Mai 2016 – Entdeckung, Rücktritt und eine Brandkatastrophe

Ereignisse Mai 2016
Nicht nur für die Forscher des Rhode Island Projekts für Meeresarchäologie (RIMAP) war es eine sensationelle Schlagzeile. Sie fand internationales Interesse: Die Forscher von RIMAP hatten die Überreste der 1778 gesunkenen ehemaligen „Endeavour“ von James Cool entdeckt. Das Schiff war dereinst vor dem Hafen Newport (US-Bundesstaat Rhode Island) versenkt worden. Mit der „Endeavour“ hatte James Cook zwischen 1768 und 1771 seine erste Entdeckungsreise unternommen. Sie war das siebte Schiff dieses Namens in der britischen Marine. Eine besondere Entdeckung hatten auch die Forscher der Europäischen Südsternwarte gemacht. Nicht im Wasser, sondern im Weltall. Forscher des europäischen Forschungsinstituts, das Teleskope in Chile vertreibt, hatten drei erdähnliche Exoplaneten im Sternbild des Wassermanns entdeckt. Eine Meldung aus der Welt des Fußballs war keine Entdeckung, sondern ein Ärgernis über die Machenschaften von UEFA-Funktionären: Der Fußballfunktionär und UEFA-Präsident Michel Platini war nach der Bestätigung der Suspendierung durch die FIFA-Ethikkommission vom 8. Oktober 2015 durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) von seinem Amt zurückgetreten. Aus New York City kam die tragische Meldung, dass die serbisch-orthodoxe Kathredale zu Ehren des Heiligen Sava von Serbien im Stadtbezirk Manhattan bei einem Brand völlig zerstört worden war. Lediglich die Außenmauern und einige Dachbalken waren übrig geblieben.
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Wichtige Ereignisse im Mai 2016

1. Mai
Von der Umweltorganisation Greenpeace waren Abschriften der als vertraulich geltenden Dokumente zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) an die „Süddeutsche Zeitung“ und den NDR sowie den WDR weitergegeben worden. Es handelte sich um 13 Vertragskapitel. Diese stellten etwa die Hälfte des gesamten Abkommens dar. Darin drohten die USA, Exporterleichterungen für die europäische Autoindustrie zu blockieren. Sie wollten im Gegenzug erreichen, dass die Europäische Union (EU) die Abnahme von US-amerikanische Agrarprodukte erhöhen sollte. Zudem forderten die USA Änderungen beim derzeitigen Vorsorgeprinzip, nach dem Belastungen bzw. Schäden für die Umwelt bzw. die menschliche Gesundheit im Voraus (trotz unvollständiger Wissensbasis) vermieden oder weitestgehend verringert werden sollten.
2. Mai
In Saudi-Arabien hatte die Tageszeitung „Al-Watan“ über geplante Massenentlassungen beim Bau- und Immobilienunternehmer Saudi Binladin berichtet. Es wären 77.000 von 200.000 ausländischen Arbeitern sowie 12.000 von 17.000 saudischen Angestellten betroffen.
2. Mai
In Deutschland hatte der Rechercheverbund aus „Handelsblatt“, Bayerischem Rundfunk, „Washington Post“ und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung ProPublica seine Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekanntgegeben. Mit den auch sogenannten „Cum/Cum-Geschäften“ helfen Banken ihren Kunden, Kapitalertragssteuern zu vermeiden. Besonders häufig hatte dies die Commerzbank praktiziert.
2. Mai
In Großbritannien hatte nach einem 2:2 im Spiel zwischen den Londoner Vereinen FC Chelsea und den Tottenham Hotspur zwei Spieltage vor dem Ende der Saison 2015/16 Leicester City als englischer Fußballmeister rechnerisch festgestanden.
2. Mai
In New York City war die serbisch-orthodoxe Kathedrale zu Ehren des Heiligen Sava von Serbien im Stadtbezirk Manhattan bei einem Brand zerstört worden. Übrig geblieben waren lediglich noch die Außenmauern und einige Dachbalken.
2. Mai
In den Vereinigten Staaten hatten Forscher des Rhode Island Projekts für Meeresarchäologie (RIMAP) die Überreste der 1778 gesunkenen ehemaligen „Endeavour“ von James Cook entdeckt. Das Schiff war vor dem Hafen Newport (US-Bundesstaat Rhode Island) versenkt.
2. Mai
Die Staatsanwaltschaft in Verden (Aller, Niedersachsen) hatte die Zerschlagung einer der größten deutschen Onlineverkaufsplattform für Rauschgift im Darknet-Markt bekanntgegeben. Bereits am 14. April 2016 waren bei einer bundesweiten Razzia hierbei fünf Verdächtige in Haft genommen worden. Bei ihnen waren vier Kilogramm Heroin, 54 Kilogramm Amphetamin, 1,3 Kilogramm Kokain und 25.000 Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt worden.
2. Mai
Forscher der Europäischen Südsternwarte (europäisches Forschungsinstitut, das Teleskope in Chile vertreibt) hatten drei erdähnliche Expoplaneten im Sternbild des Wassermanns entdeckt.
3. Mai
Auf dem 40. Ordentlichen UEFA-Kongress war der Fußballverband des Kosovo (FFK) mit 28 Ja-Stimmen bei 24 Nein-Stimmen und zwei ungültigen Stimmen als 55. Mitglied in der Vereinigung Europäischer Fußballverbände (UEFA) mit sofortiger Wirkung zugelassen worden.
4. Mai
Das Bundeskabinett beschloss den Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Verbreitung neuer psychoaktiver Stoffe (NpSG). Der Gesetzentwurf enthielt ein weitreichendes Verbot des Erwerbs, Besitzes und Handels mit neuen psychoaktiven Stoffen (so genannte Legal Highs).
4. Mai
Das israelische Vorgehen gegen Angriffstunnel aus dem Gazastreifen direkte Gefechte zwischen den israelischen Streitkräften und den Kassam-Brigaden der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas ausgelöst. Es waren die ersten Gefechte seit dem Gaza-Konflikt 2014.
4. Mai
In Syrien hatte die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nach heftigen Kämpfen erneut weite Teile des Erdgasfelds Schaar östlich von Homs erobert.
4. Mai
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte als Reaktion auf die verstärkte Militärpräsenz der NATO in Osteuropa die Verlegung von drei Panzerdivisionen mit insgesamt rund 15.000 Soldaten in die Militärbezirke West und Süd bis Ende 2016 angekündigt.
4. Mai
In den Vereinigte Staaten war Donald Trump nach der Aufgabe von Ted Cruz und John Kasich als letzter Kandidat bei der Vorwahl der Republikanischen Partei zur US-Präsidentschaftswahl 2016 verblieben.
5. Mai
In der Türkei hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu seinen Rücktritt als Partei- und Regierungschef angekündigt. Am 22. Mai 2016 würde es seinerseits keine erneute Kandidatur auf dem Sonderparteitag der regierenden Adalet ve Kalkinma geben.
5. Mai
In Brasilien hatte das Oberste Bundesgericht (Supremo Tribunal Federal) die Aufhebung des Abgeordnetenmandats des Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha angeordnet. Um die Ermittlungen zu seiner Verstrickung in den Petrobras-Korruptionsskandal zu hintertreiben, hatte Cunha sein Amt missbraucht.
5. Mai
In Syrien waren mindestens 28 Menschen bei einem Luftangriff auf das Flüchtlingscamp Kamuna bei Sramada nach Angaben des Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) umgekommen.
5. Mai
In England hatten Kommunalwahlen und die Wahl des Bürgermeisters von London stattgefunden.
5. Mai
In Großbritannien hatten die Wahl zur Nordirland-Versammlung, die Wahl zur walisischen Nationalversammlung und die Parlamentswahl in Schottland stattgefunden.

6. Mai
In Nordkorea würde erstmals seit Oktober 1980 unter Kim Jong-un ein Parteitag der dominierenden Partei der Arbeit Koreas (PdAK) stattfinden.
6. Mai
In der Türkei war ein erstes Urteil im Cumhuriyet-Prozess verkündet worden. Der Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“, Can Dündar und der Leiter des Hauptstadtbüros der Zeitung, Erdem Gül, waren wegen der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen für schuldig befunden und zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Vor der Urteilsverkündung hatte außerhalb des Gerichts ein Attentäter auf Dündar geschossen. Er hatte ihn verfehlt und stattdessen einen anwesenden Journalisten durch einen Streifschuss verletzt.
6. Mai
In Italien ging die Staatsanwaltschaft in Trani nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA dem Verdacht nach, dass die Deutsche Bank die Öffentlichkeit und Kunden im Jahr 2011 über die Werthaltigkeit italienischer Staatsanleihen falsch informiert hatte. Zu jener Zeit hatte sich die Deutsche Bank zugleich von Staatsanleihen im Umfang von mehr als acht Milliarden Euro getrennt, was zu einer Vertrauenskrise am Markt geführt hatte. Die Ermittlungen richteten sich gegen die damaligen Vorstandsmitglieder Josef Ackermann, Anshu Jain und Jürgen Fitschen.
7. Mai
In Griechenland hatte ein von den Gewerkschaften ausgerufener Generalstreik den zweiten Tag in Folge zu massiven Einschränkungen im Verkehr geführt. Bestreikt wurden die meisten Fähren in der Ägäis und die Eisenbahn. In der Hauptstadt Athen und anderen Städten war der Nahverkehr zusammengebrochen. Der Grund für die Proteste war das Sparpaket der Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras mit Rentenkürzungen und Steuererhöhungen.
7. Mai
Die in Kanada seit mehr als einer Woche andauernden Waldbrände in der Provinz Alberta hatten sich ausgeweitet. Rund 1.100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Evakuiert werden konnten insgesamt 88.000 Menschen. In Fort McMurray waren bisher etwa 2.000 Häuser durch die Brände zerstört worden.
7. Mai
In der britischen Hauptstadt war nach Wahl des Bürgermeisters von London der sunnitische Muslim und Rechtsanwalt Sadiq Khan von der sozialdemokratischen Labour Party in einer kurzen Zeremonie in der anglikanischen Southwark Cathedrale vereidigt worden.
7. Mai
In Saudi-Arabien hatte der König und Premierminister Salman ibn Abd al-Aziz per Dekret die Entlassung des seit 1995 amtierenden Ministers für Erdöl, Ali Al-Naimi, verfügt. Sein Nachfolger als Ölminister wurde der bisherige Manager des staatseigenen Ölkonzerns Aramco, Khalid A. Al-Falih.
7. Mai
Auf der Hauptversammlung des Automobilclubs ADAC in Lübeck hatten die 221 Stimmberechtigten mehrheitlich für eine Dreiteilung der Wirtschaftssparte gestimmt. Mit der Umsetzung sollte der Vereinsstatus des ADAC dauerhaft gesichert werden. Die kommerziellen Aktivitäten sollten neben dem Idealverein in eine eigenständige europäische Aktiengesellschaft (ADAC SE) zusammengefasst werden. Zudem sollen die gemeinnützigen Aktivitäten des ADAC in einer neugründenden Stiftung gebündelt werden.
8. Mai
Im Bürgerkriegsland Syrien waren nach offiziellen Angaben aus dem Iran bei Gefechten gegen die terroristische Al-Nusra-Front in dem 5 km südöstlich von Aleppo gelegenen Dorf Khan Tuman 13 Soldaten der iranischen Revolutionsgarde getötet worden. Weitere 21 Soldaten wurden verletzt.
8. Mai
In Ägypten waren acht Polizisten in Helwan (südlich von Kairo) durch vier Attentäter getötet worden. Sie hatten das Feuer auf einen zivilen Kleinbus der Polizei eröffnet, der sich auf nächtlicher Patrouillenfahrt befand. Der örtliche Ableger der IS-Terrormiliz hatte sich zu dem Anschlag bekannt.
8. Mai
Das türkische Militär hatte durch Artilleriebeschuss Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in der nordsyrischen Grenzstadt Kilis angegriffen. Eigenen Angaben zufolge hatten die türkischen Streitkräfte 55 IS-Kämpfer getötet sowie drei Raketenwerfern zerstört.
8. Mai
In Afghanistan waren bei einem schweren Verkehrsunfall in der Provinz Ghazni im Distrikt Muqur 52 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 73 Menschen waren zum Teil schwer verletzt worden.
8. Mai
In China waren nach starken Regenfällen in dem Dorf Kaishan in der südostchinesischen Provinz Fujian sieben Menschen durch einen Erdrutsch verletzt worden. Weitere 41 Menschen waren noch verschollen.
9. Mai
In Brüssel (Belgien) hatte ein Sondertreffen der Finanzminister der Euro-Gruppe zu den Reformauflagen und Sparmaßnahmen Griechenlands stattgefunden.
9. Mai
Der Fußballfunktionär und UEFA-Präsident Michel Platini war nach der Bestätigung der Suspendierung durch die FIFA-Ethikkommission vom 8. Oktober 2015 durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) von seinem Amt zurückgetreten.
9. Mai
Auf der philippinischen Insel Mindanao hatte nach Auszählung von rund 89 Prozent der Wahllokale der Bürgermeister von Davao City, Rodrigo Duterte als sicherer Sieger festgestanden. Bei der Vizepräsidentenwahl war es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Maria Leonor Robredo und Ferdinand Marcos Jr. gekommen.
9. Mai
In den USA hatte das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) eine Datenbank veröffentlicht, die Rohdaten zu rund 214.000 Offshore-Firmen aus den Panama Papers enthielt. Weltweit waren fast 400 Journalisten beteiligt an den Recherchen zu dem Leak von mehr als elf Millionen Dokumenten. 
9. Mai
Der österreichische Bundeskanzler und Vorsitzende der SPÖ, Werner Faymann, hatte mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt von allen Ämtern bekanntgegeben. Mit der „Fortführung der Verwaltung“ war aufgrund des Rücktritts von Faymann der ÖVP-Politiker Reinhold Mitterlehrer vom Bundespräsidenten Heinz Fischer noch am selben Tag betraut worden. 

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