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1938
1939
Chronik November 1935 - Die ersten Rekruten
wurden vereidigt
Im Deutschen Reich war nach der Wiedereinführung der
allgemeinen Wehrpflicht der erste Rekrutenjahrgang
von 1914 zur einjährigen Dienstpflicht bei der
Wehrmacht eingerückt. Auch Studenten der
Geburtsjahrgänge 1911 bis 1913 stand ein
freiwilliger Eintritt in die Wehrmacht für 11 Monate
offen. Das Kriegsministerium hatte einen
Wehrwirtschaftsstab eingerichtet, um die
Organisation der Aufrüstung als Verbindungsstelle
zwischen Wehrmacht und Wirtschaft zu verbessern.
Derweil hatten in Griechenland 95 Prozent der
Bevölkerung für die Wiedereinführung der Monarchie
gestimmt, die die Rückkehr von König Georg II. aus
dem Exil ermöglichte. Er traf noch im selben Monat
ein und wurde mit großer Begeisterung empfangen.
Eine seiner ersten Amtshandlungen war der Erlass
einer Amnestie für die Beteiligten der März-Revolte.
Eine Amnestie gab es auch in Jugoslawien. Dort hatte
König Peter II. aus Anlass des 17. Jahrestages der
Landesgründung diese für 1.200 politische Gefangene
verfügt. In Deutschland wurde es für Juden immer
enger. Inzwischen waren ihnen auch Pseudonyme
verboten worden, damit nichts auf eine eventuelle
Arier-Herkunft schließen lassen könnte und damit in
die Irre führte.
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Oktober 1935
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1935
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Ereignisse & Schlagzeilen
1935
Juni 1935
1. November
Deutsches Reich 1935 – Der erste Rekrutenjahrgang (1914) war nach
Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht zur Ableistung seiner einjährigen
Dienstpflicht bei der Wehrmacht eingerückt. Die Standorte von 24
Infanteriedivisionsstäben wurden bekanntgegeben. Drei Kavalleriedivisionen waren
in Potsdam, Breslau und Insterburg (Ostpreußen) stationiert. Studenten der
Geburtsjahrgänge 1911 bis 1913 waren zum freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht
für 11 Monate aufgeFordert worden.
1. November
Deutsches Reich 1935 – Im deutschen Kriegsministerium war ein
Wehrwirtschaftsstab eingerichtet worden. Er sollte die Organisation der
Aufrüstung verbessern als Verbindungsstelle zwischen Wehrmacht und Wirtschaft.
1. November
Berlin 1935 – In Berlin waren bei einer Polizeiaktion gegen kommunistische
Geheimorganisationen mehr als 60 Personen festgenommen worden. Unter ihnen
hatten sich auch Mitglieder des illegalen Zentralkomitees befunden.
1. November
Berlin 1935 – Auf staatliche Anordnung hin war die soeben in Berlin eröffnete
Kirchliche Hochschule der Evangelischen Kirche der Altpreußen Union
(Burckhardthaus) wieder geschlossen worden.
1. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Verlag „Blut und Boden“, Goslar, war „Odal“,
eine Geschichte des deutschen Bauerntums von Johann von Leers erschienen. Der
Roman „Reeder Badong“ von Hans Richter war bei Scherl herausgegeben worden.
2. November
Vatikan 1935 – In einem Artikel hatte sich die Zeitschrift des Vatikan „Civilita
Cattolika“, die unter dem direkten Einfluss des Papstes stand, über die
Verleihung eines Mandats über Abessinien an Italien ausgesprochen. Wenn man
„ernste Unruhen in Europa und vielleicht in der Welt vermeiden wolle“ dürfe
nicht mehr länger gewartet werden.
2. November
Schwimmen 1935 – Der US-Amerikaner Adolphe Kiefer hatte bei einem
internationalen Schwimm-Wettbewerb in der ungarischen
Hauptstadt Budapest den
Weltrekord des Japaners Kiyokawa Masaji über 400 m Rücken überboten. Kiefer
schwamm die Strecke in 5:22,6 min. Der Japaner hatte den Weltrekord seit 1933
mit 5:30,4 min gehalten.
2. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Dresden war die „Tragödie der
Leidenschaften“ von Eugen Linz uraufgeführt worden. Am Leipziger Schauspielhaus
war das Lustspiel „Schäfchen im Trockenen“ von Will Kaufmann zur Uraufführung
gelangt. Das Hamburger Thalia-Theater brachte das Schauspiel „Der große Kapitän“
von Hans Kayser zur Uraufführung.
2. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Das erste vollständige Stammtafelwerk zur
deutschen Geschichte, „Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten“, Bd.
1, „Die deutschen Staaten“ von Wilhelm Karl Prinz von Isenburg herausgegeben.
Bei Schöningh war die erste deutsche Gesamtausgabe der „ersten Dichterin
Deutschlands“, Roswitha von Gandersheim „Werke“ herausgegeben worden.
3. November
Griechenland 1935 – Bei einer gelenkten Volksabstimmung in Griechenland hatten
95 Prozent der Bevölkerung für die Wiedereinführung der Monarchie und damit die
Rückkehr von König Georg II. votiert.
3. November
Frankreich 1935 – In Paris hatten sich die „Republikanischen Sozialisten“, die
„Französischen Sozialisten“ und die „Neo-Sozialisten“ zur Organisation
„Republikanisch-Sozialistische Union“ zusammengeschlossen.
3. November
Boxen 1935 – Der deutsche Boxer Walter Neusel hatte in einem Schwergewichtskampf
in New York gegen den Exweltmeister Primo Carnera (Italien) durch technischen K.
O. in der vierten Runde verloren.
3. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Karlsruhe war das Schauspiel
„Der Verwandler der Welt“ von Friedrich Roth zur Uraufführung gelangt.
4. November
Deutsches Reich 1935 – In einem Schreiben an die Reichswirtschaftskammer hatte
Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht bestätigt, dass durch die
Ausführungsbestimmungen zu den Nürnberger Gesetzen eine Entrechtung der
deutschen Juden auch auf wirtschaftlichem Gebiet bevorstand. Wegen der
Ungewissheit der Regelung war es in jüdischen Geschäftskreisen zu zahlreichen
überstürzten Geschäftsverkäufen gekommen.
4. November
Deutschland/Polen 1935 – Auf der Basis der Meistbegünstigung war ein
deutsch-polnischer Wirtschaftsvertrag abgeschlossen worden.
4. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Leipziger Höger Verlag war die Biographie
„Marie Louise“ von Gertrude Aretz erschienen.
5. November
Deutsches Reich 1935 – Das Parteihoheitszeichen der
NSDAP war zum Hoheitszeichen
des Deutschen Reiches geworden. Gleichzeitig hatte Reichsführer Adolf Hitler die
Einführung einer neuen Reichskriegsflagge, die der alten kaiserlichen
Kriegsflagge ähnelte, verordnet. Der einstige weiße Untergrund war jetzt rot.
Statt des kaiserlichen Adlers in der Mittelscheibe wurde das schwarz-weiß
geränderte Hakenkreuz gezeigt. Im inneren oberen Feld war wie bisher das eiserne
Kreuz abgebildet gewesen.
5. November
Berlin 1935 – Vom Berliner Landgericht wurde die Generalprokuratorin der
Genossenschaft „Unserer lieben Frau“, Anna Schroers, „wegen Devisenvergehen“ zu
zehn Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust und 250.000 RM Geldstrafe
verurteilt.
5. November
Italien 1935 – In Italien hatte wegen der angespannten Versorgungslage aufgrund
des Krieges mit Abessinien der erste „fleischlose“ Tag stattgefunden.
5. November
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte das Internationale
Olympische Komitee in der Reichskanzlei empfangen. Thema war die Durchführung
der Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen und Berlin gewesen.
5. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Berliner Neff Verlag war der Roman „Colleoni“
von Erwin Hess erschienen.
5. November
Deutsches Reich/Film 1935 – Unter der Regie von Karl Heinz Martin war in Berlin
der Spielfilm „Anschlag auf Schweda“ zur Uraufführung gelangt. Die Hauptrolle
spielte Marianne Hoppe. In weiteren Rollen waren Peter Voss, Eugen Klöpfer,
Grethe Weiser, Ernst Legal und andere zu sehen.
6. November
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte vor der ausländischen
Presse versprochen, alle antijüdischen Zeichen während der Olympischen Spiele
1936 in Berlin beseitigen zu lassen. Das Versprechen machte er, um
internationalen Boykottbewegungen im Hinblick auf die Spiele entgegenzuwirken.
6. November
USA 1935 – Im Staat New York hatten die Republikaner bei den Wahlen zum
Repräsentantenhaus 83 (bisher 73) Sitze erhalten. Die Demokraten erhielten 67
(bisher 73) Sitze. Das Ergebnis war als Niederlage für Präsident Franklin D.
Roosevelt gewertet worden. Er hatte früher das Amt des Gouverneurs im Staat New
York inne gehabt.
6. November
Italien 1935 – Ein großes italienisches Modehaus nannte seine Modellkleider nun
„Asmara“, „Takasse“, „Harrar“ und „Schebeli“. Diese Namen waren in Italien aus
den täglichen Frontberichten aus Abessinien bekannt. Vordem hatten die
Modellkleider französische Namen gehabt..
6. November
Deutsches Reich 1935 – Die Reichsregierung hatte das Gesetz über die Ein- und
Ausfuhr von Kriegsgeräten beschlossen.
7. November
Deutsches Reich 1935 – Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hatte in einer
Regierungserklärung bekanntgegeben, dass das Deutsche Reich sich nicht an
Sanktionen gegen Italien beteiligen werde.
7. November
Deutsches Reich 1935 – In Köln hatte der Leiter des rassepolitischen Amtes der
NSDAP erklärt: „ Allein der Rassestandpunkt zwingt mich zu erklären, dass die
Juden aus Europa verbannt werden müssen, nicht etwa weil sie Schandtaten
begehen, sondern weil sie Juden sind.“
7. November
Deutsches Reich 1935 – Der 1918 gegründete Soldatenbund „Stahlhelm“ war wegen
seiner Konkurrenz zur SA von Reichsinnenminister Wilhelm Frick endgültig
aufgelöst worden. In der Begründung für diesen Schritt hieß es, der „Stahlhelm“
sei ein Sammelbecken staatsfeindlicher oder die Partei ablehnender Elemente.
7. November
Deutsches Reich 1935 – Das Altonaer Landgericht hatte im ersten
„Rassenschandeprozess“ einen Juden aufgrund der Nürnberger Gesetze zu neun
Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung war betont worden, dass
schon die Absicht zu sexuellem Verkehr mit einer Arierin als versuchte
Rassenschande anzusehen sei.
7. November
Deutsches Reich/Ungarn 1935 – Deutschland und Ungarn hatten ein
Wirtschaftsabkommen geschlossen. Es sah für 1936 eine erhebliche
Ausfuhrsteigerung von Schweinefett, Speck und Schweinen von Ungarn ins Deutsche
Reich vor. Die Ausfuhr von Chemikalien und Textilien nach Ungarn sollte im
Gegenzug erheblich angehoben werden.
7. November
Deutsches Reich 1935 – Die neue Reichskriegsflagge war eingeweiht worden. Die
Rekruten des ersten Wehrpflichtjahrgangs waren reichsweit auf diese Flagge
vereidigt worden. Adolf Hitler hatte in einem Tagesbefehl betont: „ Den
Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot seid ihr verpflichtet, zu treuem Dienst im Leben
und im Sterben.“
7. November
Berlin 1935 – Am Berliner Gendarmenmarkt war das umgebaute staatliche
Schauspielhaus eröffnet worden.
7. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Propyläen war der Roman „Die goldenen
Schlösser“ von Friedrich Bischoff erschienen. Im Verlag Langen/Müller war zur
Uraufführung des gleichnamigen Films mit Luise Ullrich in der Titelrolle eine
neue preiswerte Ausgabe von „Victoria“ von Knut Hamsun herausgegeben worden.
8. November
München 1935 – Zum Gedenken an den gescheiterten Hitlerputsch hatte im Münchner
Bürgerbräukeller die zweitägige „Feier des Sieges und der Auferstehung der Toten
des 9. November 1923“ in Anwesenheit von Adolf Hitler begonnen.
8. November
Italien/Abessinien 1935 – Italienische Truppen hatten die abessinische Stadt
Makale erobert.
9. November
München 1935 – Bei den Feierlichkeiten zum Gedenken des gescheiterten
Hitlerputsches waren in München die 16 Toten des 9. November 1923 in neu
eingerichteten Ehrentempeln beigesetzt worden.
9. November
Deutsches Reich 1935 – Reichskanzler Adolf Hitler hatte eine „Ehrenunterstützung
für Schwerbeschädigte der NSDAP“ verfügt.
9. November
Schwimmen 1935 – In Breslau hatte der US-Amerikaner Adolphe Kiefer bei einem
internationalen Schwimmwettkampf einen neuen Weltrekord über 100 m Rücken
aufgestellt. Er hatte seinen erst vor einem Monat aufgestellten Rekord um 1,3
sec mit 1:04,9 min verbessert.
9. November
USA 1935 – Innerhalb der „American Federation of Labor“ (AFL) der amerikanischen
Gewerkschaft gründete sich das Committee for Industrial Organization (CIO). Die
neue Gewerkschaft vertrat auch, im Gegensatz zur AFL, die Interessen der
ungelernten Arbeiter.
9. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Schwerin war das Schauspiel „Ein
wunderbares Land“ von Gottfried Klucke uraufgeführt worden. Das Schauspiel
„Einen Bessern find'st du nit“ von Ernst Derfflinger gelangte am
Grenzlandtheater Flensburg zur Uraufführung.
10. November
Gewichtheben 1935 – In Paris hatten vier deutsche Gewichtheber die Titel bei den
Europameisterschaften gewonnen. Im Federgewicht hatte Heinrich Walter mit 297,5
kg einen neuen Weltrekord aufgestellt.
10. November
Deutsches Reich 1935 – In der Reichsbauernstadt Goslar hatte der Reichsbauerntag
1935 stattgefunden.
10. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Stadttheater Schwerin war das Schauspiel
„Schwarze Fahne“ von Gerhard Aichinger uraufgeführt worden. Am Alten Theater
Leipzig fand die Uraufführung des Schauspiels „Hamlet in Wittenberg“ von Gerhart
Hauptmann statt.
10. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Das Legendenbuch „Wie der heilige Geist das
deutsche Volk erwählte“ von Leo Weismantel war im Caritas Verlag, Freiburg im
Breisgau erschienen.
11. November
Deutsches Reich 1935 – Vom Propagandaministerium in Berlin war die
Beschlagnahmung einer Ausgabe der britischen „Times“ verfügt worden. Die Zeitung
hatte sich kritisch mit der Judenverfolgung im Deutschen Reich
auseinandergesetzt.
11. November
Deutsches Reich 1935 – In der Zeitung des Nationalsozialistischen Deutschen
Ärztebundes war zur Förderung des erbgesunden Nachwuchses die Einführung einer
amtlichen Ehevermittlung verlangt worden.
11. November
USA 1935 – Die US-Amerikaner Albert Stevens und Orvil Anderson hatten mit dem
größten bislang konstruierten Stratosphärenballon „Explorer“ einen neuen
Weltrekord im Höhenflug aufgestellt.
11. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – In der Hanseatischen Verlagsanstalt war die
Schrift „Die Judenfrage als Aufgabe der neuen Geschichtsforschung“ von Wilhelm
Gau erschienen.
12. November
Deutsches Reich 1935 – Die deutsche Reichsregierung hatte die Ausfuhr wichtiger
Lebensmittel und industrieller Rohstoffe verboten. Damit sollte den akuten
Versorgungsschwierigkeiten im Land entgegengewirkt werden.
12. November
USA 1935 – In Altaur im US-Bundesstaat Texas hatte eine Menge etwa 700 Menschen
Lynchmorde an zwei 16-jährigen Schwarzen begangen. Sie waren des Mordes an einem
weißen Mädchen beschuldigt worden.
12. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Vom Berliner Verlag Junker und Dünhaupt war
das Bildwerk „Die deutsche Luftwaffe“ herausgegeben worden.
12. November
Großbritannien 1935 – Wegen politischer Aktivitäten war der Korrespondent des
„Völkischen Beobachter“, Friedrich Thost, aus Großbritannien ausgewiesen worden.
Thost hatte enge Beziehungen zu britischehn Faschistengruppe um Oswald Mosley
unterhalten. Seine Ausweisung hatte auch im Zusammenhang mit Maßnahmen der
Nationalsozialisten gegen britische Staatsangehörige im Deutschen Reich
gestanden.
12. November
Berlin 1935 – Wegen eines Fehlers im „Berliner Lokalanzeiger“ waren vier
Mitarbeiter der Scherl Druckerei in Berlin verhaftet worden. In einer Ausgabe
des Blattes war eine Rede des Führer-Stellvertreters Rudolf Heß veröffentlicht
worden, in der dieser die NSDAP als die „schicksalhafte Freiheitsbewegung des
deutschen Volkes“ bezeichnet hatte. Im „Berliner Lokalanzeiger“ war stattdessen
von der „schicksalhaften Freiheitsberaubung“ zu lesen. Die Gestapo ging von
einer politischen Demonstration des Druckerpersonals aus.
12. November
Deutsches Reich 1935 – Die Industrie- und Handelskammer Berlin hatte die
Errichtung von Sonderstrafkammern für die Verfolgung von Betrugsdelikten
befürwortet, um dem Ansteigen der Wirtschaftskriminalität entgegenzuwirken.
12. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Stadttheater Eisenach war das Schauspiel
„Arbeit“ von Emil Quensel uraufgeführt worden. Am Stadttheater Guben gelangte
das Schauspiel „Die Hexen von Passau“ von Richard Billinger zur Uraufführung.
13. November
Ägypten 1935 – In der ägyptischen Hauptstadt waren bei antibritischen Unruhen
drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 147 Menschen waren verletzt worden.
14. November
Deutsches Reich 1935 – Es waren mehrere Durchführungsverordnungen zu den
Nürnberger Gesetzen in Kraft getreten. Die Rechte der
Juden waren weiter
drastisch eingeschränkt worden. Alle Juden ohne Ausnahme waren aus dem
Staatsdienst entlassen worden.
14. November
Großbritannien 1935 – Die konservative Regierungskoalition hatte bei den
Unterhauswahlen in Großbritannien weiterhin die Mehrheit behalten. Die
Konservativen hatten 72 Mandaten verloren. Sie hatten nunmehr über 380 Sitze im
Parlament verfügt. Die oppositionelle Arbeiterpartei hatte 94 Sitze
hinzugewonnen. Sie war jedoch nicht über 153 Mandate gekommen.
14. November
Deutsches Reich 1935 – Die „Abteilung für den kulturellen Frieden“ war von Adolf
Hitler aufgelöst worden. Deren Aufgaben waren vom Reichskirchenminimsterium
übernommen worden. Der Führer-Stellvertreter, Rudolf Heß hatte angeordnet, dass
ihm „Übergriffe politisierender Geistlicher“ direkt zu melden seien.
14. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Zsolnay war der zweibänidge Roman „Die
Sterne blicken herab“ von A. J. Cronin erschienen. Der Roman „Ivar Halling“ von
Bengt Berg war bei Reimer herausgekommen und der Propyläen Verlag hatte eine
neue Volksausgabe „Große Griechen und Römer“ von Plutarch herausgegeben.
14. November
Deutsches Reich 1935 – Der Spielfilm „Mazurka“ unter der Regie von Willi Forst
war in Berlin uraufgeführt worden. Es war die erste Regiearbeit von Forst. Die
Hauptrolle spielten Albrecht Schönhals und Pola Negri, die in ihrer ersten
deutschen Tonfilmrolle zu sehen war. Der Frauen- und Kriminalfilm war als
„künstlerisch wertvoll“ eingestuft worden. Die Musik stammte von Peter Keuder.
In München war der Lustspiel-Film „Der Außenseiter“ zur Uraufführung gelangt, in
dem Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte. Er war unter der Regie von Hans Deppe
entstanden. Die Musik hatte Hans Carste geschrieben.
15. November
Deutsches Reich 1935 – Propagandaminister Joseph Goebbels hatte den
Reichskultursenat als „repräsentatives Forum“ deutscher Kultur berufen. Er hatte
in seiner Rede auf der 2. Jahrestagung der Reichskulturkammer erklärt: „Es ist
im Kulturleben unseres Volkes keine Jude mehr tätig.“ Der Reichskultursenat
hatte aus 100 Mitgliedern bestanden. Goebbels hatte von der Kultur erneut
geFordert, dass sie Ausdruck der Zeit zu sein habe und „den reinen Stil“
anstreben müsse.
15. November
Berlin/Musik 1935 – Das umgebaute deutsche Opernhaus in Berlin-Charlottenburg
war mit der Aufführung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“
wiedereröffnet worden. Die Aufführung fand in Anwesenheit von Adolf Hitler
statt.
15. November
Deutsches Reich 1935 – Die Anthroposophische Gesellschaft, die von Rudolf
Steiner gegründet worden war, wurde im ganzen Reich verboten.
15. November
Deutsches Reich 1935 – Die Komödie „Anna und Adalbert“ von Sigmund Graff war am
Schauspielhaus Bremen zur Uraufführung gelangt.
16. November
Frankreich 1935 – In Limoges waren bei einer Schießerei zwischen Mitgliedern der
faschistischen französischen Frontkämpferorganisation „Croix de feu“
(Feuerkreuz) und linken Demonstranten drei Menschen erschossen worden. Mehr als
30 Menschen waren verletzt worden. Die linken Demonstranten hatten gegen ein
Treffen der Vereinigung „Croix de feu“ protestiert.
16. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Rütten und Loening in Frankfurt am Main
war die Erzählung „Die Wälder der Hoffnung“ von Hans Tolten erschienen. Bei
Fischer war zur Uraufführung des Schauspiels „Hamlet in Wittenberg“ von Gerhart
Hauptmann die Buchausgabe veröffentlicht worden.
17. November
Deutsches Reich 1935 – In Goslar hatte Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß in einer
Rede zum Abschluss des Reichsbauerntages die „Erzeugungsschlacht“ der deutschen
Bauern als „eine Abwehrschlacht gegen den Bolschewismus“ bezeichnet.
Reichslandwirtschaftsminister Richard Wahther Darré hatte die Schuld für die
Butterverknappung im Deutschen Reich auf die Weimarer Regierungen geschoben.
17. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Stadttheater Mainz war die Operette „Herz
ahoi!“ von Karl Diergardt uraufgeführt worden.
18. November
Italien 1935 – In Italien war mit dem landesweiten Hissen der italienischen
Flagge und mit Appellen faschistischer Politiker für den Boykott ausländischer
Waren auf den Beginn der Sanktionen des Völkerbundes reagiert worden.
18. November
Spanien 1935 – In Gijon und Cadiz waren drei Personen von Spanischen
Kriegsgerichten zum Tode und verurteilt worden. Elf Menschen erhielten
langjährige Haftstrafen. Ihnen war die Beteiligung am Aufstand in der Provinz
Asturien im Oktober 1934 vorgeworfen worden.
18. November
Deutsches Reich 1935 – Auf der „Korrosionstagung“ der Deutschen Gesellschaft für
Metallkunde in Berlin war beraten worden, wie man Rostschäden senken kann. Diese
waren auf ein Gesamtvolumen von bis zu zwei Milliarden RM jährlich geschätzt
worden.
19. November
Norwegen 1935 – In der norwegischen Hauptstadt Olso hatte das Nobel-Komitee
beschlossen, im Jahr 1935 keinen Friedensnobelpreis zu vergeben. Nachträglich
war der Preis an den deutschen Publizisten Carl von Ossietzky verliehen worden.
19. November
Ungarn 1935 – Die Universität Budapest war für einen Tag wegen antijüdischer
Ausschreitungen der Studentenschaft geschlossen worden.
19. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – An den Münchener Kammerspielen war das
musikalische Lustspiel „Das kleine Hofkonzert“ von Edmund Nick mit einem
Libretto von Paul Verhoeven und Toni Impekoven uraufgeführt worden. Am Neuen
Theater Frankfurt am Main war das Schauspiel „Das Salz der Erde“ von Jean Giono
uraufgeführt worden.
19. November
Berlin/Film 1935 – Unter der Regie von Peter Hagen war in Berlin das Bauerndrama
um das Problem der Volksdeutschen in der Sowjetunion „Friesennot“ uraufgeführt
worden. In den Hauptrollen waren neben Friedrich Kayssler und Helene Fehdmer
noch Jessie Vihrog, Hermann Schomberg und viele andere zu sehen. Die Musik hatte
Walter Gronostay geschrieben. Der Film war als „staatspolitisch“ und
„künstlerisch besonders wertvoll“ ausgezeichnet worden.
19. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Leipziger Brockhaus Verlag war der Bericht
„Die Flucht des Großen Pferdes“, Erlebnisse in Innerasien von Sven Hedin
veröffentlicht worden.
19. November
New York/Theater 1935 – Am New Yorker Civic Repertory Theatre war das Drama von
Bertolt Brecht, „Die Mutter“, zur Uraufführung gelangt. Das Stück wurde in
englischer Sprache aufgeführt. Brecht selbst, der auch den Proben beigewohnt
hatte, hielt die Aufführung wegen „politischer Ahnungslosigkeit“ für „sehr
verhunzt“.
20. November
Deutsches Reich 1935 – Pfarrer der Bekennenden Kirch hatten zum Buß- und Bettag
in ganz Preußen eine regimekritische Kanzelbotschaft verlesen. Darin war u. a.
der Ausschluss qualifizierter Theologen von den deutschen Universitäten beklagt
worden.
20. November
Südafrikanische Union 1935 – In Johannesburg hatte die zehntägige
Panafrikanische Gesundheitskonferenz begonnen. Neben Ärzten aus 20 afrikanischen
Staaten hatten Spezialisten aus aller Welt über Gesundheitsprobleme in Afrika
beraten.
20. November
Deutsches Reich 1935 – Die deutsche Artistengruppe „Rivels“ hatte sich getrennt.
In einem Prozess vor dem Frankfurter Landgericht, in dem vor allem gegenseitige
finanzielle Forderungen thematisiert wurden, hatte man sich u. a. darauf
geeinigt, dass beide verbleibende Gruppenteile weiterhin vom Trapez aus dem
Publikum zurufen durften: „Akrobat schöööön!“.
21. November
Deutsches Reich 1935 – Der Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht hatte in
Ausführung des „Reichsbürgergesetzes“ vom 15. September 1935 jüdischen Maklern
ihre Tätigkeit an deutschen Börsen verboten.
21. November
USA 1935 – Der 16-jährige Jugendliche Jacob Cimiengo war im US-Bundesstaat New
Jersey wegen Mordes zum Tode verurteilt worden.
21. November
Frankreich/Musik 1935 – Das „Konzert für zwei Klaviere von Igor Strawinksy war
in Paris uraufgeführt worden. Die Solisten waren Strawinsky selbst und sein Sohn
Soulima.
21. November
Frankreich/Theater 1935 – In Paris war das Schauspiel „La Guerre de Troie n'aura
pas lieu“ (Der trojanische Krieg findet nicht statt) von Jean Giraudoux
uraufgeführt worden.
21. November
Italien 1935 – Das italienische Kriegsministerium hatte als Reaktion auf die
Völkerbundsanktionen im Zusammenhang mit dem Abessinienkrieg 100.000 in
Ostafrika stationierte Soldaten für drei Monate nach Hause geschickt. Sie
sollten dort ihrer Arbeit nachgehen, damit trotz internationaler
Boykottmaßnahmen Italiens wirtschaftliches Überleben gesichert werden konnte.
21. November
Deutsches Reich 1935 – Der Reichsjustizminister Franz Gürtner hatte von den
Notaren und Notarvertretern und deren Ehefrauen den Nachweis der arischen
Abstammung verlangt.
21. November
Deutsches Reich 1935 – Es war ausländischen Diplomaten und Konsulen gestattet,
sofern sie Juden waren, weiterhin arische Hausmädchen unter 45 Jahren zu
beschäftigen.
21. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Das Heimatbuch „Ostpreußen“ von Martin
Borrmann war im Atlantis Verlag Dresden erschienen.
21. November
Deutsches Reich 1935 – In Berlin war die Hauptversammlung der
Schiffbautechnischen Gesellschaft eröffnet worden. Man hatte sich speziell mit
der „Beanspruchung des Schiffes im Seegang“ beschäftigt.
21. November
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte in einer Unterredung mit
dem französischen Botschafter Francois Poncet die Möglichkeit einer
deutsch-französischen Verständigung erörtert.
21. November
Deutsches Reich/Justiz 1935 – Beim Leipziger Reichsgericht waren sogenannte
„Große Senate“ gebildet worden. Sie sollten die Bindung an frühere
Rechtssprechung lösen.
21. November
Ägypten 1935 – In
Ägypten war ein von der ägyptischen Wafd-Partei ausgerufener
anti-britischer Generalstreik weitgehend befolgt worden. Auch die arabischen
Zeitungen des Landes waren nicht erschienen. Sie hatten damit gegen das
britische Verbot protestiert, über die jüngsten Unruhen in Ägypten zu berichten.
22. November
Frankreich 1935 – In der Pariser Comédie des Champs-Elysées war das Schauspiel
„L'Inconnue d'Arras“ (Die Unbekannte von Arras) von Armand Salacrous
uraufgeführt worden.
22.November
Italien 1935 – In Süditalien waren etwa 100 Menschen durch schwere Unwetter ums
Leben gekommen. Die meisten Opfer waren bei Catanzaro in der Provinz Kalabrien
durch Erdrutsche verschüttet worden.
22. November
Deutsches Reich 1935 – Der Leiter der Ost-Abteilung der Dienststelle Ribbentrop,
Hermann von Raumers, hatte den ersten Entwurf zum Antikominternpakt zwischen
Deutschland und Japan aufgesetzt. Dieser Entwurf war von Adolf Hitler am 25.
November gebilligt worden.
22. November
Deutsches Reich 1935 – Am Staatstheater Karlsruhe war das Ballett „Der Teufel im
Dorf“ von Pino Mlaker uraufgeführt worden.
23. November
Deutsches Reich 1935 – Zur Förderung der Geburtenzahlen hatten 50.000
kinderreiche Familien im Deutschen Reich je 400 RM erhalten.
23. November
Bulgarien 1935 – Der bulgarische Ministerpräsident Andreas Tóschew war mit
seinem gesamten Kabinett zurückgetreten. Neuer Ministerpräsident war Georg
Kiosse-Iwánow geworden, der ein Ende des autoritären Regimes und den Übergang zu
parlamentarischen Verhältnissen versprochen hatte.
23. November
Frankreich 1935 – In der französischen Hauptstadt war das Comité
France-Allemagne gegründet worden.
23. November
Norwegen 1935 – Nach einer ernsten Warnung durch den deutschen Gesandten in
Oslo, eine Verleihung des Friedensnoblepreises an einen „Staatsverbrecher“ (Carl
von Ossietzky) würde eine Brüskierung Deutschlands bedeuten, hatte das
norwegische Preiskomitee auf eine Preisverleihung für 1935 verzichtet.
24. November
Brasilien 1935 – Ein Militärputsch in den nordostbrasilianischen Provinzen Rio
Grande do Norte und Pernambuco war innerhalb von vier Tagen durch loyale
Regierungstruppen niedergeschlagen worden.
24. November
Frankreich 1935 – Die Gewerkschaften des öffentichen Dienstes hatten in
zahlreichen Städten Frankreichs Protestaktionen gegen das radikale Sparprogramm
der Regierung veranstaltet, das durch Notverordnungen eingeleitet worden war.
24. November
Deutsches Reich 1935 – Die Burg Erwitte im Teutoburger Wald war als
„Reichsschulungsburg“ der
NSDAP eingeweiht worden.
25. November
Griechenland 1935 – In der griechischen Hauptstadt Athen war dem nach
12-jährigem Exil zurückgekehrten König Georg II. ein triumphaler Empfang
bereitet worden.
25. November
Berlin 1935 – Der Berliner Oberbürgermeister Heinrich Sahm war aus der
NSDAP
ausgeschlossen worden. Seine Familie hatte angeblich mehrfach in jüdischen
Geschäften eingekauft.
25. November
Deutsches Reich 1935 – Das Propagandaministerium hatte jüdischen Künstlern die
Benutzung von Pseudonymen verboten, die sie als Arier erscheinen lassen könnten.
Im Deutschen Reich durften jüdische Künstler laut Gesetz nur vor jüdischem
Publikum auftreten.
25. November
Frankreich 1935 - Die Bank von Frankreich hatte den Diskontsatz ungewöhnlich
stark von 5 auf 6 Prozent erhöht. Damit sollte der starke Goldabfluss aus
Frankreich gestoppt werden, der u. a. mit den heftigen Auseinandersetzungen
zwischen faschistischen und Volksfrontgruppen im Land zusammenhing.
26. November
Schlesien 1935 – Etwa zwei Drittel der polnischen Arbeiter im Bergbau
Oberschlesiens und ein Drittel der Stahlarbeiter hatten einen dreitägigen Streik
für kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen begonnen.
26. November
Österreich/Deutsches Reich 1935 – Eine deutsche Regierungskommission war in
Österreich eingetroffen. Sie sollte eine deutsch-österreichische Vereinbarung
über den Tausch von Schlachtvieh gegen Ruhrkohle realisieren und das Vieh
aussuchen.
26. November
Deutsches Reich 1935 – Die Frau des jüdischen Philosophen Martin Buber, Paula
Buber, war aus der Reichsschrifttumskammer gestrichen worden.
26. November
Deutsches Reich/Film 1935 – In Leipzig war die musikalische Sittenkomödie aus
dem Fürstenhof- und Kleinstadtmilieu „Die selige Exellenz“ uraufgeführt worden.
Sie war nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Rudolf Presber entstanden. Regie
hatte Hans H. Zerlett geführt. In den Hauptrollen waren Hilde Hildebrand,
Wolfgang Liebeneiner, Arthur Schröder und Eduard von Winterstein zu sehen. Die
Musik hatte Leo Leux geschrieben. Der Film wurde mit dem Preis „künstlerisch
wertvoll“ ausgezeichnet. In Wien erlebte der moderne Operettenfilm „Ein
Teufelskerl“ seine Uraufführung. Er war unter der Regie von Georg Jacoby
entstanden. Die Hauptrollen spielten Gustav Fröhlich, Lida Baarova, Georg
Alexander und Adele Sandrock. Die Musik hatte Willy Schmidt-Gentner geschrieben.
26. November
Deutsches Reich 1935 – Am Staatstheater München war die Komödie „Die Eule aus
Athen“ von Dietrich Loder zur Uraufführung gelangt. Im Staatstheater Bremen war
die Uraufführung der Komödie „Die Weiber von Weinsberg“ von Gert von Class zu
sehen.
27. November
Japan/China 1935 – In und um Peking hatten japanische Truppen strategisch
wichtige Punkte besetzt. Die Stadt gehörte zu den Gebieten in Nordchina, deren
Loslösung von der Zentralregierung in Nanking und Anlehnung an Japan seit Wochen
erwartet worden war.
27. November
Brasilien 1935 – Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das wegen der Unruhen
in Brasilien tagelang nicht landen konnte, legte am Landemast in Pernambuco an.
Damit hatte das Luftschiff unfreiwillig mit 119 Stunden Nonstopp-Flug einen
neuen Rekord aufgestellt.
27. November
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Staatstheater Kassel war das Schauspiel
„Unsterblichkeit“ von Hans Fritz uraufgeführt worden.
27. November
Deutsches Reich/Film 1935 – In Berlin war der Film „Viktoria“ mit Luise Ullrich
und Mathias Wiemann in den Hauptrollen uraufgeführt worden. Das Frauen- und
Liebesdrama, das dem Gesellschafts- und Landschaftsmilieu Norwegens entsprach,
entstand unter der Regie von Carl Hoffmann. Die Musik stammte von Theo Mackeben.
Der Film erhielt die Auszeichnung „künstlerisch wertvoll“.
28. November
Tschechoslowakische Republik 1935 – In Prag hatte der Gesundheitsausschuss des
Abgeordnetenhauses ein Gutachten veröffentlicht, demzufolge Kinder in den
sudetendeutschen Gebieten des Staaten überwiegend unterernährt waren. Ein hoher
Prozentsatz der Kinder wies Folgekrankheiten wie Tuberkulose und Rachitis auf.
28. November
Deutsches Reich 1935 – Die deutsche Reichsregierung hatte mit den Regierungen
Argentiniens, Brasiliens und Chiles vereinbart, die Gesandtschaften in den
jeweiligen Hauptstädten in einen Botschaften-Status zu erheben. Dieser
symbolische Schritt sollte die intensiver gewordenen Beziehungen zwischen dem
Deutschen Reich und Lateinamerika unterstreichen.
28. November
Deutsches Reich 1935 – In Köln hatte die Reichstagung des Reichsverbandes der
Deutschen Presse begonnen.
28. November
Deutsches Reich/Frankreich 1935 – Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten
hatte bei einem Besuch in Paris dem französischen Ministerpräsidenten Pierre
Laval die Einladung für die XI. Olympischen Spiele in Berlin überbracht.
28. November
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Ullstein war das Erinnerungsbuch „Mein
Fliegerleben“ von Ernst Udet erschienen.
29. November
Berlin 1935 – In Berlin war in Anwesenheit von Reichsführer Adolf Hitler die
Deutschlandhalle eingeweiht worden. Die Mehrzweckhalle hatte eine Kapazität von
20.000 Personen. Hitler hatte bei der Gelegenheit erklärt: „Das Volk, das mich
gerufen hat, wird mich auch nie verlassen.“
29. November
China 1935 – Beim Kentern zweier chinesischer Fährboote auf dem Liutang-Fluss in
der Provinz Kiangsu waren 60 Menschen ertrunken.
29. November
Österreich/Film 1935 – In Wien war das Lustspiel aus dem Zirkus- und ländlichen
Alltagsmilieu „Knox und die lustigen Vagabunden“ uraufgeführt worden. Regie
hatte E. W. Emo geführt. In den Hauptrollen waren Pat und Patachon, Leo Slezak
und Hans Moser zu sehen. Die Musik stammte von Robert Stolz.
30. November
Deutsches Reich 1935 – In Berlin hatte Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht
vor der exzessiven Anwendung nationalsozialistischer Ideologie in der Wirtschaft
gewarnt. Er wies in einer Rede darauf hin, dass gerade in der
planwirtschaftlichen „Erzeugungsschlacht“ Agrarromantik, wie sie für die
NS-Ideologie typisch war, moderne Industrie nicht ersetzen könne.
30. November
Deutsches Reich 1935 – Reichskirchenminister Hanns Kerrl hatte eine Vorabzensur
aller Schriftstücke angeordnet, die von der regimekritischen Bekennenden Kirche
veröffentlicht wurden oder zwischen Pfarreien zirkulierten.
30. November
Jugoslawien 1935 – Der jugoslawische König Peter II. hatte anlässlich des 17.
Jahrestages der Gründung des Landes im Jahr 1918 eine Amnestie für 1.200
politische Gefangene verfügt.
30. November
Griechenland 1935 – In Griechenland hatte König Georg II. eine Amnestie für die
Beteiligten der März-Revolte unter Eleftherios Weniselos erlassen. Gleichzeitig
hatte Konstantin Demerdzis den Amnestie-Gegner Georg Kondylis als
Ministerpräsidenten abgelöst.
30. November
Deutsches Reich/Argentinien 1935 – Der Botschafter Argentiniens hatte im
Auswärtigen Amt angeregt, dass Deutschland und Argentinien zur gemeinsamen
Bekämpfung des Kommunismus enger zusammenarbeiten sollten.
30. November
Deutsches Reich 1935 – Die Zahl der Arbeitslosen war auf 1.985.000 angestiegen.
Nachrichten
November 1935 in der Presse
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