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Chronik Dezember 1935 - Die Juden wurden aus der Arbeitswelt verdrängt

Dezember 1935
Reichsinnenminister Wilhelm Frick hatte in einem Rund-Erlass verfügt, dass der Ariernachweis für alle deutschen Beamten und deren Ehefrauen verbindlich sein. Andernfalls..., jedenfalls wurden jüdische Beamte vorzeitig in den Ruhestand versetzt und am Jahresende wurden sie fast alle entlassen. Auch der Reichserziehungsminister Bernhard Rust war emsig um eine „ethnische Säuberung“ bemüht und hatte unter anderem die Ausbildung von Juden zum Schwimmmeister verboten. Juden waren auch aus den Krankenhäusern verbannt worden, egal, ob sie als Ärzte angestellt waren oder zum Pflegepersonal gehörten. Das Jahr hatte für die Juden einen gewaltigen Rundumschlag gebracht. General Wilhelm Keitel hatte sich für beschleunigten Aufbau der Wehrmacht eingesetzt und im schwedischen Exil hatte sich der ausgebürgerte deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky umgebracht, der am Ende seines Schaffens in tiefe Depression verfallen war.

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Ereignisse & Schlagzeilen 1935

Dezember 1935

1. Dezember
Türkei/Iran/Irak/Afghanistan 1935 – Die Länder Türkei, Iran, Irak und Afghanistan hatten einen Nichtangriffspakt abgeschlossen.
1. Dezember
Frankreich 1935 – In der französischen Hauptstadt Paris war die Kuppel des „Trocadero“ gesprengt worden. Das Gebäude war in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts anlässlich der Weltausstellung entstanden. In der Folgezeit sollte es vollständig abgetragen werden. An seinem Standort wurde mit dem Bau des Palais de Chaillot begonnen.
1. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – An den Städtischen Bühnen Düsseldorf war das Schauspiel „Pentheus“ zur Uraufführung gelangt.
2. Dezember
Frankreich 1935 – Der Führer der rechtsradikalen „Francisten“, Marcel Bucard, war in Straßburg zusammen mit 110 Anhängern der Partei verhaftet worden. Die Behörden hatten damit auf die zunehmende Kritik der Linskparteien an der nachgiebigen Haltung der Regierung unter Pierre Laval gegenüber paramilitärischer Vereinigungen reagiert.
2. Dezember
Ägypten 1935 – In der ägyptischen Hauptstadt Kairo hatten mehr als 1.000 Studenten gegen die britische Afrikapolitik demonstriert.
2. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Durch die 5. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 24. September war den von Hanns Kerrl eingesetzten Kirchenausschüssen die gesamte Macht gegeben worden. Sie versuchten damit die Bekenntniskirche aufzulösen. Diese hatte darauf geantwortet, dass sie zum Widerstand entschlossen sei.
2 Dezember
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Zentralverlag der NSDAP war „Der Angriff“ von Joseph Goebbels erschienen. Der Roman „Die große Mutter vom Main“ von A. Arthur Kuhnert war im List Verlag veröffentlicht worden.
2. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Die „Studien zu den beiden Schriften Alfred Rosenbergs“ von Michael Wächter waren in Sachsen verboten worden.
3. Dezember
Frankreich/Marokko 1935 – Die französischen Vertreter im marokkanischen Haushaltsausschuss hatten die Einstellung der Zusammenarbeit mit den französischen Verwaltungsbehörden aus Protest gegen die Wirtschafts- und Finanzpolitik Frankreichs beschlossen. Sie hatten sich damit den Klagen der Marokkaner angeschlossen, die sich durch die restriktive Haushaltspolitik der Kolonialmacht Frankreich geknebelt fühlten. Die Politik der Franzosen hatte zu drastischen Versorgungsschwierigkeiten der marokkanischen Bevölkerung bei wichtigen Lebensmitteln geführt.
3. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte eine Weisung zur „Ertüchtigung der gesamten deutschen Jugend vom 10. bis 18. Lebensjahr außerhalb der Schulen“ erlassen.
3. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Der Reichserziehungsminister Bernhard Rust hatte „Nichtariern“ u. a. die Ausbildung zum Schwimmmeister verboten.
3. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Am Staatstheater Dresden war das Schauspiel „Der andere Feldherr“ von Hanns Gobsch uraufgeführt worden. Und am Deutschen Nationaltheater Weimar war die Tragikomödie „Tanz um die Krone“ von Maximilian Böttcher zur Uraufführung gelangt.
3. Dezember
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Phaidon Verlag war die Biographie „Leonardo da Vinci“ von Waldemar von Seidlitz erschienen. Der Tatsachenbericht „Erdöl, Geld und Blut“ von Jesco von Puttkamer war im Verlag Mühlberger in Augsburg veröffentlicht worden.
4. Dezember
International 1935 – Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte die Änderung des Danziger Strafgesetzbuches für verfassungswidrig erklärt, das den Grundsatz „Kein Verbrechen ohne Strafe“ eingeführt hatte. Dieses Rechtsprinzip würde der Richterwillkür „Tür und Tor“ öffnen.
4. Dezember
Fußball 1935 – England hatte in London ein Fußball-Länderspiel gegen Deutschland 3:0 vor 72.000 Zuschauern gewonnen.
4. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Zwischen Deutschland und Lettland war ein Warenabkommen unterzeichnet worden.
4. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Joseph Goebbels hatte in Saarbrücken den neuen Reichssender eingeweiht.
4. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Schwerin war das Weihnachtsmärchen „Die Mondkönigin“ von Johannes Wendt uraufgeführt worden.
5. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Wegen Verstoßes gegen das Telegraphengesetz hatte ein Prager Gericht den Führer der „Schwarzen Front“, Otto Strasser zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Es war von der revolutionär-nationalsozialistischen Organisation ein Schwarzsender in Prag installiert worden.
5. Dezember
Berlin/Film 1935 – In Berlin war der Film „Ammenkönig“ uraufgeführt worden, der unter der Regie von Hans Steinhoff entstand. Es spielten u. a. Gustav Knuth, Käthe Gold und Richard Romanowsky. Die Musik hatte Franz Grothe geschrieben. Der Film war als „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet worden.
5. Dezember
Deutsches Reich 1935 – In Hamburg hatte Franz Ritter von Epp, der Leiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP, die Rückgabe der ehemaligen deutschen Kolonien gefordert. Da die „koloniale Schuldlüge längst als Machwerk erkannt“ sei, bestehe ein klarer Rechtsanspruch auf diese Gebiete.
5. Dezember
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 - „Die vorgeschichtliche Kunst Deutschlands“ von Herbert Kühn war im Prophyläen Verlag herausgebracht worden.
6. Dezember
Prag 1935 – Acht Personen waren in Prag vom tschechischen Obersten Gerichtshof zu teilweise langjährigen Haftstrafen wegen Spionage für das Deutsche Reich verurteilt worden. Die 25-jährige Hauptanklagte Anna Dienel, hatte 15 Jahre verschärfte Kerkerhaft erhalten.
6. Dezember
Frankreich 1935 – Das französische Parlament hatte nach mehrtägiger Debatte einen Gesetzentwurf zur Auflösung von sogenannten Wehrverbänden angenommen. Darüber hinaus war das Tragen von Waffen bei Demonstrationen unter Strafe gestellt worden. Damit war auf die monatelangen bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken reagiert worden.
6. Dezember
Österreich 1935 – In Wien war der Operettenfilm „Im weißen Rößl“ von Carl Lamc uraufgeführt worden. In der deutsch-österreichischen Gemeinschaftsproduktion waren Christl Mardayn, Theo Lingen und Hermann Thimig in den Hauptrollen zu sehen. Die Musik hatte Ralph Benatzky
6. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Unter dem Vorsitz von General Wilhelm Keitel hatte der Reichsverteidigungsausschuss auf seiner 11. Sitzung den beschleunigten Aufbau der Wehrmacht und die Verfügbarkeit der gesamten Nation für den Ernstfall beschlossen.
6. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Preußens Ministerpräsident Hermann Göring hatte in Hamburg eine Rede gehalten, in der er Aufrüstung und Lebensmittelknappheit im Deutschen Reich unmittelbar miteinander verknüpft hatte: „Entweder kaufen wir Butter und verzichten auf die Freiheit oder aber wir erstreben die Freiheit und verzichten dann auf die Butter.“
6. Dezember
Deutsches Theater/Theater 1935 – Am Stadttheater Gießen war das Trauerspiel von Lope de Vega, „Der Stern von Sevilla“ in der Bearbeitung von H. Schlegel uraufgeführt worden.
7. Dezember
Deutsches Reich 1935 – In Nürnberg war in Anwesenheit von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zwei Tage lang der 100. Geburtstag der deutschen Eisenbahn gefeiert worden. Am 7. Dezember 1835 war die Linie Nürnberg-Fürth eröffnet worden.
7. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Bei Straßensammlungen im ganzen Deutschen Reich waren am „Tag der nationalen Solidarität“ für das Winterhilfswerk mehr als 4 Millionen RM gespendet worden.
7. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Zwischen Düsseldorf und Essen war eine Kraftfahrlinie eingerichtet worden. Die Fahrtdauer betrug 55 Minuten. Für eine einfache Fahrt hatte der Fahrpreis 1,50 RM betragen.
7. Dezember
International 1935 – In Paris hatten verschiedene internationale Boykottbewegungen gegen die im Deutschen Reich stattfindenden XI. Olympischen Spiele 1936 das antifaschistische „Comité international pour le respect de l'esprit Olympique“ (Internationales Komitee zur Verteidigung des olympischen Gedankens) gegründet.
8. Dezember
Ägypten 1935 – Die ägyptische Regierung hatte die aufgrund der verstärkten antibritischen Studentenunruhen in Ägypten die Polizei dazu ermächtigt, in Menschenmengen hineinzuschießen. Außerdem hatte sie die Schließung der Kairoer Universität sowie dreier anderer Hochschulen des Landes verfügt. Sie galten als Hauptunruheherde.
8. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Im Deutschen Reich hatte der zweite „Eintopfsonntag“ zugunsten des Winterhilfswerks stattgefunden. Allen Gaststätten war vorgeschrieben worden, drei bestimmte Eintopfgerichte anzubieten.
8. Dezember
USA 1935 – Der Dachverband der US-amerikanischen Leichtathleten, Boxer und Ringer hatte auf seiner Jahresversammlung in New York die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin beschlossen. Diese Entscheidung war als eine Niederlage der internationalen Boykottbewegung gewertet worden.
8. Dezember
Fußball 1935 – Die Fußball-Elf des 1. FC Nürnberg hatte durch einen 2:0-Sieg über den amtierenden Deutschen Meister Schalke 04 das Endspiel um den deutschen Bundespokal gewonnen. Das Spiel war in Düsseldorf vor 55.000 Zuschauer ausgetragen worden. Dieser Wettbewerb hatte 1935 erstmals stattgefunden.
9. Dezember
Großbritannien 1935 – In der britischen Hauptstadt London hatte die zweite Flottenkonferenz begonnen. Es verhandelten u. a. die Hauptseemächte Großbritannien, USA, Japan, Frankreich und Italien über die Begrenzung der internationalen Flottenausrüstung.
9. Dezember
Großbritannien/Frankreich 1935 – Der britische Außenminister Samuel Hoare und der französische Ministerpräsident Pierre Laval hatten in Paris ein Abkommen geschlossen, in dem sich Großbritannien bereit erklärt hatte, die Annexion großer Teile Abessiniens durch Italien zu dulden.
9. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Ein Rund-Erlass von Reichsinnenminister Wilhelm Frick hatte den Ariernachweis für alle deutschen Beamten und deren Ehepartner verbindlich gemacht. Jüdische Beamte sollten vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden.
9. Dezember
Frankreich 1935 – Bei Lille war die erste französische Fabrik zur Herstellung von Benzin aus Kohle eingeweiht worden.
9. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – In Berlin war das musikalische Verwechslungsspiel aus dem Gesellschafts- und Zirkusmilieu „Der junge Graf“ uraufgeführt worden. Der Film war unter der Regie von Carl Lamac entstanden. Die Hauptrollen spielten Anny Ondra und Hans Söhnker. Außerdem waren Hans Junkermann, Fritz Odemar u. a. zu sehen. Die Musik hatte Leo Leux geschrieben.
9. Dezember
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Die Biographie „Nero, Kaiser von Rom“ von Arthur Weigall, dem ehemaligen Generaldirektor der ägyptologischen Sammlung am Britischen Museum war im Leipziger Höger Verlag erschienen.
10. Dezember
International 1935 – Den Nobelpreis für Medizin und Physiologie hatte die königliche Akademie der Wissenschaften in Stockholm dem Deutschen Hans Speman verliehen für die Entdeckung des „Organisator-Effektes“ während der embryonalen Entwicklung. Die Franzosen Frédéric Joliot-Curie und seine Frau Irène erhielten den Nobelpreis für Chemie. Der Brite James Chadwick wurde mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Der Literatur- und der Friedensnobelpreis waren in dem Jahr nicht vergeben worden.
10. Dezember
Polen 1935 – An der Warschauer Universität war es zu Auseinandersetzungen zwischen polnischen und jüdischen Studenten gekommen. Die polnischen Studenten hatten gefordert, dass die Juden gesonderte Plätze einnehmen sollten.
10. Dezember
Deutschland/Großbritannien 1935 – Der Vorsitzende der von der NSADP unterstützten Sudetendeutschen Partei (SdP), Konrad Henlein, hatte in einer Rede vor dem Royal Institute of International Affairs in London die Unabhängigkeit seiner Partei von den Nationalsozialisten betont. Weiterhin hatte er die massive Unterdrückung der sudetendeutschen Minderheit in der Tschechoslowakei beklagt.
10. Dezember
Schlesien 1935 – Das Landesgericht Breslau hatte die nichtarische Abstammung der Ehefrau als Kündigungsgrund aus dem öffentlichen Dienst für zulässig erklärt.
10. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Für alle jüdischen Kino-Besitzer lief heutigen Tags die Verkaufs-Frist ihrer Kinos ab. Von nun an drohte ihnen im Nichtverkaufs-Fall der Entzug der Konzession.
10. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Im Hammer Verlag war der dritte Band in der Reihe „Der Weg des Dritten Reiches“ mit dem Titel „1935 – Der Kampf um die Freiheit“ von Wilfried Bade, Regierungsrat im Reichspropagandaministerium. Bei Fischer war der Roman „Salwäre oder Die Magdalena von Bozen“ von Carl Zuckmayer veröffentlicht worden.
11. Dezember
Deutsches Reich 1935 –In Berlin hatten 44 führende deutsche Politiker (meist NSDAP-Mitglieder) einen Appell an die deutschen Eltern gerichtet. Um die Leistung des nationalsozialistischen Staates für die Zukunft zu sichern, sollte sie mindestens vier Kinder aufziehen.
11. Dezember
Belgien 1935 – Die französisch sprechenden Abgeordneten aller Parteien des belgischen Parlaments hatten demonstrativ den Sitzungssaal verlassen, weil ein Abgeordneter flämisch gesprochen hatte.In Belgien hatte es seit der Staatsgründung 1830 den Konflikt zwischen dem flämischen Bevölkerungsteil und den französischsprachigen Wallonen gegeben.
11. Dezember
Deutsches Reich 1935 – In einer groß aufgemachten Meldung hatte die NS-Parteizeitung „Der Angriff“ von der Verhaftung des Berliner Domkapitulars Georg Banasch am 22. November wegen „dringenden Verdachts des Verrats von Staatsgeheimnissen“ berichtet.
11. Dezember
Berlin 1935 – Der Berliner Oberbürgermeister Heinrich Sahm war zurückgetreten. Als der letzten deutschen Stadt war in Berlin die neue Gemeindeordnung durchgeführt worden.
12. Dezember
Ägypten 1935 – In Kairo hatte der ägyptische König Fuad I. ein Dekret unterzeichnet, durch das die parlamentarische Verfassung von 1923 wieder hergestellt werden würde.
12. Dezember
Deutschland/Italien 1935 – Durch Mussolini hatte der deutsche Botschafter in Rom, Ulrich von Hassel, von der grundsätzlichen Bereitschaft Deutschlands erfahren, enger auf dem Gebiet der polizeilichen Bekämpfung des Bolschewismus zusammenzuarbeiten.
12. Dezember
Deutsches Reich 1935 – In einem Erlass des Reichserziehungsministeriums war „Nichtariern“ der „Zugang zum Theologiestudium“ gesperrt worden.
12. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht hatte Joseph Goebbels in einem Schreiben gebeten, „bis zur endgültigen Klärung“ den jüdischen Kunst- und Antiquitätenhändlern die Ausübung ihres Berufes zu ermöglichen.
13. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Das Fernsehen im Deutschen Reich war durch ein Reichsgesetz der „Sicherung der Luftfahrt, des Luftschutzes und der Landesverteidigung“ untergeordnet worden. Die Fernsehtechnik war in den Zuständigkeitsbereich der Reichspost gefallen.
13. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Die deutschen Gas- und Elektrizitätsunternehmen sowie alle anderen Bereiche der Energiewirtschaft waren durch das Energiewirtschaftsgesetz, das das Reichskabinett beschlossen hatte, unter eine straffe Reichsaufsicht gestellt worden.
13. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte in der Reichskanzlei mit dem britischen Botschafter Sir Eric Phipps Rüstungsbeschränkungen erörtert.
13. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Stadttheater Döbeln war das Schauspiel „Blut und Glauben“ von Hans Harnier zur Uraufführung gelangt.
14. Dezember
Tschechoslowakei 1935 – Im Alter von 85 Jahren war der tschechoslowakische Staatspräsident Tomá Garrigue Masaryk von seinem Amt zurückgetreten.
14. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Nach einjähriger Bauzeit war bei Wernigerode im Harn die Zillertalsperrre fertiggestellt worden. Die Staumauer hat eine Länge von 175 Metern und hat eine Höhe von 54 Metern. Der Stausee fasst 3,75 Millionen cbm Wasser.
14. Dezember
Berlin/Musik 1935 – Unter der musikalischen Leitung von Erich Kleiber war in Berlin die Oper „Wozzek“ von Alban Berg uraufgeführt worden. Der Text der Oper stammt von Georg Büchner.
14. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Das Schauspiel „Die Nacht auf der Lobau“ von Hermann Bredhöft war im Kölner Schauspielhaus uraufgeführt worden.
14. Dezember
Boxen 1935 – Vor 20.000 Zuschauern hatte der US-amerikanische Schwergewichtsboxer Joe Louis seinen spanischen Herausforderer Paolino Uzcudun im New Yorker Madison Square Garden durch technischen K. o. in der vierten Runde besiegt.
15. Dezember
Schach 1935 – Der Niederländer Max Euwe war in Amsterdam Schachweltmeister geworden. Er hatte in 30 Partien den bisherigen Titelträger Alexandr Aljochin aus der UdSSR knapp geschlagen.
15. Dezember
Deutsches Theater 1935 – Am Grenzlandtheater Görlitz war das Spiel „Der kleine Tip“ von Hildegard Neusser-Stavenhagen zur Uraufführung gelangt.
16. Dezember
Äbessinien 1935 – Der abessinische Kaiser Haile Selassie I. hatte den Pariser Friedensplan für Ostafrika abgelehnt. In der Begründung hatte es geheißen, dass der sogenannte Laval-Hoare-Plan eine Verletzung der Prinzipien des Völkerbundes darstellten und den Angreifer Italien belohnen würde.
16. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Die Reichsregierung hatte ein neues Maß- und Gewichtsgesetz beschlossen. Von nun an unterlagen alle Messgeräte der Eichpflicht.
16. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Den Großen Staatspreis für 1935 hatte die Preußische Akademie der Künste dem Maler Carl Schneiders aus Berlin zuerkannt.
16. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – In Hamburg war das musikalische Lustspiel aus dem Pariser Künstlermilieu „Liebeslied“ zur Uraufführung gelingt. Der Film war unter der Regie von Fritz Peter Buch und Herbert B. Fredersdorf entstanden. In den Hauptrollen waren Alessandro Ziliani, Carola Höhn, Rudolf Platte und Paul Hörbiger zu sehen. Die Musik des Film stammte von Hans-Otto Borgmann.
17. Dezember
USA 1935 – Die Douglas DC-3 war zu ihrem Erstflug gestartet. Die Maschine der amerikanischen Fluggesellschaft American Airlines hatte bis zu 32 Passagieren Platz geboten.
17. Dezember
Deutsches Reich 1935 – In Berlin-Lichterfelde hatte Reichsführer Adolf Hitler die Kaserne der „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ besichtigt.
17. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Ein katholischer Priester aus Kirchhundem bei Lennestadt war von einem Gericht in Siegen zu vier Jahren Gefängnis wegen Angriffe gegen das NS-Regime verurteilt worden. In der Urteilsbegründung hatte es geheißen, dass diese Angriffe in dem Ort eine anti-nationalsozialistische Stimmung geschürt und im Sommer zur Erschießung eines Mitglieds des Arbeitsdienstes geführt hätte.
17. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Für die 27 Sondergerichte im Deutschen Reich hatte das Reichsjustizministerium einheitliche Vorschriften erlassen. Die Aufgabe war u. a. die Abwehr „heimtückischer Angriffe staatsfeindlicher Elemente auf Staat und Partei“ gewesen. Es würde bei den Verfahren nicht darauf ankomme, ob die Sondergerichte zuständig seien, sondern nur, ob die rasche Aburteilung von Bedeutung sei. Vor den Sondergerichten wurden Schnellverfahren auch bei Straftaten abgehalten, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich von Amts- oder Landesgerichten fielen.
18. Dezember
Tschechoslowakei 1935 – Nach dem Rücktritt des tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomá Garrigue Masaryk war Eduard Bene zum Nachfolger gewählt worden.
18. Dezember
Italien 1935 – Italienische Eheleute hatten in religös-patriotischen Zeremonien in Norditalien dem Staat ihre Eheringe als Beitrag zur Finanzierung des Abessinien-Feldzuges geschenkt. Allein in der Provinz Triest waren 40.000 Ringe zusammengekommen.
18. Dezember
Frankreich 1935 – Sozialdemokraten und Kommunisten hatten in Paris in einer gemeinsamen Protestnote die Hinrichtung des deutschen Kommunisten Rudolf Claus am 17. Dezember verurteilt. Diese Erklärung war das erste gemeinsam unterschriebene Dokument von führenden Sozialdemokraten und Kommunisten seit der Errichtung der Diktatur.
18. Dezember
USA 1935 – Sechs Polizisten waren in Tampa (US-Bundesstaat Florida) unter Mordanklage verhaftet worden. Sie hatten den Arbeiterführer Joseph Shoemaker verprügelt, geteert und gefedert, der wegen des Verdachts kommunistischer Aktivitäten von der örtlichen Polize verhört worden war. An den Folgen der Misshandlungen war Shoemaker gestorben.
19. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Der Präsident der Reichsfilmkammer Oswald Lehnich hatte eine Anordnung erlassen, nach der deutschen Soldaten in Uniform der Kino-Eintritt zum halben Preis gestattet worden war.
19. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Einer Meldung der „Frankfurter Zeitung“ zufolge hatte die Fachgruppe Hochschullehrer des NS-Juristenbundes unter Vorsitz von Carl Schmitt aufgrund des Reichsbürgergesetzes (Nürnberger Gesetze) die Abschaffung des Rechtsbegriffes „Mensch“ gefordert, weil er die Verschiedenheiten von Volksgenosse, Reichsbürger, Ausländer, Jude usw. verdecken und verfälschen würde.
19. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Das religiöse Buch „Christliche Bildung in dieser Zeit“ von Karl Thieme war verboten worden.
19. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – In München war der Kriegs- und Abenteuerfilm „Henker, Frauen und Soldaten“ uraufgeführt worden, der unter der Regie von Johannes Meyer entstanden war. In den Hauptrollen waren Hans Albers und Charlotte Susa zu sehen. Daneben spielten Jack Trevor, Ernst Dumcke, Aribert Wäscher, Hubert von Meyerinck, Otto Wernicke, Bernhard Minetti u. a. Die Musik hatte Peter Kreuder geschrieben. Der Film war als „künstlerisch wertvoll“ eingestuft worden.
20. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Reichskirchenminister Hanns Kerrl hatte ein Verwaltungskomitee für Kirchenangelegenheiten in vier preußischen Provinzen und in Sachsen berufen. Damit war der Kirche das Recht genommen worden, Verwaltungsaufgaben, wie die Ernennung von Pastoren, die Einberufung von Synoden usw. wahrzunehmen.
20. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – Der bayerische Schwank „Kirschen in Nachbars Garten“ war in Berlin zur Uraufführung gelangt. Der Film entstand unter der Regie von Erich Engel. Die Hauptrollen waren mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Adele Sandrock und Rotraut Richter besetzt. Die Musik hatte Werner Bochmann geschrieben. Ebenfalls in Berlin war der Verwechslungsschwank „Familie Schimek“ uraufgeführt worden. Regie hatte E. W. Emo geführt. In den Hauptrollen waen Hans Moser, Käthe Haack, Hilde Schneider und Grethe Weiser zu sehen. Unter Verwendung einer Melodie von Paul Lincke hatte Fritz Wenneis die Musik geschrieben.
20. Dezember
Deutschland/Polen 1935 – Die erste gemeinsame Tagung des deutschen und polnischen Regierungsausschusses zur Beratung eines Wirtschaftsvertrages hatte in Berlin ihren Abschluss gefunden.
21. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Nach einer Durchführungsverordnung zu den Nürnberger Gesetzen waren alle jüdischen Ärzte an öffentlichen Krankenhäusern zum Ausscheiden aus dem Krankenhausdienst gezwungen worden.
21. Dezember
Literatur 1935 – Im schwedischen Exil hatte der deutsche Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky Selbstmord begangen. Er war 1933 von den Nationalsozialisten ausgebürgert worden. Kurt Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin geboren.
21. Dezember
Italien 1935 – In Italien war per Gesetzesdekret der Große Faschistische Rat zur obersten gesetzgebenden Körperschaft des Staates erhoben worden. Damit war die von Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini wiederholt angekündigte Ausschaltung des Anfang 1934 neugewählten Parlaments vollzogen worden.
21. Dezember
USA 1935 – Der Präsident der US-amerikanischen General Motors Corporation, Alfred P. Sloan, hatte ein Weihnachtsgeschenk in Höhe von 5 Millionen US-Dollar (12,35 Milliarden RM) für die Mitarbeiter seiner Firma angekündigt. Jeder der 200.000 Beschäftigten hatte somit zu Weihnachten 25 US-Dollar (61,75 RM) erhalten.
21. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Von den Leipziger Panorama-Künstlerspielen war die Revue „Immer ohne Sorgen“ von Carl Bretschneider uraufgeführt worden. Eine deutsche Filmversion von Henrik Ibsens Drama „Stützen der Gesellschaft“ hatte in Berlin seine Uraufführung. Der Film, der im norwegischen Werft- und Kleinstadtmilieu spielt, war unter der Regie von Detlef Sierck entstanden. In den Hauptrollen waren Heinrich George und Maria Krahn zu sehen. Daneben spielten Horst Teetzmann, Oskar Sima und andere mit. Die Musik hatte Franz R. Friedl geschrieben. Der Film war alss „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet worden. Und in Hannover gelangte das musikalische Lustspiel „Verlieb dich nicht am Bodensee“ unter der Regie von Carl Heinz Wolff zur Uraufführung. Die Hauptrollen wurden von Helge Rosvaenge, Maria Beling und Paul Henckels verkörpert. Die Musik hatte Franz Grothe geschrieben.
22. Dezember
Großbritannien 1935 – Der bisherige britische Minister für Völkerbundangelegenheiten, Robert Anthony Eden, war als Nachfolger von Samuel Hoare neuer Außenminister Großbritanniens geworden.
22. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Die seit dem 1. Januar 1921 aus der Reichswehr ausgeschiedenen Soldaten waren in den neu gegründeten Soldaten-Bund aufgenommen worden.
22. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Kassel war das Lustspiel „Schwarzbrot und Kipfel“ von Werner von Schulenburg zur Uraufführung gelangt.
22. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Der Reichminister für Luftfahrt, Hermann Göring, hatte die deutschen Bauern vor dem „Hamstern“ von Lebensmitteln gewarnt. In den letzten Wochen war es immer wieder zum privaten Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen gekommen. Dabei waren die vom Staat festgelegten Preise weit überschritten worden. In der Erklärung Göring hieß es, dass die Gestapo rücksichtslos gegen die „Saboteure der Volksernährung“ vorgehen werde.
23. Dezember
Österreich 1935 – In einer Weihnachtsansprache im Radio hatte der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg eine umfangreich Amnestie für politische Gefangene angekündigt. Sowohl die Sozialisten, die an den Kämpfen im Februar 1934 beteiligt waren, als auch eine große Anzahl von Nationalsozialisten, die an dem Umsturzversuch im Juli 1935 mitgewirkt hatten, würden von der Amnestie profitieren.
23. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Joseph Goebbels hatte über den Rundfunk den Sinn des Weihnachtsfestes erklärt: „Es ist ein christliches Fest. Aber dadurch, dass wir ihm einen so tiefen und innerlichen Sinn geben, auch im wahrsten Sinne des Wortes ein nationalsozialistisches Fest.“ Diesen Ausspruch betitelten die „Deutschen Briefe“ in ihrem Urteil als „Weihnachten ohne Christus“.
23. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – An der Berliner Komödie war die Komödie „Frau Polenska“ von Grete Wilhelm und Hans Wölffer uraufgeführt worden.
23. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – Der deutsche Spielfilm „Schwarze Rosen“ aus der Zeit der finnischen Befreiungskriege gegen das zaristische Russland wurde in Berlin uraufgeführt. Er war unter der Regie von Karl Heinz Martin entstanden. In den Hauptrollen waren Lilian Harvey, Willy Fritsch und Willy Birgel zu sehen. Die Musik schrieb Kurt Schröder. Der Film erhielt die Einstufung „künstlerisch wertvoll“. Es war Lilian Harveys Film nach ihrer Rückkehr aus den USA. Es war auch der einzige Film, in dem sie am Ende sterben musste. Ebenfalls in Berlin gelangte der Film „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ zur Uraufführung. Er war eine Tonfassung des gleichnamigen Stummfilms aus dem Jahr 1929. Der Film war unter der Regie von Arnold Fanck und G. W. Pabst entstanden. Die Hauptrolle spielte Leni Riefenstahl. Der Film erhielt die Auszeichnungen „künstlerisch wertvoll“ und „volksbildend“.
24. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Bei einem schweren Zugunglück in Groß-Heringen (Thüringen) waren 33 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 17 Insassen ware verletzt worden.
24. Dezember
München 1935 – Im Münchener Hotel „Wagner“ hatte Adolf Hitler bei der Weihnachtsfeier der „alten Kämpfer“ eine Ansprache gehalten.
24. Dezember
Musik 1935 – In der österreichischen Hauptstadt Wien war der Komponist Alban Berg gestorben. Er gilt als Vertreter der Zweiten Wiener Schule. Berg war 9. Februar 1885 in Wien geboren.
25. Dezember
Südafrika 1935 – Fast die Hälfte des Pinienbestandes des Tafelbergs und der gesamte Baumbestand des Devil Peak in Südafrika waren durch einen Brand zerstört worden. Die Ausbreitung der Flammen war durch wochenlange Trockenheit begünstigt worden.
25. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Die Komödie „Die blaue Tulpe“ von Paul Schurek war am Hamburger Staatlichen Schauspielhaus zur Uraufführung gelangt.
26. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Reichsinnenminister Wilhelm Frick hatte eine zweite Erweiterungsverordnung zum „Reichsbürgergesetz“ erlassen. Danach sollten ehemalige jüdische Beamte nur noch „Staatsmitglieder“ oder „Bürger zweiter Klasse“ und nicht mehr „Reichsbürger“ sein.
27. Dezember
China 1935 – Marschall Chiang Kai-shek hatte anlässlich der ersten Kabinettssitzung der neuen chinesichen Regierung erklärt, dass China zur Führung freundschaftlicher Verhandlungen mit seinen Nachbarn bereit sei. Wegen der Autonomiebestrebungen in Nordchina und des wachsenden Einflusses Japans war es zu Zusammenstößen zwischen beiden Ländern gekommen.
27. Dezember
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Schwerin erlebte das Lustspiel „Dieses Wasser trink ich nicht“ von Lope de Vega in der Bearbeitung von Tiessen-Fischelscher seine Uraufführung.
28. Dezember
Frankreich 1935 – Ministerpräsident Pierre Laval hatte in einer Rede vor dem französischen Parlament erklärt, dass ohne eine Annäherung an das Deutsche Reich niemals eine Garantie für den Frieden gegeben sein werde.
28. Dezember
Uruguay 1935 – Das südamerikanische Land Uruguay hatte die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion abgebrochen. In der Begründung für diesen Schritt hatte es geheißen, dass die Sowjetunion Uruguay zu einem „Mittelpunkt der kommunistischen Werbetätigkeit in Südamerika“ gemacht habe.
28. Dezember
Völkerbund 1935 – Der Hochkommissar des Völkerbundes für jüdische und sonstige Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich, James G. MacDonald, hatte seinen Rücktritt eingereicht. MacDonald hatte als Grund für seine Demission die unüberschaubare Zunahme diskriminierender Maßnahmen gegen Juden im Deutschen Reich angegeben. Das Hochkommissariat, mit dem er beauftragt worden sein, würde nichts Wesentliches für die Betroffenen tun können.
29. Dezember
Frankreich 1935 – Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry war zu einem Langstreckenflug Paris-Saigon gestartet. Dabei hatte er 200 Kilometer vor Kairo notlanden müssen. Er war erst nach fünftägigem Marsch durch die Wüste gerettet worden.
29. Dezember
Sowjetunion 1935 – Die sowjetische Regierung hatte die Wiedereinführung des Weihnachtsbaumes beschlossen. Jedoch sollte er erst am Silvestertag aufgestellt werden, damit er keine religiöse Bedeutung erhielt.
30. Dezember
Sowjetunion 1935 – In der Sowjetunion waren alle Zugangsbeschränkungen zu den Hochschulen und technischen Lehranstalten aufgehoben worden, die bis dato für Sowjetbürger aufgrund ihrer sozialen Stellung oder Herkunft bestanden hatten.
30. Dezember
Deutsches Reich/Film 1935 – In Berlin war der deutsche Abenteuer- und Spionagefilm „Der höhere Befehl“ uraufgeführt worden. Der Film, der in der Zeit der Befreiungskämpfe gegen Napoleon angesiedelt ist, war unter der Regie von Gerhard Lamprecht entstanden. Die Hauptrollen spielten Lil Dagover, Karl Ludwig Diehl und Heli Finkenzeller. Die Musik hatte Werner Eisbrenner geschrieben. Der Film war „staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll“ ausgezeichnet worden.
31. Dezember
Deutsches Reich 1935 – Das Reichspropagandaministerium in Berlin hatte ein Verbot jeglichre Werbung im Rundfunk verfügt.
31. Dezember
Deutsches Reich/Musik 1935 – An der Berliner Staatsoper war die Operette „Die große Sünderin“ von Eduard Künneke zur Uraufführung gelangt.
 
Nachrichten Dezember 1935 in der Presse
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