Kim Jong-un Lebenslauf
Der Beginn der zu den bizarrsten
Machthaber-Linien seit Ende des Zweiten
Weltkriegs zählenden Kim-Dynastie begann
1948 mit der Machtübernahme in
Nordkorea
durch den kommunistischen Politiker Kim Il-sung (1912–1994), der im Zentrum
eines selbst für stalinistische
Partei-Diktatoren außergewöhnlichen
Personenkultes stand. Auch nach seinem
Lebensende wurde Kim Il-sung juristisch
als „Ewiger Präsident“ geführt, der als
Staatsoberhaupt des bitterarmen Staates
Nordkorea angesehen wurde. Daran änderte
sich auch nichts, als dessen Sohn, Kim
Jong-il (1941-2011) an die Staatsspitze
nachrückte und wie sein Vater mit extrem
brutaler Gewalt ein irreales Regime
anführte, das Hunderttausende der 24
Millionen gleichgeschalteten und
staatsterrorisierten Nordkoreaner in
Lagern quälte und ermordete.
Etwa ab
2009 wurde der jüngste der drei
Söhne des Diktators, Kim Jong-un,
systematisch in der Öffentlichkeit als
Nachfolger seines Vaters aufgebaut.
Kim Jon-un kam am
8.
Januar 1984 in Pjöngjang in Nordkorea auf
die Welt. Bei dem später als Geburtsjahr
verkündeten Jahr
1982 handelte es sich
mit großer Wahrscheinlichkeit um eine
Propagandalüge im Zusammenhang mit der
nummern-symbolisch wichtigen
Konstruktion einer Verbindung von Kim Jong-uns Geburtsjahr mit dem Geburtsjahr
des Dynastiegründers Kim Il-sung. Die
Mutter von Kim Jong-un war die als
Angehörige der in
Japan diskriminierten
koreanischen Minderheit 1953 in Osaka
geborene Ko Yong-hi. Die später als
„Mutter der Nation“ verklärte Tänzerin
und dritte Ehefrau von Kim Jong-il starb
2004, vermutlich an Krebs.
Kim Jong-un in der Schweiz
Wahrscheinlich besuchte Kim Jong-un
unter falschen Namen in der Schweiz eine
Schule. Von 2002 bis 2007 studierte er
mit ziemlicher Sicherheit in Pjöngjang
an der „Kim Il-sung“-Universität. 2010
soll Kim Jong-un die etwas jüngere
Nordkoreanerin Ri Sol-ju geheiratet
haben. Der Ehe sind möglicherweise zwei
Kinder entsprungen.
2009 übertrug Kim Jong-il seinem
jüngsten Sohn zunächst die Führung des
Geheimdienstes. Die baldige Übergabe der
Macht an den mutmaßlich ungedienten Kim
Jong-un wurde auch durch seine Ernennung
zum Vier-Sterne-General vorbereitet.
Nach dem Tode des Vaters am 17. Januar
2011 waren Staats- und Parteiapparat
darauf ausgerichtet, den dritten Kim als
Machthaber zu akzeptieren. Der äußerlich
wie ein
leicht übergewichtiges Riesenbaby
wirkende Kim Jong-un wurde wenige Tage
nach dem Tod von Kim Jong-il zum
„Obersten Führer“ ausgerufen.
Kim Jong-un der Diktator
Die politische Grundausrichtung des
neuen Diktators war Thema von
zahlreichen Spekulationen. Führte er im
ersten Jahr seiner Herrschaft die betont
anti-südkoreanischen und
anti-amerikanischen Linien seines Vaters
fort, nährte seine Neujahrsansprache
2013 kurzfristig die Hoffnung auf eine
Verbesserung der seit 60 Jahren im
„
Kalten Krieg“ eingefrorenen Situation
auf der koreanischen Halbinsel. Kim
Jong-un deutete eine Wende an und ließ
einige Gesetze lockern. Wenige Wochen
später verschärfte er dann durch die
Ankündigung von Atom-Tests und Betonung
des formal bestehenden Kriegszustandes
mit Südkorea die Lage wieder.
Im März 2013 wurde auf seinen Befehl
hin, die Sonderwirtschaftszone Kaesong,
das einzige Gebiet gesamtkoreanischer
Zusammenarbeit, geschlossen. Mit diesem
Schritt isolierte sich Nordkorea, zu dem
schließlich auch sein einziger
Verbündeter, die Volksrepublik China,
auf verärgerte Distanz ging, noch mehr.
Kim Jong-uns unmittelbare Motivation zur
Auslösung dieser neuen Korea-Krise blieb
im Dunkel. Experten stellten die These
auf, dass Kim Jong-uns Säbelrasseln
lediglich dazu dienen sollte, Widerstand
aus den Reihen ultraorthodoxer Militärs
gegen eine vorsichtige
Wirtschaftsliberalisierung und
Kooperationsbereitschaft auszuschalten.
Kim Jong-un Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.