.
2. Januar
Deutschland 1947 – In Nürnberg (Bayern) hatte vor
dem US-amerikanischen Militärgericht der Prozess
gegen den ehemaligen deutschen Luftwaffengeneral,
Marschall Erhard Milch, begonnen, der wegen
Kriegsverbrechen angeklagt war. Urteilsverkündung
erfolgte am 17. April.
2. Januar
Ungarn 1947 – Unter der Beschuldigung einer
Verschwörung gegen die Republik waren hohe
Funktionäre verhaftet worden.
2. Januar
Israel/Großbritannien 1947 – Die jüdische
Untergrundorganisation Irgun, die 1931 gegründet
wurde und bis 1948 bestand, hatte Großbritannien den
Krieg erklärt. Sie verübte zahlreiche Anschläge in
und um Tel Aviv.
2. Januar
Deutschland 1947 – In Koblenz (Rheinland-Pfalz) nahm
das Rheinische Kultur-Institut seine Arbeit auf. Der
Dichter Jakob Kneip war zum Senatsvorsitzenden
gewählt worden. Ziel des Instituts war es, das
geistige Leben des Rheinlandes zu sammeln und zu
pflegen. Geplant waren künstlerische und
wissenschaftliche Veranstaltungen, durch die das
rheinische Erbe deutscher Kultur gewahrt werden
sollte.
3. Januar
Tennis 1947 – Im australischen Melbourne hatten sich
die USA im Finale des Davis-Cup-Finales (Saison
1946) gegen Titelverteidiger Australien 5:0
durchsetzen können. Die hochfavorisierten Gastgeber
hatten nur einen Satz gewonnen.
3. Januar
Hessen 1947 – In Groß-Hessen war die erste gewählte
Regierung unter Ministerpräsident Christian Stock
von der SPD in ihr Amt eingesetzt worden. Der
SPD-Politiker Georg-August Zinn wurde Minister für
Justiz und Erwin Stein (CDU) übernahm das
Ministerium für Kultus und Unterricht.
4. Januar
Deutschland 1947 – In Hamburg war die erste Ausgabe
des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ erschienen.
4. Januar
Deutschland/Norwegen 1947 – In der norwegischen
Hauptstadt Oslo war mit der Versendung norwegischer
Truppen nach Deutschland begonnen worden. Diese
Truppen waren ein Teil des Besatzungsheeres. Es
sollte die britischen Truppen in einigen Gebieten
ihrer Besatzungszone ablösen. Das norwegische
Hauptquartier war im Harz.
4. Januar
Cuxhaven 1947 – Wegen Kohlenmangels hatten in
Cuxhaven 23 Fischdampfer festgelegen.
4. Januar
Saargebiet/Deutschland 1947 – Die französische
Militärregierung hatte Einschränkungen im
Geldverkehr mit dem Saargebiet mitgeteilt. Danach
beschränkten sich die Überweisungen ins Saargebiet
bei einer Postanweisung auf 100 Mark.
4. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Der Befehl Nr. 29 der
Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
hatte ein „einheitliches demokratisches System der
Sozialversicherung“ festgelegt. Die Gesamtaufsicht
darüber war der „Deutschen Verwaltung für Arbeit und
Sozialfürsorge“ zugesprochen worden.
4. Januar
Frankfurt am Main 1947 – Auf Anregung des
Zoodirektors Bernhard Grzimek hatte der Schauspieler
und Regisseur Fritz Rémond im Zoogesellschaftshaus
das „Kleine Theater im Zoo“ eröffnet.
4. Januar
Deutschland 1947 – General Joseph T. McNarney, der
US-amerikanische Militärgouverneur in Deutschland,
war von seinem Posten zurückgetreten. Seine
Nachfolge hatte der bisherige Stellvertreter,
Generalleutnant Lucius D. Clay, übernommen.
4. Januar
Großbritannien/Sowjetunion 1947 – Der Chef des
britischen Generalstabs, Feldmarschall Lord Bernard
L. Viscount Montgomery, war zu einem
Freundschaftsbesuch in die sowjetische Hauptstadt
Moskau gereist.
4. Januar
Polen 1947 – Weil zahlreiche Kandidaten seiner
Partei von den Wahllisten gestrichen worden waren,
hatte der Führer der polnischen Volkspartei,
Stanislaw Miloajczyk, den Wahlboykott seiner Partei
angedroht.
4. Januar
Bayern 1947 – In der Landeshauptstadt München hatte
der Verband der Berufsjournalisten in Bayern auf
seiner Hauptversammlung die Wahrung des weitgehend
freien Spiels der Kräfte bei der Behandlung von
Lizenzierungsanträgen gefordert.
5. Januar
Saargebiet/Deutschland 1947 – Von der französischen
Militärregierung in Deutschland war eine totale
Nachrichtensperre über das Saargebiet verhängt
worden. Dies sollte die Einfuhr von Zeitungen aus
der US-amerikanischen und britischen Besatzungszone
verhindern.
5. Januar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Erstmals war die
Monatszeitschrift „Neue Justiz. Zeitschrift für
Recht und Rechtswissenschaft“ als juristische
Zeitschrift in der sowjetischen Zone erschienen. Sie
wurde im Berliner deutschen Zentralverlag von der
deutschen Justizverwaltung der sowjetischen Zone
herausgegeben.
5. Januar
Hawaii 1947 – Eine gewaltige Flutwelle hatte die
Inselgruppe im Pazifik getroffen.
5. Januar
Nürnberg 1947 – In Nürnberg (Bayern) waren
verstärkte Stromabschaltungen notwendig geworden. Im
nördlichen und südlichen Stadtgebiet war
wechselweise für mehrere Stunden der Strom
abgeschaltet worden.
5. Januar
Hessen 1947 – Der hessische Ministerpräsident Karl
Geiler hatte sich mit einer Rede über den
Süddeutschen Rundfunk und Radio Frankfurt zum Thema
„Auf dem Weg zur Einheit und zum Frieden“ aus seinem
Amt von der Öffentlichkeit verabschiedet. Geiler
hatte als erster westlicher Ministerpräsident
persönliche Verbindung mit der sowjetischen Zone in
Thüringen aufgenommen.
6. Januar
USA 1947 – Vor dem US-amerikanischen Kongress hatte
Präsident Harry S. Truman eine erneute militärische
Aufrüstung gefordert. Zuvor waren große Teile der
US-Streitkräfte demobilisiert worden.
6. Januar
Hessen 1947 – Die gewählte Koalitionsregierung
Hessens, die aus SPD und CDU bestand, war vereidigt
worden.
6. Januar
Jugoslawien 1947 – Der ehemalige Präsident der
Exilregierung in London, Milos Trifunovic, war zu
acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Zwei
Mitangeklagte erhielten die Todesstrafe.
6. Januar
Deutschland 1947 – Auf einer Pressekonferenz der
amerikanischen Militärregierung im OMGUS-Gebäude (OMGUS
= Office of Military Government of Germany, höchste
Verwaltungseinrichtung der amerikanischen
Besatzungszone) waren erstmals wieder deutsche
Pressevertreter zugelassen. Auf der Konferenz hatten
der Militärgouverneur Lucius D. Clay und Botschafter
Murphy eine deutsche Teilnahme an den Vorbereitungen
für den deutschen Friedensvertrag angekündigt.
6. Januar
Wolfsburg 1947 – Wegen Kohlenmangels war das VW-Werk
bis zum 10. März stillgelegt worden.
6. Januar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Von Ministerpräsident
Rudolf Amelunxen von Nordrhein-Westfalen war der von
der CDU-Fraktion nominierte neue Minister für
Ernährung und Landwirtschaft, Heinrich Lübke, in der
Kabinettssitzung in sein Amt eingeführt worden.
6. Januar
Deutschland 1947 – General Lucius D. Clay hatte die
süddeutschen Ministerpräsidenten zu einer
Wirtschaftstagung in Minden (Nordrhein-Westfalen)
für den 23. Januar eingeladen. Mit den
Ministerpräsidenten nahmen dann auch die zuständigen
Wirtschafts- und Arbeitsminister an der Konferenz
teil, auf der u. a. Fragen der Zonenvereinigung,
aber hauptsächlich Probleme der Ruhrkohlenförderung
auf der Tagesordnung standen.
7. Januar
Deutschland 1947 – Über ganz Deutschland war eine
zweite Kältewelle hereingebrochen. Die Temperaturen
in München waren auf minus 26 Grad gesunken.
7. Januar
Nürnberg 1947 – Das Gebäude der Nürnberger
Spruchkammer war durch eine Bombenexplosion
vollständig zerstört worden. Die Täter sowie die
Hintergründe des Anschlags waren trotz einer sofort
eingeleiteten Untersuchung unbekannt geblieben.
7. Januar
USA 1947 – US-Außenminister James F. Byrnes war von
seinem Amt zurückgetreten. Als Nachfolger hatte
George C. Marshall das Amt des Außenministers
übernommen.
7. Januar
Italien 1947 – Der rechte Flügel der Sozialistischen
Partei Italiens unter Giuseppe Saragat war aus der
Partei ausgetreten und war zur Italienischen
Sozialistischen Partei geworden. Die verbliebene
Mehrheitsgruppe unter Pietro Nenni war für die
Zusammenarbeit mit den Kommunisten eingetreten.
8. Januar
Deutschland 1947 – Zum ersten Mal waren die
gewählten Ministerpräsidenten der drei süddeutschen
Länder im Stuttgarter Länderrat des amerikanischen
Besatzungsgebietes zusammengekommen.
8. Januar
Deutschland 1947 – Der Koodinierungsausschuss des
Alliierten Kontrollrats in Deutschland hatte die
Richtlinien für den Bau von Küsten- und
Binnenschiffe festgelegt. Danach durfte das Gewicht
von Küstenmotorschiffen nicht mehr als 500 BRT
betragen und ihr Aktionsradius nur 2000 sm (rund
3600 km).
8. Januar
Westzonen/Film 1947 – Zum ersten Mal war in den drei
Westzonen der Film „Todesmühlen“ gezeigt worden.
Gedreht hatten ihn Alliierte in den ehemaligen
Konzentrationslagern Buchenwald, Dachau und Bergen
Belsen.
8. Januar
Fußball 1947 – Der irische Fußballspieler Peter
Doherty war für die Rekordsumme von 27.500 Pfund
Sterling vom englischen Verein Derby County zu
Huddersfield Town gewechselt.
9. Januar
Sowjetunion/Norwegen 1947 – Die
Sowjetunion hatte
Norwegen um die Genehmigung gebeten, Truppen auf
Spitzbergen stationieren zu dürfen.
9. Januar
Berlin 1947 – An der Städtischen Oper in Berlin war
anlässlich des 100. Todestages des Komponisten Felix
Mendelssohn-Bartholdy das Oratoriums „Elias“
feierlich aufgeführt worden.
9. Januar
USA 1947 – Am Adelphi Theatre in New York war die
Musical-Oper „Street Scene“ von Kurt Weill nach
einem Libretto von Elmer Rice uraufgeführt worden.
9. Januar
Deutschland 1947 – An der Volkshochschule
Berlin-Köpenick in der sowjetischen Zone hatte die
deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung eine
Arbeitstagung der Dozenten für Geschichte der
Philosophie und politischen Ökonomie veranstaltet.
Die materialistische Philosophie und die politische
Ökonomie waren Gegenstand der Tagung gewesen.
9. Januar
Deutschland 1947 - General Lucius D. Clay hatte die
offizielle Einführung Bremens in den Länderrat des
amerikanischen Besatzungsgebietes in Stuttgart
vorgenommen.
9. Januar
Saargebiet 1947 – Im Saargebiet waren alle 17
Kohlenbergwerke wieder produktionsfähig. Mit 58.000
Grubenarbeitern war annähernd der Normalstand
hergestellt. Von den fünf Stahlwerken im Saargebiet
waren erst wieder zwei in Betrieb genommen worden.
Die anderen konnten wegen des Kohlenmangels nicht
arbeiten.
9. Januar
Deutschland/Sowjetunion 1947 – Noch immer hatten
sich 30.000 weibliche Angehörige der ehemaligen
deutschen Wehrmacht in sowjetischer
Kriegsgefangenschaft befunden.
9. Januar
Tennis/International 1947 – Der Präsident des
französischen Tennisverbandes, Pierre Gillou, hatte
eine offizielle Tennis-Weltrangliste veröffentlicht.
Diese führte bei den Herren der US-Amerikaner Jack
Kramer an. Bei den Damen war es Pauline Betz,
ebenfalls USA.
9. Januar
Deutschland 1947 – Deutschen Reparaturwerkstätten
für Schuhe waren aus amerikanischen Heeresbeständen
4,5 Millionen Tonnen getragenes Schuhwerk zur
Ausgabe an die Bevölkerung übergeben worden. Weitere
5 Tonnen wurden in Schuhfabriken in Kinderschuhe
umgearbeitet.
9. Januar
Deutschland 1947 – Das Zentralamt für Ernährung und
Landwirtschaft der britischen Zone war als Folge der
am 1. Januar erfolgten Übernahme der
wirtschaftlichen Verantwortung durch die deutsche
Zweizonen-Verwaltungsämter (Bizone) nach Stuttgart
verlegt worden. Die Leitung des Amtes für die
britische und amerikanische Zone hatte Hermann
Dietrich übernommen. Hans Schlange-Schöningen war
sein Stellvertreter.
10. Januar
UNO 1947 – Die Vereinten Nationen hatten die
Verwaltung über die Freie Stadt Triest übernommen.
10. Januar
Sachsen-Anhalt 1947 – Das Land Sachsen-Anhalt hatte
eine neue Verfassung erhalten.
10. Januar
Deutschland 1947 – Der Alliierte Kontrollrat (AKR)
hatte als 44. Gesetz die Aufhebung der Verordnung
über außerordentliche Maßnahmen im Interesse des
totalen Krieges angeordnet.
10. Januar
Dresden 1947 – Einer Anordnung der Dresdner
Polizeibehörde zufolge sollte jede Person, die das
„militärisch-nationalsozialistische Jawohl“ statt
des „Ja“ benutzte, mit einer Ordnungsstrafe oder
einer gebührenpflichtigen Verwarnung belegt werden.
10. Januar
Bayern 1947 – Die Kommunistische Partei Deutschlands
(KPD) konstituierte außerhalb des bayerischen
Landtages eine Landtagsfraktion. Sie war wegen der
Zehnprozent-Klausel nicht im Landtag vertreten.
10. Januar
Insel Amrum 1947 – Die nordfriesische Insel Amrum
war durch Eis von jedem Verkehr mit dem Festland
abgeschlossen. Deshalb hatten Flugzeuge der
englischen Luftwaffe zwei Tonnen Trockenmilch über
der Insel abgeworfen.
10. Januar
Bremen 1947 – Um den Diebstählen der Kohlenzüge
Einhalt zu gebieten, hatte die Polizei in Bremen
spezielle Kommandos eingesetzt.
10. Januar
Deutschland 1947 – Der Sprachwissenschaftler und
Landgerichtsdirektor Max Wachler hatte in Lüneburg
die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ gegründet,
die sich als Nachfolgerin des 1885 gegründeten
Deutschen Sprachvereins verstand. Dieser hatte 1944
seine Arbeit wegen Mangel an Papier einstellen
müssen.
10. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Zur Archivierung im Moskauer
Marx-Engels-Institut waren den sowjetischen
Wissenschaftlern im Institut für Dialektischen
Materialismus an der Universität Jena (Thüringen)
bei der ersten Zusammenkunft zwischen deutschen und
sowjetischen Wissenschaftlern die
Promotionsunterlagen von
Karl Marx ausgehändigt.
11. Januar
Jugoslawien 1947 – Rund 3.500 deutsche und
österreichische Kriegsgefangene, die krank und
arbeitsunfähig waren, wurden von Jugoslawien zurück
in ihre Heimatländer geschickt.
11. Januar
UdSSR/Sowjetische Zone 1947 – Die Sowjetunion hatte
ihre Reparationsansprüche reduziert und 74
SAG-Betriebe (Sowjetische Aktiengesellschaft) an die
Landesregierungen der sowjetischen Zone
zurückgegeben. Zudem hatte sie zum 1. Februar die
Lebensmittelkarten der untersten Kategorie (6)
abgeschafft.
11. Januar
Frankreich/Deutschland 1947 – Der Präsident der
französischen Volksrepublikaner, Maurice Schuman,
hatte sich für eine föderalistische Verfassung
Deutschlands ausgesprochen. Die Vertreter der
Provinzparlamente sollten einen Bundesrat bilden und
im jährlichen Wechsel sollte einer der Minister
Staatsoberhaupt sein.
12. Januar
Sport 1947 – In Berlin wurden die ersten
Eisschnelllauf-Meisterschaften nach dem Zweiten
Weltkrieg ausgetragen.
12. Januar
Israel 1947 – In Haifa hatte die Stern-Bande (Lechi),
eine radikal-zionistische, paramilitärische
Untergrundorganisation, einen Sprengstoffanschlag
verübt. Dabei waren fünf Menschen getötet worden,
weitere 104 Menschen waren verletzt worden.
Gegründet war die Organisation von Avraham Stern.
12. Januar
Österreich 1947 – Bundespräsident Karl Renner hatte
die österreichische Regierung umgebildet.
12. Januar
Deutschland 1947 – Der SPD-Vorsitzende Kurt
Schumacher hatte in einer Rede im Münchener Zirkus
Krone den Alliierten vorgeworfen, die politische
Verantwortung für Deutschland übernommen zu haben,
ohne ein Konzept dafür.
13. Januar
Deutschland 1947 – Der evangelische Bischof von
Berlin-Brandenburg, Otto Dibelius, hatten den
Alliierten Kontrollrat um Heizmaterial für die
deutsche Bevölkerung gebeten. Zugleich hatte
Dibelius darum gebeten, die Flüchtlingstransporte
aus dem Osten einzustellen.
13. Januar
Französische Zone 1947 – Die verschiedenen
demokratischen Gruppen hatten sich in der
französischen Besatzungszone zur „Demokratischen
Partei“ zusammengeschlossen.
13. Januar
Saargebiet 1947 – Die Saarkommunisten hatten sich
gegen einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich
ausgesprochen.
13. Januar
Deutschland 1947 – Bei den KHD-Werken in Köln
(Klöckner-Humboldt-Deutz, heute Deutz AG) waren
wieder 1846 Maschinen einsatzfähig. Der
Vorkriegsstand hatte 2000 Maschinen betragen.
14. Januar
Großbritannien/Deutschland 1947 – In der
britischen
Hauptstadt London waren die Außenminister der
alliierten Staaten zur Vorbereitung eines
Friedensvertrages mit Deutschland zusammengetroffen.
14. Januar
Österreich 1947 – Bundeskanzler Leopold Figl hatte
die Richtlinien für die Haltung seiner Regierung
festgelegt, die bei Verhandlungen mit den
Besatzungsmächten über den Staatsvertrag eingenommen
werden sollte.
14. Januar
Europa 1947 – Durch die anhaltende Kältewelle in
Mitteleuropa waren beispielsweise in Hamburg bisher
30 Menschen umgekommen. Weitere etwa 100 Menschen
hatten erhebliche Erfrierungen erlitten.
14. Januar
Deutschland/Bremen 1947 – Die amerikanische und die
britische Militärregierung hatten sich über die
Gründung des Landes Bremen geeinigt. Danach waren
Bremen, Wesermünde und Bremerhaven als
eigenständiges Land Bestandteil der amerikanischen
Besatzungszone geworden.
14. Januar
Deutschland 1947 – Nachdem der Landtag von
Sachsen-Anhalt am 10. Januar eine neue Verfassung
beschlossen hatte, beschloss nun auch der Landtag
von Mecklenburg eine neue Verfassung.
15. Januar
Sowjetunion/Deutschland 1947 – Der Oberste Chef der
sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland,
Marschall Wassili D. Sokolowski, hatte eine
Erklärung zur Demokratisierung, Demilitarisierung
Deutschlands sowie zu Fragen der Reparationen und
der wirtschaftlichen Entwicklung abgegeben.
15. Januar
Schwaben 1947 – In Augsburg war für den
Regierungsbezirk Schwaben das Verwaltungsgericht
feierlich eröffnet worden.
15. Januar
Amerikanische Zone 1947 – Deutschen Gerichten war
von der amerikanischen Militärregierung in ihrer
Zone die Aufnahme von Zivilprozessen erlaubt worden.
15. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Unter der Parole „Kampf um
die Einheit der deutschen Arbeiterbewegung“ hatten
in der sowjetischen Besatzungszone Neuwahlen für den
Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) für die
folgenden zwei Jahre begonnen. +15. Januar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland hatten dem
Intendanten Karl-Heinz Martin, dem Regisseur Heinz
W. Litten und dem Direktor Alfred Lindemann die
Lizenz zum Wiederaufbau der Berliner
Volksbühnenbewegung gegeben.
15. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Bei den Landesverwaltungen
in der sowjetischen Zone waren „Landesausschüsse zur
Förderung des Studiums der Arbeiter und Bauern“
errichtet worden. Diese sollten breite Schichten der
Bevölkerung erreichen für die Ergreifung
wissenschaftlicher Berufe.
15. Januar
Deutschland 1947 – In Hannover (Niedersachsen) war
ein Internationaler Presseclub gegründet worden.
Dieser hatte die Pflege der kameradschaftlichen
Verbundenheit zwischen deutschen und ausländischen
Journalisten zum Ziel. Er sollte zudem dem
Meinungsaustausch dienen mit Vertretern der
Militärregierung und führenden Personen der
deutschen Verwaltung.
15. Januar
Großbritannien/Frankreich 1947 – Der britische
Premierminister Clement Attlee hatte eine
britisch-französische Militärallianz angekündigt.
15. Januar
Deutschland/Berlin 1947 – Der kalte Winter und die
Kohleknappheit hatten in Berlin zu zahlreichen
Betriebsstilllegungen geführt. Mehr als 1.000
Betriebe konnten nicht mehr arbeiten. Das führte im
Laufe des Monats zur Arbeitslosigkeit von 150.000
Arbeitern und Angestellten. Wegen des Strommangels
fielen auch zahlreiche Züge aus. Der Straßenbahn-,
U-Bahn- und S-Bahnverkehr hatte kurz vor dem
Zusammenbruch gestanden. Um Strom zu sparen, hatten
Theater, Kinos und Kabaretts ihre Vorstellungen auf
den Nachmittag oder den sehr frühen Abend
vorverlegt.
16. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Bisher war es zu einer
Neuverteilung von 2.054.876 Hektar Bodenfläche durch
die Bodenreform in der sowjetischen Zone gekommen.
16. Januar
Saarland/Frankreich 1947 – Der erste geschlossene
Transport saarländischer Kriegsgefangener aus
Frankreich war im Saargebiet eingetroffen.
16. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland hatte
mitgeteilt, dass die Demontage der Fabriken in ihrer
Zone (im Osten Deutschlands) eingestellt werden
würde.
16. Januar
Augsburg 1947 – Im Westen der Stadt, im Stadtteil
Augsburg-Kriegshaber war die israelitische Synagoge
wiedereröffnet worden.
16. Januar
Frankreich 1947 – Beide Parlamentskammern hatten den
sozialistischen Politiker Vincent Auriol im ersten
Wahlgang mit den Stimmen der Linksparteien zum
ersten Präsidenten der Vierten Republik gewählt.
Sein unterlegener Konkurrent war der konservative
Christdemokrat Auguste Champetier de Ribes gewesen.
16. Januar
Deutschland 1947 – Der Pionier des deutschen
Rundfunks, der Radiosprecher und Sozialdemokrat,
Alfred Braun, war aus Emigration nach Berlin
zurückgekehrt, wo er bis 1933 tätig gewesen war.
Braun war eine der prominentesten Gestalten der
Weimarer Republik gewesen.
16. Januar
Frankreich/Großbritannien 1947 – Eine
Gloster-Meteor-Maschine hatte eine Rekordzeit
erreicht. Sie war in 21:11 min von Paris nach London
geflogen und hatte eine Durchschnittsgeschwindigkeit
von 1020 km/h erreicht.
17. Januar
Deutschland 1947 – In Essen (Nordrhein-Westfalen)
hatten der Industrieverband Bergbau und die
Alliierte Kohlebehörde eine Sonderzuteilung für
Bergarbeiter vereinbart.
17. Januar
Deutschland 1947 – Der erste Ministerpräsident von
Württemberg-Baden, Reinhold Maier, hatte Fritz
Eberhard zum Staatssekretär und Chef des Büros für
Friedensfragen in Stuttgart ernannt.
17. Januar
Großbritannien/Europa 1947 – In
London war unter dem
Vorsitz des ehemaligen britischen Premierministers
Winston Churchill ein Komitee für die Vereinigten
Staaten von Europa gebildet worden.
17. Januar
Österreich/International 1947 – Auf einer Konferenz
in London hatten sich die Vertreter Großbritanniens,
Frankreichs, der USA und der Sowjetunion auf die
Präambel eines Staatsvertrages für Österreich
geeinigt.
17. Januar
Frankreich/Deutschland 1947 – In zwei Memoranden
hatte das französische Außenministerium Vorschläge
über die Zukunft Deutschlands gemacht. Diese
beinhalteten die Errichtung zentraler
Verwaltungsstellen für bestimmte Bereiche sowie für
einen bundesstaatlichen Aufbau.
17. Januar
Deutschland 1947 – Der ehemalige Kommandanten des
Konzentrationslagers Dachau, Alexander Piorkowski,
war von einem US-Militärgericht in Dachau (Bayern)
zum Tode verurteilt worden.
17. Januar
Frankreich 1947 – In der Hauptstadt war in der
Pariser Galerie de France eine Ausstellung eröffnet
worden, in der der Einfluss des Malers Paul Cézanne
auf die Entwicklung des französischen
Impressionismus gezeigt wurde.
17. Januar
USA/Deutschland 1947 – Der Politiker John Foster
Dulles hatte in einer spektakulären Rede in New York
dazu aufgefordert, „die Zukunft Deutschlands eher in
der Perspektive einer wirtschaftlichen Einheit
Europas zu sehen, als in der Perspektive der in
Potsdam beschlossenen Formel von der
,Wirtschaftseinheit‘ Deutschlands.“
18. Januar
USA/Japan 1947 – Die Kommission zur Prüfung der
Nachwirkungen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima
und Nagasaki, die von der Regierung der Vereinigten
Staaten entsandt worden war, hatte ihren ersten
Bericht erstattet.
18. Januar
China 1947 – Das Angebot der Kuomintang-Regierung,
an Friedensverhandlungen teilzunehmen, hatte die
Chinesische Kommunistische Partei abgelehnt.
18. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Von der interalliierten
Expertenkommission zur Kontrolle der
Rüstungsdemontage in Deutschland war offiziell
festgestellt worden, dass es in der sowjetischen
Besatzungszone kein Rüstungswerk mehr gab.
18. Januar
Deutschland 1947 – Zwischen der sowjetischen und den
beiden angloamerikanischen Besatzungszonen war in
Minden (Nordrhein-Westfalen) ein innerdeutsches
Handelsabkommen vereinbart worden. Der
Warenaustausch sollte in beiden Richtungen erfolgen.
Die ausgetauschten Waren hatten einen Wert von 210
Millionen RM. Das Abkommen hatte bis zum 31.
Dezember 1947 Gültigkeit.
18. Januar
Deutschland 1947 – In einem Brief Konrad Adenauers
an den früheren Kölner Sozialdemokraten Wilhelm
Sollmann, der inzwischen US-amerikanischer
Staatsbürger war, hieß es: „ Die ,Befreiung‘ ist
eine grausame und harte Enttäuschung. Wenn nicht ein
Wunder geschieht, geht das deutsche Volk zugrunde,
langsam aber sicher!“ Adenauer hatte dies angesichts
der schlechten Lage in Deutschland geschrieben.
19. Januar
Berlin 1947 – Die Sozialistische Einheitspartei
Deutschlands (SED) hatte eine erste Gedenkkundgebung
an den Gräbern von Rosa Luxemburg und Karl
Liebknecht veranstaltet, die beide am 15. Januar
1919 ermordet worden waren.
19. Januar
Deutschland 1947 – Amerikanische
Erziehungssachverständige besichtigten die
Universitäten Jena, Halle und Leipzig. Im Gegenzug
waren Vertreter der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) zu einem
Besuch der Universitäten Marburg, Frankfurt am Main
und Heidelberg gereist.
19. Januar
Polen 1947 – Es hatten die ersten Wahlen zur
verfassungsgebenden Versammlung stattgefunden. Der
kommunistisch dominierte „Demokratische Block“
(Arbeiterpartei, Sozialistische Partei, Volkspartei
und Demokratische Partei) war als Sieger mit 80,1
Prozent der Stimmen aus den Wahlen hervorgegangen
und hatte damit die nichtkommunistische Volkspartei
ausgeschaltet. Die Westmächte hatten gegen dieses
Ergebnis Protest eingelegt. Es könnte sich um
Wahlfälschungen gehandelt haben, denn der Block
hatte lediglich 50 Prozent erhalten.
19. Januar
Bizone 1947 – In Stuttgart hatten sich die
Ernährungsminister der Länder der deutschen Bizone
(Amerika, Großbritannien) zu einer Tagung getroffen.
19. Januar
Ostzone/Bizone 1947 – Zum gegenseitigen Austausch
lebensnotwendiger Rohstoffe und Fertigwaren im Wert
von 210 Millionen RM war zwischen der Bizone und der
Ostzone ein Handelsabkommen geschlossen worden.
19. Januar
Griechenland 1947 – Südlich von Athen war das
griechische Passagierschiff „Himara“ auf eine Mine
gelaufen und gesunken. Bei dem Unglück waren fast
400 Menschen ums Leben gekommen.
20. Januar
Italien 1947 – Nach der Spaltung der Italienischen
Sozialistischen Partei war das Kabinett Alcide De
Gasperi in Rom zurückgetreten.
20. Januar
Deutschland 1947 – Durch die Verordnung Nr. 77 der
britischen Militärregierung war das Land Lippe als
neuer Regierungsbezirk Detmold dem am 23. August
1946 gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen
angegliedert worden.
21. Januar
Österreich 1947 – Das Innenministerium des Landes
hatte bekanntgegeben, dass von 1,2 Millionen
österreichischen Kriegsgefangenen bisher 800.000
zurückgekehrt waren.
21. Januar
Amerikanische Zone 1947 – In der Proklamation Nr. 3
hatte der amerikanische Militärgouverneur, General
Joseph T. McNarney, das Land Bremen ausgerufen. Am
7. Februar war dann Wesermünde eingegliedert worden,
das seit dem 11. Februar Bremerhaven heißt.
21. Januar
Südafrikanische Union/UNO 1947 – Einer Erklärung vom
Premierminister der Südafrikanischen Union,
Feldmarschall Jan Christiaan Smuts, zufolge, würde
von Südafrika der UNO kein Treuhänderschaftsvertrag
für Südwestafrika unterbreitet werden.
22. Januar
Deutschland 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland (SMAD) machte
offiziell Mitteilung über die Einstellung der
Demontage deutscher Fabrikanlagen. U. a. war die
Demontage der Junkers-Werke in Dessau abgeschlossen.
Um die Herstellung von Generatoren für
Holzgasantrieb zu ermöglichen, war ein Teil der
Maschinen dem Werk gelassen worden.
22. Januar
Bayern 1947 – Vor dem Bayerischen Landtag hatte
Finanzminister Hans Kraus festgestellt, das von Mai
1945 bis Januar 1947 für die Besatzung Kosten in
Höhe von 723.674.800 RM entstanden waren. Der
Zusammenbruch wäre unausbleiblich, wenn sich nichts
ändern würde.
22. Januar
Deutschland 1947 – Von einem US-Militärgericht in
Dachau waren 15 ehemalige Aufseher im
Konzentrationslager Flossenbürg zum Tode verurteilt
worden.
22. Januar
Frankreich 1947 – Unter Beteiligung aller führenden
Parteien hatte der neue Premierminister, Paul
Ramadier, ein neues Kabinett gebildet, dem Georges
Bidault wieder als Außenminister angehörte. Ramadier
hatte die Nachfolge von Léon Blum als Regierungschef
angetreten.
22. Januar
Boxen 1947 – Die US-Militärregierung in Deutschland
hatte dem ehemaligen deutschen Boxweltmeister im
Schwergewicht, Max Schmeling, eine Boxerlaubnis für
die US-amerikanische Zone erteilt.
22. Januar
Schweiz/Hamburg 1947 – Nach einem dreimonatigen
Aufenthalt in der Schweiz waren 450 Hamburger Kinder
zurückgekehrt.
22. Januar
UNESCO 1947 – Neues Mitglied der UNESCO war der
südamerikanische Staat Ecuador geworden.
23. Januar
Indien 1947 – In der Hafenstadt Bombay (seit 1996
Mumbai) war es zwischen Hindus und Moslems zu
schweren Unruhen gekommen. Die dort stationierten
britischen Truppen waren deshalb in
Alarmbereitschaft versetzt worden.
23. Januar
Bayern 1947 – Die amerikanische Militärregierung
hatte für Bayern den Kohlennotstand erklärt.
Ausgeliefert werden durften Kohlen bis zum 1. März
nur noch an Lebensmittelbetriebe, Krankenhäuser und
Anstalten.
23. Januar
Berlin 1947 – Die britische Militärregierung hatte
für die Schulspeisung der Berliner Kinder 600.000
„Arktis-Packungen“ zur Verfügung gestellt.
23. Januar
USA/Italien 1947 – Sechs amerikanische Schiffe, die
mit insgesamt 50.000 Tonnen Weizen für Deutschland
beladen waren, wurden nach Italien umgeleitet, damit
dort eine Hungersnot und der Ausbruch von Unruhen
verhindert wurde.
23. Januar
Großbritannien 1947 – Von den von Großbritannien
beschlagnahmten deutschen Handelsschiffen waren 17
der 42 zum Verkauf vorgesehenen Schiffe nun
freigegeben worden. Darunter hatten sich acht Tanker
und ein Kabelleger befunden. Das größte Schiff
dieser Serie war die „Treuenfels“ der Hansa-Linie
mit 8457 BRT gewesen.
23. Januar
Deutschland 1947 – In Hamburg hatte die 2.
Studententagung der britischen Zone begonnen.
Teilgenommen hatten Vertreter aus allen Zonen. Die
Tagung beriet u. a. über die Bildung einer
überzonalen deutschen Studentenschaft.
23. Januar
Polen/Deutschland/International 1947 – Die polnische
Delegation hatte vor dem Rat der Außenminister der
Siegermächte in London ein Memorandum zum
Friedensvertrag mit Deutschland überreicht.
23. Januar
Sowjetische Besatzungszone 1947 – Alle Funktionäre
und Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED) waren vom Parteivorstand
aufgefordert worden, mit aller Kraft an der
Schulungsarbeit teilzunehmen. „...die Bedeutung des
konsequenten Marxismus für den Kampf um Demokratie
und Sozialismus“ müsse überall klar herausgestellt
werden.
23. Januar
Großbritannien/Sowjetunion 1947 – Über den
Bündnisvertrag aus dem Jahre 1943 hatte zwischen den
Regierungen Großbritanniens und der Sowjetunion ein
Telegrammwechsel stattgefunden. Von beiden Seiten
war eine Verlängerung mit einer Reihe von
Bedingungen verknüpft worden.
23. Januar
Bonn/Literatur 1947 – Die 1936 erfolgte Entziehung
der Ehrendoktorwürde für den Schriftsteller Thomas
Mann war von der Philosophischen Fakultät der
Universität in Bonn widerrufen worden. +23. Januar
Berlin 1947 – Wegen Kohlenmangels waren zwei
Berliner Kraftwerke, Charlottenburg und Moabit,
stillgelegt worden. Für die Arbeiter derjenigen
Berliner Betriebe, die durch den Kälteeinbruch, die
Kohlennot und die Stromabschaltungen zur Zeit nicht
arbeiten konnten, hatten die Alliierten 33 Millionen
RM Arbeitslosenunterstützung bewilligt. Zur Deckung
der Unterstützung waren die Reserven der
Versicherungsanstalt Berlin herangezogen worden.
23. Januar
Deutschland 1947 – In Minden (Nordrhein-Westfalen)
hatten britische und amerikanische Vertreter des
neugebildeten Export-Import-Amtes den ersten
Exportvertrag unterschrieben. Dieser sah vor, für
die norwegische Aluminiumgesellschaft in Oslo zum
Preis von 90.000 US-Dollar 15.000 Tonnen deutschen
Bauxit zu liefern.
23. Januar
Sowjetunion 1947 – Der sowjetische Partei- und
Regierungschef Josef W. Stalin hatte sich vom Sohn
des verstorbenen US-amerikanischen Präsidenten
Franklin D. Roosevelt interviewen lassen.
24. Januar
Deutschland 1947 – Um die Eingliederung von
Flüchtlingen zu regeln, hatte die amerikanische
Militärregierung den Entwurf eines
Flüchtlingsgesetzes gebilligt. Für die Aufnahme der
vielen elternlosen Kinder war in Friedland
(Niedersachsen) ein Jugendauffanglager eingerichtet
worden.
24. Januar
Niederlande/Deutschland 1947 – Zwischen den
Niederlanden und den Vereinigten Westzonen in
Deutschland (US-amerikanische und britische Zone)
war der erste Handelsvertrag abgeschlossen worden.
24. Januar
Deutschland 1947 – Die besonders bei Amerikaner
besonders begehrte Fotokamera vom Typ „Leica“ war in
der Zeitschrift „Neue Illustrierte“ in Anzeigen u.
a. so angegeben worden: „Für eine Leica bringt der
Amerikaner jedes Opfer.“ Geboten wurden 6000
Zigaretten oder 90 Pfund Kaffee oder 10 Anzüge oder
45 Paar Schuhe.
24. Januar
Griechenland 1947 – In der Hauptstadt Athen hatte
König Georg II. die Vereidigung der neuen
griechischen Regierung unter Führung des
Ministerpräsidenten Demetrios Maximos vorgenommen.
24. Januar
Spanien 1947 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte die spanische Botschaft eine Amnestie für alle
spanischen Emigranten bekanntgegeben, die innerhalb
eines halben Jahres nach Spanien zurückkehrten.
25. Januar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Der Landtag hatte die
Enteignung des Kohlenbergbaus beschlossen. Der
Beschluss war jedoch nicht realisiert worden.
25. Januar
Südwestdeutscher Rundfunk 1947 – In Koblenz
(
Rheinland-Pfalz) war der Großrundfunksender des
Südwestdeutschen Rundfunks eingeweiht worden. Zu
diesem Anlass war die Radioausstellung „Koblenz
1947“ eröffnet worden.
25. Januar
Hongkong 1947 – In Hongkong war ein philippinisches
Flugzeug abgestürzt. Bei dem Unglück waren vier
Insassen ums Leben gekommen. An Bord der Maschine
waren außerdem Goldbarren und Münzen im Wert von
einer Million Pfund Sterling gewesen. Diese waren
beim Absturz über ein weites Gebiet verstreut
worden.
25. Januar
Polen/Deutschland 1947 – Polnischen Angaben zufolge
hatte man aus den Gebieten jenseits von Oder und
Neiße 2.091.949 Deutsche angesiedelt.
25. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Der Rektor der Universität
Leipzig, Hans-Georg Gadamer, wurde in den Vorstand
der Goethe-Gesellschaft in Weimar berufen. In der
sowjetischen Zone war die Goethe-Gesellschaft die
erste literarische Gesellschaft, die gegründet
worden war.
25. Januar
Deutschland 1947 – In Minden (Nordrhein-Westfalen)
hatten die Ministerpräsidenten der amerikanischen
und britischen Zone die Einrichtung eines bizonalen
„Deutschen Büros für Friedensfragen“ (DBfF)
beschlossen, dessen Leitung Fritz Eberhard übernahm.
Sein Stellvertreter war der Hamburger Völkerrechtler
Rudolf Laun geworden. Das DBfF hatte sich am 15.
April 1947 in Stuttgart konstituiert. Die
Mitarbeiter waren weitgehend Vertreter der
amerikanischen Zone gewesen. Das Büro war zu einer
Keimzelle des späteren Bonner Auswärtigen Amtes
geworden.
26. Januar
Deutschland 1947 – In der bayerischen
Landeshauptstadt München hatte die
Gründungsversammlung der Vereinigung der Verfolgten
des Nationalsozialismus (VVN) stattgefunden.
26. Januar
Deutschland/Großbritannien 1947 – Im Oktober 1946
hatte eine britische Delegation christlicher Kirchen
Deutschland besucht und nun einen Bericht darüber
veröffentlicht. Darin hatten sie u. a. gefordert,
dass die Siegermächte besondere Anstrengungen
unternehmen müssten, um eine Sicherung des
Überlebens der Bevölkerung zu gewährleisten.
26. Januar
Dänemark 1947 – Auf dem Flughafen Kastrup nahe der
dänischen Hauptstadt Kopenhagen war eine Douglas
DC-3 abgestürzt. Alle 22 Insassen der Maschine waren
bei dem Absturz ums Leben gekommen. Zu den Opfern
hatte auch der schwedische Erbprinz Gustav Adolf
gehört sowie die US-amerikanische Opernsängerin und
Schauspielerin Grace Moore.
26. Januar
Boxen 1947 – Beim Titelkampf um die Deutsche
Mittelgewichtsmeisterschaft der Berufsboxer war
Gustav Eder in der ersten Runde durch K. o. von
Dietrich Hucks besiegt worden.
27. Januar
Deutschland 1947 – Angaben der amerikanischen
Militärregierung zufolge waren in Deutschland noch
143.000 Mann Landetruppen stationiert sowie 38.000
Angehörige der Luftstreitkräfte.
27. Januar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Vor dem Landesparteitag
der FDP Nordrhein-Westfalen hatte sich
Finanzminister Franz Blücher für eine grundsätzliche
Ablehnung der Sozialisierung ausgesprochen.
27. Januar
Deutschland 1947 – Infolge der zunehmenden
Eisbildung auf dem Rhein und auf den Kanälen der
britischen Zone war die Schifffahrt zum Erliegen
gekommen.
27. Januar
Deutschland 1947 – In Hamburg hatte der Zweite
Deutsche Studententag der britischen Zone begonnen.
Es waren aber auch Teilnehmer u. a. der
studentischen Vertreter der amerikanischen Zone
sowie aus der Ostzone dabei.
27. Januar
Britische Zone 1947 – Die Vertreter der dänischen
Minorität in Südschleswig hatten der britischen
Besatzungsmacht ein Memorandum überreicht. In diesem
hatten sie eine Abtrennung der Region von
Deutschland sowie eine autonome Verwaltung
gefordert.
27. Januar
International 1947 – In der britischen Hauptstadt
London war die Palästina-Konferenz wieder
aufgenommen worden. U. a. hatten acht arabische
Staaten daran teilgenommen. Nicht erschienen war
eine Delegation der Jewish Agency.
27. Januar
Amerikanische Zone 1947 – In Mitteleuropa
beherrschte eine Kältewelle das Wetter. Die
Tiefsttemperaturen waren bis zu Wertem von minus 20
Grad gefallen. In der amerikanischen Zone waren 75
Prozent aller Industriebetriebe stillgelegt worden.
Allein in Berlin waren pro Tag bis zu 1000 Menschen
mit Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt worden.
28. Januar
Tübingen 1947 – In Tübingen hatten sich 38
Universitätsprofessoren und Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens gegen die Bekenntnisschule
gewandt, die in Süd-Württemberg eingeführt worden
war.
28. Januar
Deutschland 1947 – Durch die Verordnung über die
Sozialversicherung waren in Deutschland einheitliche
Maßnahmen für ein Sozialversicherungswesen in
Deutschland eingeleitet worden.
28. Januar
Deutschland 1947 – Der Vorsitzende der SPD, Kurt
Schumacher, hatte sich in einer Rede in Berlin gegen
eine Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze gewandt. Er
betonte, dass der Versuch unternommen werden müsste,
um jeden Preis so viel Territorium wie möglich
östlich der Oder und Neiße zu gewinnen.
28. Januar
USA/Polen 1947 – US-Außenminister George C. Marshall
hatte gegen die Manipulation bei den polnischen
Parlamentswahlen am 19. Januar protestiert.
28. Januar
Großbritannien/International 1947 – In der gesamten
Weltpresse hatte das Buch „In Darkest Germany“ des
britischen Sozialdemokraten Viktor Gollancz große
Beachtung gefunden. Darin hatte Gollancz einen
14-Punkte-Plan für die britische Politik gegenüber
Deutschland aufgestellt.
28. Januar
Frankreich 1947 – In Paris hatte die Französische
Nationalversammlung dem Kabinett von Paul Ramadier
das Vertrauen ausgesprochen.
28. Januar
Deutschland 1947 – Auf einer Veranstaltung der
Industrie- und Handelskammer in Frankfurt am Main
war der Zerstörungsgrad deutscher Städte
veranschlagt worden. Dabei war der Zerstörungsgrad =
cbm/Einwohner festgelegt worden. Mit 39,7 war
Dresden die am meisten zerstörte Stadt Deutschlands,
gefolgt von Nürnberg mit 28,4 und Frankfurt/Main mit
21,6. Berlin war mit 16,0 angegeben worden, München
mit 9,6 und Köln mit 20,8.
29. Januar
Europa 1947 – Die anhaltende Kältewelle in weiten
Teilen von Europa hatte in der Nacht zu Rekordwerten
geführt. In Deutschland waren die Temperaturen bis
zu minus 17 Grad sinken, Nizza an der französischen
Riviera hatte minus 28 Grad gemeldet.
29. Januar
USA/China 1947 – Das US-amerikanische
Verteidigungsministerium hatte seine Bemühungen um
Vermittlung eines Friedens in China eingestellt.
29. Januar
USA 1947 – In New York war das Schauspiel „Alle
meine Söhne“ von Arthur Miller zur Uraufführung
gelangt.
29. Januar
Großbritannien/Österreich 1947 – Der
Unterstaatssekretär Lord Francis Aungier Pakenham
hatte vor dem Britischen Oberhaus die Ziele seiner
Regierung gegenüber Österreich erläutert. Danach
sollte dem Land eine Vereinigung mit Deutschland
untersagt werden. Außerdem sollte es keine
Eingliederung von Südtirol in Österreich geben.
29. Januar
Deutschland 1947 – Der Nordwestdeutsche Rundfunk
(NWDR) hatte seine Hörer zur Mitarbeit an einer
Sendung durch Zuschriften mitzuarbeiten. Es sollte
ein „Querschnitt durch unsere Zeit“ entstehen. Die
Hörer sollten eine „ungeschminkte Darstellung“ des
Tagesablaufs schicken. Es gab 350.000 Einsendungen.
Daraus entstand das Hörspiel „Der 29. Januar 1947“,
das Ernst Schnabelwird erstellte. Es wurde am 16.
Mai gesendet. Als ersten deutschen Beitrag nach dem
Krieg hatte der BBC London das Stück übernommen.
30. Januar
Deutschland 1947 – In Berlin hatte der Alliierte
Kontrollrat die Schaffung von Dienststellen für
deutsche Angelegenheiten in neutralen Ländern
beschlossen. Verantwortlich für die Durchführung
dieser Aufgaben waren die diplomatischen Vertreter
der vier Besatzungsmächte.
30. Januar
Sowjetische Zone/UdSSR 1947 – Der Vorsitzende der
zwangsvereinigten Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED), Otto Grotewohl, war zu
Gesprächen mit der Führung der Sowjetunion nach
Moskau gereist.
30. Januar
Britische Zone 1947 – Bisher hatten in der
britischen Zone 1.361.000 Ostflüchtlinge Aufnahme
gefunden. Insgesamt sollten 1,5 Millionen
Flüchtlinge aufgenommen werden.
30. Januar
Thüringen 1947 – Einem Beschluss des thüringischen
Landtags zufolgen begannen die Vorbereitungen für
das Jubiläum zum 200. Geburtstag Goethes 1949.
30. Januar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Der Kulturausschuss des
Landes hatte eine Nachprüfung aller seit 1933
verliehenen akademischen Titel gefordert. Das betraf
vor allem die Doktortitel, weil Arbeiten wie zum
Beispiel über die Bedeutung des SA-Sportabzeichens
und über Amtsträger der NSDAP das Ansehen deutscher
akademischer Würden im In- und Ausland schädlich
waren.
30. Januar
Sowjetische Zone 1947 – Die deutsche
Zentralverwaltung für Volksbildung hatte –
Pressemeldungen zufolge – Übergangsarbeiten für
Promotionen herausgegeben. Es wurden Kandidaten zur
Promotion zugelassen, die ein Hochschulstudium von
mindestens sechs Semestern und akademischen
Abschluss nachweisen konnten. Damit waren in der
sowjetischen Zone erstmals seit dem Ende des Krieges
wieder Promotionen ermöglicht worden.
30. Januar
Deutschland 1947 – Die „Gemeinschaft deutscher
Bühnenangehöriger“ hatte die Abgeordneten der
Parlamente in den Ländern und Städten aufgefordert,
Sorge zu tragen für die Zulieferung von Brennstoffen
für die Theater. Bei einem Theaterbesuch seien die
Menschen für ein paar Stunden vor der Kälte
geschützt und hätten wertvolle Unterhaltung und
Ablenkung von der Alltagsnot und den Sorgen des
Winters.
30. Januar
Amerikanische Zone 1947 – Außer dem Fernverkehr war
der gesamte Personenverkehr in der amerikanischen
Zone eingeschränkt worden wegen des Kohlenmangels.
31. Januar
Deutschland 1947 – Von der deutschen Spruchkammer in
Nürnberg war der ehemalige Sprecher des
Reichministeriums für Volksaufklärung und
Propaganda, den Rundfunkkommentator Hans Fritzsche,
zu neun Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Die
Spruchkammer München hatte den ehemaligen
Leibfotograf Adolf Hitlers, Heinrich Hoffmann, zu
zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Hoffmanns
Millionenvermögen wurde eingezogen bis auf einen
Restbetrag von 3000 RM.
31. Januar
Vatikan/Jugoslawien 1947 – Die jugoslawische
Regierung hatte den Vatikan beschuldigt, dass er
Kriegsverbrecher versteckte, die dann heimlich nach
Südamerika geleitet wurden.
31. Januar
Amerikanische Zone 1947 – Seit dem Ende des Krieges
waren insgesamt 8150 lizenzierte Buchtitel und 245
Zeitschriften erschienen.
31. Januar
Brandenburg 1947 – Der Landtag von Brandenburg hatte
eine neue Verfassung angenommen.
31. Januar
Britische Zone 1947 – Vom 1. Oktober 1946 bis zum
31. Januar 1947 waren 3,85 Millionen Paar Schuhe
hergestellt worden. Zudem waren aus England 600.000
Paar Schuhe eingeführt worden.
31. Januar
Bayern 1947 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war der erste bayerische Theaterclub
gegründet worden. Zu den Vorstandsmitgliedern
gehörten Paul Verhoeven, Erich Kästner, Gustav
Fröhlich und Beate von Molo.
31. Januar
Japan 1947 – Der US-amerikanische Militärgouverneur,
General Douglas MacArthur, hatte in Japan einen
angekündigten Generalstreik von mehr als zwei
Millionen Angestellten des öffentlichen Dienstes
verboten.
31. Januar
Nordrhein-Westfalen 1947 – Der stellvertretende
Ministerpräsident und der Ernährungsminister des
Landes hatten den Oberbürgermeister von Essen und
eine Delegation von Gewerkschaftsvertretern aus dem
Ruhrgebiet in Gegenwart des Gouverneurs William
Asbury, seine Stabes und britischer
Ernährungsoffiziere empfangen. Der Oberbürgermeister
und die Gewerkschaftsfunktionäre waren wegen der
Schwierigkeiten der Bevölkerung des Ruhrgebietes
infolge der Brotknappheit vorstellig geworden.
Januar 1947 Deutschland in den Nachrichten
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1946
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