August 1949 - Urteil im Massaker von Ascq

Kalender August 1949
16 ehemalige Angehörige der SS-Division „Hitlerjugend“ wurden am 6. August 1949 von einem französischen Militärgericht in Lille zum Tode verurteilt. Sie hatten 1944 als Vergeltung für Sabotageakte 86 männliche Einwohner des Dorfes Ascq ermordet. Später wurde das Urteil in langjährige Haftstrafen umgewandelt. Der damalige Kommandeur, Obersturmführer Walter Hauck, wurde bereits 1957 wieder aus der Haft entlassen.  In Ascq wurde ein Museum errichtet, das dem Verbrechen und den Opfern gewidmet ist.
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eignisse im August 1949

1. August
Für die Wahlen am 9. Oktober beschlossen die progressiven Sozialisten in Österreich gemeinsame Kandidatenlisten mit der Kommunistischen Partei aufzustellen.
1. August
In Bayern kommt es zu Protesten der Gaststätten. Bier wurde zum Preis von DM 1,10 DM je Liter verkauft. Den Gastwirten war die hohe Besteuerung des Biers zu viel und Forderten einen Bierpreis von 0,70-0,80 DM je Liter, schließlich handelte es sich um ein "Volksgetränk".
1. August
Die rumänische Regierung ließ die Orden der römisch-katholischen Kirche im Lande auflösen.
2. August
Vor dem Parlament in Tel Aviv erklärte der israelische Außenminister Mosche Sharett die Regierung habe sich schon immer gegen die Rückkehr aller arabischen Flüchtlinge auf das jetzige Staatsgebiet Israels ausgesprochen. Der Vorschlag, einer gewissen Zahl von Palästinensern die Rückkehr zu gestatten, stelle den Beitrag der Juden zur Lösung des Problems dar.
2. August
Der jugoslawische Ministerpräsident Josip Broz Tito erklärte in einer Rede in Skopje, es werde der Tag kommen, an dem das bulgarische und das albanische Volk sich ihrer Unterdrücker entledigten und wieder mit Jugoslawien zusammenarbeiteten.
3. August
Nachdem alle Mitgliedsstaaten das Abkommen ratifiziert hatten, trat das Statut des Europarates in Kraft.
3. August
Der indische Fürst und mehrfache Millionär Aga Khan III (Sultan Sir Mohammed Shah) wurde an der Côte d’Azur Opfer eines Raubüberfalls.
4. August
General Maxwell D. Taylor wurde Nachfolger des am 2. August zurückgetretenen General Frank L. Howley als US-amerikanischer Kommandant von Berlin.
4. August
An Stelle des zurückgetretenen Hugh D, Scott jr. wurde Guy George Gabrielson zum Vorsitzenden der Republikanischen Partei in den USA gewählt.
5. August

Erdbeben der Stärke 6,8 in Ambato, Ecuador
5. August
Künftig drohte in Polen allen Personen die Todesstrafe, die ernste, öffentliche Unruhen durch Missbrauch des Gewissens- und Religionsfreiheit verursachten. Priestern, die das Exkommunikations-Dekret des Papstes anwendeten, wurden Haftstrafen von bis zu fünf Jahren angedroht.
5. August
Bei einem schweren Erdbeben in Ecuador kamen über 2000 Menschen ums Leben. 20 000 wurden verletzt.
6. August
In Norwegen wurde die Rationierung von Milch, Trockenmilch, Kondensmilch und Käse aufgehoben.
7. August
Ab sofort betrug die Nahrungsmittelration in den deutschen Westzonen monatlich 10 kg Brot,  750 g Fleisch, 1,125 kg Fett, 250 g Käse, 1,5 kg Zucker und 3 l Milch.
7. August
In Wahlkampfreden eine Woche vor der Bundestagswahl bezichtigten sich Konrad Adenauer, CDU-Vorsitzender in der britischen Zone, und der SPD-Chef Kurt Schumacher gegenseitig der Lüge und Geschichtsfälschung.
8. August
Bhutan erhält die Unabhängigkeit von Großbritannien

8. August
Die erste Sitzung des Europarates findet statt. Türkei, Griechenland und Island werden als neue Mitglieder aufgenommen.
9. August
In Straßburg tagte zwei Tage lang die erste Sitzung des Europarates. Er beschloss die Aufnahme Griechenlands, der Türkei und Islands in das Gremium.
9. August
Die Oper „Antigonae“ von Carl Orff hatte ihre Uraufführung im Rahmen der Salzburger Festspiele.
10. August
21 Polizisten und drei Demonstranten wurden in München bei blutigen Zusammenstößen verletzt. Das jüdische Komitee in München hatte zu dem nicht angemeldeten Protestzug gegen einen antisemitischen Leserbrief der „Süddeutschen Zeitung“ aufgerufen.
10. August
Die internationalen Schnellzüge, die auch als „Devisenzüge“ bekannt waren, durften nun auch von Deutschen, die weiter als 250 km fuhren, benutzt werden.
11. August
Der Bundestagswahlkampf wurde von der US-amerikanischen Militärregierung in Deutschland kritisiert. Außerdem wurde angemerkt, dass keine der Parteien ein gutes Wort für die Aufbauarbeit der westlichen Alliierten gefunden habe.
11. August
Der UN-Sicherheitsrat hob das Verbot der Waffenausfuhr in die Staaten des Nahen Ostens auf.
12. August
In Genf wird eine Modifizierung der Genfer Konvention von 18 Staaten am Ende einer diplomatischen Konferenz unterzeichnet. Unter dem Eindruck von Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg werden vier Abkommen vereinbart, wobei jenes über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten die wichtigste Erweiterung darstellt.
13. August
General Omar Bradley, der Stabschef der US-Armee, wurde auf den neu geschaffenen Posten des Oberbefehlshabers der Streitkräfte berufen.
14. August
Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag
Von den 402 Mandaten erringt die Union 139, die SPD 131, die FDP 52 und die KPD 15. 8 Abgeordnete aus West-Berlin haben im Bundestag kein Stimmrecht.
14. August
In Syrien wird Präsident Husni al-Za'im durch das Militär gestürzt; er war erst vier Monate zuvor selbst durch einen Staatsstreich an die Macht gelangt.
15. August
Zum zweiten Jahrestag der indischen Unabhängigkeit erklärte Premierminister Jawaharlal Nehru, Indien werde sich keinem politischen Block anschließen, sei aber um freundschaftliche Beziehungen zu Ost und West bemüht.
15. August
Die kommunistische Armee in China hatte weite Teile des Landes erobert und stand nun etwa 300 km vor Kanton, dem ehemaligen Sitz der nationalchinesischen Regierung.
16. August
Josef Beran, Erzbischof von Prag, wird von der tschechoslowakischen Regierung abgesetzt und interniert.
17. August
Die chinesische Volksbefreiungsarmee erobert die Stadt Fuzhou in der Provinz Fujian.
18. August
Die Deutsche Nachrichtenagentur (dena), der Deutsche Pressedienst (dpd) und die Süddeutsche Nachrichtenagentur (südena) schließen sich zur Deutschen Presseagentur (dpa) zusammen. Diese nahm am 1. September ihre Arbeit auf.
18. August
Über 23 Jahre nach seinem Rücktritt von der Thronfolge wurde Carol, von 1930 bis 1940 König von Rumänien, mit Helena Lupexcu, nun Prinzessin von Rumänien, kirchlich getraut. Sie war die Frau, um derentwillen er auf Königswürden verzichtet hatte.
19. August
Der französische hohe Kommissar in Deutschland, Andre François Poncet, sagte bei seinem Amtsantritt, die Deutschen würden klug daran turn, die ihnen zugestandenen Freiheiten nicht fortwährend zu Protesten gegen die Alliierten zu nutzen und die Einsetzung der Hohen Kommissar nicht als Schwäche auszulegen.
20. August
Durch die neue Verfassung, die in Ungarn in Kraft trat, wurde das Land zum „Arbeiter- und Bauernstaat“.
20. August
Nachdem es seit dem 16. August zu blutigen Zusammenstößen zwischen Studenten und der Polizei gekommen war, wurde in Chile der Ausnahmezustand verhängt.
21. August
Auf der Rhöndorfer Konferenz spricht sich Adenauer gegen eine Große Koalition aus.
22. August
Im Ostsektor von Berlin versuchten Abwaschkolonnen die F-Zeichen (Freiheit) von Parteibüros der SED und S-Bahnhöfen zu entfernen. Sie waren in der Nacht zuvor von der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit angebracht worden.
22. August
Zu den Edinburgher Festspielen wurde die Komödie in drei Akten „Die Cocktailparty“ des US-Autors Thomas Stearns Eliot uraufgeführt.
23. August
Der Staatspräsident von Panama, Domingo Dias Arosemana starb nach längerer Krankheit. Vizepräsident Daniel Chanis Pinzon, der seit dem 28. Juli die Staatsgeschäfte führte, wurde sein Nachfolger.
24. August
Den Regierungen von Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde von der südbadischen Landesregierung ein Vertragsentwurf vorgelegt über die mögliche Neugliederung Südwestdeutschlands.
24. August
Der Nordatlantikpakt trat in Kraft, nachdem alle Mitglieder die Ratifikationsurkunden hinterlegt hatten.
25. August
In Weimar wird erstmals der Nationalpreis verliehen.
25. August
Jugoslawien stellt seine Hilfe für die griechischen Kommunisten im Bürgerkrieg ein; diese werden nunmehr nur noch von Albanien und Bulgarien unterstützt.
26. August
Mit dem ehemaligen Gesandten in Paris, Midhat Pracheri, an der Spitze bildeten albanische Exilpolitiker in Paris ein „Komitee für ein freies Albanien“.
26. August
Der Gründer der antisowjetischen Freien Kommunistischen Partei Deutschlands, der Kommunist Heinz Scholz, wurde wegen illegaler politischer Betätigung von einem französischen Militärgericht in Berlin zu acht Tagen Haft verurteilt.
27. August
Der Ministerpräsident der Südafrikanischen Union, Daniel, Francois Malan, teilte mit, dass von der im Januar 1950 beginnenden Sitzungsperiode an die farbige Bevölkerungsmehrheit nicht mehr im Unterhaus vertreten sein werde.
27. August
Bis zum 5. September fand in Leipzig die Herbstmesse statt. Nach Aufhebung der Berlin-Blockade konnten wieder direkte Interzonenzüge eingesetzt werden.
28. August
In Darmstadt wird am 200. Geburtstag Goethes die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gegründet.
28. August
In der Frankfurter Paulskirche wird die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gegründet.
29. August
Die Sowjetunion zündet ihre erste Atombombe.
30. August
In Bad Dürkheim billigte der SPD-Parteivorstand eine 16 Punkte umfassende Entschließung, in der u. a. eine Politik der Vollbeschäftigung und die Erhöhung der Reallöhne geFordert wurden.
30. August
Der französische Innenminister Jules Moch warnte in einer Rede in Sete vor dem Wiederaufleben des deutschen Nationalismus. Deutschland scheine seit der Kapitulation weder etwas gelernt noch etwas vergessen zu haben.
31. August
Der Europäische Wirtschaftsrat (OEEC) billigte einen Plan über die Verteilung der Wirtschaftshilfe der USA im Rahmen des Marshallplans für das Rechnungsjahr 1949/50.


August 1949 Deutschland in den Nachrichten

Verbindungen zu Toten spüren
Frankfurter Rundschau
Es war schwer, das Lager zu verlassen, die USA hatten strenge Einreisebeschränkungen, doch im August 1949 ging die Familie in New York vom ... >>>  
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